Blog Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Wilson Freeman

Ultimate Roleplayer
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(Bitte, bitte, bitte, lasst die ARS-Diskussion tot und begraben bleiben, das nur vorweg.)


Nuja, ganz tot ist er noch nicht, aber sein Siechtum dauert mittlerweile so lange an, dass manch einer ihn nicht mal mehr kennt.

Ist das jetzt gut oder schlecht zu bewerten - ich weiß es nicht...

Doch wenn ich im Gegenzug das "Sommerloch" der deutschen Rollenspielszene anschaue, welches seit gut und gerne 1-2 Jahren dauerpräsent ist, stellt sich mir schon die Frage ob er nicht mit dem ein oder anderen Punkt richtig lag*.


Die großen Foren sind Dinosaurier, welche dem Meteor zuschauen wie er auf sie niederstürzt. Schon viel zu lange gibt es keine interessanten Diskussionen mehr. Dominierend sind viel eher Forenspiele Marke "Was riecht ihr gerade?" sowie die Foren-RPG-Threads. Kommt doch mal ein interessantes Thema um die Ecke wird es schneller getötet als es "Hier bin ich" schreien kann.


"Der Untergang ist nah! Beichtet alle eure Sünden!" - denn auch die Verlagslandschaft sieht nicht besser aus. Savage Worlds wurde totgeritten, dabei war es ein Goldesel wie er nicht schöner sein kann. Und bereits davor ging es bergab, wurden nicht auch die "Wirklichkeitsveredler" von der einstigen Säule² der deutschen RPG-Landschaft zur Unterkunft für Schlapphut tragende Nachwuchs Romanciers?
Zeigt denn nicht auch der Umgang unter den Verlagen, wie es um unser aller Hobby steht? Da beschwört ein Verlag einen Rechtsstreit gegenüber einem anderen Verlag herauf, über dessen Sinnhaftigkeit nicht mal mehr Vorschulkinder nachdenken müssten. Und das ohne darüber nachzudenken, wohin so etwas führt. Eben jener Verlag ist es auch, welcher der Rollenspielpresse³ lange Gute-Nacht-Geschichten bei einem vermeintlichen Interview vorliest und dann der Presse Unfähigkeit unterstellt.
Vom deutschen D&D, bzw. dem Fehlen des selbigen und wie es dazu kam (was eine rücksichtslose und wirklich unfaire Art dem betroffenen Verlag gegenüber war) fange ich dann besser gar nicht erst an.


Doch auch abseits davon, gehen wir doch mal auf die Straße (sozusagen), zum einfachen Volk. Oder genauer gesagt, Conventions und ähnliche Veranstaltungen. Wenige, äusserst fleissige Menschen stellen mit unermüdlicher Arbeit eben jene Veranstaltungen auf die Beine. Doch wer kommt hin? Die immer selben Personen im immer mehr ansteigenden Alter. Zu lange wurde es schon verpasst, sich für den Nachwuchs zu öffnen und dessen Bedürfnisse zu erkennen. Und das, welch Graus, in einem SPIEL-Hobby!



Fehlt uns denn nicht eine (zumindest teilweise) Erneuerung im Hobby? Fehlen uns dazu nicht auch die Schreihälse, welche man eindeutig braucht um eine Änderung herbei zu führen? Und muss nicht endlich der Sumpf an Altvorderen aufhören alles zu verteufeln was "Neu" (Oh Gott, das muss für viele noch schlimmer sein als Wasser und Seife!) ist oder auch nur so scheint?



Und nun, werte Freunde, auf zur Schimpfkanonade!



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* Genau genommen stellt sich mir diese Frage nicht, da ich ohnehin in manchen Punkten mit ihm übereinstimme - wenn auch, Gott bewahre, nicht in allen!
² Jaja, schon klar, es war eine dunkle, bisweilen schmierige Säule, welche mehr windschief und kurz vorm kippen war denn eine schöne, weiße Marmorsäule - aber trotz allem war es nichts desto trotz eine Säule!
³ zur selbigen ernenne ich die DORP-Jungs jetzt einfach mal! So!
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Ach Dom, du bist doch nur beleidigt, weil ich dich mit deinem Almanach nicht auch der RPG-Presse zugeordnet habe. :p
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

du ... weisst du... Settembrini ist nicht das Rollenspiel. Ich mag diese Personenkulte nicht. Und wo ist Savage Worlds bitte tot? Und drüben bei D&D4 passt man sich EXTREM den jungen Kunden an.
braucht es wirklich immer neue Diskussionen? Gute Umsetzungen der Diskussionen in gute Rollenspiele würden mich mehr interessieren. Die einzigen, die hier verarscht werden, sind doch die Altspieler. Wieviele Jahrzehnte muss man eigentlich warten um endlich mal eine vernünftige DSA Version zu bekommen? Gut, die OldSchool D&D Spieler konnten ihren Karren selber aus dem Dreck ziehen. Da läuft also auch was.

