Schreibformalia - Normseite

Freeshadow

paranoider Würfeltäter
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21. August 2007
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Ich habe mich ein bisschen kundig gemacht, wie ein Typoskript aussehen sollte, dass man bei einem Verlag oder einem Lektor vorlegen möchte.
Vieles ist da verschieden geregelt (gebunden oder lose?)

Die Normseite ist hingegen Standard.
Konkret bedeutet dies 30 Zeilen zu je 60 Zeichen in einer nichtproportionalen Schrift. < Haupteinstellung der Vorlage

Ohne Randsetzung mit Rechnerei zwischen inch und cm ist da nicht viel zu machen.
Da entsprechend Zeilenabstände und die übliche Schriftgröße von 12 Punkt ebenfalls gefordert werden, ist es am besten man tippt direkt in Normseiten um später keine bösen Überraschungen hinsichtlich des geforderten und erreichten Textvolumens erleben zu müssen.

da die OpenOffice-Vorlage von literaturcafe.de einige Fehler hat, hab ich kurzerhand eine neue erstellt: siehe Anhang

Die Vorlage ist soweit es die Haupteinstellungen angeht richtig, zu Detailabweichungen bitte weiterlesen:

Als erstes die Vorlage in Daten für alle Benutzer anderer Schreibsoftware

Legende: Pflicht, üblich, abweichend oder frei wählbar

Seitenformat: A4
Textfeldbreite: 6" also 15,24 cm
damit bleibt für linken und rechten Rand zusammen 5,76 cm
Rand links: 2 cm
rechts: 3,76 cm (soviel Rand wie möglich für den Korrektor)
oben: 1,20 cm
unten: 1,20 cm

Kopfzeile (mit Vorname, Name; Arbeitstitel); Fußzeile Seite in eines der beiden (fragen)
Höhe 0,50 cm fix
Abstand zum Inhalt 0,20cm fix

Zeilennummern in jeder Zeile, jede Seite neu; Textabstand 0,50 cm

Schriften:
Textfeld: Courier New 12pt mit Zeilenabstand fix 24pt (Absatzvorlageneinstellung)
Kopf-; Fußzeile:Times New Roman 10,5pt
Zeilennr.: " 7 pt

Arbeiten mit einer Normseite:
nur einseitig bedrucken
automatische Silbentrennung AUS die manuelle auch
Hurenkinder und Schusterjungen AUS
KEINE FORMATIERUNGEN
(also fett kursiv unterstrichen etc.)
Neurer Absatz= 2x Leerzeile oder Einzug (<Tab>) erste Zeile
Neues Kapitel= Neue Seite (manueller Seitenumbruch)
bei größeren Sachen sogar 1 Kapitel pro Datei, aber das sagt euch dann der Verlag oder jeweilige andere Empfänger.

Zwischenüberschriften, Tabellen, sonstige Marker und Trenner und etc. F R A G E N
Einlieferungsformat: fragen, (im Zweifel RTF)

ist zwar viel offen aber wenn ihr mit dem was da oben steht anfängt dann seid ihr auch wenn die Verlagsnorm davon abweicht trotzdem über euer Textvolumen im Klaren. daran ändert auch nichts wenn der Verlag die Kapitelüberschriften in Klammern, oder sonstwas möchte
 

Anhänge

  • Normseite.zip
    26,4 KB · Aufrufe: 10
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Was soll man sich unter diesem Begriff vorstellen? Times New Roman oder eher Helvetica?

das sind Schriftenfamilien und zudem proportionale. Im Klartext: ein i ist schmaler als ein u und nimmt in der Zeile auch weniger Platz weg. Da KANN man schon deshalb die Zeichenmenge NICHT durch Festsetzung der Zeilenbreite einschränken weil es davon abhängt wie schmal oder breit die benutzten Zeichen sind.

und wenn du NICHT genau Normzeile einhalten kannst geht auch die Normseite flöten, und das haut dir dann der Verleger, Redakteur, oder Lektor um die Ohren.
  • der Erste weil es seine Rechnung für den Drucksatz durcheinanderbringt
  • der Zweite wird dir vielleicht mitteilen dass Deine ansonsten geniale Kurzgeschichte LEIDER deshalb vom Wettbewerb disqualifiziert weil Du die Vorgabe von maximal 6 Normseiten herb überschritten hast (mit 8) obwohl der Text bei Dir nur 5 Seiten einnahm.
  • Der Lektor, Korrektor oder Übersetzer wird dich hingegen deshalb in die Wüste, oder nach Hause schicken, weil ein nicht normseitenkonform formatierter Text es ihm unmöglich macht Dir Deine erste Frage an ihn zu beantworten, nämlich was der Spass kostet.

Die Frage ob Times, Helvetica, Garamond oder Century Schoolbok Die Schrift des Endproduktes sein sollen ist eine Layoutfrage.
Die Normseite ist eine Mengenfrage, also der Tintenliter des Schriftschaffenden.

Wenn Du dich selbst mit Layout befassen möchtest, um z.B. dein Werk in ein e-book zu verwandeln kommst Du ohnehin nicht um Lesearbeit rum wenn es wirklich gut aussehen soll, also dei möglichst professionelle Erscheinung zu haben
(und das kann bisher KEIN Officepaket).
Als Stichworte zum Nachhaken lasse ich hier mal eine kleine Liste:

  • Grauwert > Blocksatz > Glyphenskalierung > Wortabstandskalierung
  • ästhetischer Rand
  • Ligaturen und Kerningpaare
  • Ober- und Unterlänge

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du weder Indesign noch QuarkXpress besitzt (ich auch nicht)
denn diese Programme sind so teuer, dass sie im Allgemeinen nur Leute haben für die all das was ich vorhin schrieb Mindestbasiswissen ist (und die mir meine Ungenauigkeit um die Ohren hauen würden)
Nach recht aktueller Überprüfung (Linux Magazin 11/08 S.62) bleibt da nur sofern der Wunsch nach gutem Layout stark genug ist, sich in Tex/LaTex zu vertiefen.
Selbst Scribus ist noch nischt soweit.
 
AW: Schreibformalia - Normseite

das sind Schriftenfamilien und zudem proportionale. Im Klartext: ein i ist schmaler als ein u und nimmt in der Zeile auch weniger Platz weg. Da KANN man schon deshalb die Zeichenmenge NICHT durch Festsetzung der Zeilenbreite einschränken weil es davon abhängt wie schmal oder breit die benutzten Zeichen sind.
Danke, da der Begriff mir wirklich nichts sagte, mich aber das Thema doch am Rande ein wenig interessiert habe ich nachgefragt. :)

(Und auch wenn das Forum dank Zornhau für seinen rüden Ausdruckston verschrien ist brauchst du keine Worte einzeln schreien. Ich bin nicht taub. ;) )

Hmm... oh... anscheinend hab ich deine Erwähnung von Courier übersehen. Naja, kann passieren.
 
AW: Schreibformalia - Normseite

Vielleicht sollte man noch dazu sagen, daß man das hier verwendet, wenn man einen konkreten Schreibauftrag hat.

Um ein Buch einem Verlag vorzuschlagen, reicht man NICHT das vollständige Manuskript ein, sondern erstellt ein Exposé.
 
AW: Schreibformalia - Normseite

Ich habe es deshalb nicht hingeschrieben weil ich an sich davon ausging es sei dem bekannt der sich mit der Gestaltung eines Typoskripts auseinandersetzt.

nochmals danke für die Kontrolle und extra Tipps
 
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