Brainstorming Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?

Sworddancer

Hârniac
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1. Mai 2007
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Hallo zusammen!

Dies ist ein Aufruf an all jene, die es trotz wenig (Frei-) Zeit noch schaffen, dem Rollenspiel-Hobby zu frönen, sich hier mal mit ein paar Tipps einzubringen, wie man so etwas am besten realisiert.

Vielleicht kurz zu meinem persönlichen Hintergrund und den Gedanken, die ich mir hierzu bereits gemacht habe, um deutlich zu machen, aus welcher Ecke ich komme:

Ich habe viele Jahre Rollenspielerfahrung. Angefangen hat es wie bei so vielen mit DSA (damals die zweite Edition, der ja im Grunde noch die erste Edition beilag), aber schon bald wurden in unserem Freundeskreis unzählige Rollenspiele mit verschiedensten Regelsystemen und Hintergrundwelten gespielt oder zumindest getestet.

Mein liebstes Rollenspiel war und ist seit vielen Jahren HârnMaster (ein recht „realistisches“ 1W100 System) und die dazu gehörende Hintergrundwelt „HârnWorld“. (Hier hatte ich auch mal eine eigene Fan-Website, schrieb meine Hausregeln und Beiträge in Foren, und schaute generell was in der Fan-Community so los war.) Andere Lieblingssysteme umfassen „Gemini“ und „RuneQuest“ (und andere BRP-Ableger). Ich komme also eher aus der „Simulationsecke“.

Vor etwa 15 Jahren wurde es mit dem Rollenspiel weniger und weniger, und mittlerweile habe ich seit bestimmt 7 oder 8 Jahren nicht mehr gespielt (mit einer Ausnahme, dazu unten mehr). Das Rollenspiel wurde durch das Brettspielhobby quasi abgelöst.

Hinzu kommt, dass ich mittlerweile einen Sohn (19 Monate) habe, wodurch die Freizeit natürlich ziemlich in Beschlag genommen wird, und obendrein ist meine Frau keine Rollenspielerin.

Trotzdem „juckt“ es hin und wieder, wenn der Blick über die alte Rollenspielsammlung streift, und ich denke das berühmte „ach, RPG wäre auch mal wieder schön“…

Vielleicht auch bedingt durch die von mir bevorzugten Systeme und den daran beteiligten Spielern waren Treffen zum Rollenspiel stets zeitintensive Angelegenheiten – und dabei war ich als Spielleiter durchaus „faul“ und bereitete wenig vor, sondern griff spontan etwas aus der Hintergrundwelt auf („HârnWorld“, die mit ihren Legenden und kleinen Anstößen in den Ortsbeschreibungen dies durchaus unterstützt), bzw. horchte in meine Spieler hinein, wonach es ihnen so gelüstete.

Nicht nur bei den schon fast simulationsartig gestalteten Kämpfen ging viel Zeit drauf. Genauso waren Aufenthalte in einer Stadt immer langwierige Angelegenheiten, musste hier doch verkauft und eingekauft werden, was das Zeug hält – schließlich wollten die Spieler immer bessere Ausrüstung für ihre Charaktere. Hinzu kommt dann jedes Mal noch die „Anlaufzeit“, bis man richtig im Spiel war, und zwischendurch musste selbstverständlich Pizza bestellt und verzehrt werden.

Na ja, ich glaube ich muss das nicht weiter ausführen – ich denke viele haben die Erfahrung gemacht, dass Rollenspiel recht zeitintensiv ist. (Vielleicht auch einfach, weil man sich als Jugendlicher/Student/junger Erwachsener einfach entsprechend Zeit dafür nehmen kann und auch nimmt.)

Vor ein paar Jahren nahm ich dann an einem „Fiasco-Picknick“ in London teil und lernte so das Fiasco-Rollenspiel kennen, welches im Grunde in die komplett andere Richtung zu dem ging, was ich zuvor gespielt habe (abgesehen von unseren Versuchen mit einer „Lagerfeuer-Runde“, in der die Rolle des Spielleiters herum ging – durchaus auch innerhalb einer Sitzung).

Fiasco ist ohnehin auf „One-Shots“ ausgelegt, und die Spieldauer wird durch das System aufeinander folgender „Szenen“, welche sich auf das Wesentliche konzentrieren, sehr gerafft, so dass eine Runde Fiasco durchaus in etwa 2 Stunden (mal länger, mal kürzer) durch ist.

