Settings in einem (Welt)Krieg

rick

Welpe
Registriert
31. Mai 2004
Beiträge
184
HiHo


Mich würde mal interessieren ob ihr Settings macht in/um einen Krieg.
Also
Irak
...
Vietnam
...
2 WK
1 WK
...
Napoleon
....
30 Jährige
...
etc pp..

Und wenn ja geht es dabei euch um den Krieg (geschnetzel) oder spielt ihr da mehr das Diplomatische, Spionage, Flucht usw.?
Wie weit geht ihr dabei?



gruss
rick
 
Willst du wirklich eine Antwort auf deine Frage? Ich meine sie ist sehr schwammig formuliert, dem entsprechend ist dann meine Antwort.
 
Ich würde erstmal mit Gegenfragen kommen.

1. Wird ein bestimmtes Rollenspielsystem als Basis benutzt?
2. Nur ein System oder ein Crossover?
3. Den Krieg auslösen,stoppen,verhindern,mitwirken?
 
HiHo
okay nochmal

-System ist eigentlich egal.

-Somit auch ob Crossover oder nicht, auch egal.

-Krieg auslösen/Stoppen/verhindern
Das will ich ja wissen von euch, ob und wie, warum ihr so ein Setting spielt.

-Ja real Kriege- darum die Beispiele von mir. Ob da jetzt ein Setting genau historisch wiedergegeben wird oder nicht ist egal.

Die frage etwas anders:

Schreckt euch das Spiel in/um einen Krieg ab?
Wenn nein, welche Settings bevorzugt ihr dadrin-
Diplomatie, Spionage, Flucht, anderes...

Wenn ja, warum?
Und um noch einen drauf zu setzen: Krieg gehörte schon immer zum "Alltag" des Menschen, warum ihn auslassen?!?


gruss
rick
 
zwar nicht abgeschreckt aber spiele ich selten bis gar nicht.

Grund
Faulheit und Desinteresse.

Zum einen weil ich schlicht keine Lust habe mich mit den Vorzügen und Nachteilen von Panzern, Kriegsschiffen, Sturmgewehren etc pp. auseinanderzusetzen.

Zum anderen weil ich die meisten historischen Begebenheiten als Spielgrundlage eher abtörnend oder ungeeignet finde.
 
Das Grundsetting von Godlike ist der zweite Weltkrieg, also habe ich da schon ein paar Runden gespielt, ja. Dabei größtenteils als Feldsoldaten an der Front, eine Runde haben wir mal als widerstandskämpfer gespielt.
Ich sehe auch wenig Problem damit, in einem Kriegsszenario zu spielen.
Einziger Streitpunkt mag sein, ob man in einem WK2-Szenario Deutsche spielen "darf". Da mögen manche empfindlicher sein als andere.

Ich habe mit Adventure! mal einen Zeitsprung in den ersten Weltkrieg gemacht, und dabei einen ziemlich unrealistisch-pulpigen Krieg kreiert, der mehr lustig als tragisch war.
 
Sentinel schrieb:
Einziger Streitpunkt mag sein, ob man in einem WK2-Szenario Deutsche spielen "darf". Da mögen manche empfindlicher sein als andere.

Keine Frage, mir ist die Brisanz der Sache schon klar,
aber was macht es für einen Unterschied,
Wehrmachtssoldaten, Rotarmisten oder US Soldaten zu spielen? [beliebige Streitkraft einsetzen]
In jedem Krieg werden Verbrechen an der Menschheit begangen, ob Giftgas-Grabenkampf-Artilleriestellungskriegsfeuer im ersten Weltkrieg oder
Massenterror von deutscher und russischer Seite in Osteuropa.

Wie dem auch sei - mich reizt ein Kriegssetting nicht wirklich.
Weniger wegen mangelnder Originalität oder sonstwas - einfach kein
Interesse vorhanden.
 
insania schrieb:
Keine Frage, mir ist die Brisanz der Sache schon klar,
aber was macht es für einen Unterschied,
Wehrmachtssoldaten, Rotarmisten oder US Soldaten zu spielen?

