Tiberien mal anders: Die Republik der Tripolis

Maeschda

Kravallier
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Ich hab ja schon mal angedeutet, dass mir das äußerst zivilisierte und sehr homogen wirkende "offizielle" Imperium Tiberium nicht besonders zusagt. Daher hab ich mal ein etwas chaotischeres Konzept mit dem Vorbild griechscher Stadtstaaten bzw. spätrömischen Verfalls kreiert. Ein Staatskonstrukt voller Instabilität. Ein Spielplatz für ganz große Intrigen und einem natürlichen Bedarf an politischem Umsturz.
Wirklich druckreif is hier natürlich nix, aber bevor ich nen Spielbericht schreibe, möchte ich grob die Welt skizzieren, in der sich unsere Helden bewegen werden. Als dann:


Willkommen in der Republik der Tripolis

Geschichte:
Die Republik ist ein föreraler Zusammenschluss 3er mächtiger Stadtstaaten der fruchtbaren Tiberischen Ebene zu einer gemeinsamen Nation. Was vor zirka hundert Jahren als loses Verteidigungsbündnis und Handelsförderation begann, erstarkte zur dominierenden Militärmacht, die langsam ihre Fühler in schwächere Nachbarreiche ausstreckt.

Politik
Die Politik der Republik ist eine dificile Angelegenheit. Oberflächlich gibt es eine starke Propaganda der Einigkeit der Nation, die v.a. bei einfachen Leuten anklang findet. Aber auch unter Beamten und hohen Würdenträgern wie Senatoren gehört es zum guten Ton, die Vorteile des Staatssystems zu loben. Die Kehrseite der Medallie ist allerdings ein riesiges Konglomerat aus Lobyismus, Vertretung von Einzelinteressen und gegenseitigem Zweckbündnissen. Die Städte mistrauen sich, die Kartelle ebenso und einzelne Senatorenhäuser sind sogar für blutige Familienfehden bekannt. Jeder will die "Einheit" dominieren.
An der Spitze des Staates steht der Senat. Er setzt sich aus den Vertretern mächtiger Patrizierhäusern, der Herrscherschicht der ehemaligen Stadtstaaten, zusammen. Es gibt keinen festen Amtssitz, statt dessen wechseln sich die 3 Städte als Tagungsort ab. Insgesamt gibt es 100 Sitze im Senat - 33 für jede der Städte plus einem Vorsitzenden "Censor", der einmal jährlich gewählt wird, allerdings kaum Exekutive Kompetenzen besitzt. Dem Senat untersteht ein riesiger, träger Beamtenapparat, der die Republik verwaltet, sei es in Heer, Stadtverwaltung, Diplomatie oder klerikalen Angelegenheiten. Die Ernennung zum Senator ist meist der Abschluss einer Beamten-Kariere. Nur wenige kommen jünger und schneller in den Senat.

Gesellschaft
An der Spitze der Gesellschaft der Tripolis stehen die Patrizier. Alte und wohlhabende Beamten- und Handelshäuser die die Geschicke der Städte schon viel länger lenken, als die Tripolis existiert. Aus ihren Reihen werden die Senatoren ernannt. Darunter stehen die Plebejer, eine breite Mittelschicht, der die Ärmsten der Armen ebenso angehören wie aufstrebende Händler und erfolgreie Beamte. Die Tripolis ist ein Sklavenhalterstaat, der mit verschuldeten Bürgern, Kriesgsgefangenen, aber auch einkauften Menschen aus den Nachbarländern als Ware vergleichbar mit Nutzvieh gehandelt wird.

Religion
Wie "offizielles" Tiberien. Priester sind Teil des Beamtentums.


Die drei Städte:

Catargo - Stadt der Krieger, Faust der Republik
Was soll ich da noch groß sagen? Eine Kultur, die sich stark an Frank Millers Sparta anlehnt. Geleitet von Kriegerfürsten und uralten Ehrenkodizes, stellt dieser Stadtstaat die größten Teile des Heeres. Unter catargischen Senatoren gehört es zum guten Ton, eine eigene Privatarmee, oder zu mindest eine große Leibwache zu halten und zu kommandieren.