Meine alte Rollenspielrunde konnte ich aber bisher nicht dazu verleiten, mal eine Runde Fiasco zu probieren…

Wie zuvor schon erwähnt: Es „juckt“ mal wieder. Ich würde gern mal wieder Rollenspiel spielen. Eine Gruppe habe ich dafür noch nicht. Keine Ahnung, ob es den alten Jungs auch mal wieder „juckt“.

Diese sind mittlerweile aber in ähnlichen Situationen wie ich. Wir alle stehen voll im Berufs- und Familienleben. Wenn ich mal in der Stadt bin, treffen wir uns aber durchaus zum Brettspiel.

Bevor ich aber die „alte Band nochmal zusammen bringe“, oder gar eine neue aufbaue, möchte ich ein realistisches Konzept haben, wie ich das am besten auf die Beine stelle – und hier kommt ihr ins Spiel, liebe Leser.

Ein paar Gedanken habe ich mir schon dazu gemacht. Dabei erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit der erdachten Möglichkeiten – im Grunde nicht einmal darauf, auf dem richtigen Weg zu sein.

Ich führe diese hier einfach mal kurz aus und hoffe, dass sie entsprechend kommentiert, ergänzt oder „korrigiert“ werden.

· Zeitlicher Rahmen: 1-2 Mal im Monat, wohl am ehesten an einem Wochenende, abends (wenn die Kleinen schon schlafen) für 1-2 Stunden, vielleicht 3. (Nicht zu vergessen: Meine Frau wäre wohl eher nicht dabei.)

· Vorbereitungszeit sollte minimal ausfallen. Da ich mittlerweile schon recht lange aus dem aktiven Spielen raus bin, frage ich mich allerdings, wie gut das mit dem spontanen Spielaufbau noch funktioniert…

· Falls die „alten Jungs“ dabei wären, müsste dies (von gelegentlichen Besuchen in einer anderen Stadt) wohl übers Internet stattfinden. Hier denke ich an Skype oder Google Hangouts. Außerdem soll es ja die ein oder andere Website oder das ein oder andere Tool geben, was ein solches Spiel unterstützt. Insbesondere hier würde ich mich über Hinweise und Tipps sehr freuen.

· Bei HârnMaster/HârnWorld kenne ich mich aus, würde es also im Prinzip gerne wieder spielen. Sollte es aber zu kämpfen kommen, könnten sich diese etwas hinziehen…

· Ich stelle mir vor, von Fiasco die kurzen, prägnanten Szenen zu übernehmen. Ich weiß nur nicht, ob der abwechselnde Szenenaufbau funktionieren könnte, oder ob ich als Spielleiter lieber alle Szenen baue. Insgesamt würde sich der Spielverlauf dadurch vielleicht eher „cineastisch“ ausnehmen. Solange ich aber als Spielleiter die Szenen bestimme, fühlt sich das für die Spieler vielleicht etwas nach „Railroading“ an. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass das Rollenspiel wieder zu einem wahren „Zeitfresser“ verkäme, wenn ich ihnen genauso freie Hand ließe, wie ich es damals tat (im Grunde bestimmte die Gruppe, wohin die Reise ging). Auch hier freue ich mich über viele Tipps und Tricks aus euren reichen Erfahrungsschätzen.

Mal ganz davon abgesehen davon, wie die Spielsitzungen aussehen könnten, bleibt für mich auch noch die Frage: Wie stoße ich das Ganze am besten an?

Vielen Dank vorab für eure Ratschläge, Erfahrungsberichte, Tipps und Tricks!

Herzliche Grüße,

Timo
 
Wir haben eine andere Variante gewählt.

3 - 4 Mal im Jahr treffen wir uns für ein komplettes Wochenende. Freitags reisen wir im Laufe des Tages an (das kann auch recht spät werden, da wir teilweise Berufe mit eher "flexiblen" Arbeitszeiten haben), es wird gequatscht, getrunken und angefangen zu spielen. Irgendwann, wenn der Alkohol dann zu sehr seine Wirkung zeigt, geht man wieder zum Blödsinn reden und in Erinnerungen schwelgen über, bis man sich in die Waagerechte begibt.

Samstags wird dann gefrühstückt und bis spät abends weitergespielt. Bis in den frühen Morgen, wie früher, geht es aufgrund der teilweise langen Autofahrten am folgenden Sonntag nicht mehr (außerdem merkt man auch das Alter). Zwischendurch bleibt dann auch genügend Zeit um mal etwas abzuschweifen und nicht immer auf die Uhr zu schauen, daß man bloß auch "etwas schafft".