Was die Forenaktivität betrifft gebe ich dir schon eher Recht. An einigen stellen kommen solche Diskussionen auf, warum kein Schwein mehr etwas in den Foren postet. Wenn man eine Liste von beteiligten Threads hat und nur 3mal am Tag darin etwas aufblinkt, ist das schon Valiumniveau. Wenn ich etwas mehr Zeit hätte könnte ich einen Großteil der hier "aktiven" Threads alleine bewältigen. Effektiv läuft hier so gut wie nichts im Vergleich zu manchen englischen Foren. Ich kenne ausser dem Tanelorn aber auch kein anderes deutsches Forum, daß ähnliche Aktivitäten hat, und richten sich ja scheinbar auch aus Ausverkauf ein. Da meint man auf "Schreihälse" verzichten zu können. Das DSA4 Forum vielleicht noch. Das ist auch aktiv. aber sonst.

Aber selbst wenn es Themen gäbe, das Forum hier ist gar nicht darauf eingeteilt. Da werden allgemeine Diskussionen im WoD Channel besprochen, wo sie kein Aas findet.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Ich hasse neue Threads - tötet das Thema.

Aber jetzt mal ernsthaft:
Wozu denn eine Neuerung? Hast du schon alle vorhandenen Rollenspiele mit allen möglichen Spielstilen und allen möglichen Geschichten gespielt?
Echt?
Oh...

... na gut, dann hab ich was Neues:
Die Spieler spielen Autos im Stau. Die Hupkämpfe werden durch lautes Schreien ausgetragen.

Nicht falsch verstehen:
Neuerungen sind für einzelne sicher gut - aber warum man jetzt weltumspannend eine Neuerung braucht...?
Muss sich Rollenspiel weiterentwickeln?
Müssen wir neue Spieler anwerben?
Macht es dann mehr Spaß?
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Wilson, Sie sind ein Sabbelsack mit zu viel Zeit. Nicht das Hobby ist tot sondern nur einige der Auswüchse, die von der nichtrepräsentativen Greisengruppe B! als "das Hobby" definiert wurden (freilich ohne dass genannte Greisengruppe hier irgendwie die Definitionshoheit besessen hätte). In einem Thema zu verlangen, die ARS-Debatte ruhen zu lassen, und dann im Eingangspost den Kampfbegriff "Wirklichkeitsveredler" zu verwenden, grenzt übrigens an Schizophrenie, aber das nur am Rande.

Und egal ob Settembrini tot ist oder nicht - er stinkt wie ein alter Fisch.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Doch wenn ich im Gegenzug das "Sommerloch" der deutschen Rollenspielszene anschaue, welches seit gut und gerne 1-2 Jahren dauerpräsent ist,
Dauerpräsentes Sommerloch?

Kann ich NICHT bestätigen.

Im Gegenteil! Die letzten Jahre ist in den aktuellen, angesagten Themen doch wirklich VIEL BEWEGUNG in den großen (und kleinen) Foren zu registrieren gewesen.

Ob dies die tsunamihafte Welle ist, die Savage Worlds hierzulande ins Bewußtsein und auf die Spieltische der hiesigen Rollenspieler und damit auch in die hiesigen Foren gespült hat, oder die aktuelle Leidenschaft, mit der das Dresden Files RPG von den Fate3-Anhängern hierzulande propagiert und auch an die Spieltische weniger exotisch orientierter Runden bringt.

Schon viel zu lange gibt es keine interessanten Diskussionen mehr. Dominierend sind viel eher Forenspiele Marke "Was riecht ihr gerade?" sowie die Foren-RPG-Threads. Kommt doch mal ein interessantes Thema um die Ecke wird es schneller getötet als es "Hier bin ich" schreien kann.
Ich finde, daß es SEHR WOHL interessante Diskussionen in Foren gibt.