Wenn man Wehrmachtssoldaten spielt muss man sich auch automatisch die Frage stellen, ob die Charaktere vom Holocaust wissen. Wie gehen sie mit den erschiessungen und Deportationen in besetzten gebieten um?
Der Hasspropaganda?
Im Falle von Godlike währen die Charaktere, sofern die Spieler Übermenschen spielen wollen, unweigerlich mitglieder der Waffen-SS, einer Organisation die mit Fug und Recht die bezeichnung "Armee des Bösen" verdient hat.

Ich persönlich würde ein Spiel mit Nazi-Charakteren nicht grundsätzlich ablehnen, aber es müssen IMHO eben vorher einige Dinge geklärt werden. Ebenso bei Sowjetischen Charakteren.
 
Ich könnte mir eine Kampagne im Krieg durchaus vorstellen, ebenso das Spielen von Nazis in WW2.
Die "Superwaffen" der Nazis etwa bieten interessante Gadgets für eine Pulp-Kampagne, während die Thule-Gesellschaft, Himmlers Nachforschungen bezüglih der Hexenkulte usw eine reichhaltige Spielwiese für Horror und Dark Fantasy bieten.

(Und b_u_g, wenn du das liest: Nein, Karotechia ist trotzdem scheiße :motz: )
 
rick schrieb:
Und um noch einen drauf zu setzen: Krieg gehörte schon immer zum "Alltag" des Menschen, warum ihn auslassen?!?
Dem widerspreche ich. Krieg war und ist nie wirklich "Alltag", nicht einmal für Soldaten.

Zu den Fragen: Ja, ich spiele in Rollenspiel-Szenarien auch durchaus Konflikte aus auf einer Ebene, die man nur noch als Krieg bezeichnen kann.

Aber.

Es sind bei mir NIE unsere historischen oder gar aktuellen Kriege. Selbst bei Deadlands, was ja einen etwas anderen Verlauf des amerikanischen Bürgerkrieges beinhaltet, ist der Verlauf und das, was inhaltlich im Setting mit diesem Krieg gemacht wird, so anders, so weit weg von der Historie, daß ich damit leben kann.

Ich finde Krieg eigentlich zum Kotzen.

Krieg ist abscheulich und macht jeden und alles kaputt. Daran ist nichts Faszinierendes oder Unterhaltsames. - Jedenfalls nicht, wenn man nicht anfängt den Krieg zu verharmlosen, zu beschönigen, zu übertünchen mit Abenteuer, Ritterlichkeit, Heldentum, usw.

Daher WILL ich so etwas nicht in meinen Spielen haben. Und meine Mitspieler auch nicht. Und ich finde schon die bloße Existenz von den diversen 2. Weltkriegs- oder Vietnamkriegs-Settings ein Armutszeugnis für die jeweiligen Autoren.

Trotzdem spiele ich mit ausgewachsenen Kriegen in diversen Settings. Wie geht das zusammen? - Das geht, weil ich eben den Krieg darin verharmlose, beschönige, ihn mit Abenteuer, Spionage, Heldentum, Ritterlichkeit übertünche. Dadurch wird ein Kriegsszenario - und hier immer zu verstehen: in einem komplett erfundenen Kriegsschauplatz (Fantasy-Welten, Science-Fiction-Welten, was auch immer) - erst für mich möglich.

Natürlich mag das bei anderen anders sein. Ich muß schon lange niemandem mehr beweisen, daß ich weiter runter in der nach unten offenen Rollenspiel-Verrohungsskala kommen kann, indem ich Nazi-Soldaten spiele, oder - schlimmer noch als Spielleiter - deren Greueltaten den Spielern vorexerzieren oder gar antun muß. Wer das braucht hat mein Mitleid. Nein, Quatsch. Wer das braucht, der hat ein Problem und mein Mitleid behalte ich für die, die es verdienen.

