Tiermenschenrache

Arashi

Gott
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26. März 2010
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Ich habe vor einer Weile auch mal eine Geschichte geschrieben, die im Warhammer-Setting zu Hause ist, die wollte ich mit euch teilen.

Das ist seit meiner (schon etwas zurückliegenden) Schulzeit, die erste Geschichte, die ich geschrieben habe - dementsprechend weiß ich, dass sie nicht das nicht perfekt ist ;)
Über Meinungen und (konstruktive) Kritik würde ich mich trotzdem freuen :)

Also ... Bemerkungen, Meinungen, Tips ... einfach unter der Geschichte posten, sie wird ja nicht mehr weiter geschrieben.

Der Text ist nicht ganz sieben DIN A4 Seiten lang bei Schriftgröße 12 und 1,5er Zeilen Abstand ... also mehr als fünf Minuten braucht man schon zum lesen ;)
 
Tiermenschenrache

Ludwig presste seinen Rücken gegen den Wagen. Für diese Situation hatte er immer wieder mit Albert, dem alten Kämpen, geübt um sich dessen Kniffe einzuprägen. Nun, da er wirklich in einem Gefecht war, waren die Lehrstunden vergessen, er wollte nur noch woanders sein. Irgendwo. Hauptsache weit weg.
Der Gedanke an Flucht war ihm gekommen. Mondschein, dichter Forst rundherum; niemand würde es merken. „Aber will ich wirklich alleine in den Wald, aus dem diese Kreaturen gekommen sind?“.
Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Aus dem Schatten zwischen den Wagen trat eine der grässlichen Bestien in den rötlichen Schein des flackernden Lagerfeuers. Erst sechzehn Lenze alt, überragte Ludwig sie schon ein Stück. Was dem Biest an Größe mangelte, machte es durch Muskeln wett. Und durch Hässlichkeit, sehr viel Hässlichkeit. Obwohl es auf zwei Beinen ging, saß auf seinen Schultern der mächtige Kopf eines Widders. Eines der Hörner war abgebrochen und geschwärzt, das braune Fell mit Schmutz und Fäkalien verklebt, der schartige Säbel verrostet. Wirklich überwältigend aber war der Gestank. Ludwig hatte noch nie etwas vergleichbares ertragen müssen, er unterdrückte ein Würgen, so grässlich verfault roch es.
Das Monster brüllte ihn an, mit ungeheurer Lautstärke. Es machte einen Satz auf Ludwig zu und hieb mit dem Säbel nach ihm. Ludwig riss seinen Schild hoch, der Aufschlag fuhr im durch Mark und Bein. Einen Moment dachte er, sein Arm sei zertrümmert. Schon kam der nächste Schlag. Panisch duckte er sich hinter seinen Schild, wieder lies die Wucht seinen ganzen Körper erzittern und fast hätte er sein Schwert fallen lassen.
In seiner Verzweiflung liefen Erinnerungsfetzen vor seinem Auge ab. Bilder seiner Kindheit, seiner Geschwister und Eltern, Albert und er beim Kampftraining. „Sigmar hilf, er wird mich umbringen!“ erkannte er „Ich bin kein Schwächling, ich muss mich wehren!“
Mit zorniger Entschlossenheit richtete er sich etwas auf, eleganter als zuvor blockte er den nächsten Schlag und mit einem unsicherem, aber lauten Kriegsschrei „SIGMAR!“ ging er in die Offensive. Er hieb nach dem ungeschützten Bein der Kreatur. Das Biest reagierte zögerlich und Ludwig spürte, wie seine Klinge das Fleisch des Monsters schnitt und hart auf dem Oberschenkelknochen aufschlug. Schmerzerfüllt heulte die Bestie auf und stinkender Geifer spritzte. Aber auch das konnte Ludwig nicht mehr aufhalten, er nutzte die Unaufmerksamkeit des Gegners und schlug ihm auf die Schwerthand.
Das Biest riss den Arm weg, Ludwig traf die Finger und der schartige Säbel fiel zu Boden. Waffenlos und voller Hass stierte das Monster ihn an und wusste, das Ende war gekommen. Ludwig spürte Wut in sich aufsteigen auf das Chaos, das ihm alles genommen hatten. Und noch etwas spürte er - Macht! Er besaß die Macht, das wertlose Leben dieser Missgeburt zu beenden und diese Macht wollte er nutzen. „Zu Ehren Sigmars, im Andenken an meine Familie und all die Opfer Archarons – Du wirst sterben“ eröffnete er eiskalt grienend und schlug nach dem unverletzten Bein, zielte aber zu kurz. Das Biest wich zurück, hektisch nach einem Fluchtweg spähend, Ludwig setzte immer forscher nach. Er brachte ihm noch eine Wunde am Schwertarm bei. Endlich hatte er es zwischen den großen Speichenrädern eines der Wagen in die Enge getrieben! Der Junge zielte mit einem waghalsigen Manöver nach dem Kopf des Wesens. Zu waghalsig - blitzschnell duckte sich das Monster unter seinem Hieb weg. Es stieß den nachlässig gehaltenen Schild beiseite und mit einem mächtigen Sprung rammte es Ludwig die massive Schulter gegen die Brust.
Er konnte einen Moment nicht atmen, sah nur Flimmern vor seinen Augen, dann schlossen sich blutverschmierte Finger um seinen Hals. Das Schwert hatte er beim Sturz verloren, also rammte er dem Vieh seinen Schild an den Schädel.
Die nächsten Augenblicke - für Ludwig fühlte es sich an wie Stunden - waren ein wüstes Gerangel ohne Gedanken, nur seine Reflexe und sein Instinkt zählten. Das Messer am Gürtel konnte er nicht erreichen, ohne seine Deckung zu öffnen. Das reine Kräftemessen würde er auch nicht mehr lange durchstehen. Panik gab ihm Kraft, doch der Tiermensch schloss seine linke Pranke wieder um Ludwigs Hals. Neues Entsetzen stieg in ihm auf, es wurde schwerer, zu atmen. Er konnte den Gegner gerade davon abhalten, ihn umzubringen, aber er bekam zu wenig Luft.
Ein ohrenbetäubender Knall zerriss seine panikerfüllte Welt und der Druck auf seinen Hals war fort, die Pranke verschwunden. Ludwig schnappte gierig nach Luft. Noch während das Chaoswesen langsam von ihm rutschte besudelte es ihn mit Blut aus einem zerfransten Loch im Widderschädel.
Karin, die Weghüterin, die seine Reisegruppe früher am Abend getroffen hatte, war an seiner Seite. Sie stieß den Kadaver von Ludwig, packte seine Hand und zog ihn auf die Füße. „Achte besser auf deine Deckung Kleiner.“ war alles was sie sagte. Sie lud schon die Pistole nach, mit der sie seinen Gegner erledigt hatte. „Ah ... Danke“ krächzte Ludwig, seine Kehle schmerzte noch. Sie nickt ihm nur zu als Bestätigung und er nahm sein Schwert wieder an sich.