Sonntags ist dann Abreise nach einem Frühstück angesagt.

Das ist halt ein Männerwochenende im Nerd-Style. Statt besoffen über die Reeperbahn zu strumpeln, spielen wir lieber in der Jogginghose (ganz wichtig!) angeschickert/betrunken Rollenspiel. Allerdings steht für uns mittlerweile das Spielen nicht mehr (so) im Vordergrund, sondern mehr das Zusammenkommen mit Freunden, die man teilweise sein halbes Leben (und länger) kennt und nun am Ende der Republik wohnen. In unseren Beziehungen hat das noch nie zu irgendwelchen Komplikationen geführt - die Fräulein Wunder zu Hause haben ja ihre Hobbys, denen wir (lieber) fernbleiben. Ist halt eine Frage der Organisation.

Systemtechnisch sind wir "unserem" Shadowrun treu geblieben und da haben wir eher weniger Probleme "wieder reinzukommen". Auch bei dem Ausprobieren neuer Systeme hatten wir eher weniger Probleme (z.B. Warhammer Fantasy 2nd empfanden wir als sehr intuitiv, aber auch Splittermond lief recht schnell). Klar dauern die Kämpfe (manchmal) etwas länger, aber das ist bei einem ganzen Wochenende absolut in Ordnung.

Das System ist ja auch relativ anfällig für etwas längere Ausrüstungsbeschaffungen, aber das delegiere ich mittlerweile einfach weiter. Während ich mit Spieler A eine Szene spiele, übernimmt Spieler B den NPC, bei dem Spieler C die neue Ausrüstung beschaffen möchte. Oder Spieler A hilft Spieler B, der nicht so systemfest ist, bei der regeltechnischen Verbesserung (z.B. neue Implantate) dessen Charakters, während Spieler C gerade Informationsbeschaffung betreibt. Spart zumindest etwas Zeit.

Man kann die Spieler ja auch bitten sich schon im Vorfeld Gedanken zu machen, was sie mit ihrem Charakter bei der nächsten Sitzung angehen wollen und das ein, zwei Tage vorher mitteilen, damit sich die Gruppe damit beschäftigen kann.

Wie bereits oben erwähnt, sehe ich keinerlei Notwendigkeit darin, als SL jeden NPC zu spielen. Nehmen wir an, Spieler A möchte gerne die Beziehung seines Charakters zu dessen Partner etwas ausspielen. Da ist es doch latte, wer am Tisch den Part des Partners übernimmt. Wobei ich zugeben muß, daß auch es bei uns sehr häufig bei der klassischen Aufteilung bleibt, was aber auch darin begründet liegt, daß der Rest der Spieler durchaus an den Einzelszenen der anderen Spielercharaktere interessiert ist (und die klassische Rollenverteilung doch irgendwie verankert ist).

Und bloß nicht jeden Müll auswürfeln. Ein Spieler läßt seinen Charakter in eine Kneipenschlägerei geraten. Dann beschreibt er, wie diese ihr Ende findet. Scheiß doch was drauf, ob der Charakter bei einem Auswürfeln richtig kassiert hätte.

Wenn man vernünftige Spieler hat (und davon gehe aus), dann treiben die mit dieser Form der Freiheit auch keinen (übertriebenen) Schabernack. Ich habe noch nie erlebt, daß einer der Spieler meinte, sein Charakter habe so eben im Glücksspiel eine Phantastomillion gewonnen, bzw. bei meinem Splittermondcharakter ist das so (, weil der gut bescheißen kann), aber aufgrund seiner Verschwendungssucht landet das umgehend bei leichten Mädchen, luxuriösen Unterkünften, Alkohol und sonstigen unnützen Dingen.

Ich persönlich kann mich mit solchen kurzen Sitzungen, wie die von Dir erwähnten, nicht anfreunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Ideen dazu (Ungeordnet)

- Sprich als allererstes mit deiner Partnerin. Wenn du dir regelmäßig und fest Zeit für ein Hobby nehmen willst dann sollte das für sie OK sein aber sie muss wissen, was auf sie zukommt. So kann sie das in ihre eigenen Planungen einfließen lassen.