Aber: Foren sind auch einfach Gemeinschaften von Leuten, von denen NICHT ALLE "hochwertige interessante" Beiträge erstellen wollen oder können. - Und da sind solche "Community-Threads" mit einfachem Geblubber eine Möglichkeit sich ohne "Leistungsdruck" beteiligen zu können. - So etwas gehört einfach DAZU!

Nur sind manche Foren inzwischen GROSSE Gemeinschaften. ZU GROSS, als daß ein einzelner Teilnehmer noch mit einer Mehrheit der Gemeinschaft wirklich in Kontakt stehen könnte oder auch nur einer Mehrheit der Themen in dem Forum für sich interessant empfinden muß. - Es reicht aus, wenn man mit einer einem sympathischen UNTERGRUPPE und interessant erscheinenden UNTERTHEMEN
teilnehmen kann.

Mich interessieren in solchen Foren wie dem (für mich inzwischen leider "verflossenen") Tanelorn-Forum nur das SW-Unterforum, die Spielberichte zu mir interessant erscheinenden Spielen und wenige andere, einzelne Themen. Dieser eingeschränkte Bereich REICHT AUS um immer noch täglich reinzuschauen.

Foren wie hier das B! bieten lebendige Unterforen zu Themen, die ich anderswo NICHT finde! - Hier gibt es das einzige BoL-Forum für den Austausch mit anderen "Barbaren". Dedizierte, kleine Foren gibt es zu manchen Themen sicherlich auch. So z.B. Weirdwest.de für Deadlands. Aber dort ist generell WENIGER los, als in einer solchen großen Gemeinschaft - und daher "stolpern" Interessenten an den dortigen spezifischen Themen auch seltener einfach mal so über ein kleins Forum.

Ein großes Forum muß nicht die "Speerspitze der Innovation" an Diskussions-Kritikalität über Teilbereiche des Rollenspielhobbys darstellen, sondern nur eine PLATTFORM für möglichst viele UNTERSCHIEDLICH interessierte Menschen bieten. - In einem großen, thematisch vielfältigen Forum gibt es so viele verschiedene "Teller", daß man automatisch über den "Tellerrand hinausblicken" wird.

Das ist bei "Monokultur-Foren", die nur einem einzigen Spielsystem (DSA), nur einem Verlag (Pinnacle), nur einer Spielweise (Storygames) gewidmet sind, anders. Da ist die anzutreffende Vielfalt an Meinungen und Sichtweisen deutlich geringer als in einem übergreifend ausgerichteten, dafür aber vielleicht unspezifischeren Forum.

Für mich haben BEIDE ihren Platz und ihre Notwendigkeit.

Schon viel zu lange gibt es keine interessanten Diskussionen mehr.
Es müssen auch nicht nur DISKUSSIONEN sein, die ein Forum interessant machen.

So wurde die SW-GE-Übersetzung ganz massiv über das B!-Forum und die Diskussione rund um diese Übersetzung befruchtet.
Es wurde der Savage-Setting-Wettbewerb 2009 von B! und PG-Verlag hier ersonnen und umgesetzt.
Es wurde der One-Sheet-Wonder-Wettbewerb 2010 hier aus der Taufe gehoben, umgesetzt und als echte Aktivität "von unten", d.h. aus den Fan-Reihen, herausgetragen!

Die deutsche BoL-Übersetzung hätten wir nicht, wenn nicht HIER im Forum ein BoL-Unterforum eingerichtet worden wäre, in welchem dann die entsprechenden Helden zusammentreffen konnten, um dieses herkulische Unterfangen anzugehen!

Und das sind nur ein paar Beispiele aus dem angeblichen "Sommerloch" der letzten zwei Jahre.

Ein Forum bietet neben einer Diskussionsplattform auch die Möglichkeit sich für AKTIVITÄTEN zu organisieren, GEMEINSAM Dinge anzugehen, die man alleine und isoliert in den Weiten des Internets "da draußen" nie angepackt, nie vollendet hätte.

"Der Untergang ist nah! Beichtet alle eure Sünden!" - denn auch die Verlagslandschaft sieht nicht besser aus. Savage Worlds wurde totgeritten, dabei war es ein Goldesel wie er nicht schöner sein kann.
Das ist leider VÖLLIGER UNSINN!