Der Lagerplatz bot im flackernden Licht des Lagerfeuers ein schreckliches Bild. Einer der im Kreis stehenden Wagen war auf die Seite gekippt, aus dem Fenster der tileanischen Kutsche hing ein mit Blut überströmter Arm. Auf dem Wagen daneben saß Jeborn, der fahrende Händler, mit weit aufgeschlitztem Bauch. Der zerschundene Körper seines Gehilfen lag fast direkt unter ihm, den Kopf konnte Ludwig nirgends ausmachen.
Aber auch vier tote Tiermenschen sah er, sein ehemaliger Gegner darunter. Das gab ihm neue Kraft, mutig blickte er zu Karin.
Die hatte ihre Pistole fertig geladen und wies auf die hohe Kutsche des tileanischen Adligen „Dahinter.“ Nun, da Ludwig hin hörte, erscholl hinter dem Wagen weiterer Kampfeslärm.
Ludwig nickte ihr zu. „Links herum.“ Die Beiden bewegten sich vorsichtig aber zügig auf den Wagen zu.
Ihre Augen gewöhnten sich nur langsam an das Mondlicht jenseits des Feuerscheins. Einige tote Tiermenschen waren zu sehen, aber auch ein Leibwächter des Tileanischen Adligen lag am Boden. Albert, Ludwigs Mentor der letzten Wochen, und die Hexenjägerin Samya bedrängten Rücken an Rücken einige Gegnern. Ein paar Schritt weiter hatten die beiden verbleibenden Leibwächter drei der Bestien an einem der Wagen in die Enge getrieben, während vom Wagen herunter Otto, der Bauer, mit einem Speer auf die Kreaturen einstach.
„Wo ist Emil? Ich sehe ihn nirgends.“ Auch Ludwig konnte den Weghüter, Karins Kompagnon, nicht entdecken.
„Er wird auf der anderen Seite des Wagenrings kämpfen.“
„Ich gehe in suchen.“ Er nickte und sie verschwand wieder zwischen den Wagen.

