Rezension Tabletop Insider Ausgaben 1 & 2 [B!-Rezi]

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Tabletop Insider 1 & 2


Tabletop Magazin [Team Rezi] von Infernal Teddy


Hi, I’m the Infernal Teddy, and I’m the tabletop guy. Ich bin fast genauso lange begeisterter Püppchenschubser wie ich Rollenspieler bin, und habe über die Jahre viele… besser: sehr viele Tabletops ausprobiert. Allein in der Zeit in der ich auf B! unterwegs bin habe ich Warmachine und Hordes gespielt, Battletech noch mal angetestet, Wahammer und 40K wieder hervorgeholt, mit Wargods geliebäugelt, teste gerade Arcane Legions (Review coming soon), und diskutiere mit Sleepthief über historisches Tabletop im allgemeinen. Ich mag also viele Spiele, und beschäftige mich gerne damit. Da kommt es natürlich wie gerufen das die Redaktion der Mephisto seit kurzem eine Zeitschrift rund um Tabletops herausgibt, die Tabletop Insider, von der vor wenigen Tagen die zweite Ausgabe erschienen ist. Wir werden uns hier die beiden verfügbaren Ausgaben näher betrachten, und schauen ob sie was taugen.

Anhang anzeigen 19647Ausgabe 1
Die erste Ausgabe ist mit 66 Seiten schon dicker als die ersten Ausgaben der Mephisto es waren, und hat eine Klebebindung. Das Cover zieren einige Space Marines passend zum erscheinen vonDawn of War II. Insgesamt folgt der Insider ungefähr dasselbe Schema wie die Mephisto: Editorial, Kolumne, News und Neuheiten, Artikel, Rezensionen, Ende. Die Kolumne ist „Jacks and the City“, eine Fülle von Nachrichten und Neuigkeiten aus der Warmachine/Hordes-Szene. Auf der einen Seite erweckt die Kolumne meiner Meinung nach zu sehr den Eindruck, der Schwerpunkt liege bei den Spielen von Privateer Press, anderseits wäre eine allgemeine Kolumne etwas schwerer auf die Beine zu stellen. Auf jeden Fall ist die Kolumne interessant und angenehm zu lesen. Danach folgen auf sechzehn Seiten eine kurze Übersicht über die Neuheiten der gängigsten Hersteller von Miniaturen und Tabletops, von den Größten und Bekanntesten bis hin zu den Obskuren. Auch Geländehersteller und „verwandte“ Computerspiele finden Erwähnung. Abschließend wird noch über einige größere Veranstaltungen berichtet, und die Gewinner der Mini-Art-Con, bzw. ihre Figuren gezeigt. In der Tradition des White Dwarf findet sich auch ein Schlachtbericht zwischen zwei Warhammer 40K-Armeen unter Benutzung der Apokalypse-Regeln. Ein netter Bonus: Auf der Website zur Zeitschrift findet sich Bonusmaterial zu diesem Bericht, unter anderem auch das Szenario. Wer gerne Hordes spielt findet hier aber auch Material, einen Taktikführer zu den Trollkin, inklusive Überblick über die Turnierszene und einem Szenario. Dieser Taktikführer hat mir sehr gefallen, und ich hoffe das diese Reihe auch jenseits von Warmachine/Hordes fortgesetzt wird. Für Infinity (Einem Science Fiction-Tabletop) und Alkemy (Einem Fantasy-System von dem ich bis dahin nichts gehört hatte) finden sich ebenfalls Szenarien, gefolgt von einem Modelliertutorial. Ich würde gerne mehr Praxisartikel dieser Art sehen wollen, aber diese sollten dann bitte Allgemein gehalten sein – der vorliegende Artikel ist für meinen Geschmack zu sehr an die modellierte Figur gebunden. Vor den Reviews bietet man uns eine zweiseitige Übersicht über das Thema „historische Tabletops“. Auch hier gilt: ein faszinierender Artikel, ein interessantes Thema, aber im Endeffekt viel zu kurz, das hätten mindestens vier Seiten sein müssen. Zu den Rezensionen gibt es nicht viel zu sagen, hier werden neue Regelwerke beleuchtet. Auf der einen Seite wären Rezensionen zu Miniaturen bestimmt auch eine gute Ergänzung, auf der anderen Seite ist es bestimmt auch eine Frage des Leserinteresses. Der letzte Artikel ist eine zweiseitige Übersicht über das neu erschienene Dawn of War II, und der stößt mir persönlich sehr sauer auf. Nicht, weil hier ein Computerspiel besprochen wird, sondern wegen der Länge des Berichts im Vergleich, und weil der Artikel identisch in der Mephisto abgedruckt wurde, es entsteht der Eindruck, der Redaktion wäre nichts mehr eingefallen.