Ich lasse natürlich die Grausamkeit und die emotionale Verrohung durch Kriege nicht aus. Ich zelebriere sie jedoch nicht. Kriege gehören zu vielen mit politischen Spannungen geladenen Settings einfach logischerweise dazu und es wäre unstimmig, wenn es in bestimmten "Krisengebieten" von z.B. Fantasy-Welten KEINE Kriege aufträten. Daher muß man sich dessen bewußt sein und überlegen, in welcher Form man mit dem Krieg umgeht. Ausblenden wäre da eben keine Option, wobei man seine Kampagnen ja auch an nicht so brisante Orte der Spielwelt verlagern kann. (Aber, wenn die SCs nicht zum Krieg gehen, dann kommt er eventuell zu ihnen - in meiner aktuellen Fantasy-Kampagne ist das gerade der Fall.)

Wenn die Spieler Spaß an politischen Affären, an Verwicklungen, an Spionage und Infiltration haben, dann kann man ihnen mit einem Vorkriegs-Spannungszustand, einem gerade geführten Krieg, oder einem "Kalten Krieg"/Nachkriegszustand eine Plattform für ihre bevorzugte Art von Szenarien verschaffen.

Mal aus dem Ärmel ein paar Rollenspiel-Settings, in denen Kriege - aktuelle, oder erst vor kurzem beendete - eine große Rolle im Setting spielen: Cthulhu in den 1920ern (1.Weltkrieg), Castle Falkenstein (Krieg Preußen gegen Bayern), Deadlands (Union gegen Konföderierte, Die Großen Eisenbahnkriege), Glorantha (Lunares Imperium gegen Orlanthi-Stämme, viele weitere zum Spielzeitraum aktive Kriegsschauplätze), Traveller (diverse Kriege, z.B. 5.Grenzkrieg des Imperiums gegen die Zhodani), Star Wars (Nomen est omen), Babylon 5 (Erde-Minbari-Krieg, Centaur-Narn-Krieg, Minbari-Bürgerkrieg, Erd-Allianz-Bürgerkrieg, Dilgar-Krieg, Krieg gegen die Schatten, Krieg gegen die Vorlonen, Centauri-Non-Aligned-Worlds-Krieg, die Psioniker-Kriege, ... - ziemlich viel Krieg in B5 nicht?), Engel (Krieg gegen die Morlocks, Krieg gegen diverse Schrottbaron-Stadtstaaten - zumeist mit echter Massenvernichtung aller "unbekehrbaren" Einwohner der eroberten Stadtstaaten, Krieg gegen die Traumsaat - ist eigentlich kein Krieg, sondern ein Kampf gegen echten Terror (nicht gegen Islamisten-Terror ;) ), demnächst in diesem Setting: Eroberungskrieg der Kirche gegen Britannien), Midgard (Krieg der Seemeister), Savage Worlds Evernight (die "Rassenkriege" - heißt tatsächlich so, ist aber OK, weil Amerikaner so etwas sagen dürfen und es hier um Rassen wie Orks, Zwerge, Elfen, etc. geht - das ist die Kampagne, die ich oben meinte mit "der Krieg kommt zu den Spielern, wenn sie nicht selbst zum Krieg gehen wollen"), Firefly (Browncoats gegen Allianz - Sci-Fi-Variante des US-Bürgerkrieges in Space).

Das sind jetzt nur die Rollenspiele/Spielsettings, die mir auf die Schnelle einfielen, weil ich im letzten halben Jahr oder so diese alle in unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit gespielt habe.

