Grundausbildung.de Selbstgebaute Schusswaffen

Uzi

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Nach dem im wir im UZI-Thread (durch die glorreichen Links von Yennico Pistole, Flinte und Kurzbericht) klären konnten, dass die Herstellung von Schusswaffen im Gefängnis durchaus möglich ist und wohl auch häufiger praktiziert wird als angenommen, würde ich gerne wissen wie sich das für’s Rollenspiel auswirken könnte. Ich glaube zwar, dass es einfacher ist sich Waffen ins Gefängnis schmuggeln zu lassen aber das ist hier irrelevant.

Nun aber meine Fragen: Was braucht man um diese Waffen herstellen zu können? Über welche Fertigkeiten müsste ein solcher char verfügen? Muss es immer gleich Waffentechnik bzw. Gun Smith sein? Wie sieht es mit normalen Fähigkeiten wie Chemie oder Physik aus? Könnte man das notfalls vielleicht sogar über den Schusswaffen Fertigkeitswert versuchen? Welche Mali fallen für das Gefängnis an? Zeit, Material und so weiter.

Was würdet ihr diesen Waffen für Werte geben? Bedenkt man z.B. dass sie nicht über einen gezogenen Lauf verfügen so dürfte man zu dem Schluss kommen das ihre Reichweite und Zielgenauigkeit wohl sehr begrenzt ist.

Gern gesehen sind auch weitere Links und Hinweise zu selbstgebauten Waffen auch wenn diese nicht unbedingt ins Knastumfeld passen.
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Über die Ressourcen habe ich mir noch nicht so viel Gedanken gemacht. Erst mal dass, was man im Gefängnis in die Hände bekommen kann. Generell sind für mich aber alle Arten von selbstgebauten Schusswaffen interessant. Zweck würde ich sagen ist auf kurze Distanz zu schießen.
Super link. Genau an so was habe ich gedacht. Sehr interessant, Kanonen aus Holz? Habe ich auch schon mal gehört. Haben die funktioniert? Englisch ist bei so viel Text immer etwas schwer. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann tendieren dünnwandige Selbstbauwaffen tatsächlich dazu zu explodieren wenn man reguläre Munition verwendet?
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Also die häufigsten "Waffen", die in Gefängnissen hergestellt werden dürfen auf
a) Hieb-/Stichwaffen in der Größe eines Messers
oder
b) aus Teig/Seife geschnitzt und mit Schuhcreme gefärbt
hinauslaufen. Nicht, das ich, abseits von Literatur und Film, Ahnung hätte:rolleyes:

Ein nettes Beispiel findet man in dem Film "Zwei Missionare"(Bud Spencer & Terence Hill),
wo der Brotteig-Derringer von TH sogar einen Sammler täuscht:ROFLMAO:

Realistischerweise dürfte das schwierigste der Antrieb für die Geschosse sein.
Entweder man klaut Patronen von den Wachen, lässt sie hereinschmuggeln(warum dann nicht gleich auch die Einzelteile einer z.B. Glock 26:wand:),
oder man beschränkt sich auf Vorderlader bzw. Luft-/Gasdruck.

@ Fähigkeiten des Charakters:
- Chemie ist ein Muss, aber es reicht das Niveau "Schulbildung, 20stes Jhd."
- Basteln, Metall bearbeiten oder was in der Richtung für das Rohr und die mechanischen Teile
- Eine Fertigkeit zum abfeuern, meistens passt Pistolen(sollte ja verdeckt tragbar sein)

So würde ich das Teil konstruieren:
Notwendige Teile:
- Druckgas-Patrone
- Ventil, musss sich schlagartig öffnen lassen(nichts, das bei Aufschrauben langsam das Gas entweichen lässt)
- Metallrohr
- mind. 1 Geschoss
Luxusausstattung:
- Gehäuse für die Bauteile
- Abzugssystem
- Magazin für mehr als 1 Kugel

Warum ich nicht versuche Schwarzpulver zu verwenden?
Weil dann wichtig wäre, ob das Rohr dem Druck standhält.
- Gas aus üblichen Kartuschen erzeugt 60-maximal 300bar Druck
- Ein gut verdämmter Vorderlader geht bis 1200-1500bar, bevor die Kugel aus dem Rohr ist

Ach ja, man kann auch beim Anmischen schon in die Luft fliegen.
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Danke das ist sehr hilfreich. Klar, die Schmuggelvariante finde ich auch am logischsten. Die antwort lautet die Spieler haben keine Kontakte draußen die ihnen die Waffen besorgen könnten.
Das mit dem Explodieren der Rohre habe ich auch gerade gelesen. Das scheint echt eine üble Gefahr bei so Selbstbauwaffen zu sein.
Hast du ungefähr eine Ahnung was so handeslübliche Rohrleitungen die man im Knast in die Hände bekommen kann an Druck vertragen?
Wie gefährlich wäre dann so eine Gaswaffe?
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Muss es denn unbedingt eine echte funktionierende Waffe sein? Reicht nicht eine Atrappe auch schon? Die Wärter wissen nicht, dass es nur eine Attrappe ist.

