Schach - oder Krieg?

Ter der Grosse

Pseudozwerg
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7. Oktober 2003
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Da ich in meiner Freizeit eigl keine Texte schreibe, hier mal ein Stück aus der Schule. Der 1. Absatz war so vorgegeben, der Rest ist von mir. Dazu ist noch zu sagen, dass wir eine Viertelstunde Zeit für den Text hatten.



Beide sitzen da. Die unendliche Weite des schwarz-weiß-karierten Schlachtfeldes befindet sich zwischen ihnen. Beide sind Führer der stramm auf dem Gelände positionierten Armeen. Sie schauen sich an, wissen, dass gleich der Krieg ausbrechen wird.

Elektrizität liegt in der Luft. Wenn du die Augen schließt, hörst du beinahe das Klirren der Rüstungen, das Wiehern der Pferde, die nervös tänzelnd das Blutbad vorausahnen. Der Angstschweiß der Soldaten vermengt sich mit dem Duft des jungfräulichen Schlachtfeldes, steigt Mensch und Tier in die Nüstern, kündet von der bevorstehenden Katastrophe.
Mit ein wenig Fantasie wandelt sich das schlichte Brett vor deinem geistigen Auge, wird zu einer weiten Grasfläche, auf der noch der kühle morgendliche Nebel liegt und alle Geräusche im Keim zu ersticken scheint. In der Ferne kann man gerade noch die weißen Banner des gegnerischen Heeres erkennen, die in der morgendlichen Windstille schlaff und unbewegt von den Standarten hängen.
Dann, als die Spannung schon unerträglich geworden ist, ertönt von der Gegenseite, dumpf und wie aus unendlicher Ferne, ein Trompetenstoß. Dann gebrüllte Befehle: "Bauer G7 - G5!" Kein Geräusch ertönt, als sich das Banner Fußsoldaten fast behutsam aus der feindlichen Formation schält und sich langsam durch den Nebel nähert. Die strahlend weißen Wappenröcke wippen bei jeder Bewegung leicht hin und her, sie wirken düster und bedrohlich in der schwachen Morgensonne, die sich, noch von Nebel verhüllt, nur allzu zögerlich über den Horizont schiebt.
Kein Geräuschertönt, als der Holzbauer auf dem Holzbrett langsam näher geschoben wird. "Du bist," erklingt plötzlich eine glockenklare Stimme. Du schreckst auf, siehst deiner Mitspielerin ins Gesicht. Du brauchst einige Momente, um ins Diesseits zurückzufinden. Bloß ein Schachspiel.
 
Ter der Grosse schrieb:
Die strahlend weißen Wappenröcke wippen bei jeder Bewegung leicht hin und her, sie wirken düster und bedrohlich...
Strahlend weiß wirkt düster? :rolleyes:

Ok, bis auf diese kleine Widersprüchlichkeit ist die Geschichte schön geschrieben. Daumen hoch!

freundlichst,
Kelenas
 
Is ja furchtbar, wenn man vom strahlenden Weiß des Gegners geblendet wird... Meinst net?
 
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