Cantara - Perle der Tiberischen See, Auge und Ohr der Tripolis
Das große (See-)Handelszentrum der Republik. Aus allen Reichen der bekannten Welt gelangen Waren über Cantara in das Reich. Cantara verfügt über führende Kenntnisse auf den Gebieten der Nautik und der Geographie, die in einer großen Universität gesammelt werden. Ebenfalls verfügt Cantara über zahlreiche Gesandschaften sowie angeblich ein großes Spionagenetzwerk in allen bekannten Reichen.
Das Heer der Tripolis besteht zum größten Teil aus Landtruppen, jedoch ist man derzeit bemüht, auch auf See nachzurüsten und auf den zahlreichen Küsteninseln, die zum ehemaligen Stadtstaat Cantara gehören, wird fleißig an neuen Marinewerften für die großen tiberischen Kriegsgaleeren gearbeitet.

Tiberium - Kornkammer, Nährende Mutter, Wiege der Nation
Angeblich der erste Siedlungsort der Menschen in Tiberien. Das Land um Tiberium ist äußerst Fruchtbar. Ohne die reichen Ernten Tiberiums wäre eine Ernährung der großen Städte kaum denkbar, auch wenn Cantara in letzter Zeit verstärkt auf kemetisches Getreide setzt.
 
Myrmidon, ich weiß Du hast nicht viel Zeit, aber ne Kritik hierzu würd mich wiklich brennend interessieren.
 
Die Republik der Tripolis ist so etwas wie eine mögliche Frühgeschichte des Tiberischen Imperiums. Zum Spielbeginn befindet sie sich im Krieg gegen das Königreich der Edayn, der allerdings fast ausschließlich von den Städten Cathargo und Cantara gestützt wird. Tiberium hält sich zurück, nicht zu letzt auch wegen der Nähe zum Xanthenreich, mit dem man zwar vereinzelte diplomatische Kontakte pflegt aber dem man grundsätzlich als Konkurrent mistraut.
 
Wie schon gesagt: Tiberien ist etwas, das ich in einer Kampagne demontieren würde, damit die Helden was haben, was sie wieder aufbauen können.

Eine perfekte Momentaufnahme sozusagen, für deren Erhalt man kämpfen muss.




Desweiteren erinnert mich die Dreiteilung sehr hart an "Romance of Three Kingdoms" - und das Setting dieses Romans hab ich ja nun bereits quasi ungeändert auf die Landkarte geworfen.
Mein Bedarf, das nochmal mit anderer Kultur 1:1 zu kopieren ist da gering.
Sogar die Markenzeichen sind gleich: Harte Krieger (Wei), Seemacht (Wu) und rechtmäßige Herrscher (Shu).

Die Geschichten, die sich um ein solches Dreieck stricken lassen, sind - wie der Roman beweist - mehr als hochkarätig.
Aber ich persönlich lasse das Ganze dann doch lieber in den Händen von Liu Bei, Cao Cao und Sun Jian.



Aber prinzipiell ist der Aufbau gut (hat sich ja an anderer Stelle bereits bewährt).
Ich würde Dir da als Unterstützungsmaterial für die Kampagne mal empfehlen, nach Infos aus dem Roman zu googlen, vielleicht findest Du noch ein paar zündende Ideen.
 
Über den Roman hab ich mich bis heute kaum informiert, aber die Ähnlichkeit von dem, was ich aben gelesen habe, zu meinen Abenteuer-Entwürfen ist unheimlich.

Den gut funktionierenden Kulturen-Dreiklang Krieger/Händler/noch irgendwas hat man ja in so gut wie jedem Strategiespiel. Darüber wunder ich mich nicht. Aber DAS geht viel weiter. :shock:
 
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