Buch Vier: Bis(s) zum Ende der Nacht
(AKA Das wo die Vampire endlich ficken)
Die frisch Vermählten, Bella und Edward, befinden sich auf ihrer Hochzeitsreise, auf der Bella eine Menge Zeit damit zubringt, Edward endlich dazu zu bringen, mit ihr Liebe zu machen. Es wird uns nahegelegt, anzunehmen, dass er zum Teil davor zurückschreckt, weil er befürchtet, sie mit seiner Superkraft zu zerquetschen, und zum Teil, weil er immer noch komplett am Rad dreht, nachdem er herausgefunden hat, dass er allem Anschein nach heterosexuell sein soll.
"Wenn ich mit einer Frau schlafe, muss ich nach Hause gehen und mein Piano zertrümmern", glauben wir ihn denken zu hören. "Werde ich anschließend noch fähig sein, einen Volvo zu fahren? Und was wird aus meinen 'Wanderausflügen' mit Emmett?"
Es kommt zudem zu einem ziemlich offensichtlichen "Foreshadowing", sobald der "Denali Clan" Erwähnung findet. Allem Anschein nach ist es illegal, wenn Vampire Babies bekommen - und es ist angeblich ohnehin unmöglich -, und wenn diese Regel jemals gebrochen werden sollte, dann tauchen die italienischen Mafia Vampire vom zweiten Buch wieder aus der Versenkung auf und zermatschen das Baby und seine ganze Familie.
Dann hat Bella einen Traum von einem Vampirsäugling, der auf einem geschlachtetem Haufen Alle-die-sie-lieb-hat sitzt. Es lässt sich vermuten, dass Meyers Editoren das "Bam! BAM! BAAAAAM!" aus dem Originalmanuskript haben entfernen müssen.
Etwa zu diesem Zeitpunkt beginnt der Leser, schockiert und auch zu Recht verwirrt festzustellen, dass Stephenie Meyer den Vampirismus tatächlich nutzt, um eine durchaus einleuchtende Metapher im Bezug auf die Furcht des Erwachsenwerdens im Zusammenhang mit Liebe und körperlicher Intimität zu weben. Bella liebt Edward so sehr das sie gewillt ist, ihr Leben für ihn zu geben. Diese Leidenschaft - die auf den ersten Blick höchst ungesund zu sein scheint -, ist nur dadurch möglich,
dass sie absolutes Vertrauen darin hat, dass er sie niemals willentlich verletzten könnte.
Bevor es dazu kommt, haben Edward und Bella jedoch einen weiteren nervigen Streit. Vampire - besonders Edward, weil er was besonderes ist -, sind offenkundig superstark und übel wild, Bella will aber mit ihm Sex haben, bevor er sie zu einem Vampir macht. Edward glaubt allerdings, dass er Bella dadurch verletzt. Bella antwortet, dass ihr das egal ist. Wir blättern ein paar Seiten weiter.
Genau in dem Augenblick, als sie beinahe Sex haben, erinnert sich Meyer daran, dass sie gerade drauf und dran ist, den Lesern ihre eigenen Fantasien zu offenbaren, also endet alles in einem höchst abrupten FSK 12 "Fade-to-Black", sehr zur Enttäuschung all der männlichen Twilight Fans, die insgeheim gehofft hatten, Edward jetzt etwas intensiver in Augenschein nehmen zu dürfen.
Als Bella aufwacht, ist sie mit Federn bedeckt, weil der Sex so hart und leidenschaftlich war, dass Edward in ein Kissen beißen musste. Dann weist Edward sie darauf hin, dass sie auch mit blauen Flecken übersäht ist. Sie wischt seine Sorgen diesbezüglich weg und dann jammern die beiden darüber, wie unglücklich sie jetzt sind, weil sie den jeweils anderen unglücklich gemacht haben, weil sie unglücklich sind, und dann müssen wir irgendwie mal dringend für einige Minuten aufhören, zu lesen.
