kein Thread?
[keine Spoiler]
Der Film hat mir gut gefallen und selten sehe ich über Schwachstellen so wohlwollend hinweg. Das finde ich deswegen wichtig, weil ich hoffe, daß noch viele Nachahmer folgen. Abrams hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.
Irgendwie traurig, daß sie über 15 Jahre gebraucht haben, um wieder herauszufinden, daß man Stories auch in Blockbustern in Ruhe und mit Seele erzählen kann. Meinem Empfinden nach schreien die Leute ja mindestens seit ebenso langer Zeit danach (aber vielleicht sind das nur die Nerds), aber vielleicht kann das auch wirklich nicht jeder. Wobei ja immer wieder Filme zeigen (Batman Begins z.B.), daß Leidenschaft für die Arbeit bei den Leuten gefragt ist.
Fehlerlos ist der Film auf keinen Fall. Die CGI Effekte sehen zum Teil extrem albern (und billig nach Bluescreentapete) aus. Ausserdem scheitert der Versuch, den Film gleichzeitig ernst und andererseits "light-hearted" rüber zu bringen. Die Vorbilder haben diesen Spagat eben häufig genau hinbekommen und zwar, weil sie wussten, was WANN angebracht war. in Super 8 scheint das aus dem Zufallsgenerator zu kommen. Klar, damals in den 80igern sind die Blagen z.B. von Monstern durch dunkle Tunnel gejagt worden, aber nur in den seltensten Fällen hätte eines davon, nachdem das Monster ein Red Shirt gefressen hatte so eine Szene mit "boah, krass" abgeschlossen. Mit dieser Tolpatschigkeit kann man in Super 8 aber rechnen. Der Film ist sozusagen der Temple of Doom der Indiana Jones Filme.
Der Film erfindet natürlich buchstäblich rein gar nichts neu, weil er das ja auch gar nicht will. Das ist auf der einen Seite gut, wo er die guten Seiten des 80s Kino imitiert und auf der anderen schlecht, wo er ihre Schwächen gleich mit kopiert. Da hätte man differenzierter herangehen können, dann wäre sicher was ganz Großes heraus gekommen. So ist er eben "nur" eine (überfällige) Erinnerung oder Heranführen für jüngere Leute.
Die vielen positiven Dinge wurden andernorts schon zu Genüge genannt. Der Film ist gut, wenn man sich auf die Abstriche einlässt. Viele Dinge kann man nur wert schätzen, wenn man die alten Vorbilder kennt, aber so ist das eben mit Nostalgie. Lustig fand ich die ein oder anderen Easter Eggs, die man im Hintergrund entdecken konnte. Auch wenn er manche Zwischentöne und immer mal wieder die alten verkantenten Knöpfe trifft, wirkt alles zusammen noch nicht authentisch genug und teils unbeholfen. Ich sehe ihn eher als Lehrstück eine aktuellen Regisseurs, der lernt, wie man mal große Kinoblockbuster mit Langzeitwirkung gemacht hat (wobei der sich darin in Star Trek schon vorsichtig versucht hat), insofern könnte er wichtig werden, wenn er einen Trend setzt.
ich darf gar nicht daran denken, wie gut Indy4 geworden wäre, wenn er mit derselben Attitüde produziert worden wäre. Stattdessen haben sie ihn ja gar nicht gedreht.
hat Super 8 überhaupt jemand gesehen?