Storyline

Totz66

Kainit
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Ich habe bisher festgestellt das hier im Forum allgemein die Storyline von WW eher unbeliebt ist.
Die Frage bleibt weshalb? Bitte kommt mir jetzt nicht mit Aussagen wie: Ich mach immer meine eigene Story oder Metaplot is doof.
Mich interessiert das weshalb. Welche Teile des Metaplot verwendet ihr nicht und was mögt ihr daran nicht .
Umgekehrt wüsste ich auch gerne was ihr an der ursprünglichen Storyline so mögt, dass Ihr dann Dinge wie z.B. den Fall von Doissetep, die Zerstörung von Horizont und den Avatarsturm rauslasst, um diese Grundlage nicht verändern zu müssen.
 
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Bei mir liegt es eher daran, daß die Leute, mit denen ich spiele, die Bücher in der Regel besser kennen als ich selber. Und damit ich denen nicht immer hinterherhinke, baue ich meinern Kram selber, dann kann mir auch keiner dazwischenargumentieren mit "Aber in Buch X steht doch Y". ^_^

Bb, Stayka
 
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Grundsätzlich ist bei mir alles raus, was in die Revised fällt. Ich halte die Storyline der Rev für die Pest. Gründe kann man in diversen Threads hier nachlesen, nämlich immer dann wenn ich gegen die Revised Ed geschrieben habe. Der Thread "Technokratie als Agent der Stasis" ist ein solches Beispiel.

Warum die Storyline von WW noch unbeliebt ist: Zum Teil ist sie schlicht und ergreifend schlecht.

Ansonsten hab ich mit vielen Dingen ein Problem, weil ein zentrales Element des Spiels nicht berücksichtigt wird: Spieler. Was nützt es mir, dass Doissetep den Bach runtergeht, wenn die Spieler nicht aktiv teilhaben können? Storyline schön und gut, aber die Spieler müssen irgendwie mit dem Ereignis in Verbindung stehen, sonst bringt es nicht und man beraubt sich einiger schöner Locations, die sich viel besser dazu eigenen bespielt zu werden. Wenn Doissetep den Bach runtergeht, dann bitte unter Einbeziehung der Spieler.
 
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... das gute alte Problem zwischen Micro-, Makrohistorie und "historischem" Erzählen. Du hast zwar völlig Recht, Maniac, daß einem der schönste Metaplot nichts nutzt, wenn das Publikum, sprich: die Spieler, nur nebendran stehen und glotzen... und ganz wie im richtigen Leben Opfer der Makrohistorie werden. Umgekehrt machst Du Dich als Erzähler auf Dauer lächerlich, wenn Deine Protagonisten in wirklich jedem historischen Großereignis maßgeblich beteiligt oder auch nur Zuschauer sind. Tolstoi kriegt die Kurve gerade so in Krieg und Frieden, jede historisierende Hollywood-Serie krankt aber in der Tradition daran, daß jedes tradierte Detail, jede Schlacht, jede Konferenz und jede populistische Sitten-Nuancé vom engsten Kreis der Protagonisten hautnah erlebt und schlimmstenfalls beeinflußt wird. Albern, unglaubwürdig und eigentlich nur dann statthaft, wenn's eine stark satirische Note hat wie in MacDonald Frasers Flashman-Reihe. Da ist's dann Mittel zum (satirisch unterhaltenden) Zweck.
Ich hab' den Fall von Doissetep, um von der Metaebene wieder 'runterzukommen, direkt in den Campagneninhalt einer von den Spielerfähigkeiten her ziemlich hoch aufgehängten Geschichte eingebaut. Grundlage waren einige vorbereitende Prophezeihungen (der Spieler) aus vorherigen Campagnen und ein uraltes Ritual, daß über Fixpunkte im Nildelta erlaubte, den gesamten Quintessenzfluß der Welt zu steuern - die Charactere wollten das Ritual dazu nutzen, Verhandlungen im Erleuchtungskrieg zu erpressen, der Mentor & Vorgesetzte von Totz' Figur, einer hochrangingen Quaesitorin, hat's spitzgekriegt & die Cabbale vor die Wahl gestellt: Ihr zerstört mit Hilfe des Rituals Doissetep und meine Konkurrenten und wir bauen anschließend den Orden des Hermes neu auf (... wie man mit dem Hammer philosophirt...) oder Ihr seid gleich fällig...
 
