SR4 [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Salazar

Vampierkiller
Registriert
26. Februar 2004
Beiträge
599
hallo werte SR-Gemeinde

ich hab zwar schon eine Menge SR-Romane gelesen, mich aber bislang in anderen (untechnischeren) Systemen zum spielen rumgedrückt...

für eine p&p Runde bastel ich nun an einem Doktor, der aber soweit als möglich noch Lohnsklave beim BuMoNA-Konzern sein soll und hier weist mein hintergrundwissen erhebliche Mängel auf

die konkreten fragen lauten:
wie hoch ist die kontrolle des konzerns über den einzelnen angestellten in der SR-Welt?
gibt es hintergrundbücher zu verträgen/gebräuchen/standarts in der konzernebene?

beispielsweise könnte ich doch sagen, dass mein char nach seinem doktor in allgemeinmedizin noch seinen facharzt machen möchte und als geldquelle halt beim Konzern arbeitet...
immer ein halbes Jahr festangestellt - ein halbes Jahr Arbeit schreiben/forschen -> was er für Runs etc. nutzen kann...
und wenn er es als forschung verkauft, muss er nicht mal ein doppelleben führen...

da wäre vom mikrobiologe(virologe), nervenarzt (spezialgebiet drogen) oder unfallchirurg (hinblick auf bioware/cyber/nanoware) alles drin, oder?

thx vorab für eure hilfe

salazar
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

* Der Arbeitsvertrag gilt für eine Vollzeitstelle von 60 Stunden an 6 Abeitstagen je Woche.
* Der AN ist verpflichtet sämtliche vom AG übertragenen Aufgaben sorgfältig und gewissenhaft auszuführen.
* Der AN ist verpflichtet Überstunden un Mehrarbeit im Rahmen der übertragenen Aufgaben unentgeltlich bis zu einer Grenze von 50 % der Arbeitszeit zu leisten.
* Die Weisungsbefugnis des AG gilt unbeschränkt für alle Tätigkeitsbereiche der Unternehmen.
* Jede andere Erwerbstätigkeit ist vom AN anzugeben und genehmigen zu lassen. Konkurrenztätigkeiten sind dabei generell ausgeschlossen.
* Unfälle und Erkrankungen, die im Privatbereich oder während einer Nebentätigkeit auftreten, berechtigen nicht zur Lohnfortzahlung durch den AG.
* Der AN ist verpflichtet über alle Betriebs- und Geschäftsvorfälle Stillschweigen zu bewahren.
* Es gilt seitens des AN eine Kündigungsfrist von 6 Monaten als vereinbart. Der AG ist an eine Kündigungsfrist nicht gebunden.
* Bei Zuwiderhandlungen ist eine Vertragsstrafe von 3 Monatsgehältern zu zahlen. Darüber hinausgehende Schadensersatzansprüche bleiben davon unberührt.

AN = Arbeitnehmer, AG = Arbeitgeber
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Ich denke das Skar sein Arbeitsvertrag im wesentlich zu übertrieben ist. BuMoNA war bis 71 eine Tocherfirma der AGC. Jeder Konzern ist immer darauf bedacht, möglichst gutes ansehen in der gesellschaft zu genießen, das Konzept der moderenen Sklaverei ist eher etwas für die Unterschicht in Industrieabfertigungsanlagen, aber nicht für einen Doktor. Ich gehe eher von einem Belohnungssystem aus (Wie es bei anderen großen Konzernen beschrieben ist), aber von einem einigermaßen humanen Arbeitsvertrag. Im übrigen wirst du deine Forschungsergebnisse nicht verkaufen können, es ist heute schon so das die Konzerne dir die Geldmittel und Ausrüstung zur verfügung stellen, aber alle Forschungsergebnisse gehören dem Konzern, wäre aber sicher ein netter Plothook das du sie doch verkaufst und nun gejagd wirst. Ansonsten denke ich eher das ein Arbeitsvertrag so aussieht.