Das sind doch ziemlich viele Kriege, oder? Und das in nur einem kleinen Ausschnitt aus der Fülle an Rollenspiel-Welten, die es auf dem Markt gibt. Kriege werden augenscheinlich gerne von Autoren eingesetzt, um ein Gefühl der Bedrohung, eine spannungsgeladene politische Situation oder einfach einen Action-Grund einzuführen. Krieg ist in Unterhaltungsmedien ein beliebtes Versatzstück geworden. Dieser unterhaltende Krieg ist aber so verschieden von realen Kriegen, daß selbst der Verblödetste einsehen muß, daß er nach einer genossenen Dauerdröhnung von 20 Kriegsfilmen hintereinander garantiert NICHT und NIEMALS selbst in einem Granatentrichter vor Verdun in Deckung hechten möchte, während seine Kameraden "aufgerieben" (welch treffendes Bild dabei hochkommt *würg*) werden.

Phantasievoll-unrealistische Kriege sind Versatzstücke für Rollenspiele eben WEIL sich KEIN Alltag sind, sondern damit immer - vom Autor - etwas Besonderes erzählt werden soll. Ob man dasselbe auch anders erzählen könnte? Wer weiß. Aber Kriege gehören seit den Chainmail- bzw. Armageddon-Anfängen eng zum Rollenspiel-Hobby dazu.

Moderne und historisch-akkurate Kriege sind jedoch nach meinen eigenen Werten nicht akzeptabel. Ich spiele nicht in aktuellen oder historischen Kriegen.
 
Warum nicht? mich würde sowas mal reizen... dann aber nicht im großen Stil, sondern eher den Krieg als Hintergrund benutzen und entweder als Thema eine einzlene Einheit wählen die als Brave soldaten anfing um irgendwann nur noch nach HAuse zu wollen... Oder die Situation der zivilen Bevölkerung während eines Krieges zum Thema machen...
 
Zornhau schrieb:
Natürlich mag das bei anderen anders sein. Ich muß schon lange niemandem mehr beweisen, daß ich weiter runter in der nach unten offenen Rollenspiel-Verrohungsskala kommen kann, indem ich Nazi-Soldaten spiele, oder - schlimmer noch als Spielleiter - deren Greueltaten den Spielern vorexerzieren oder gar antun muß. Wer das braucht hat mein Mitleid. Nein, Quatsch. Wer das braucht, der hat ein Problem und mein Mitleid behalte ich für die, die es verdienen.

Hatten wir das Thema nicht schon? Und zwar mehr als einmal? Ich weiss, dass wir da auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, und ich weiss, dass es ein Reizthema ist, aber trotzdem nehme ich - wieder einmal ;) - Anstoss an der Formulierung.

Aber ansonsten ein schöner Beitrag. :)

mfG
bvh
 
blut_und_glas schrieb:
Hatten wir das Thema nicht schon? Und zwar mehr als einmal? Ich weiss, dass wir da auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, und ich weiss, dass es ein Reizthema ist, aber trotzdem nehme ich - wieder einmal ;) - Anstoss an der Formulierung.
Diese Fragestellung zündelt halt nahe an Themen bei denen ich eine kurze Lunte habe. - Eine Formulierung ist auch nur einer von vielen möglichen Ausdrücken für das, was ich so bei diesem (und anderen Themen) empfinde. Ich will damit nicht sagen, daß andere Formulierungen irgendwie "weicher" oder "härter" wären. Das ist schlecht vorhersagbar.

Klar kann man sich wesentlich zurückhaltender unterhalten. Aber wenn man das Thema "Krieg" heranzieht, dann lebt man mit der zwangsläufig damit verbundenen Emotionalität. Bei Reizthemen lehne ich mich nicht gemütlich bei einem Tee und etwas Gebäck zurück und räsonniere mal ein paar Stunden ganz zivilisiert, gepflegt und zurückhaltend darüber - solange, bis nichts mehr so natürlich empfunden werden kann, wie es die direkte, erste Meinung dazu gewesen ist und bis einem eine weichgezeichnete konsensfähige Äußerung dazu eingefallen ist. Ich bevorzuge den Kontrast. Ich glaube nicht an den Konsens um jeden Preis. Vor allem nicht bei Meinungsäußerungen, da jedem doch die seine gebührt.