Man sollte auch nicht vergessen, dass man die Schusswaffe bzw. deren Einzelteile auch über eine längere Zeit, jedes Mal bei den Kontrollen in der Zelle auch verstecken können muss, ohne das diese auch auffallen.

Eine Schußwaffe hat auch nur begrenzt Munition. Ein Messer ist leichter zu bauen, leichter zu verstecken und braucht keine Munition.
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Es wird sicher einiges an improvisierten Nahkampfwaffen geben wie ich meine Spieler kenne aber ich bin mir ganz sicher, dass sie auch unbedingt Schusswaffen haben wollen. Da schadet es nicht gut vorbereitet zu sein.
Die Galerie ist ja wieder mal großartig! Da gibt es ja wirklich viel an Ideen.
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Immer einfach bleiben und daran denken: Die Waffe wird nur gebraucht um sich von den Wachen ne richtige Kanone zu besorgen!

Geschossen wird mit Schrot statt mit ner Kugel, Reichweite ist im Knast sekundär da idR. keine riesen Distanzen zu überbrücken sind und bei Schrot spart man sich das giessen der Kugel.

Statt modernem Schwarzpulver nimmt man das alte "Mehlpulver" und spart sich so den gefährlichen Zwischenschritt bei der Herstellung - Lagerbarkeit ist ja nun nicht wirklich wichtig und Mehlpulver ist mit weniger Gerätschaften herstellbar. Die Formel ist Allgemeinwissen und in den Bestandteilen darf durchaus Varianz sein

Komplexe Details wie Abzug etc. vergessen wir auch, da nehmen wir nen Luntenschloss. Mehr als einen Schuss haben wir so wie so nicht, danach machen die Wachen dicht und rufen SWAT/MEK/whatever

Als Lauf reicht ein stabiles Stahlrohr, etwa aus dem Sanitärbedarf, hinten mit Dichtkappe zugeschraubt. Das wird sich ggf. aufbauchen aber so schnell platzt es nicht (Die alten Waffen waren idR. Eisen oder sehr schlechter Stahl) Wenn man sich anschaut wie der Dreyse-Karabiner verriegelt (oder der Hall) dann reicht modernes Material für 1-2 Schuss

Alternativ ne Lederkanone oder etwas derartiges in klein. Kupferrohr und Eisen/Stahlschellen sind Sanitärbedarf und die niederige Schussfolge ist egal

Und um mal zu zeigen wie einfach Pistolen sein können die Liberator
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Ihr wisst schon, das über die Liberator im Umlauf war, das sie ihren Benutzer "vom Weiterleben befreit"?
Außerdem erfordert die Herstellung immer noch Blechprägetechnik und benutzt .45er Pistolenpatronen.

Ich bleibe dabei, das Gaskartuschen eine gute Alternative darstellen, wenn man nicht an echte Patronenmunition kommt.
Je nach Kaliber und Geschossmasse können da 40-120Joule rauskommen und das ist konservativ gerechnet(5g Sahnebereiter-Kartusche mit Rundkugel/Kugellager).

Übrigens, kann man Schwarzpulver eigentlich auch durch elektrische Funken zünden.
Klar ist eine Lunte einfacher herzustellen, aber sicherer geht es mit einem Gasherdanzünder(oder ähnlicher Vorrichtung).

Was mir grade noch einfällt: Schießbaumwolle müsste man im Knast auch herstellen können, man braucht nur Zellulose(manche Kissenfüllungen, echte Baumwollklamotten, evtl. Wattebäusche oder Mulbinden) und die Chemikalien um es zu nitrieren.
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Nebenbei, viele Gefängnis-Eigenbau-Schußwaffen verwendeten
das Material von Streichholzköpfen als Treibladung.
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Ihr wisst schon, das über die Liberator im Umlauf war, das sie ihren Benutzer "vom Weiterleben befreit"?
Außerdem erfordert die Herstellung immer noch Blechprägetechnik und benutzt .45er Pistolenpatronen.