Wir haben aber wieder etwas gelernt:
1.) Es ist nicht so schlimm, wenn er Dir weh tut.
2.) Er tut das nur,
weil er Dich liebt.
Mal vom fragwürdigen Sex abgesehen, könnte man eventuell annehmen, dass dieses Buch keinen vollkommen schlechten Einfluss auf jugendliche Mädchen haben wird, mit seiner 'Geh erst mit einem Typen in die Kiste wenn er bewiesen hat, dass er Dich liebt'-Botschaft. Und genau dann nimmt Stephenie Meyer dieses Vertrauen, benutzt es, um an die Addresse und die Kreditkartennummer des Lesers zu gelangen und bricht anschließend in dessen Haus ein und vergiftet den Hund.
Um eine lange Geschichte abzukürzen: Bella wird schwanger. Von da an geht's abwärts.
Nach einem Haufen Vampir/Werwolf Scheiß, für den sich niemand interessiert, sitzen Jacob, Edward und Edwards Schwester um Bella herum und warten auf Edwards Doktor-Vater, damit er der schnell reifenden Dämonenbrut dabei helfen kann, geboren zu werden.
Bella hat hier genau
eine verfickte Aufgabe, und das ist, keine Scheiße zu bauen bis der Arzt kommt. Weil sie aber eine liebenswert-klotzig-benachteiligte Heldin ist, bekommt sie das nicht hin. Sie stolpert auf dem Weg zum Badezimmer, und dem Leser wird das Geräusch der gewaltsam verschobenen Plazenta näher gebracht (ein 'gedämpftes, reissendes Geräusch' - dankeschön für das Kopfkino, Meyer, du Arschloch) und der Beschreibung der Blase Bellas, als sie sich entleert und der Urin gleich einem prämierten Rennpferd ihre Beine hinunterprescht und sich auf dem Flur ausbreitet - aber halt, es handelt sich hier um einen Stephenie Meyer Roman, also macht unsere Heldin noch delikatere Dinge. Wie eine 'Fontaine aus Blut kotzen'. Und nein, wir haben uns diesen Teil nicht ausgedacht.
Bella (Interpretation des Künstlers)
Da das Neugeborene nun zu ersticken droht, entscheiden sich Edward & Co., einen vampirischen Kaiserschnitt durchzuführen. Jacob nimmt sich die Zeit, "Vampirischer Kaiserschnitt" als einen möglichen, zukünftigen Namen für seine Punk Band aufzuschreiben, um dann schnellstens zu Bella zu eilen...noch rechtzeitig genug, um zu hören, wie
ihre Wirbelsäule bricht.
Und auch das haben wir uns nicht ausgedacht.
Ein weiteres splitterndes Knacken im Inneren ihres Körpers, der Lauteste bis jetzt. Ihre Beine, die sich bisher in Schmerzen gewunden haben, erschlaffen nun und liegen in einem unnatürlichen Winkel am Boden herum.
"Ihre Wirbelsäule," würgte er mit Entsetzen hervor.
Es wird nur angedeutet, aber wir stellen uns gerne vor, dass Edward versucht, Bella aufzumuntern und ein wenig von dem ganzen Querschnittslähmungskram abzulenken, in dem er ihr zuflüstert 'Hey Hase, wenigstens brauchst Du jetzt kein Schmerzmittel mehr!"
Bella gurgelt ein wenig Blut, und Jacob nimmt sich ein wenig Zeit während dem ganzen Geburtskram, um sinnfrei Edwards Schwester aufzumischen. So tickt dieser Jacob eben. Und an einem bestimmten Punkt reißt Edward Bellas Uterus auf, um an das Baby zu kommen.
Er
reißt ihren Uterus auf.
Mit seinen
Zähnen.
Anschließend erdolcht er sie mit einer Spritze, die mit seinem Vampirgift gefüllt ist und pumpt ihr Herz damit voll, um sie endlich zur Vampirin zu machen und ihr das Leben zu retten. Yippie.