- Ob ihr euch zum Spielen trefft oder ihr online zockt ist egal, aber macht keine UNTERBRECHUNG zum Essen. Du planst eh für 2-3 Stunden. Die überlebt man auch ohne Pizza. Entweder man bestellt die Pizza so, dass sie nach dem geplanten ASpielende geliefert wird oder alle kommen gesättigt an oder man hat mundgerechte Snacks vorbereitet. Selbiges gilt für Zigarrettenpausen.

- Sprich mit deinen Spielern, damit ihr alle die Selben Erwartungen habt.

- Schwöre die Leute auf ein wenig Disziplin für die Charakterentwicklung ein. Aufleveln, XP Verwaltung, was steht im Inventar,... Alles Dinge die nicht innerhalb der Spielzeit besprochen werden. STATTDESSEN kann man so etwas zwischen den Spielen per Whattsapp klären.

- Nimm ein System, das du magst und das deine Spieler mögen. Wenn ihr bisher gut mit Harnmaster gefahren seid, dann mach weiter damit. Fiasko hat keinen inhärenten Zeitvorteil. Zackige Szenenschnitte bekommt man in Fantasy genau so hin.

- Suche nach Hausregeln, die Kämpfe beschleunigen.

- Frage deine Spieler welche Art von Szenen sie als unwichtig erachten und daher gut übersprungen werden können. Halte dich daran. Wenn sie keine Shoppingtouren ausspielen möchten, dann werden diese mit zwei Sätzen abgehandelt fertig.

Und jetzt der Wichtigste Punkt, mein Geheimrezept wenn du so willst.

- SPIELE IN EPISODEN:
Denk an die guten alten Fernsehserien wie Mac Gyver, A- Team, Stargate, Star Trek, Herkules,...
Aber nichts Modernes wie Breaking Bad oder Game of Thrones.

Der Trick der erstgenannten Serien ist, dass jede Folge eine abgeschlossene Geschichte ist. Der Zuschauer kann eine Folge sehen ohne die Folge davor oder danach zu kennen und weiß trotzdem um was es geht.
Wenn du deine Spielabende als jeweils einzelne Episoden designst, und einen kurzen Zeitsprung dazwischen setzt, dann spielt es keine Rolle, wenn am nächsten Termin Spieler X nicht mehr kann. Er ist dann bei dieser Mission nicht dabei.

In dem Fall müsst ihr euch nur von der Idee der Umherziehenden Abenteurer Gruppe verabschieden. Es macht mehr Sinn, wenn alle eine gemeinsame Basis haben (In der Selben Stadt leben, teil der selben Schiffscrew sind,...)
 
Nun ich muss zugeben das ich dieses Problem jetzt weniger habe.
Zwar sind wir in der Gruppe auch alle Eltern und sind Berufstätig aber wir schaffen es doch immer irgendwie das wir uns alle 2 Wochen (mindestens aber 1 mal im Monat) zum Zocken treffen.
Dann wird aber auch mal gerne der Abend (bzw. die Nacht bis in die Frühen Morgenstunden) gezockt.

Tatsächlich ist es bei uns mitlerweile auch so wie es Wirrkopf beschrieben hat.
Wir Spielen eher einzelne Episoden und nur noch selten ganze zusammenhändende Kampanien.

Auch halten wir uns nicht mehr Groß mit dingen wie Charaktererschaffen, Steigerungen usw. während der Spielzeiten auf. Für sowas gibt es Wirklich WhatsApp bzw. wir haben jetzt eine Discord Gruppe eingerichtet wo wir solche dinge besprechen und Abwickeln.
Da gibt es bei und in der Gruppe auch keine Kompromisse mehr. Was gespielt wird wird oft schon 1-2 Monate zuvor angesagt. Mehr als genug Zeit um selbst für das Komplizierteste System einen Charakter zu erschaffen.
Wer am Spielabend dann keinen Fertigen Charakter vorliegen hat kann gleich wieder rumdrehen und nach Hause fahren.

Wichtig ist halt Tatsächlich das man einen Plan hat und sich an diesen auch Hält.
Wenn den Spielern halt mal nach "Klassischen" Dungeon Crawl ist dann hält man sich nicht lange mit Intrigen und Höfischen gehabe auf und selbst die Auftragsvergabe wird schnell und Unkompliziert abgewickelt.

Wichtig für den SL ist halt auch genau zu wissen wo der Abend hinsoll.
Halte dich nicht mit unnötigen Twists und Sidequests auf die man gerne einbaut um die Spielwelt reakistischer und Lebendiger zu gestallten.