*42 Stunden Woche / 6 Tage
*26 tage Urlaub
*Überstunden werden normal vergütet oder mit Freizeitausgleich abgefeiert
*Alle Forschungsergebnisse sind eigentum der AGC
*Arbeitsunfähigkeit kann gemäß der Arbeitsunfähigkeitversorgung nur dann beansprucht werden, wenn man die dazugehörigen Leistungen bei ausgewählten Partner der Bumona/AGC in Anspruch nimmt
*Die Kündigungsfrist richtet sich nach der länge der Betriebszugehörigkeit, mindestens jedoch 3 Monate. Hiermit ist jedoch ein Verlust der Konzernbürgerschaft, allen zusätzlichen Bezügen, Rentenschutz, Arbeitsunfähigkeitversicherung, Lebensversicherung, Kraftfahrzeugvericherung verbunden. Bereits erbrachte Leistungen der AGC für Angestellen, Partner oder Kinder müssen zu einem Prozentsatz zurückgezahlt werden.
*Der Arbeitnehmer verpflichtet sich bei einem Standtortwechsel mit dem Konzern mitzuziehen
*Kostenfreie Unterbringung von Kindern im Konzerneigenen Kindergarten/Schule
*Kostenfreie Stellenbörse für Ehepartner im Konzerneigenen Arbeitsamt.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

dank dir, skar, für die prompte antwort

das ist was anderes als unser SGB !!
ich denke mal ich darf davon ausgehen, dass diese bedingungen allgemeine gültigkeit haben...

gibt es vorschläge, wie ich das konzept dennoch spielen kann oder sollte ich zurück ans reißbrett?
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Ich denke, gerade bei Shadowrun 4, sollte man die Gemeinheiten in solchen Verträgen etwas kaschieren. Sprich - der Vertrag sollte beim ersten lesen wie eine wahre Perle aussehen, perfekt zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Arbeitnehmers - und erst beim genaueren hinschauen die Knebelwirkung zeigen.

Insbesondere: Urlaubsortkontrolle durch Arbeitgeber - verklausuliert als "kostenfreie und obligatorische Sicherheitsüberprüfung der Urlaubsorte durch zertifizierte Mitarbeiter von BuMoNa". Bei wichtigen Leuten - einen eigenen "Leibwächter". Kostenloses Screening sozialer Kontakte - zu ihrer Sicherheit. Natürlich ein umfassendes Wettbewerbsverbot - für den Arbeitnehmer + alle direkten Verwandten. Konzerneigene Unfallversicherungen zugunsten des Arbeitnehmers ("Um ihre Arbeitskraft ideal einsetzen zu können und im Bedarfsfalle Schadensersatzansprüche ausgleichen zu können..."). Oh - und das beste - man sollte unbedingt anpreisen das man bei BuMoNa nicht an feste Arbeitszeiten glaubt und der Arbeitnehmer darum soviel arbeiten kann wie er möchte - die soziale Kontrolle der Mitarbeiter wird ihr übriges tun.

Für Shadowrun darf man ruhig tief in die Trickkiste der heutigen Konzerne greifen, das muss nicht Skars Manchester Kapitalismus sein.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Ich hätte dazu mal eine Frage: ISt dieser Doktor dein SC, der noch als Kon-Arbeiter anfängt und dann erst nach Spielbeginn in die Schatten driftet?
Zuminest aus meiner Perspektive als SL würde ich nämlich bei 99% aller Antworten, die nicht "Ja" lauten, das Konzept ablehnen.
Denn wenn du schon einige Romane zu dem Spiel gelesen hast, solltest du wissen, dass Runner kein Traumberuf ist und für gewöhnlich auch nicht als Nebenjob durchgeht. Immerhin bist du schwerkrimineller Auftragsschläger/-einbrecher/-attentäter/-entführer/-saboteur/-schmuggler/-[füge beliebige andere kriminelle Tätigkeit an]. Warum zur Hölle sollte also ein Arzt mit Festanstellung bei einem der größten Kons seines Fachgebiets nebenbei auf Runs gehen und damit seine Karriere und Familie, ganz zu schweigen sein eigenes Leben derartig aufs Spiel setzen? Wenn er auf schnelles Geld durch steuerfreie Tätigkeiten aus ist, gibt es für Mediziner deutlich risikofreiere und ertragreichere Optionen - wenn man wirklich die Kon-Ünerwachung umgehen kann.
Doch wie ich schon sagte, es gäbe ca. 1% in den möglichen Antworten, auf denen man aufbauen könnte. Zugegeben, so spontan fallen mir keine endgültig schlüssigen ein, aber ich bin mir sicher, es gibt sie ^^.