Allerspätestens ab diesem Zeitpunkt wird der Leser überflutet von etwas, dass gelassener Entspannung nicht unähnlich ist. Zumindest kann nun nichts,
nichts auf Gottes grüner Erde, geschehen, das noch verstörender sein könnte, als was bereits passiert ist. Ausser, nun, sowas wie Quasi-Kinder-Pornographie oder so. Aber natürlich wäre das zum Glück absolut.....
Dann verliebt sich Jacob unsterblich in das neugeborene Mädchen.
Nein, nicht im Sinne von 'Oh, in dem Moment, wo ich das kleine Kätzchen zum ersten mal gesehen habe, war ich unsterblich verliebt'. Wir meinen Liebe Liebe. Ernsthaft, was wir hier zu sagen versuchen - und lasst es uns wissen, wenn ihr das nicht verstehen könnt -, ist, dass
Jacob, der Borderline-Vergewaltiger und der winzige Vampir-Baby-Aliens-Chestburster heiraten und Nachwuchs zeugen werden.
Was Jacob in dem Augenblick getan hat, erklärt Meyer uns, war, das Baby zu "prägen". Im Twilight Universum ist "Prägung" das, was passiert, wenn ein Werwolf seinen Seelenpartner findet. Es bedeutet, dass es nun das Schicksal der beiden ist, für immer zusammen zu sein, komme, was da wolle. Was jedoch, wenn das Mädchen darauf zuerst gar keine Lust hätte? Pech gehabt, weil sie das jetzt doch hat. "Prägung" ist das psychische Equivalent zu
Liquid Ecstacy.
Wir müssen dahingehend jedoch irgend etwas falsch verstanden haben, da wir dieses Zitat von der Authorin fanden:
"They ended up being vampires in the way they are because I have strong opinions on free will. No matter what position you're in, you always have a choice. So I had these characters who were in a position where traditionally they would have been the bad guys, but, instead, they chose to be something different - a theme that has always been important to me."
Anscheinend hat Jacob sich also dazu
entschieden, ein Päderast zu sein.
Währenddessen erwacht die ent-baby-te Bella und umschreibt die Sinnseindrücke eines Vampirs, welche sich für uns verteufelt nach dem Missbrauch von Pilzen anhört:
"Das grelle Deckenlicht war nahezu blendend hell, und doch konnte ich die Glühdrähte im Inneren der Birne erkennen. Es war mir möglich, in diesem weißen Licht jede Farbe des Regenbogens wahrnehmen, sowie eine weitere Farbe an der äussersten Seite des Spektrums, für die ich keinen Namen wusste. Hinter diesem Licht konnte ich die individuellen Fasern im dunklen Holz des Daches über mir auseinander halten. Und ich nahm die Staubkörner in der Luft wahr...die Seiten, welche vom Licht berührt wurden und die dunkle Seite, deutlich voneinander getrennt. Sie drehten sich wie kleine Planeten, bewegten sich wie in einem himmlischen Tanz um sich selbst."
Dann starrte sie für vierzig Minuten ihre Hände an und verkündete "Die wahre Persönlichkeit is' - also echt jetze -,
unter der eigenen Haut, Mann."
Danach gibts dann eindeutigen Vampirsex. Naja, nicht wirklich natürlich, weil, es ist ja Twilight. Immerhin werden die nächsten 300 Seiten voll glitzernder Langeweile kurzzeitig aufgehellt durch Edwards Bruder Emmett, der andeutet, dass Edward unfähig ist, seine frisch vermählte Ehefrau zu befriedigen. Edward reagiert darauf, in dem er Piano spielt und Khakis trägt, weil damit bewiesen wird, dass er tatsächlich hetero ist.
Währenddessen hat sich Bella zur
wunderbarschönsten Glitzer-Vampirlady überhaupt gemausert OMFG!!!11! Jeder gibt einen Kommentar darüber ab, wie unglaublich schön sie geworden ist, denn genau in dem Augenblick, als man glaubt, dass Buch wäre bereits zu seiner eigenen Fan Fiction mutiert, ändert die Authorin ihren Mary Sue Charakter ab in eine....nun, wir sind nicht einmal sicher, in welche Richtung es da genau noch weiter gehen
könnte.