Naja abschließend bleibt halt noch zu sagen das wenn man etwas machen will man sich einfach mal die Zeit dafür nehmen muss.
Sprich man macht einen Termin aus, Schaufelt sich die Zeit Frei (und wenn man tatsächlich in einem Beruf arbeitet wo man keine Festen und/oder Planbaren Arbeitszeiten hat nimmt man sich halt einfach mal für den Tag Urlaubt) und zieht es durch. Klar kann immer mal wieder etwas dazwischen kommen. Aber wenn z.B. immer wieder der selbe Spieler Absagt (Am besten noch kurz vor knapp) sollte man sich wirklich überlegen ob man auf diesen Spieler noch weiter Rücksicht nehmen will.
Man kann sich ja noch weiterhin mit der Person treffen. Nur eben ncht mehr für Rollenspiele.

Klingt Grausam. Ist aber so.
 
Besten Dank für eure Beiträge!
Disziplin während der Spielsitzungen halte ich auch für einen sehr wichtigen Aspekt.
In Eipisoden zu spielen (ich nehme an, es sind quasi "Kurzabenteuer" gemeint) und von einer gemeinsamen Basis aus halte ich für gute Hinweise!
Da es bei mir wohl auf HârnMaster/HârnWorld hinaus laufen dürfte, fällt mir da sogleich HârnManor zu ein... Sprich, die Spieler/Charaktere haben "ihr" Dorf, ggf. Burg, von dem aus alles ausgeht. Im Grunde dürfte es bspw. bei Ars Magica (der Bund) und Song of Ice & Fire (das Haus) vermutlich ähnlich laufen, aber da fehlt mir die Erfahrung.
Das Rollenspiel-Wochenende ist natürlich eine schöne Alternative - aber bei mir das eher unwahrscheinlichere Szenario. Immerhin haben wir auch immer über Himmelfahrt unser "Männer-/Brettspielwochenende". :)
 
Also ich habe das "Problem" mit Kindern und Ehe jetzt nicht, gehöre aber schon zum älteren Semester. Schule und Studium habe ich lang hinter mir gelassen und mein Alltag wird zunehmend durch meine Arbeit und der mir zustehenden abendlichen Sporteinlage und folgender Ruhepause dominiert.

Ich spiele alle 2 Wochen mit Leuten in selbiger Situation wie die in der ich bin.

Trotzdem spiele ich auch mit meinen "alten" Kumpels aus der Heimat (gut sind nur 60 KM Entfernung).
Die sind vornehmlich verheiratet und haben auch (zum Großteil) Kinder. Wir treffen uns hier nur einmal im Monat und planen die Termine immer im voraus, so das es alle mit Ihrem Terminkalender vereinbaren können.
Ich denke einen Samstag im Monat ist auf jeden Fall drin. Selbst als SL ist das echt erträglich. Du musst immerhin nicht direkt nächste Woche wieder abliefern, sondern hast ca 4 Wochen Vorbereitungszeit. (y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Problem mit Ehepartner und Kinder bei einigen Spielern, aber die planen und freuen sich dann und sind dann meist sogar überpünktlich. Das Problem ist eher die Fratzenbuch-Whatsapp-und-wir-haben-kein-Zeitmanagement-Generation, die es nicht auf die Kette kriegen und dann so kurz vor Beginn ankommenden SMS oder Messis: 'Ich bin gestern versackt und es geht mir Scheisse'.
Sorry, da könnte ich dann meistens reinschlagen, denn natürlich sind die mit ihrem Job oder ihrem Studium voll und ganz überfordert. Da frage ich mich dann immer, ob ich in einer Dimension lebe, die mehr Stunden pro Tag hat, denn ich habe Job/Studium und Privatleben und kriege es hin - sogar ohne Smartphone, dass mich an Termine erinnern muss.
 
Ja Kalanni damals als du noch Jung warst hat man sich noch Zeit genommen um etwas zu schreiben.

...

Ok. Ging auch nicht anders weil es dauert ja bis was in Stein Gemeiselt wurde ;).

Aber nun Spaß Beiseite.

Ich kenne das und bekomme das auch immer wieder das Planke Kotzen wenn die Leute erst kurz vor Nackig absagen. Bei den Meisten spielen die wir spielen ist das jetzt weniger das Problem.
Aber was wir schon Shadowrun Runden absagen mussten nur weil ein oder zwei es nicht geregelt bekommen sich Termine zu merken.