Anhang anzeigen 19648Ausgabe 2
Vom Aufbau her folgt Ausgabe 2 dem Format, den Ausgabe 1 schon vorgegeben hat. Als Cover dient hier ein Bild zum neuen Blood Bowl-Computerspiel, wobei ich es schon seltsam finde wenn eine Zeitschrift zum Thema „Tabletops“ lauter Computerspielartwork nutzt. Es ist ja schön und gut dass es sich dabei um Tabletop-Umsetzungen handelt, aber gab es keine Alternativen? Auch in dieser Ausgabe beginnt die eigentliche Zeitschrift mit einer Kolumne zum Thema Warmachine, dieses Mal rund um das kommende Erscheinen der second Edition des Warmachine-Regelwerks. Die Übersicht über die Neuheiten ist dieses Mal „nur“ vierzehn Seiten lang, aber durch bessere Struktur haben hier mehr Informationen platz gefunden. Allerdings wurden in dieser Ausgabe die Veranstaltungen mitten in die Neuerscheinungen platziert, was mir weniger gefällt. Der Spielbericht aus der ersten Ausgabe findet hier seine Fortsetzung in Form einiger Spielberichte zu „Einsatzkommando-Missionen“, und auch hier gibt es wieder ergänzende Downloads. In der Reihe „Taktikführer“ ist dieses Mal die Khador-Fraktion aus Warmachine das Thema, noch ausführlicher als der Bericht über die Trolle in der letzten Ausgabe, wobei das abschließende Szenario natürlich nicht fehlen darf. Wie gesagt, die Reihe gefällt mir, hoffentlich bleibt sie nicht auf Warmachine/Hordes beschränkt. Passend dazu folgt dann ein Interview mit einem der führenden Warmachine-Spieler Deutschlands, Maik Trovato. Auch diese Ausgabe bietet ein Szenario für ein weniger bekanntes System, in diesem Fall Anima: Tactics - in diesem Fall zusammen mit einen Spielbericht zum Szenario. Einige Leser haben bestimmt im Netz, in der Games Orbit, oder auf der Spiel 2008 selbst das große Diorama Dunkelstadt gesehen, und sich gefragt was da alles hineingesteckt wurde – vielleicht kann dieser Artikel ein paar dieser Fragen beantworten. Mir hat der Artikel gefallen, wenn es auch mal wieder zu kurz ist. Scheinbar wird der Artikel zum historischen Tabletop ein fester Teil der Zeitschrift, jedenfalls wird hier eine kurze Übersicht über Spiele zu den Napoleonischen Kriegen geboten. Die Systemübersicht zu Dark Age ist zwar eine ganze Seite lang, aber nach der Lektüre wusste ich über das Spiel im Prinzip genauso viel wie vorher – da hätten mehr Informationen rein müssen. Der anschließende Artikel über Basegestaltung bietet zwar den Praxisbezug, der mir in dieser Zeitschrift ein wenig fehlt, aber auch hier gilt: zu kurz! Nach diesem Artikel folgen nur noch die Rezensionen, von denen mal wieder drei Seiten an Computerspielen draufgehen.

Fazit
Ähnlich wie bei der Mephisto muss man ja fairer weise sagen: es gibt auf dem deutschen Markt keine Alternative. Die Tabletop Insider ist im Tabletop-Bereich – sieht man vom White Dwarf ab – alleine auf weiter Flur. Was mir gefällt ist die abgedeckte bandbreite und die Fülle an Inforationen. Aber, und das ist ein sehr großes ABER, diese Zeitschrift hat auch große Schwächen. Zum eine stört eindeutig die Kürze vieler Artikel – es wäre vielleicht besser entweder die Seitenanzahl zu erhöhen, oder die Anzahl der Artikel zu kürzen, um mehr Informationen bieten zu können. Ebenfalls schade ist die Fixierung auf Warmachine. Es ist schön und gut das dieses Spiel mittlerweile neben dem Angebot von Games Workshop die deutsche Tabletop-Szene dominiert. Was definitiv NICHT sein sollte sind die Berichte über Computerspiele – dafür gibt es andere Zeitschriften, bzw. passt das besser zum multimedialen Aspekt der Mephisto, den Insider kaufe ich mir wegen Tabletops. Letzen Endes gibt es aber zum Insider in Deutschland keine Konkurrenz, und ich kann – vor allem bei dem Preis – jedem, der sich für Miniaturen und Tabletops interessiert diese Zeitschrift nur wärmstens empfehlen.Den Artikel im Blog lesen
 
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