Was den Zustand eines Lohnsklaven angeht, sofern dir der Part evtl. doch noch weiterhelfen könnte:
Diese werden meist von kleinauf dahin gezüchtet. Denn die Kontrolle der Kons reicht eben weit. Zum einen hat man die Kinder der aktuellen Sklaven, die man antürlich durch eigene Propaganda von der Wiege an formen kann. Zum anderen hat man "soziale Projekte" durch die man öffentliche Schulen unterstützt und dadurch vielversprechende Kandidaten früh beobachten kann. Ganz zu schweigen von Konzerneigenen Privatschulen, Scouts an Colleges und der klassische Weg der eigenen Ausbildungsbetriebe, die meist als kleinere Tochterfirmen laufen. Wodurch die meisten erst feststellen, für wen sie arbeiten, wenn der sie "abwirbt", mit vollem (Ein-)Verständniss des bisherigen Arbeitgebers.
Als Sklave eines Megas ist man dann eigentlich in seiner eigenen kleinen Welt gefangen. Denn mit dem Arbeitsvertrag wird einem auch günstiger Wohnraum gestellt, wie man ihn nirgendwo anders bekommt. Denn die Vermietung erfolgt durch eine weitere Tochter des Konzerns, wenn nicht durch diesen selbst, so dass die dort gezahlte Miete ohnehin wieder an den eigenen Arbeitgeber zurückfließt. Zu der Wohnung gehört natürlich ein Konzerneigener Matrixanschluss, über den nur ausgewäjlte Programme empfangbar sind, welche natürlich permanente Werbung und Propaganda für den Kon machen.
Der Kühlschrank ist dabei auf dem neusten Stand der Technick, er registriert deinen Verbrauch und bestellt selbstständig, was du brauchst (so dass du gar nicht erst deine Lebensmittel bei der Konkurrenz kaufen brauchst). Nur was du nicht weißt, ist dass er ebenfalls deinen Vorgesetzten mitteilt, wenn sich Auffälligkeiten in deiner Ernährung zeigen. Erhöhter Alkoholkonsum? Dann ist wohl mal wieder ein Besuch beim Betriebspsychologen fällig. Zuviel fettes oder süßes? Schon landen auffällig viele Informationshefte über gesunde Ernährung, Folgen von schlechter Ernährung und Angebote über Fitnessprogramme - natürlich voim Konzern abgesegnet und gefördert - in dein Postfach.
Die Sicherheitsfirma, welche dich beschützt vor den Gefahren der Welt, die nicht von deinem Lieblingskonzern (sprich, deinem Arbeitgeber) kontrolliert wird, registriert natürlich, wann du die Wohnung verläss, obwohl du gar keine beruflichen Termine hast. Oder wer bei dir zu Gast ist. Oder ob du auffallend oft erst sehr spät nach Hause kommst, obwohl du derzeit doch nur in der Frühschicht arbeitest.
Die Zentrale Poststelle des Wohkomplexes weiß genau, woher die Lieferungen kommen, die du so empfängst. Und damit natürlich auch, ob sie von Konzernstellen oder Arbeitskollegen kommen. Oder nicht doch etwa von außerhalb? Dazu besteht doch gar kein Anlass, dein Konzern stellt alles her, was du brauchst.
Und natürlich das wichtigste in dem Zusammenhang. Der Konzern überwacht oder kontrolliert dich nicht. Er sorgt nur für ein sicheres Arbeitsumfeld. Wer nichts zu verbergen hat, der braucht auch keine ÜBerwachungskamera zu fürchten. Oder sich darüber Gedanken machen, was er bei einem Telefonat sagt. Oder welche Matrixseiten er besucht. Oder was er als Mittagessen wählt. Der Konzern will einfach nur, dass du sicher und ohne Probleme leben kannst. Und das doch bitte nur für iihn.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Denn die Vermietung erfolgt durch eine weitere Tochter des Konzerns, wenn nicht durch diesen selbst