Bella nennt ihr Kind Renesmee, nach ihrer Mutter Rene und Edwards "Mutter" Esmee. Renesmee macht sich sofort daran, zu einem der gruseligsten Dinge überhaupt zu erblühen, und es wird durch die Tatsache, dass alle ständig darüber sprechen, wie perfekt sie ist, nur noch schlimmer.
Zuerst befürchten die Cullens, Vampir Bella könnte abhauen und Leute auffressen, aber sie zeigt bemerkenswertes Mitgefühl und ist absolut fähig, sich selbst unter Kontrolle zu halten. Mehr noch, als alle anderen Vampire, weil sie so eine besondere kleine Schneeflocke ist. Auf ihrer ersten "Jagd" trägt sie ein Cocktail Kleid, und dass kann sie voll durchziehen, weil es sexy und gothesque ist und sie sich so unglaublich unter Kontrolle hat und überhaupt kein Klotz mehr ist. Wir entdecken plötzlich, dass Charaktere überhaupt keinen Makel mehr benötigen, um total interessant zu sein, aber anschließend können wir uns daran bedauerlicherweise nicht mehr erinnern, weil wir zwischendurch eingeschlafen sind.
Jedenfalls wird Jacob die Verantwortung zuteil, sich um das gruselige Töchterchen zu kümmern, während Edward und Bella rumrennen und wasauchimmer tun. Bella flippt total aus, als sie rausfindet, dass er dem kleinen Monster den Spitznamen "Nessie" gegeben hat, aber wir finden, dass dies ein absolut passender Name ist. Bella scheint auf der anderen Seite jedoch nicht weiter besorgt zu sein, dass Jacob, der
pädophile Vergewaltiger-Werwolf das kleine "Ungeheuer von Loch Ness"-Baby-aus-der-Hölle sittet.
Und dann passiert endlich doch noch was, als die italienischen Mafia Vampire aus dem zweiten Buch aus der Versenkung auftauchen, um das Baby und seine ganze Familie zu zermatschen. ÜBERRASCHUNG!
Obgleich einer der Vampire tatsächlich noch erwähnt, dass moderne Waffen auch effektiv gegen Unsterbliche sind, entscheiden sich die Cullens überraschenderweise dagegen, sich mit Raketenwerfern einzudecken und stellen sich ihren Gegnern stattdessen nur mit gebleckten Zähnen in den Weg.
Zu diesem Zeitpunkt sind Edwards coolere Geschwister Alice und Jasper voll so 'WTF, wir verpissen uns'-mäßig unterwegs und hauen ab, um ein neues Leben anzufangen. Der Rest der Vampire schließen sich mit den Pädowölfen zusammen, um einen ruhmreichen, blutigen Kampf gegen die bösen Mächte der Vampirunterdrückung - eine Art Vampirdämmerung -, zu führen, welcher die letzten hundert Seiten andauert und selbst die epischen Schlachten Tolkiens vor Scham erröten lässt.
Oder so sollte es jedenfalls sein, weil da haufenweise Vampire mit Spezialkräften dabei sind - wie die X-Men. Und wir wissen, Ihr habt nicht erwartet, dass die Story nochmal der Knaller wird, und Ihr liegt so falsch, weil....
Die Cullens setzen sich mit den Mafia Vampiren hin und reden eine Weile über ihre Gefühle. Die Mafia zieht sich ohne Kampf zurück und fährt wieder nach Anne Rice Land, und Edward und Bella küssen sich. Und Jacob hat Renesmee einen Armreif gebastelt. Haben wir schon erwähnt, dass Renesmee aus irgend einem Grund superfix wächst, bis sie siebzehn ist und dann aufhört, weiter zu wachsen? Jacob wrd sie heiraten, und
sie wird für immer minderjährig bleiben.
Fick Dich, Meyer!