Rollenspieltheorie Struktur eines Grundregelwerkes

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Das ist eine dieser interessanten Geschmacksfragen.

Nehmen wir der Einfachheit halber an das Grundregelwerk eines Rollenspiels (oder gar aller Rollenspiele) ließe sich vollkommen klar in vier Teile trennen. Den Hintergrund, die Charaktere, die (übrigen) Regeln, und die "Theorie" (des Spielens).
In welcher Reihenfolge sind diese idealerweise angeordnet?

mfG
jdw
 
Als erstes sollte der Hintergrund beschrieben werden, gefolgt von den Charakteren, die sich dann ja auch auf den Hintergrund beziehen. DAnn die Regeln und als letztes die Theorie, wenn ich richtig verstanden habe, was du damit meinst(nämlich z.B.:SL-Tips, Spieler-Tips, Szenarienvorschläge, usw.).
AN den Anfang muss natürlich eine Erklärung, worum es in dem Spiel geht und was ein Rollenspiel überhaupt ist.

Allerdings käme mir eine so starre vier-teilung auch nicht so toll vor...
 
Meine bevorzugte Reihenfolge:

1. Opener:
Theorie des Rollenspielens, Glossar, eventuell ein Teaser des Hintergrundes

2. Regeln:
Zuerst die Charaktererschaffung mit den nötigen Hintergrundinformationen, dann die Grundregeln des Systems, gefolgt vom Kampfsystem und den "besonderen" Regelsystemen wie Netrunning, Magie, Wierd Science...

3. Hintergrund:
Ab hier darf man mich dann mit Geschichte, Metaplots, Stadtplänen, Karten und anderen settingsspezifischen Daten beglücken. Eine Sammung typische NSC und Tiere/Monster sollte ebensowenig fehlen wie eine passable Übersichtskarte.

4. Nachtisch:
INDEX! Tödlich wichtig, aber oft vergessen. Ein guter Index ist des Meisters bester Freund. Auch an dieser Stelle gerne gesehen: Die wichtigsten Tabellen und Regeln in Kurzform.

-Silver
 
- Setting bzw. Hintergrund
- Charakterbeschreibung
- System
- Theorie bzw. ein SL-Appendix, mit kleinen Tipps, Plothooks, NPCs/Antagonisten, ein paar Geheimnissen, die in der Settingbeschreibung absichtlich unbeantwortet blieben, etc
 
Silvermane schrieb:
Meine bevorzugte Reihenfolge:

1. Opener
2. Regeln
3. Hintergrund
4. Nachtisch

Ich bevorzuge:

1. Opener
2. Hintergrund
3. Regeln
4. Nachtisch

Was will man mit Netrunning Regeln wenn man nicht weiß was das Net ist?
 
-was ist rollenspiel+ein Hintergrund anschnitt...ein bischen feeling rüberbringen und Film bzw Buchangaben ums einfacher zu machen reinzukommen
-charaktererschaffung
-bsp charaktere und setting vertiefung
-how to do - oder die Regeln
-HINTERGRUND
-Tabellen + kampf-/Würfelsystem für die "ich-habe-kein-gedächtnis-leute"


@agro ich finde dazu eben ist der "Opener" da
 
hier muss man unterscheiden, ob man den rollenspieler typ "ich spiele" oder den anderen typ"ich schauspielere" hat.

und da zumindest denke ich der erste typ häufiger ist, und es für anfänger angenehmer ist so reinzukommen, sollten die regeln vor dem hintergrund sein.
Da auch typ 2die hintergrund beschreibung irgendwann nimmer brauch, und dann muss man nicht ständig drüber blättern.
 
Was will man mit Netrunning Regeln wenn man nicht weiß was das Net ist?

Das würde ich als "nötige Hintergrundinformation" bezeichnen und gehört noch in den Dunstkreis der Charaktererschaffung. Ein 30-seitiges Essay über die Natur der Matrix und eine ausladende Beschreibung der Eastern Seaboard Fission Authority-Stufenpyramide hingegen werden erst dann interessant wenn du weißt: "Ich bin ein Hacker, ich will da rein!"