Wie ich weiter oben schon sagte kann es immer mal vorkommen das jemanden,auch Kurzfristig, etwas dazwischen kommt. Aber wenn es immer die gleichen sind und auch immer nach dem gleichen Muster abläuft dann sollte man sich halt irgendwann fragen ob man ohne die Betreffende Person nicht besser fährt.
 
Ja, meine Entscheidung war dann, ich suche mir andere Spieler, immerhin bin ich wegen denen nach Berlin gefahren und wenn man schon im Bus ist oder die Nachricht im Auto bekommt, dann ist das einfach nur unverschämt - da half dann das ganze Gejammer, von wir wollen doch und das kannst du doch nicht machen, nichts mehr, so was brauche ich echt nicht.
 
Bei uns in der Runde geht es noch, da zumindest noch kein Nachwuchs da ist.
Trotzdem hat man durch Job etc. doch schon einiges um die Ohren.

Uns ist wichtig, dass wir uns ein bestimmtes Zeitfenster alle freihalten - dort wird dann, sofern nichts anderes dazwischen kommt (was man dann rechtzeitig meldet), gezockt.
Inzwischen haben wir alle schon gegessen wenn wir anfangen, so dass keine Zeit fürs Essen ordern draufgeht.
Wir reden im Normalfall im Vorfeld locker eine Stunde OT, damit wir uns ausgetauscht haben und danach konzentriert zocken.
Das könnte man aber zeitlich auch reduzieren bei weniger Zeit.

Mit unseren Partnerschaften ist das Hobby unproblematisch, da bei uns die Paare gemeinsam zocken, und zwar schon ewig.

Insgesamt würde ich bei weniger Zeit drauf achten, dass meinen Mitspielern das Hobby ähnlich wichtig ist wie mir.
Dass man sich drauf einigt, was und wie gespielt wird (um große Diskussionen am Spieltisch zu vermeiden).
Ich würde ein regelleichtes System nutzen, jeder hätte seine Cheatsheets um große Buchsuchen im Spiel zu reduzieren. Irgendwer schreibt mit, was passiert ist - so dass bei viel Zeit zwischen den Sessions nicht so viel verloren geht.

Notfalls kann man sich auch ab und an statt sich richtig zu treffen per Skype/Roll20 etc verabreden. Gerade für junge Eltern war das bei uns zeitweise hilfreich.
 
Tatsächlich ist es bei uns mitlerweile auch so wie es Wirrkopf beschrieben hat.
Wir Spielen eher einzelne Episoden und nur noch selten ganze zusammenhändende Kampanien.

Man kann auch eine zusammenhängende Kampagne in Episoden spielen.
Die einzige Bedingung ist, dass sich die Spieler vorab auf ein Gruppenkonzept einigen, das so einer Kampagnenstruktur zuträglich ist.
"Die umherziehende Abenteurergruppe funktioniert nicht" Alle Charaktäre sollten gleiche Ziele haben oder der Gleichen Organisation angehören.
- Crewmitglieder auf dem Gleichen Schiff
- Mitglieder der Gleichen Stadtwache
- Shadowrunner die im Schwarzen Buch des gleichen Schiebers stehen
- Rippers in der gleichen Loge
-...

So gibt es nach jeder Episode eine plausible Erklärung, warum die charaktäre sich verstreuen und dann nach einem kleinen Zeitsprung in geringfügig anderer Konfiguration wieder zusammentreffen.

Am Beispiel der Crewmitglieder (ich nehme hier einfach mal 7te See):

Es handelt sich um eine Gruppe Forscher auf der Queen Elaine einem Segelschiff der Avalonischen Forschergesellschaft auf der Suche nach Syrneth artefarkten.

Episode 1: Das Schiff ist gerade in einem Hafen in Vodacce eingelaufen und die Crew hat etwas Landurlaub während Vorräte für die Weiterfahrt eingeladen werden.
Die SC der drei Anwesenden Spieler wollen Sich amüsieren gehen und werden Promt bestohlen. Ein wertvoller Syrneth Schlüssel der für die Expedition benötigt wird wurde gestohlen, als einer der drei sich gerade mit einer "Jenny" vergnügte. Nun geht es darum, den Schlüssel wiederzufinden.