Ludwig entschied sich, zu Albert und Samya zu stoßen. Er kam leicht geduckt hinter dem Wagen hervor und lief los. Zwei der Kreaturen, die bisher von der Kutsche verdeckt gewesen waren, bemerkten ihn, ließen von einem Leichnam ab, und kamen ihm entgegen.
Eilig machte er ein paar Schritte zurück – alleine gegen zwei, so hatte er sich das nicht vorgestellt, da wollte er zumindest die Kutsche in seinem Rücken haben.
Die beiden kamen zügig, aber vorsichtig auf Ludwig zu. Sie waren klein, gingen ihm nur bis zur Brust, hatten Ziegenköpfe mit recht kurzen Hörnern. Einer hatte weißes Fell, das des Andren erschien im Mondlicht grau. Dreckig waren sie Beide in ihren zerfetzten Lendenschurzen aus derbem Leder, der schmutzig-Weiße trug mehrere schwere Stahlringe in den Ohren. Das wichtigste im Moment waren aber definitiv der krude Knüppel, den das graue Vieh in den Händen hielt und die Streitaxt in den Händen des Beohrringten. Der Knüppel sah schwer aus und war mit langen Nägeln bewehrt, die Axt schartig und rostig. Keine eleganten Waffen, aber deswegen nicht weniger gefährlich.
Ohrring meckerte ziegenhaft und die Beiden gingen auseinander, Grau kam nun eher von links auf ihn zu, Ohrring mehr von rechts. Ludwig behielt Beide im Auge und wusste, dass er in einer schlechten Position war.
„Überrasche deinen Gegner,“ hatte er Alberts Anweisung im Ohr „tu das, was er nicht erwartet.“ Daran wollte er sich halten, er täuschte einen Angriff nach rechts auf Ohrring an, sprang aber nach links, hebelte mit seiner größeren Reichweite den Angriff von Grau aus und hämmerte ihm den Schild an den Schwertarm. Meckernd prallte Grau zurück. Er hielt den Knüppel mit Mühe, Ludwig zog sein Schwert nach und brachte ihm eine Wunde am Oberschenkel bei.
Doch nun war Ohrring heran! Ludwig wirbelte herum, konnte mit mehr Glück als Können seinen Schild zwischen sich und die Axt des Gegners bringen. Um ein Haar hätte sie ihn trotzdem erwischt. Ohrrings Verteidigung war einen Augenblick lang offen. Das Schwert würde er nicht schnell genug hoch bekommen. Also sprang er, Schild voran, mit aller Macht direkt in die Kreatur hinein. Ludwig war ein ganzes Stück größer und schwerer als sein Gegner und er hatte die Überraschung auf seiner Seite. So rammte er Ohrring zu Boden und landete schwer auf ihm, die Kante des Schildes hart in dessen Gesicht treibend. Die schartige Axt flog in hohem Bogen in die Dunkelheit und der harte Aufprall machte Ludwig kurz benommen. Er lag auf Ohrring, der sich nicht mehr rührte, aber er war ungeschützt und jederzeit konnte der Graue angreifen.
Mit Mühe rollte er sich von seinem Feind herunter und kam auf die Knie. Grau kreiste lauernd um ihn, offenbar hatte er nicht mit soviel Widerstand gerechnet. Mit einem gegrunzten „Sigmars Hammer!“ stand Ludwig mühsam auf, gab Ohrring einen schweren Tritt an den Kopf, lies aber Grau nicht aus den Augen. Die Benommenheit machte ihm noch zu schaffen „Ich muss Zeit schinden,“ schoss es ihm durch den Kopf „zurück an dem Wagen.“
Er zog sich langsam Richtung der Wagen zurück und versuchte möglichst bedrohlich zu wirken. Der laute Knall eines Pistolenschusses ertönte irgendwo und das rumpelnde Lachen von Garin, dem Dawi-Artilleristen. Gut zu wissen, dass der noch nicht gefallen war.
Die Benommenheit schwand „Zeit ihm den Gar aus zu machen.“ brummte Ludwig. Grau fuchtelte böse mit seinen Knüppel und meckerte herausfordernd. Ludwig machte einen Schritt auf Grau zu, stutzte aber beunruhigt. Ohrring lag nicht mehr, wo er gefallen war. Hektisch sah er sich um und bemerkte das Biest beim Versuch sich anzuschleichen. Wo zuvor das beringte Ohr gewesen waren, klaffte eine große Wunde, aus der Blut über das Ziegengesicht lief. Zittrig hielt es einen blutigen Speer in den Händen, ein Auge war zu geschwollen und sicher waren mehrere Knochen gebrochen.
Wieder näherten sich die Beiden aus zwei Richtungen. Ludwig knirschte mit den Zähnen, noch mal würden sie nicht auf den gleichen Trick hereinfallen und mit dem langen Speer war Ex-Ohrring trotz seiner Verletzungen genauso gefährlich wie zuvor mit der Axt. Seine Gedanken rasten, fieberhaft suchte er nach einem Ausweg.
Ohrring meckerte etwas und Grau machte einen Ausfall, Ludwig hielt jedoch seinen Schild nur halbherzig zur Blockade, da er den ernsten Angriff von Ohrring erwartete. Er lag richtig, gerade so konnte er dem Speer ausweichen, sie zerfetzte seine Hose, hinterließ an ihm aber nur einen Kratzer.
Dennoch war Ludwigs Lage nicht gut. Bisher hatte er Glück gehabt, aber darauf konnte er sich nicht verlassen.
Grau keifte. In Erwartung eines Angriffes packte Ludwig seinen Schild fester, wurde aber unvermittelt zu Boden gerissen. Er schlug hart auf und ihm schwanden die Sinne.