Manche rauchen ohne Filter, ich schreibe ohne Filter. - Beides ist die jeweils ungesundere Alternative. Aber eigentlich ist es ja keine wirkliche Alternative.
 
Apropos Gesundheit: Du kennst ja mein Paradebeispiel, Captain Chemo.

Für mich ist der Puntk einfach der, dass ich eine ziemlich unfruchtbare Diskussion (eher schon einen Flame) erwarten würde, wenn ich auf Formulierungen (um nicht zu sagen Unterstellungen) wie deine "Verrohungsskala" oder dein "wer das braucht" anspringen würde - und alles was mich davon abhält darauf anzuspringen (denn auch ich rauche dann und wann filterlos), ist mein Wissen, dass wir diese Diskussion schon in beiden Varianten, mit und ohne Filter, hatten, und die Erinnerung daran, welche ich als angenehmer und produktiver empfand.

Aber um auch noch etwas zum Thema selbst beizutragen (nur damit das hier nicht völlig off-topic bleibt): Bei historischen Kriegen stellt sich - wie eigentlich immer - die Frage was man mit ihnen (ihrer Nutzung) im Rollenspiel erreichen möchte. Auf Grund ihrer besonderen Brisanz (siehe Zornhau ;)) ist es vielleicht noch wichtiger als bei anderen Themen sich damit auseinander zu setzen, und zwar nicht nur im stillen Kämmerlein für sich alleine, um die Spielgruppe dann mit dem eigenen ach-so-ausgeklügelten Ardennen-Szenario zu überraschen, sondern auch alle Mitspieler gemeinsam. Und ebenfalls sollte man nicht ausser Acht lassen, dass es sich hierbei (wiederum siehe Zornhau ;)) um eines der verbreiteten, "anerkannten" Reizthemen handelt (in enger Nachbarschaft zu Vergewaltigung und Kindesmissbrauch) mit denen man sich selbst, viel wichtiger (und problematischer) aber auch ein ganzes Spiel(system) oder gar das Rollenspiel als Ganzes in ein nicht unbedingt gewolltes Licht rücken kann.

mfG
bvh
 
Nach dem Lesen von "Charnel Houses of Europe" (Wraith Supplement) hab ich kurz darüber nachgedacht, eine Runde im zweiten Weltkrieg zu leiten. War dafür dann doch nicht masochistisch genug. Ich meine, letzten Endes geht's ja darum, Spaß zu haben.
Wer's braucht.
 
Sentinel schrieb:
Einziger Streitpunkt mag sein, ob man in einem WK2-Szenario Deutsche spielen "darf". Da mögen manche empfindlicher sein als andere.
Gerade das hielte ich für äußerst interessant. Da man als Rollenspieler zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden kann (sollte) dürfte das eigentlich soweit kein Problem sein. Aber mal zum Realismus:
Es gab durchaus welche die den Krieg aus überzeugung bis ins Grab gekämpft haben. Na und? Es gab mindestens ebensoviele die frohen mutes in den Krieg gezogen sind und resigniert die Wirklichkeit knallhart an den Kopf geschleudert bekamen. Oder welche, die von Anfang an gegen den Krieg waren aber mehr oder weniger gezwungen wurden. - Wobei wir wieder beim Fluchtszenario wären.

Was ich persönlcih interessant wäre die Charaktere an die Front zu schicken und ihnen die Schrecken des Krieges möglichst hautnah zu schildern. Irgendwann will dann selbst der härteste Nazi nicht mehr...
Bei gelegenheit stell ich mal einen Brief eines Soldaten aus dem ersten Weltkrieg rein. Wenn man den liest kriegt man ein recht gutes Bild von der Sache.

Mit welchen überschwenglichen Gefühlen bin ich in diesen Kampf gezogen, liebe Mutter. Und jetzt sitze ich hier, von Grauen geschüttelt, und genieße jeden Atemzug an Leben!