Ohne jetzt an deinem Post rumkritisieren zu wollen (das sehe ich nämlich ähnlich) - aber - wie mir der Satz zeigt - was Shadowrun mal DRINGEND brauchen könnte, wäre eine Erklärung was ein "Konzern" überhaupt ist :)

In manchen Publikationen bin ich mir nämlich nichtmal sicher ob die Autoren eben jener Werke das so genau wissen. (Wobei ich "Megakonzerne" immer noch für ein ziemlich gutes Buch halte)
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Die genaue Ausgestaltung eines Vertrages hängt auch von dem jeweiligen Arbeitnehmer und seiner Qualifikation ab. Ein Konzern wird für einen potentiellen Arbeitnehmer mit Doktorabschluß sicherlich nicht die gleichen Vertragsformulierungen wählen, die bei einem durchschnittlichen Arbeitnehmer in der Buchhaltung Verwendung finden. Insofern ist Saints Ansatz der "interpretierbaren" Formulierungen um einiges glaubwürdiger, als Skars Doktrin - das sehe ich auch schon heute immer häufiger, daß gewisse Bedingungen sehr euphemistisch (im gesetzlichen Rahmen natürlich) formuliert werden.

und wenn er es als forschung verkauft, muss er nicht mal ein doppelleben führen...
Ich hoffe, ich mißverstehe diese Aussage. Kannst du das bitte ein wenig näher ausführen?
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

zunächst erst einmal vielen dank für eure gedanken und hilfe

@dark moldo
ich wollte den char so bauen, dass er mit SIN anfängt und so lange wie möglich dieses doppelleben aufrecht erhält...
mir ist klar dass es letztlich nur abwärts gehen kann (oder er wie neo in matrix ein hopp-oder-top-angebot aufgedrückt bekommt)
mich reizte die vorstellung einen char zu erstellen, der "anders" ist, womit die anderen spielen umgehen müssten
und anders sollte in dem fall der gedanke sein, dass er aufgrund seiner fähigkeiten (doktor, magisch begabt, vielleicht heiß begehrtes thema +x) der konzernwelt ein stück weit so ein leben abtrotzen kann, solange es sich in grenzen hält, man betimmte regeln beachtet

da wäre als beispiel in unserer welt ein arzt zu nennen, der in den slums behandlungen/OPs etc auch ohne aufenthaltsgenehmigung oder krankenkasse vornimmt, der gequälte tiere aus diversen versuchslabors befreit...
der konzern sollte seine runs (wir sind alles anfangschars und werden keine große industriespionage, killeraufträge, weltverschwörungspläne etc. bekommen) als "macken oder kavaliersdelikte" auffassen -> da könnte man den alten professor einbauen, der meinen char ausgebildet hat und nun seine schützende hand der vertuschung über meine "jugendsünden" hält... vielleicht kommt auch irgendwann der konzern und präsentiert mir die rechnung, aber eben nicht nach dem ersten run, soweit meine gedanken...