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Natürlich: Man kann Spieler nicht immer beteiligen und sollte das vielleicht auch nicht unbedingt. Einige Dinge dürfen geschehen, ohne das Spieler darauf Einfluss nehmen können. Man sollte aber gut durchdenken was, grade wenn es um Zerstörung geht. Doissetep zu zerstören macht nur dann Sinn, wenn es die Spieler in irgendeiner Form betrifft. Wird das zur Fußnote, wird man erstens der Bedeutung der Chantry im Mageuniversum nicht gerecht. Zweitens beraubt man sich eines potentiellen Plothooks. Drittens - und wichtigstens: Wir befinden uns in einer fiktiven Welt, in der die Spieler zentral und im Mittelpunkt sind. Ereignisse ohne Bedeutung für das Spiel sind einfach nicht relevant. Sie sind bedeutungslos. Ob man sie macht oder nicht, ist schlicht und ergreifend egal. Es geht mir nicht darum, dass Spieler die Zerstörung selbst vornehmen (oder verhindern). Aber die Zerstörung muss den Spielern etwas bedeuten und Konsequenzen haben, sonst macht es keinen Sinn.
 
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Letzeres definitiv: ja! Ansonsten halte ich einen mikrohistorischen Ansatz für durchaus statthaft, je nachdem, wie hoch aufgehängt die Campagne ist - Beispiel: Das Digital Web crasht. Punkt. Dafür können die Spieler, eine Cabbale Virtueller Adepten, nichts. Nach der zweiten oder dritten Sitzung bricht Ihnen ganz einfach die Welt unter dem virtuellen Arsch zusammen. Der Plot verläuft für die nächsten Sitzungen so, daß die Spieler ihren kleinen Teil zum Hochfahren von 2.0 beitragen und sich zum Schluß ihre virtuelle Chantry geschaffen haben. Eine spielbare Campagne, in der die allgemeine Storyline der WoD nur Anlaß & Rahmen sind, mit dem sich die Spieler auseinandersetzen, ohne direkten Einfluß zu nehmen.
 
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Richtig. Wenn das DW aber crasht und die Spieler VA sind, dann ist meine Bedingung ja durchaus erfüllt. Das Ereignis hat für die Spieler Bedeutung - ziemlich zentral sogar. Nur imo sollte man den Grund für den Crash überarbeiten, da sich die Spieler vermutlich einen feuchten Dreck um Doissetep scheren - und das eigentlich eine dämliche Begründung für den Crash ist.
 
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Also wenn man Mitglied der Traditionen ist schert man sich um die Zerstörung eines Gildehauses wie Doissetep, da durch dieses Gildehaus nicht unwesentliche Ressourcen anderere Fraktionen im Erleuchtungskrieg gebunden wurden.
Da diese nun zu anderer Verfügung stehen sollte man als Traditionsmagier schon mal in Deckung gehen.
Daneben ist der Verlust von Mentoren und Wissen nicht nur für den Orden des Hermes katastrophal. Folgen zeigen sich unmittelbar durch den Aufstieg von Shaea zu einem wesentlich bedeutenderen Haus innerhalb des Ordens,allein dadurch, dass Shaea als einziges Ordenshaus seine großen Bibliotheken im Tellurischen und nicht in Doissetep hatte.
Ausser Shaea hat also jedes Haus im Orden einen Großteil des über Jahrtausende aufgezeichneten Wissens verloren.
Wie es mit den Bündnissen mit den Drachenverbündeten des Ordens aussieht müsste man auch klären, da die Aufzeichnungen über diese Pakte wohl ebenfalls mit Doissetep untergegangen sind.
Des weiteren ist aus meiner persönlichen Sicht zwar das Ausscheiden von Unsympathen wie Caeron Mustai und irren wie Porthos Fitz Empress aus dem Erleuchtungskrieg vorteilhaft, aber ihre magische Schlagkraft fehlt!
 
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In unserer aktuellen Chronik, die von seeehr deutlichen Zeichen der Apokalypse geprägt ist, halten wir uns so weit ich das einschätzen kann an den Metaplot (revised). Ich stecke da aber nicht so tief drin, da ich kaum WoD Literatur besitze.

In unserer geplanten neuen Chronik werden so einige Dinge überarbeitet. ZBsp. wird der Avatarsturm etwas abgeschwächt bzw. modifiziert und das TU-Progrom wird aufgehoben. Ganz einig sind wir uns bei letzterem aber noch nicht. Einerseits sollen Magier nicht ständig in Angst und Bange vor der TU leben (war in unserer aktuellen Chronik etwas zu scharf rübergekommen), andereseits soll es aber auch nicht zu bunt ausarten.
Der Avatarsturm-Schaden wird nicht mehr von Arete abhängig sein sondern vom Todesgürtelwert und soll schon immer da gewesen sein (nicht erst plötzich und überraschend). Es soll aber auch den ein oder anderen Trick/Zauber geben, um sich davor zu schützen.

Wenn mir jetzt einer erzählen will das 2nd Ed doch so viel toller ist, kann er es sich gleich verkneifen. Ich bin zu der Gruppe hinzugekommen und da wurde nun mal im Großen und Ganzen revised gespielt und sich darauf eingerichtet. Ich kenne es auch nicht anders und habe mich daran gewöhnt.
 
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Das Lustige daran ist, dass ihr grade einiges Zentrale korrigiert, was die Rev so schlecht gemacht hat - und in Richtung 2nd geht.
 
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