Episode 2: Bei einer Längeren Fahrt wird eine unbekannte Insel entdeckt. Der Kapitän stellt eine Landungstruppe zusammen, die die Insel untersuchen soll. Die Landungstruppe besteht aus einigen NSC Matrosen und die SC der vier diesmal anwesenden Spieler. Auf der Insel wird ein weiterer Syrneth schlüssel und ein Rätselhaftes Steinrelief gefunden.
In der Nähe des Reliefes entdekt man nach einigem Suchen außerdem eine Pistole aus Dracheneisen. Wie ist diese hier her gekommen. Wir müssen in die Eisenlande um mehr zu erfahren.

Episode 3: Das Schiff hat Freihafen erreicht und jetzt benötigen wir eine Landungscrew mit dem entsprechenden Sozialen Feingefühl, was für ein Zufall, dass momentan Die Spieler der Sozial geskillten SC anwesend sind.
 
Nachtrag:

Dies bringt auch noch den Bonus, dass SC viel mehr ingame interagieren, da sie sich gegenseitig auf den neuesten Stand setzen müssen.
 
Man kann auch eine zusammenhängende Kampagne in Episoden spielen
Das kann ich aus der Erfahrung bestätigen aus meiner unregelmäßigen Gruppe mit wechselnden SL (Die aber alle am groben roten Faden hängen und sich aufeinander einstellen bzw. absprechen. Die Spieler bzw. SC haben viele übereinstimmende Ziele so daß es dort keine Probleme gibt. Es empfiehlt sich (von selbst ;)) sich als Spieler und auch als SL zumindest Stichpunkartige Notizen zu machen wo man geendet hat (inklusive was wurd erledigt bzw. was steht noch an) und wo es wieder weiter geht.
 
Man kann auch eine zusammenhängende Kampagne in Episoden spielen.
Was aber auch nur dann richtig funktioniert wenn die Spieler auch regelmäßig zeit haben (und 1-mal alle halbes Jahr werte ich hierfür nicht als Regelmäßig).

Das andere Problem bei dieser art von Spiel ist das beim Charakterlevel hierbei ein mächtiges Machtgefälle entstehen kann (vor allem wenn man wirklich dann Spieler hat die Immer können und solche die nie so gut wie nie können).
Wir hatten für diesen Zweck bei Shadowrun mal eine Gang auf Straßennivau gespielt damit man einfach leute auslassen kann wenn sie mal nicht können.
Das ende vom Lied war das wir drei Spieler die immer, oder zuminest Regelmäßig, konnten am ende schon so Ziemlich auf einem Normalen Runnerlevel waren während die beiden anderen Spieler (die bis dahin gerade einmal 2-3 Episoden mitgespielt hatten) noch immer auf dem gleichen Level wie am anfang waren. Dies hat dazu geführt das die Gang keinen der Beteiligten mehr Spaß gemacht hat da der SL vor dem Problem stand das die Charakter von denen die Selten dawahren wie Rohe Eier behandelt werden mussten ohne das sich die anderen Spieler Langweilten.
 
Wir hatten ab und an Gastspieler, während der Rest der Gruppe wöchentlich gespielt hat.
Wir haben die Gastspielercharaktere schlicht in der Stärke angepasst, will heißen sie bekamen die gleichen EP wie alle anderen.
Einfach damit wir genau das vermeiden.
 
Ja bei Gastspielern die nur 1-2 mal kommen kann man das durchaus auch machen.
Wenn du aber eine Gruppe hast die Regelmäßig spielt ist das eher Schlecht umzusetzen.

Gerade bei dem Beispiel Shadowrun besteht alleine schon das Problem darin das sich die Charakterstärke Nicht nur durch Erfahrungspunkte Definiert sondern auch durch das Einkommen. Bodyware, Waffen, Elektronik, Fahrzeuge usw. Kosten Geld und dann muss man auch noch die Lebenserhaltungskosten des Charakters bedenken.

Wir hatten zwar einmal angedacht das die beiden Seltenen Mitspieler einfach auch Erfahrungspunkte bekommen und zumindest einen Teil des Geldes. Dies fand dann allerdings ein anderer Spieler Unfair da sie ja im endeffekt kein Risiko mit ihrem Charakter eingehen mussten und auch keine Ausgaben hatten (Munition, Beschädigte und/oder verlorene Waffen und Ausrüstung usw.).

Ich sage ja auch nicht das es Unmöglich ist.
Eben nur das es Schwierig umzusetzen ist.
 
Auch wenn es nicht "fair" sein mag.
Was allerdings wieder obsolet ist wenn man sich gemeinsam darauf einigt (das es "fair" ist) und keiner ein Problem damit hat.Geht ja um den gemeinsamen Spielspaß und nicht darum wer den besten, stärksten, tollsten, ultimativsten SC hat (zumindest sollte es das).