@niedertracht
mit forschung meine ich die grenzbereiche bewusst beobachten, in die sonst kein arzt geht
beispielsweise die wirkung neu aufkommender drogen wie (ich glaub das zeug heißt) tempo beim endbenutzer gerade in verbindung mit cyberware, mit bereits psychotischen grundzügen der psyche etc. ... soweit ich das sehe herrscht eine riesige kluft zwischen schatten- und lichtwelt und solange es die lohnsklaven und kunden nicht betrifft wird selbst ein auf medizin ausgerichteter konzern wie BuMoNA kaum interesse in form von forschungsgeldern locker machen... die (zumeist) illegalen straßendocs müssen sich auf das geld konzentrieren und können sich ein hyppokratische grundethik sicher schwer leisten, das wäre doch eine niesche für eine char wie meinen

leute, ich weiß dass mein konzept nicht ideal ist, weil shadowrun eher auf den zeitgeist des spontanen, zurecht paranoiden und sehr kurzlebigen (und so denkenden) runners aufbaut, wobei meine nachhaltigen ansichten und mein idealismus eher aus der heutigen zeit kommen und nur schwer mit cyberpunk zu vereinen ist
aber schwer heißt für mich eben nicht unmöglich und ich bemühe mich jetzt (also schon beim charkonzept) etwas möglichst überlebensfähiges aufzubauen
letztlich muss der char eh die kritische bewertung unseres meister überstehen
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Auf den ersten Blick sehe ich zwei Probleme mit dem Konzept:

1. Ein Konzern stellt keine Halbtagskäfte ein. Zumindest keiner von der Größe BuMoNas oder DocWagons. Du könntest dir dafür ein kleines Unternehmen suchen, d.h., du wirst es dir selber schreiben müssen. Die haben nicht die finanziellen Mittel, ihre Arbeiter so stark zu binden, wie es die größen tun. Was allerdings nicht heißt, dass hinter dem kleinen Ding nicht doch ein ganz großer steht. Vermutlich ist am kleinen Unternehmen beteiligt, weil er darüber Forschungen abseits von Wahrnehmung und Gesetz betreiben kann. Was mich zu

2. führt. Diese Lücke, die du suchst, lassen die Kons nur offiziell bestehen. Selbstverständlich führen sie solche Forschungen durch, haben ihre kleinen Teams in den Slums um diverse ungenehmigte Versuche an Menschen durchzuführen. Teilweise unter Schutz angeheuerter Runner, zumeist ist da nichtmal einer dabei, der tatsächlich (also offiziell) für den Konzern arbeitet. Wie oben erwähnt, wozu gibt es die Konzerntöchter?

Das würde natürlich die Option offen lassen, dass dein Char bei einem derartigen Nachwuchskonzern angestellt ist. Vermutlich denkt er sogar, es sei ihm durch seine eigene Rafinesse und harte Arbeit gelungen, sich dieses Doppelleben zu schaffen und zu erhalten - während es im Endeffekt ein ganz anderer Konzern war, der nicht nur zugelassen, sondern gefördert hat, dass er das tut. Die Forschungsergebnisse landen so oder so bei ihnen, dafür können sie sorgen. Dein Char weiß ja nie, wem er da am Ende wirklich seine Dokumente verkauft. Und wenn du auffliegst, ist schlimmstenfalls ein entbehrliches Kleinunternehmen betroffen. Bestenfalls nur du, da man alle Schuld und Verantwortung bei dir belassen kann.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Ich vermute mal, das ein paar Leute hier anders Shadowrun spielen, als ich es kenne.
Ausgefallene Hintergrundgeschichten sind tolle Storyhooks, solange sie dem SL in den Kram passen und durch Charakterwerte untermauert werden.
- (zum Thema)Ein Arzt, ohne medizinische Skillgruppe, sowie mehrere akademische Wissenfertigkeiten in Bereich Medizin und (Para)biologie auf 3 oder besser 4 ist unglaubwürdig.
- (Beispiel von mir selbst) Ein Sam, der als "Ares Firearms Instructor" jobbt. Legale SIN, hochwertige Connection(LO 4/Einfluss 6), aktive Fertigkeiten(Firearms-Gruppe + Unterricht) + Wissen(Konzernpolitik, Produktpalette). Ja, hat Vorteile(Zugriff auf Ausrüstung, Connections, legales Einkommen). Der Nachteil ist, das es ohne eine echt gute Fake-SIN(bei mir: 6er + 6er falsche Feuerwaffenlizenz) unmöglich ist das Doppelleben aufrecht zu erhalten und der doppelte Lebensstil(Mittelschicht + Unterschicht) einen guten Teil des zusätzlichen Einkommens gleich wieder auffrisst.