Savage Worlds ist nicht nur nicht tot, sondern massiv auf dem Vormarsch!

Und zwar TROTZ eines deutschen Lizenznehmers, der völlig unfähig ist diese Goldader auszuschöpfen.

Warum?

Weil die SAVAGES, die deutschen Fans mit ihrem Diskussions- und mehr noch ihrem SCHAFFENS-Potential eben hier im B! und drüben im Tanelorn ihre FOREN als PLATTFORM, als TREFFPUNKT geboten bekommen!

Ohne diese SW-Unterforen gäbe es m.E. diese LEBENDIGKEIT der deutschen Savages nicht. - Das PG-Forum ist effektiv eine Ödnis für schaffenswillige SW-Bastler und neugierige SW-Spielende. Andere Foren haben auch ein paar SW-Themen, aber dort finden sich zu wenige Savages, daß die KRITISCHE MASSE zur ZÜNDUNG der kreativen FFF-Bomben aufkäme.

Ein Rollenspiel LEBT oder stirbt mit seinen FANS! - Immer!

(Auch andere Spielformen bestätigen dies: Das Heroquest-Brettspiel ist NICHT TOTZUKRIEGEN!)

Verlage sind in Zeiten von bei RPGnow verfügbaren Scans von Uralt-Rollenspielprodukten mehr und mehr "nice to have", aber NICHT NOTWENDIG, damit ein Spiel beliebt und bespielt wird.

Daher würde ich die Bedeutung eines Verlages nicht unterschätzen, gerade was eine Initialzündung durch Übersetzun eines Grundregelwerks anbetrifft, aber auch nicht überbewerten.

Engel zeigt z.B., daß ein Verlag sein eigenes Rollenspiel stiefmütterlicher als ein mißhandelndes Elternteil behandeln, wegsperren, verhungern, verdursten lassen kann, und daß es TROTZDEM seine Fans hat und auch behält. - Noch FALSCHER als F&S mit seinem Engel-Rollenspiel, dessen Fans und Kunden umgegangen ist, kann man es kaum machen. Und dennoch: Engel WIRD gespielt, Engel LEBT!

Daher sehe ich die Entwicklung bei PG zwar nicht als gut, nicht als wünschenswert, aber auch nicht als "tödlich" für SW hierzulande an. - Nicht, solange es die FOREN als Sammelplatz für die Savages gibt!

Fehlt uns denn nicht eine (zumindest teilweise) Erneuerung im Hobby?
Oje. - Diese "Erneuerung" in uralten, überkommenen Nischen-Hobbys wie Pen&Paper-Rollenspiel oder Tipp-Kick oder Modelleisenbahnbasteleien usw. wird IMMER beklagt und findet angeblich NIE in ausreichendem Maße statt.

Komischerweise gibt es aber Tipp-Kick seit über 80 Jahren immer noch, obschon es weltweit nur von genau EINEM Hersteller dafür Produkte gibt. Dieses Hobby ist so lebendig wie eh und jeh. Es gibt Vereine, Ligen usw. für die "Powergamer", die sich ernstlich auf das Hobby einlassen, und man kann die Grundausstattung nahezu in jedem Spielwarengeschäft erwerben. - Fußball-Live-Action-Tabletopping.

Komischerweise gibt es in den Rollenspielvereinen, die ich so kenne, IMMER WIEDER NEUE Spieler, die erst frisch das Hobby und dessen enorme Breite für sich entdecken. Manche kommen vom Computerspiel her, manche vom Tabletop, manche von Brettspielen, manche vom LARP und manche waren vorher noch keine "Intensivspieler" egal welcher Richtung.

Das Pen&Paper-Rollenspielhobby ist seit bald 40 Jahren weltweit bekannt und wird AKTIV betrieben. - Wenn man sich nur mal die ZAHL der Produkte anschaut, die PRO JAHR für solch ein klares Nischen-Hobby wie Pen&Paper-Rollenspiele herausgebracht werden, dann macht das einen schwindeln. Es sind SO VIELE!

Wer soll das alles Spielen?