Das Blättern ist tatsächlich auch so ein Faktor...der Hintergrund ist meistens im Weg, wenn du schnell etwas nachschauen willst. Blue Planet löst das ganz manierlich, in dem es die tiefergehenden Settingsinformationen komplett ins Spielleiterhandbuch verbannt; im Spielerhandbuch findet sich nur eine "Touristenbroschüre" (im Wahrsten Sinne des Wortes!).

Mechanical Dream hat 2 Seiten, einmal der Regelteil und einmal der völlig Regelfreie Hintergrund. Beide sind seitenverkehrt gegeneinander gedruckt (Man dreht das Buch einfach um, wenn man die andere Seite lesen will). Auch eine Lösung.

Ein weiterer potentiell problematischer Punkt ist die Unterbringung von kritischen Spielleiterinformationen. Ich will nicht, das die Spieler erst durch die Beschreibung des Metaplots blättern müssen, bevor sie zu den Regeln für die Charaktererschaffung kommen.

-Silver
 
Silvermane schrieb:
Das würde ich als "nötige Hintergrundinformation" bezeichnen und gehört noch in den Dunstkreis der Charaktererschaffung.

Ich persönlich würde schon einen unterschied ziehen zwischen "hat mit Charakteren zu tun" und "hat mit Charaktererschaffung zu tun".

Lamia schrieb:
Da auch typ 2die hintergrund beschreibung irgendwann nimmer brauch, und dann muss man nicht ständig drüber blättern.

Silvermane schrieb:
Das Blättern ist tatsächlich auch so ein Faktor...der Hintergrund ist meistens im Weg, wenn du schnell etwas nachschauen willst.

Bin ich eigentlich der einzige, der ein Buch auch von hinten aufblättert, bzw. den Index benutzt?

Silvermane schrieb:
Ein weiterer potentiell problematischer Punkt ist die Unterbringung von kritischen Spielleiterinformationen.

Darum gehört IMHO an das Ende jeden Buches ein vernünftiger Spielleiterappendix, der alles das beschreibt, was man im Settingkapitel tunlichst verschwiegen hat.
Gutes Beispiel wie man es richtig macht ist Unknown Armies 2e.


Ansonsten finde ich, das sowohl SL als auch Spieler sich vor der CharGen einfach zuerst mit mit dem Setting vertraut machen sollten, denn woher weiss man denn sonst, was man spielen will?
Wenn ein Spieler zum ersten Mal ein Grundregelwerk zu einem unbekannten Spiel in der Hand hält, hat er selten schon gute Charakterideen ausser die schnarchigen "Kampfsau"-, "Supermagier"-, "Technikfreak"-Abziehbilder.
 
Tja, schwierige Sache, bin ich Neuling in der Welt oder net? Bei meinem SW-Regelstudium hat sich gezeigt, dass der Hintergrund wirklich nicht nach vorne gehört. Ähnlich denk ich mal isses bei HdR: da is klar um was es geht, da kann ich wirklich gleich mit den Charakteren loslegen. Bei V: DA hingegen hab ich es sehr genossen, erstmal den Hintergrund zu erfahren, um mich erstmal frei jeglicher Charaktertypen einfinden zu können. Interessant finde ich auch die Trennung zwischen SL- und Spielerhandbüchern (halt D&D-mäßig).

Mir stellt sich dabei nur die Frage: wie soll ich denn antworten? Man müßte einen optimalen Aufbau unterscheiden zwischen:

a) dem kompletten Rollenspielanfänger
b) dem erfahrenen Rollenspieler, aber systemunkundig
c) dem erfahrenen Rollenspieler, system- und hintergrundunkundig

Je nach Kathegorisierung würde dann der Aufbau komplett anders aussehen.

P.S. ja, und ich erhebe jetzt für die Kathegorisierung nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, das war einfach nur das erste, grobe, was mir durch den Kopf ging.
 
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