SR2 [SR2] Virtual Realities 2.0

Georgios

Mad Man
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'n Abend

Ich bin seit einigen Tagen auf einem kleinen Nostalgietrip und hab mir mal auf ebay das Regelwerk der 2.Edition geschnappt. Unsere Runden von anno dazumal haben den Decker in der Regel weitläufig ignoriert, und als sich dann das VR 2.0 langsam ankündigte, hatte sich die Runde bereits aufgelöst und ich mich mit anderen Dingen beschäftigt.

Nun höre ich aber allenorts, dass VR2.0 so eine total tolle Veränderung der Matrixregeln sei (dass sie sogar in SR3 übernommen wurden). Kann mir jemand mal kurz umreißen was es damit auf sich hat und wie sich die Matrixregeln zum Basisregelwerk unterscheiden? Sollte denn die Nostalgie in eine tatsächliche Spielrunde ausarten, würde ich vielleicht den Decker nicht wieder aussen vor lassen wollen.
 
AW: [SR2] Virtual Realities 2.0

Es ist ein System, das sich mehr an tatsächlichen Netzstrukturen orientiert. ;)

Es gibt keine CPUs und Datenspeicher mehr, sondern nur noch "Hosts" - also vollwertige Rechner(komplexe). Diese sind über "Grids" auf mehreren Ebenen verbunden (Lokalnetze, die sich in Regionalnetzen zusammenfassen, die sich in überregionalen Netzen zusammenfassen). Irgendwo hatte ich die Internet-Analogien mal etwas weiter herausgearbeitet... kann ich bei Gelegenheit mal raussuchen.

Jeder von diesen Rechnern hat gewisse Subsysteme, die eben die Mindestwürfe für bestimmte Decker-Aktionen angeben, die dann um die passenden Programme gesenkt werden. Der Host würfelt mit seiner Sicherheitsstufe gegen den Entdeckungsfaktor des Deckers, sollte er dessen Erfolge aufheben scheitert die Aktion.

Woran das Sysem IMHO leider etwas krankt ist an der Vielzahl der Aktionen und erforderlichen Programme, die das ganze eben doch wieder zu speziell gestalten. Dennoch sind sie bei weitem nicht so unverständlich, wie sie meist dargestellt werden. Nur sollten halten sowohl Spielleiter als auch Spieler einigermaßen firm in den Regeln sein um einen schnellen Ablauf zu gewährleisten.
 
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Hier der alte Nexus-Post von mir, der das ganze strukturell erklärt (ist inzwischen auch schon 5 Jahre alt 8o):
Toa schrieb:
Ich glaube es geht ihm weniger um die Optik als um die Struktur. Insofern sind ihm diese Threads und Bücher nicht wirklich eine große Hilfe.

Als erstes hilft es schon einiges die Gitter-Struktur zu verstehen. Das Gitter kann man denke ich als das bezeichnen, was heute das Internet ist - es verbindet einzelne Rechner miteinander.
Diese Gitter sind in Schichten angeordnet, um den Verkehr besser bewältigen zu können. Wenn du dich an einem lokalen Terminal einloggst landest du normalerweise also erstmal im LTG, von wo aus du dich zu einem RTG vorarbeiten kannst, das über deinem Zielhost liegt. Von dort durch die LTGs dann zum Zielhost.

Hier stellt sich dann die Frage was für ein Rechner da überhaupt an der Matrix hängen soll. Eine kleine Firma hat vielleicht einen einzelnen Rechner an der Matrix, der als Server fungiert, und an dem dann weitere spezialisierte Rechner hängen können (oder der die Peripherie direkt verwaltet, je nachdem). Hier ist es effektiv nicht viel anders als mit heutigen Netzwerkstrukturen.

Außerdem gibt es noch das PLTG (ob es dazu ein heutiges Äquivalent gibt weiß ich jetzt nicht), daß einfach ein weiteres LTG ist, das jedoch nicht geographisch zugeordnet wird, sondern unterschiedliche Rechner desselben PLTG-Besitzers verbindet.
So könnte z.B. eine CrashCart-Zweigstelle mit einem eigenen Rechner an der Matrix sein, welcher jedoch wiederum Zugriff auf das PLTG von Yamatetsu hat und die wichtigen Daten darüber an die Yamatetsu-Zentrale weiterleitet.

Ansonsten steht dir Hauptsächlich die Zuordnung von Sicherheitsstufen zu. Blau ist nur für öffentlich zugängliche Rechner sinnvoll (Seiten die Hauptsächlich der Präsentation dienen, die keine wichtgen Daten beinhalten oder erhalten - Beispiel: die Homepage eines Museums). Grün ist der Standard, welcher z.B. in den meisten Kommunikationsgittern gehalten wird. Orange ist schon gesteigerte Sicherheit, wie sie z.B. in öffentlichen Verwaltungsapparaten oder finanziell kräftigeren Geschäften (LoneStar-Bürorechner, Verkehrsüberwachung, ...) Verwendung findet. Rot sind dann Hochsicherheitsrechner, die kritische Daten enthalten (SIN-Datenbanken, Banken, Flughafenkontrollzentrum, ...).
Hierbei gilt es für den SL zu beachten, daß eine höhere Sicherheitsstufe meist nicht nur den illegalen Zugriff schwieriger macht - um eine höhere Sicherheitsstufe zu gewährleisten sind mehr Sicherheitskontrollen erforderlich, was die Benutzung des Computers verlangsamt und erschwert - ein roter Host ist also nicht für jede Situation die beste Wahl.

Danach bleibt dir nur noch zu entscheiden wie schwer die Daten zusätzlich gesichert sind - und dann würfelst du anhand der Tabelle im Grundregelwerk einfach die Subsysteme aus (oder weist selber welche zu, wenn du glaubst langsam ein Gefühl dafür zu haben).

Ich bin mir nicht sicher ob meine Beispiele sonderlich sinnvoll sind, aber sie sind immerhin mal ein Anfang... ;) Hoffe gehelft zu haben.
Das Äquivalent zu PLTGs sind übrigens Virtual Private Networks (VPN), wie ich inzwischen sogar aus der Praxis weiß. :D
 
AW: [SR2] Virtual Realities 2.0

Wie muss ich mir das in der praktischen Anwendung vorstellen? Womit beschäftigt man sich da als Decker? Was wird gewürfelt und was wird vom SL beschrieben?
 
AW: [SR2] Virtual Realities 2.0

Die "Subsysteme" geben bestimmte Funktionen wieder, "Slave" z.B. angehängte Hardware, "Index" die Dateiverwaltung, etc... Der Spieler würfelt seinen Computer/Decking-Skill gegen <Systemstufe>-<Programmstufe>, die Programmstufe ist also sozusagen ein reiner positiv-Modifikator. Der SL wiederum beschreibt eben, wie das ganze sich in der virtuellen Realität darstellt, in der ja das ganze irgendwie symbolisiert wird.

Der entscheidende Fortschritt hierbei ist, dass man nicht mehr wie früher die MATRIX-Struktur hardwareorientiert gestaltet hat (was IMHO völlig Banane war) und stattdessen nun funktionsorientiert darstellt. Ein "System" kann somit aus einem oder dutzenden CPUs/SPUs/... bestehen, der entscheidende Punkt ist, dass alls Komponenten des "Hosts" einen gemeinsamen Aufgabenbereich (Dateiarchiv, Sicherheitssystem, Steuerung der Kaffeautomaten, ...) haben.
 
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