Vor allem, da ALTE Produkte längst nicht in dem Maße "veralten" wie dies bei Konsolenspielen oder anderen Produkten der Fall ist. (Siehe die OSR-Welle, die nun wieder am Abebben ist, die aber für das Hobby insgesamt zum einen neue Verlage, neue Schaffende hochgespült hat, und zum anderen auch für Neuentwicklunen einfach mal die TUGENDEN, die positiven Eigenschaften alter Spiele ins Rampenlicht gerückt hat.)

NATÜRLICH werden die Ausübenden des Rollenspielhobbys ÄLTER! - Und wenn irgendwann einmal die Altersverteilung im Hobby IDENTISCH sein wird mit der in anderen Lebensbereichen, mit der im ganzen Land, dann wird man merken, daß solch ein Hobby wie Rollenspiel eben KEIN "Kinderspiel" ist, aus dem man herauswächst und es nie, nie, nie mehr später wieder betreiben wird, sondern daß es - wie bei Modelleisenbahnen, Drachenbau, Sammelbildchen-Horten - eben immer einen gewissen Anteil junger Aktiver geben wird, der auch im Alter mit derselben Leidenschaft dem Hobby treu bleibt.

Ein Hobby und damit auch eine Plattform für ein solches Hobby wie ein Forum sie darstellt, MUSS MITWACHSEN - und zwar nicht nur zahlenmäßig, sondern INHALTLICH. Es muß sich neben jungen, neuen Spielern auch an alte, erfahrene aber auch an ältere, neue Spieler wenden können!

Hier sehe ich in den beiden großen, übergreifenden Foren für Pen&Paper-Rollenspiel hierzulande noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Da geht noch was. - Aber, und das zeigen eben die Altersprofile der Foren auch, es SIND schon lange sowohl Junge wie Alte hier aktiv!

Und so sollte es auch sein, finde ich.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

In meiner direkten Spielumgebung:
2 Rollenspieler zwischen 30 und 40
8 Rollenspieler zwischen 20 und 30
4 Rollenspieler zwischen 16 und 20

Andersartige (Fate), Nachwuchsorientierte (John Sinclair, Justifiers) oder sogar auf den Jugendmarkt zugeschnittene (Quest) Rollenspiele gibt es in letzer Zeit auch genug.
Es gibt weniger echte Fragen als früher (und das meine ich ernst!!) weil die Spiele besser durchdacht sind und zudem die Artenvielfalt größer!
Funky Colts, Barbaren, Bol, Fate, John Sinclair, SavageWorlds sind alles Nichenspiele auf die ein oder andere Art, weil sie ein recht spezielles (wertfrei!) Spielgefühl erzeugen.
Dann noch die klassischen System (die ja weiter geführt werden) wie DSA, Shadowrun, D&D usw.

Es gibt mittlerweile so viele Rollenspiele (und duch das Internet so leicht beziehbar), dass schlicht jeder sein System recht leicht finden kann. Wozu also 3 Millionen fragen stellen?

Was ich sagen will, es gibt einfach nicht viel zu fragen.
Ich denke im Modellbau oder Kampfsport oder Gamer Hobby gibt es jeweils auch nicht SO viel zu bereden. Das neue Spiel/Kampfschule/Modell kann man besprechen, vielleicht noch Sachen drum herum, aber mehr nicht. Warum sollte Rollenspiel grade ein Hobby sein, bei den es SO viel interessante Diskussionen gibt. Es ist doch nur ein Spiel.

Von Tod oder auch nur verletzt ist in meiner Umgebung nicht die Rede. Ich war ja schon schwer geschockt, als es mir demletzt nicht gelang innerhalb mittelbarer Zeit genügend Spieler für eine Runde aufzutreiben. Da habe ich halt stattdessen die Einladung eines anderes Spielleiters angenommen und bin da jetzt Spieler. Rollenspieler gibt es jetzt schon genug, aber wer in seinem Bekanntenkreis Probleme hat:
Wer sich mal nicht so nerdig gibt und NORMAL mit den Leuten redet kann, recht schnell einen neuen Stamm aufbauen. Man kann Leute auch noch mit Mitte 20 und Mitte 30 (älter hab ich noch nicht probiert) zum Rollenspiel kriegen. Ich habe innerhalb von 2-3 Jahren OHNE mich darum zu kümmern, sondern ausversehen, 3 Leute dauerhauft zum Rollenspiel gebraucht. Ich schätze wenn man aktiv dran arbeitet weil man eine Runde möchte, hat man innerhalb eines Jahres eine komplett neue Runde zusammen.