Was aber auch nur dann richtig funktioniert wenn die Spieler auch regelmäßig zeit haben (und 1-mal alle halbes Jahr werte ich hierfür nicht als Regelmäßig).
Kommt darauf an wie umfangreich ein solches Treffen ist. ;) Wir haben den Fall das es schonmal auf ein halbes Jahr hinausläuft mit Pech, manchmal ist das halt so, liegt am blöden "Real Life", Aber wenn trifft man sich für eine Wochenende so daß man relativ ausgiebig mind. Zwei Abende spielt. Mit entsprechender Einstellung und Vorbereitung möglich, okay, etwas schwieriger als regelmäßige Runden, aber nicht sehr schwierig.
 
Ja bei Gastspielern die nur 1-2 mal kommen kann man das durchaus auch machen.
Wenn du aber eine Gruppe hast die Regelmäßig spielt ist das eher Schlecht umzusetzen.

Gerade bei dem Beispiel Shadowrun besteht alleine schon das Problem darin das sich die Charakterstärke Nicht nur durch Erfahrungspunkte Definiert sondern auch durch das Einkommen. Bodyware, Waffen, Elektronik, Fahrzeuge usw. Kosten Geld und dann muss man auch noch die Lebenserhaltungskosten des Charakters bedenken.

Wir hatten zwar einmal angedacht das die beiden Seltenen Mitspieler einfach auch Erfahrungspunkte bekommen und zumindest einen Teil des Geldes. Dies fand dann allerdings ein anderer Spieler Unfair da sie ja im endeffekt kein Risiko mit ihrem Charakter eingehen mussten und auch keine Ausgaben hatten (Munition, Beschädigte und/oder verlorene Waffen und Ausrüstung usw.).

Ich sage ja auch nicht das es Unmöglich ist.
Eben nur das es Schwierig umzusetzen ist.

Nun, das ist eigentlich Jammern auf hohem Niveau.

- Den Einwand des Spielers kann man dadurch relativieren, dass man von vorn herein sagt: "Wir sind eine Gruppe, wo JEDER unregelmäßig Zeit hat, daher machen wir es wie folgt."
- Wenn man damit nicht zufrieden ist, dann könnte man definieren, dass Abwesende zwar Geld und XP erhalten, aber eben etwas weniger.
- Die Charaktäre der Abwesenden sollten allerdings auch nicht "Einen Teil des Geldes" erhalten. Das würde ja bedeuten, dass sie von dem Profitieren, was die anderen erspielen.
Nein die Abwesenden CHaraktäre haben ANDERSWO eine ANDERE Mission durchgemacht, bei dieser haben sie Erfahrung gewonnen und sind bezahlt worden.

Abseits dessen:

Bei Selten gespielten Runden mit hoher Fluktuation würde ich auch dazu tendieren, das Startlevel anzuheben und generell spendabel mit XP zu sein. Sonst erreicht man die oberen Kompetenzlevel erst nach Jahrtausenden Realzeit.
 
Was allerdings wieder obsolet ist wenn man sich gemeinsam darauf einigt (das es "fair" ist) und keiner ein Problem damit hat.Geht ja um den gemeinsamen Spielspaß und nicht darum wer den besten, stärksten, tollsten, ultimativsten SC hat (zumindest sollte es das).
- Den Einwand des Spielers kann man dadurch relativieren, dass man von vorn herein sagt: "Wir sind eine Gruppe, wo JEDER unregelmäßig Zeit hat, daher machen wir es wie folgt."
Ihr habt natürlich recht mit eurem einwurf aber das setzt halt voraus das wirklich alle Spieler einverstanden sind und das system des gemeinsamen spielspaßes verstehen.
Mir persönlich ist es egal wieviel Geld und/oder XP Spieler in Abwesenheit erhalten aber ich spiele auch eher des Spielens wegen.
Wenn man allerdings einen Spieler hat der dies eben nicht einsieht dann ist es halt Kacke.
Wie gesagt kann ich hierbei nur von meinen Erfahrungen mit meiner Gruppe sprechen weswegen meine Aussagen auch keine allgemeine Gültigkeit haben und auch nicht als Apsolute und kompromisslose Meinung verstanden werden sollte.

Aber mit der Aussage das so etwas 'Jammern auf höchsten Niveau' ist hast du natürlich recht Wirrkopf(y).
 
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