Ludwig schlug die Augen auf, sein Schädel brummte. Die Kutsche war umgestürzt, sein Bein darunter eingeklemmt. Er konnte es nicht bewegen, konnte auch nicht sagen, ob es versehrt war. Sein Schwert war weg, der am Arm festgeschnallte Schild hinderte in dieser Lage nur, aber zumindest war die Kreatur mit den Ohrringen unter der Kutsche begraben worden, nur Unterarm und Hand ragten darunter heraus und zuckten kaum merklich.
Hinter der Kutsche erscholl ein Brüllen, ein Tiermensch trat dahinter hervor - ein titanischer Tiermensch, sicherlich zwei und einen halben Schritt groß, mit nachtschwarzem, zottigem Fell. Ein gigantischer Widderschädel, jedoch mit vier mächtigen Hörnern, auf der Stirn blutig pochend eine krankhaft leuchtende Khorne-rune! In der Hand hielt es einen riesigen Säbel, der mit frischem Blut beschmutzt war.
Der Tiermensch röhrte wieder mit unvorstellbarer Lautstärke. Keinen artikulierten Laut, aber die Bedeutung war keine Frage, hier war der Patriarch der Tiermenschenhorde, der Größte und Stärkste, Khornes Favorit. Und er forderte die Menschen heraus, die es wagten, sich auf den Straßen des Waldes - seines Waldes – herumzutreiben!

Den tileanischen Leibwächtern war dieser Auftritt nicht entgangen und Loretta, Ludwigs heimlicher Traum manch einsamer Nacht, löste sich aus dem Kampf um dem Patriarchen entgegen zu treten.
Albert war noch im Kampf, aber auch die Hexenjägerin Samya kam heran, um die Tileanerin zu unterstützen.

Der wahnsinnig funkelnde Blick des Patriarchen sprang zwischen den Frauen, unentschieden schwang er den großen Säbel. Diese Unentschlossenheit nutzten die Beiden zum Angriff.
Lorettas Rapier zuckte vor und Samya attackierte mit dem Schwert die Flanke. Doch mit atemberaubender Geschwindigkeit wischte der Patriarch mit seiner Waffe ihr Schwert zur Seite und packte Loretta am Hals, während ihr Rapier in sein Bein stieß. Er stemmte sie mit nur einer Pranke in die Höhe. Die Wucht riss ihr den Rapier aus der Hand und trotz aller Mühe konnte sie den Griff um ihren Hals nicht lösen. Den Kräften des schwarzen Ungeheuers war sie nicht gewachsen.
Samya setzte zu einem erneuten Angriff an, doch der Patriarch schwang Loretta herum, so dass sie wie ein Schild zwischen ihm und der Hexenjägerin baumelte.

Er brüllte hasserfüllt und schüttelte Loretta, der schnell die Luft ausging. Fast nachlässig rammte er seinen Säbel in ihren Bauch. Blut begann zu fließen und Ludwig sah, wie die Klinge am Rücken wieder austrat. Brutal drehte er die Waffe in ihrem Leib. Loretta japste mit aufgerissenen Augen doch der Patriarch warf sie wie einen schweren Sack zum sterben in die Dunkelheit hinaus.