Eigentlich wollte ich Dir von der großen Schlacht schreiben, von der großen Flandernoffensive, wie sie unsere Offiziere nennen. Aber mir stehen nur wenige, grauenvolle Einzelheiten vor Augen, die ich ganz schnell wieder vergessen möchte: der Kamerad mit dem blutenden Armstumpf, das zerschossene Gesicht eines Freundes, die nichtendenwollenden Salven englischer Maschinengewehre . . .

Es war furchtbar, so habe ich mir den Kampf nicht vorgestellt! Nicht das vergossene Blut, nicht der Schmerz um die gefallenen Kameraden stößt mich ab, es ist die ganze Kampfesweise. Wir wollen kämpfen und können uns nicht wehren. Wir rennen nach vorne, zur nächsten Deckung. Den Feind, der uns mit den tödlichen Geschossen eindeckt, den sehen wir gar nicht . . .
 
Hi ihr
auch auf die Gefahr hin mir an meinen ersten Abend hier im Forum mit meiner Meinung anzuecken.

Ich mag keine Kriege. Ich gehe jetzt mal von der WoD aus, zu den Fantasyrollenspielen ist glaube ich genug gesagt
Aber ich gebe zu das ich sie in Rollenspielen schon auf viele Verschiedene Arten benutzt habe, vom Einbau in Char hintergrundgeschichten (Ex vietnamvetaren, Ex Soldaten... usw.) über die erklärung für bestimmte Ereignisse (Veränderungen in der Kainitenpolitik)
und ich gebe zu ich habe sogar mal eine Runde im WWII versucht, als Sabbatrudel im Ruhrgebiet, wir haben zwei volle Sitzungen mit den Vorbreitungen erstmal über das Setting (1938) ausgebieg gesprochen und uns gedanken über die Widerlichkeit des Settings gemacht, und beschlossen das es erstmal ein Versuch war, naja nach dem wir noch eine Sitzung mit den Chars zu gebracht haben, haben wir nach 6 Treffen beschlossen dieses Setting in die große Mülltonne zu verfrachten.

Vielleicht benutze ich irgentwann die ereignisse nach 1945 für ein Vampire Spiel, mal sehen was daraus wird, ich kann nur sagen das NS-Zeit zu mindest in Deutschland und von Deutschen besetzten Gebieten nicht zu spielen ist, dafür ist diese sache noch zu frisch und vielleicht auch einfach zu mönströs.

bis bald
AlbertvS
 
FalscherHeiland schrieb:
Gerade das hielte ich für äußerst interessant. Da man als Rollenspieler zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden kann (sollte) dürfte das eigentlich soweit kein Problem sein.

Ich persönlich hätte grundsätzlich auch wie gesagt kein Problem damit, bzw. habe ja schon mit Godlike einige WK2-Szenarios geleitet.
Vor Godlike hatte ich einfach nie interesse, ein Kriegsszenario zu leiten, einfach weil es nicht nach meinem Geschmack ist.

Ich finde es offen gesagt auch mehr als ein wenig seltsam, wenn einige Pseudomoralisten (gruss an Zornhau) heulend und zähneklappernd den untergang der christlichen Werte beweinen, während wir uns ein einem RPG-Forum befinden, in dem sich etliche Spieler intensiv (grob vereinfacht) damit beschäftigen
- Regelmässig jagd, überfall und physische und psychische Misshandlung und Demütigung von hilflosen Opfern zu planen
- Das massakrieren von "untermenschen" zelebrieren

Aber hier wird dann vermutlich wieder das übliche Schlagwort "Abstraktion" als eine art generalablass vorgeschickt, ohne zu begreifen, das ein historischer Krieg in einem Spiel ebenso sehr abstrahiert sein kann.

Wenn ich da an einige meiner Godlike-Runden denke, die mehr einem Comicbuch als einem Geschichtsbuch ähnelten...
 
Zurück
Oben Unten