AW: SW-Settings nach "Härte" sortiert?
Hatte dies im Thread zu Solomon Kane geschrieben:
Vielleicht wäre es mal angesagt, für die verschiedenen SW Settings ähnlich dem guten alten Grimtooth Traps eine "Tödlichkeitsbewertungsskala" von 1-5 Totenköpfen einzuführen, ergänzt vielleicht mit einer Skala mit 1-5 Bonbons für den Pulpfaktor.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich meinen Beitrag anfänglich eher scherzhaft gemeint hatte.
Die "Härte" eines Setting festzulegen ist imA ein wenig schwierig, da jede Gruppe, jeder SL und jeder Spieler ein anderes Herangehen an ein Setting hat.
Erschwert wird diese Einteilung zusätzlich noch dadurch, dass die verfügbaren Settings mittlerweile über 3 Editionen hinweg geschrieben wurden, aber prinzipiell mit allen 3 Regelwerken gespielt werden könnten. Wollte man heute
Evernight und
50 Fathoms der 1st Edition mit den Regeln der SWEX spielen, würde sich die Härte des Settings deutlich anders darstellen.
Manche Settings verlangen auch nach (zwischenmenschlichen) Verhaltenschemata zur Bewältigung, die nicht immer aufgebaut werden können. So liegt nicht jedem der militärisch-hierarische Kadavergehorsam eines
Tour of Darkness oder
Necropolis, oder ein heldenhaft-kameradschaftliches Unterstützen von
Evernight oder
Hellfrost. Nicht jedes Setting ist für jeden geeignet!
Und dann kommt noch die Erfahrung der Gruppe im Rollenspiel dazu, nicht nur überhaupt im Rollenspiel, sondern auch mit actionreichem-cinematischen Rollenspiel, wie SW es zumeist ja darbietet. Auch hier gilt: Nicht jedes Rollenspiel ist für jeden geeignet!
Ich habe diese beiden Punkte nur kurz hervorgehoben, da sie meines Erachtens in einer Vielzahl der in diesem und dem Anderen Forum™ genannten Fälle für ein Frusterlebnis mit SW und/oder zu einem TPK geführt haben. Andere Gruppen kamen dagegen fast spielend durchs ein Setting und empfanden es sogar als zu leicht.
Wie könnte man nun objektiv einem Setting einen Härtegrad zuweisen?
Nach meinem Dafürhalten kann man dies, wenn überhaupt, nur anhand gewisser Settingregeln festmachen, ob sie dort gelten oder nicht.
- Gibt es "magische" Heilung? Dazu zähle ich auch Supertechnik in SF-Settings u.ä., die es einem verletzten Helden erlauben schon in oder kurz nach einem Kampf Verletzungen zu heilen.
- Gibt es genügend Mittel der Abhärtung gegen Verletzungen, wie Rüstungen, Edges usw.?
- Ist ein Held in dem Setting prinzipiell "untötbar" oder "heilt zwischen den Szenen" (Pulp- und Superhelden-Settings)?
- Sind die Gegner vornehmlich Massen von Mooks, oder sind sie extra Tough (wie die Untoten in Necropolis etwa)?
- Haben die Helden Möglichkeiten des Rückzugs in "sichere Gebiete", oder waten sie von Anfang bis Ende durch Blut, Eingeweide und Exkremente ohne große Möglichkeiten der Erholung?
- Werden die Spieler zusätzlich durch Benniesonderregeln gepusht oder gebremst?
- Welche Incapacitationregeln gelten?
- Wie ist die "Nachschubssituation" im Setting? Können sich die Helden regelmässig optimal ausrüsten, oder müssen sie mit dem leben, was sie zwischendurch so aufsammeln?
Das sind mal nur so ein paar Punkte, an denen ich eine solche "Härteskala" aufhängen würde, abseits von persönlichen Präferenzen und evtl. Animositäten bzgl. der Genres.
Als Orientierung für Neulinge oder Seiteneinsteiger wäre die "Härteskala" und evtl. auch eine "Pulpskala" recht hilfreich, da dort manche "Fehlgriffe" verhindert werden könnten. Wenn ich allerdings an meine berufliche Praxis denke, lesen die Leute seltenst solche Hinweise.
Für Leute wie mich, zählen eh andere Kriterien beim Abenteuerkauf. Da ist zwar eine solche Angabe "nett" als Orientierung, aber schlußendlich machen wir die Abenteuer eh zu unserem Ding, und damit gestaltet sich das Ganze sowieso wieder ganz anders.