Rein von den Regeln her ist so ein Charakter durchaus vorgesehen.
Im Runner's Companion finden sich folgende Gaben und Handicaps:
- Day Job, da steht ein monatliches einkommen und eine wöchentliche Arbeitszeit. Kein Grund, warum man nicht für 1-2 Wochen "vorarbeiten" kann, solange der SL damit einverstanden ist.
- Records on File, der Arbeitgeber hat natürlich eine aktuelle Akte über den Mitarbeiter
- jetzt aus dem GRW: SINner, in der billigen Variante für eine legale SIN. Man kann ja zum Schattenlaufen eine gefälschte SIN besitzen.

Dringend empfohlen:
- Der Vorteil Erased(Companion)
- 1-2 plausible Connections, die nichts mit den Schatten zu tun haben und nur die legale Persona des Charakters kennen.
- mind. 1 Connection, bevorzugt mit hoher LO, die den Charakter in beiden Identitäten kennt. Ein Hacker/Technomancer passt hier ziemlich gut zu "Erased".

Meine Einschätzung:
- Kann klappen, wenn der SL mitmacht.
- Wie lange es gutgeht wird, zumindest teilweise, von den Würfeln abhängen.
Aus eigener Erfahrung:
- Falsche Entscheidungen des Spielers werden mehr Schaden anrichten, als ein verpatzter Wurf.
- Die besten Abenteuer entstehen aus der vom SL erzwungenen Wahl zwischen der legalen Identität und der Runner-Persona.

Schönes Romanvorbild zum Thema:
Der Rockstar Ash aka Der Runner Quickshot, ich kenne einen SL dem ich die Handlung als Folge von Abenteuern zutrauen würde und hätte, wo ich so darüber nachdenke, auch gerne Ash gespielt.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Ich vermute mal, das ein paar Leute hier anders Shadowrun spielen, als ich es kenne.
Absolut. Ich brauche keine "ausgefallenen Hintergrundgeschichten" um interessante "Storyhooks" zu entwerfen. Das machen meine Spieler (und meine Charaktere) schon von ganz alleine.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

@ Robert:

Völlig unmögliuch ist es nicht, klar. Wie ich schon sagte, bei kleineren Kons kann das gehen. Aber bei großen Konzernen (die meisten der AA-Riege, und auf jeden Fall jeder im Bereich AAA) ist es einfach ein Ding der Unmöglichkeit, nebenbei auch als Runner aktiv zu sein, ohne, dass der Kon das auch will. Und dass er es wollen würde, ist arg unwahrscheinlich, für sowas gibt es ja eben Runner.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

@Skar und alle anderen, die hier so feste Punkte in den Raum werfen:
Woher habt ihr eure Infos? Aus welchen Büchern, welche Abschnitte?

@Salazar: Frag doch deinen Johnson, wie er das beim Leiten handhabt!?!
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Nein, ich hab einfach was hingeschmiert.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Na wenigstens seid ihr ehrlich, wenn schon nicht inhaltlich korrekt.
 
AW: [SR4] wie sieht ein vertrag zwischen Lohnsklave und konzern aus?

Ich empfehle zu dem Thema sich das Buch "Corporate Guide" zu organisieren und einen Blick in das Kapitel "Corporate Life" und besonders den Abschnitt "Life as a Wageslave" zu werfen.