Ich bleibe dabei, das Gaskartuschen eine gute Alternative darstellen, wenn man nicht an echte Patronenmunition kommt.
Je nach Kaliber und Geschossmasse können da 40-120Joule rauskommen und das ist konservativ gerechnet(5g Sahnebereiter-Kartusche mit Rundkugel/Kugellager).

Übrigens, kann man Schwarzpulver eigentlich auch durch elektrische Funken zünden.
Klar ist eine Lunte einfacher herzustellen, aber sicherer geht es mit einem Gasherdanzünder(oder ähnlicher Vorrichtung).

Was mir grade noch einfällt: Schießbaumwolle müsste man im Knast auch herstellen können, man braucht nur Zellulose(manche Kissenfüllungen, echte Baumwollklamotten, evtl. Wattebäusche oder Mulbinden) und die Chemikalien um es zu nitrieren.

Die Liberator war ein Beispiel wie einfach Pistolen sein können. Und sie hat gut genug funktioniert um so manchen Nazi-Soldaten in die Hölle zu schicken und den guten Jungs vom Wiederstand ne MP oder nen Karabiner zu liefern.

Schiessbaumwolle muss aber "richtig" gemacht werden daher die verwendeten Chemikalien müssen sauber sein und im exakt richtigen Verhältnis gemischt sein. Sonst ist das Zeug entweder Ballast oder Bombe. Da ist Schwarzpulver, speziell das Mehlpulver, deutlich harmloser. Dazu kommt das die notwendigen Chemikalien (Salpetersäure, Schwefelsäure) auch nicht "mal so eben" rumliegen und die Formel/Herstellung weit unbekannter ist

Und was die Kartusche angeht: Woher bekommt der Häftling die und wie bekommt er sie auf/woher das Druckventil? Das Zeug ist eben nicht mehr "Sanitärbedarf"
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Hast du dafür Quellen, die belegen das es regulär, effektiv und Erfolgreich von den Widerstandsbewegungen benutzt wurde?
 
Guns don’t Kill People

Da alle Vorschläge für’s Rollenspiel plausible genug sind werde ich einfach alles anbieten. Wie sieht es denn so mit der Schwierigkeit aus? Ich würde vorschlagen wir nehmen ganz einfache nicht-systembezogenen werte von z.B. 1-6? Eins ganz leicht 6 ganz schwer. Ihr könnt natürlich auch andere werte vorschlagen und dann sagen was sie in euerm Beispiel bedeuten. Dann können sich die Spieler selber entscheiden was sie gerne machen möchten. Ich würde den pulvergetriebenen Waffen mehr rums geben als den Gasdruckwaffen. Das basiert auf meiner Fantasie und auf keinerlei Wissenschaft! Einsprüche? Dafür können die Waffen mit Pulver eventuell explodieren. Was sagt die Expertenrunde?

@ Darkwalker
Mehlpulver ist eine interessante Variante. Schrot scheint mir auch ausgesprochen sinnvoll bei Waffen mit denen man ohnehin nicht Zielen kann.
Die Herstellung des Ventils scheint mir auch schwierig zu sein da viele mechanische teile benötigt werden. Aber auch das lässt sich bestimmt improvieisren. Vielleicht mit einer höhren Schwierigkeitsstufe.

@ Robert
Guter tipp mit der Elektrozündung. Die ist in den Artikeln von Yannico auch irgendwo erwähnt. Alles in allem scheint es mir als ob bei der Herstellung von Schusswaffen vor allem jede menge Material für Bomben anfällt.
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

Hast du dafür Quellen, die belegen das es regulär, effektiv und Erfolgreich von den Widerstandsbewegungen benutzt wurde?
Glaubt man der Wikipedia (weiter habe ich nicht recherchiert), dann war es nicht so:

"In reality, the OSS never saw the practicality in mass dropping the Liberator over occupied Europe, and only a
handful were ever distributed. Only the Chinese and resistance forces in the Philippines received the Liberator in
any significant quantity. The Liberator was never issued to American or Allied troops and there is no documen-
ted instance of the weapon being used for their intended purpose.
"

(Hervorhebung von mir)

FP-45 Liberator - Wikipedia, the free encyclopedia
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

IIRC eines der Bücher Janusz Piekalkiewicz ist da anderer Meinung. Zwar nicht das "Jedem seine Liberator" Model der Ursprungsplanung aber durchaus Einsatz. Und während ich den Author mit viel Salz geniesse wenn es um die Sowjets geht ist er bei Westallierten und Deutschen Themen verlässlich
 
AW: Selbstgebaute Schusswaffen

bezüglich ammo würde ich mal nach dem US army field manual zum thema improvisierte und selbstgebaute ammo suchen
 
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