Das schwarze Ungeheuer leckte das Blut von seinem Säbel, die Khornerune glomm gierig auf und das Monster brüllte gewaltig.
Doch diesmal gab es eine Antwort!
Albert, dreckig und abgekämpft, aber mit unbändigem Willen in seinem Blick, trat über die Leiche seines letzten Feindes, hob seinen Zweihänder und forderte „Nimm es mit mir auf du Bestie! Der weiße Wolf wird über dich richten!“

Der Patriarch fauchte böse in Alberts Richtung, setzte sich in Bewegung und donnerte auf ihn zu. Mit dem Schwung der Bewegung hieb der Säbel nach Alberts Beinen. Dieser wich elegant aus. Die große Erfahrung des Kämpfers zeigte sich zum ersten mal.
Albert ging zum Gegenangriff über und führte eine Rückhand gegen das Bein des Feindes. Dieser drehte sich weg. Die Attacke ging ins Leere. Der Patriarch nutzte den Schwung der Drehung und setzte dem kleineren Albert einen mächtigen Tritt vor die Brust. Der Angriff warf ihn über eine Manneslänge nach hinten, wehrlos lag er sich krümmend vor dem Monster im Dreck. Seine Waffe war fort, er hob schützend einen Arm, eine nutzlose Geste, und seinen Lippen entfloh „Ulric, Wolf des Winters, Räche meinen Tod!“.
Wie zur Antwort erscholl hinter dem Patriarchen ein gelendes „SIGMAR!“, das diesen hasserfüllt herumwirbeln ließ, Samya kam mit erhobenem Schwert und blitzenden Augen aus der Dunkelheit auf ihn zu gestürmt.
Sie führte einen harten Schlag gegen den Rumpf der Bestie, die ihn aus der Drehung abblockte. Er vollendete die Drehung, hieb mit seiner blosen Pranke in Samyas offene Flanke und traf ihr in die Rippen. Samya taumelte, der Patriarch schlug mit dem Korb seines Säbels gegen ihren Kopf, wie ein nasser Sack stürzte sie zu Boden.
Beide Gegner besiegt schrie das Biest seinen Triumph in die Nacht hinaus, so laut, dass Khorne selbst es hören sollte.
Unerwartet kam hinter dem Patriarchen Albert auf die Knie, ein Schwert mit beiden Händen fest umklammernd. Er holte aus und hieb mit aller Macht in des Monsters linkes Knie, das Knirschen des Aufschlags war bis zu Ludwig zu hören. Ein schmerzerfülltes Röhren, Blut strömte aus der Wunde. Albert war aufgestanden und kreiste um den Gegner. Dieser wandte sich ihm zu, schwankend, als das Kniegelenk etwas nachgab. Er schlug fieberhaft nach dem Kämpen, dieser wich aus, schlug wieder nach dem Bein, traf noch einmal das Knie und durchtrennte es.
Das Monster brach ein und fiel zu Boden, hielt sich nur noch auf die Hände gestützt. Die Khornerune glomm auf, Blut pochte daraus hervor. Bösartig starrte die Bestie Albert an, dieser hob wieder sein Schwert und trennte das Haupt seines Feindes mit einem mächtigen Schlag ab.

Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne trafen Ludwig und er musste blinzeln. Sie hatten ihre Schlacht geschlagen und den Feind in den Wald zurückgeworfen. Nun wurden die Verletzten versorgt, die Überlebenden hatten, Shallya sei Dank, wenige schwere Verletzungen. Er säuberte die Kopfwunde der erstaunlich vitalen Samya. Aus dem Wald drangen immer wieder Schreie der Bestien, manchmal auch Trommeln, doch blicken liesen sich keine mehr. Obwohl Ludwig schwören könnte, er hätte gerade im Moment eine verdächtige Bewegung erkannt, doch im Wald war nichts. Er sah es woanders wieder, doch wieder nichts – oder doch? Er glaubte etwas im Gebüsch erkennen zu können, da war nur noch eine schnelle Bewegung in seinem Augenwinkel. Er spürte einen Einschlag an der linken Schläfe, die Welt kippte zur Seite, dann kam der Schmerz, als sein Gesicht im Schlamm aufschlug und das Leben strömte aus ihm heraus.
 
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