Was Cons angeht: Klar gehen da immer weniger Leute hin. Cons sind OBER nerdig. Ich gehe da gerne hin, aber ich bin auch wie die meisten hier im Forum SEHR tief im Hobby. Die meisten Rollenspieler haben keinerlei Interesse daran wahlweise Geld zu bezahlen oder stattdessen auf eine muffige Con in einem Jugendzentrum oder so zu gehen. Manchmal sogar beides. Dann ist man da. Die Schlaf und Sanitär Möglichkeiten sind unterdurchschnittlich. Die Leute da sehen zu 40% wie haarige Metalfans mit Esstöruzngen aus und 20% stinken wirklich oder sind zumindest echt ungepflegt. Unterhalten wird sich über absolute Spezialthemen. Die Hälfte der Leute spielt eh ein bekanntes System mit Leuten die sie schon kennen und am Ende habe ich am Bestfall 2 Mal RPG gespielt (1 mal hätte ich das auch zu Hause gekonnt) und es war im Bestfall genauso gut wie die heimische Runde. Wozu da hingehen??? Das bedeutet doch nicht das keiner spielt!


Warum also ständig diese Unkenrufe?
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Ach Dom, du bist doch nur beleidigt, weil ich dich mit deinem Almanach nicht auch der RPG-Presse zugeordnet habe. :p

ähhh

Nein!
Zumal ich wirklich nicht den Anspruch hege Presse genannt zu werden. Da gehört shcon ein wneig mehr dazu.
Ich hab nen usseligen Blog der über RPG berichtet nicht mehr nicht weniger. und ja ich bin ein humorloser Mensch

Ich kann nur dieses rumgenöle nicht mehr hören. Da ist gar nix tot. Rollenspiel war schon immer eine Nische ist eine Nische und wird immer eine sein. Es wird immer Jungs und Mädels geben die Rollenspiel publizieren mal professioneller mal weniger. Wo Verlag draufsteht ist noch lang kein Verlag drinn das vielleicht mal überdenken und dann die ganze "Szene" neu betrachten
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Settembrini ist nicht tod, aber er hat sich genau wie eine mal aufgelebte Theoriewelle im Microkosmos der Blogs totgelaufen. Die Denkanstöße wurden von den Usern verarbeitet und weiteres propagieren einer Meinung ist unnötig, weil sie schon zu genüge reflektiert wurde.

Wenn man mal auf Cons mir Spielern spricht sind die fast nie im Internet aktiv und wollen es auch nicht.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Wobei die SPIELER eh nicht so internetaktiv sein müssen, um IDEEN aus den diversen Foren und anderen Quellen in die Spielrunden zu tragen.

Dazu sind die SPIELLEITER da. Und hier ist der Anteil an internetaktiven Hobbybetreibern meinem Gefühl nach deutlich höher.

Wer einen Spielleiter dazu überzeugt, etwas Bestimmtes in seiner Runde einzuführen, auszuprobieren usw. der erreicht die gesamte Gruppe - egal ob die einzelnen Spieler sich in Internetangeboten zum Rollenspielthema tummeln oder nicht. - Und das ist ein Segen, aber auch ein FLUCH der Multiplikatorfunktion des Spielleiters. Denn oftmals werden "Verschlimmbesserungen" genauso "multipliziert", wie echte Spielbereicherungen. Somit obliegt die VERANTWORTUNG für die WIRKUNG von Aussagen, die sich an die Spielleiter richten und einen APPELL enthalten, denen, die sie tätigen, in gleichem Maße wie denen, die sie umsetzen, finde ich.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Soll Settembrini halt tot sein. Der ging mir eh schon immer am ... vorbei. Und wenn nicht immer seine Befürworter und Gegner ihn alle Naselang erwähnen müssten sondern mal selbst denken, so als abwechslung, wäre es vielleicht sogar möglich Rollenspiele zu spielen ohne zu glauben irgendjemand hätte den Stein der Universalweisheit gefressen. Wenn leute sich eher um ihre eigene Runde kümmern würden als irgendwelchen Typen am Rockzipfel zu hängen, könnten wir vielleicht in Zukunft auf so Typen verzichten.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

@zornhau: die Trennung von SL und Spieler kenne ich so nicht. Fast alle Spieler, die ich kenne, leiten auch.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

@zornhau: die Trennung von SL und Spieler kenne ich so nicht. Fast alle Spieler, die ich kenne, leiten auch.