Dort wird wunderbar herausgearbeitet wie zumindestens bei den großen Kons quasi totalitäre Kontrolle herrscht. Es beginnt damit, daß man sich bei diesen nicht nur um einen Job bemüht sondern auch gleich noch die "Nationalität" des Kons annehmen muß. Da die großen ja exterritoritalen Status besitzen werden sie wie Staaten behandelt, was dann auch für ihre Bürger / Angestellten gilt. Sehr schön wird einem in dem Kapitel gezeigt, wie der Kon einem alles gibt und alles von einem verlangt. Dabei wird Außenstehenden schnell klar, daß die Lohnsklaven sich dort in einem goldenen Käfig aufhalten. Sie bekommen alles was sie benötigen: Gutes Essen, gute Unterhaltung, Kleidung und Wohnraum. Doch sie werden auch stark überwacht. Das beginnt bei gewissen vorgeschriebenen Verhaltensregeln bis hinunter zur strikten Einhaltung von durch die Konzernsicherheit durchgesetzten Kleiderordnungen bei einigen Konzernen. Und nicht vergessen: Da die großen als souveräne Staaten angesehen werden, haben diese Anordnungen Gesetzestatus. Und es gibt daher auch empfindliche Strafkataloge.

Natürlich machen sich die Konzerne auch sorgen über die Gesundheit ihrer Bürger. Und so wird auch medizinisch alles überwacht. Beispielsweise durch Sensoren in den Toiletten die automatisch Stuhl- und Urinproben nehmen und analysieren. Genau wie die Tatsache, daß die ach-so-praktischen "intelligenten" Kühlschränke die Ess- und Trinkgewohnheiten festhalten. Ein Alkoholiker, oder jemand der anderweitig krank ist sollte sich nicht wundern, daß er plötzlich bei seiner Stelle darauf angesprochen wird, oder entsprechende Werbung für passende konzerneigene Produkte vorfindet. Oh, und wer sich fragt, wie die Daten so passend zugeordnet werden können? Konzernbürger werden seit neuestem natürlich dazu verdonnert sich mit einem RFID-Chip auszustatten, damit man immer weiß wo sie sind, und was sie gerade machen ... äh, ich meine: Damit sie im Notfall gefunden werden. Wir wollen ja nicht, daß jemand entführt wird, oder dergleichen.

Um in einem der großen als Aussenstehender Fuß fassen zu können, muß man schon wirklich eine Chorifähe auf seinem Gebiet sein und quasi international einzigartig, denn für alle anderen Zwecke besitzt der Konzern schließlich seine eigene Bevölkerung, die er von klein auf mit allem versorgt. Also auch mit Konzernwerbung, Konzernmedien und Konzernbildung. Was auch bedeutet, daß die Kinder von klein Auf mit dem Bewußtsein aufwachen, daß der Konzern ihre Familie ist, und sie ihm quasi blind zu gehorchen haben. Was natürlich den Bedarf an aussenstehenden Sklaven ... oops, Mitarbeitern, senkt, ist es doch unwahrscheinlich, daß diese so loyal und willig sind, wie die eigenen.

Und last, but not least: Natürlich werden die Lohnsklaven bezahlt. Und natürlich werden sie bei den großen in Konzernwährung bezahlt. Und natürlich ist der ¥-Umtauschkurs unter aller Sau. Also gehen die braven kleinen Lohnsklaven gerne für all ihre Bedürftnisse wo einkaufen? Genau, in konzerneigenen Geschäften und Einrichtungen. Was bedeutet das? Richtig, dadurch, daß der Lohn in großen Teilen wieder an Konzern zurückfließt, sind die hauseigenen Sklaven auch noch billig im Unterhalt.

Das gilt natürlich wie gesagt nur für die großen Jungs (AA und aufwärts), und ist nur eine kurze Zusammenfassung von einigen Punkten des Kapitels aus dem oben genannten Buch.
 
Zurück
Oben Unten