Das wäre schön. Meiner Erfahrung nach gibts aber eher nur einen kleinen Teil von Personen die Spiele leiten wollen/sich dazu bereit erklären (und noch einen kleineren Teil davon die es auch können).
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

das liegt wohl daran, daß bei uns seit jeher abwechselnd geleitet wurde. Da hiess es dann immer "wer leitet das nächste Abenteuer?". Und die neuen Runden mit anderen Leuten, die durch unsere durch Abgänge generiert wurden haben das Verhalten zum Teil so mitgenommen.

Früher hätte ich mich das nie getraut. Wolle auch nicht leiten. Jetzt habe ich ca. 60% leiten und 40 spielen.

Mittlerweile bin ich ganz klar gegen das wechselseitige Leiten. Auf die Vorteile von festen, dauerhaften SLs bin ich erst durch die OldSchoolwelle for 4-5 Jahren gekommen.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Ein Hobby und damit auch eine Plattform für ein solches Hobby wie ein Forum sie darstellt, MUSS MITWACHSEN - und zwar nicht nur zahlenmäßig, sondern INHALTLICH. Es muß sich neben jungen, neuen Spielern auch an alte, erfahrene aber auch an ältere, neue Spieler wenden können!

Hier sehe ich in den beiden großen, übergreifenden Foren für Pen&Paper-Rollenspiel hierzulande noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Da geht noch was. - Aber, und das zeigen eben die Altersprofile der Foren auch, es SIND schon lange sowohl Junge wie Alte hier aktiv!

Und so sollte es auch sein, finde ich.

Bullshit.

Rollenspiel ist eben nicht nur etwas was man im Laden kauft und dann nachspielt.
Ob und wie "erwachsen" das Spiel in meiner Runde ist, das höngt zu 99% von meinen Spielern und mir ab - nicht vom Regelwerk, nicht vom Setting.

Horror kann stupide und pubertär sein - oder tiefgehend subtil.
Abenteuer können kindlich naiv sein - oder episch heroisch
...

Das hängt von den Spielern (inkl. SL) ab. Jeder Spieler und jeder Spielleiter können sich hier stetig weiterentwickeln und so Möglichkeiten entdecken, die ihnen auch später noch Spaß machen.

Aber dazu muss sich nicht "das Rollenspiel" entwickeln. Muss nichts Neues erfunden werden.
z.B. hat WhiteWolf schon in den 90ern jedes Produkt mit einer Formulierung wie "das sind alles nur Vorschläge, was davon ihr übernehmt ist eure Entscheidung - und muss eure Entscheidung sein, damit ihr frei eure Handlung und eure Stimmung erzielen könnt." gedruckt
Und? 20 Jahre später gibt es immer noch Regelnazis, die sich von den Produkten abwenden, weil ihnen eine einzelne Facette in einem einzelnen Buch nicht gefällt.

Nicht "das Rollenspiel" muss sich entwickeln. Sondern jeder einzelne Spieler. Und wenn einer dann vielleicht eine solch geniale Idee hat, dass er sie sogar in einem neuen Setting und/oder Regelwerk veröffentlicht, dann ist das für mich eine neue gute Inspirationsquelle und gerade stimmig kombiniert ein gutes Rollenspiel, dass man gerne by-the-book spielen mag.

Notwendig ist es jedoch nur für Spieler die zu blöd oder zu faul zum denken sind - und vor allem das zweite, denke ich ist ein wesentlich bedeutenderes Problem, als die Frage, welcher selbsternannte Spielverbesserer welche Weisheiten verbreitet.
 
AW: Settembrini ist Tot - hoch lebe der deutsche Michel!

Ich glaube, du sagst da was ganz wichtiges. Die Runden, die wirklich noch ihr eigenes "Ding" durchziehen, sind bestimmt nicht mehr so zahlreich.
Ich kann mich da leider nicht ausschliessen.

Vielleicht erwarten wir mittlerweile zur sehr, daß die Rollenspielprodukte unsere Probleme in den Spielrunden lösen, anstatt das selber anzupacken.
 
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