Sünde

Lethrael

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9. März 2004
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Ich mußte diese Geschichte einfach vollenden, aber ich glaube sie ist mir nicht so recht gelungen, was sagt Ihr dazu?
Sünde.

Er wusste es, es war verboten, Er verbot es. Schon kurz nach Noe’s großer Flut wollte Er Sie nie wieder auf der Erde sehen. Sie, die Nephelim hatten nicht nur den Turmbau zu Babel initiiert, sondern sich auch noch zu Götzen der Menschen aufgeschwungen. Ihre schmutzigen Tempel verunzierten das Antlitz Edens. Doch da Er wusste, dass Ihre Macht der seiner Engel ebenbürtig war, konnte er die Himmlischen Heerscharen nicht schicken, obwohl sie ja sowieso durch Luzifers Heerscharen gebunden waren und so nicht nach Eden kommen konnten. Nein, eher verurteilte Er Neun Zehntel der Menschheit zu einem grausamen Tod durch die Gewalt des Wassers. Es mag sein, dass die Nephelim ausgerottet wurden, doch um welchen Preis und das alles nur aus, durch Liebe ausgelösten Ungehorsam. Er wusste es, es war verboten zu lieben, zu begehren, Sie zu begehren. Doch er wusste auch Sie war seine Erfüllung, dass was er mehr liebte, als seinen eigenen Schöpfer. Sie war es Katharina, aus dem Geschlecht der Menschen und mehr als zweitausend Jahre nach der letzten Liebe zwischen dem Geschlecht der Engel und dem der Menschen. Er wusste von Jamiel, dem letzten, der es wagte gegen Sein Gebot zu verstoßen, er war fort, vernichtet, er wusste es nicht. Doch Sie war es wert den Himmel zu stürzen und Ihn zu betrügen. Sie war schön, schöner gar, als die junge Sonne und so sanft, sanfter gar, als der süße Wind des Garten Gottes. Doch Gleichsam mit dem seltsamen Gefühl der Liebe brannte in ihm, in Samiel dem Engel des Herren, eine große Furcht, er wusste, dass Er es wusste, er wusste, dass Er bald seine Engel nach ihm ausschickte, doch trotz dieser Furcht wartet Samiel nicht darauf, dass das Auge Gottes hinter dem Horizont versank, nein er stürzte sich von Himmel, zwei Gefühl rangen in ihm um die Oberhand, doch die neu gewonnene Liebe war stärker, als Jahrtausende der Pflicht. Jamiel hatte Recht, was er tat war gut. So dachte Samiel an seinen Bruder im Geiste, doch er war nicht allein, neben ihm erschien Er, der große Versucher, Luzifer, einstmals ein Erzengel Gottes, nun verzerrt und verzehrt durch seinen Hass auf Gott. „So bist du hier, Samiel, Diener Gottes, was willst du, Er verbietet es.“, erklärte er und schwang sich mit wuchtigen Schlägen seiner pechschwarzen Schwingen neben ihn. „Ich LIEBE sie, er wird es mir nicht verbieten, eher will ich wie Jamiel enden, doch du hast keine Macht über mich, Luzifer, verschwinde.“, brüllt er, Samiel, der Löwe der Barmherzigkeit. „Du weißt, du gehörst mir, jetzt, da du dich von Ihm abwendest und das alles nur für Lehm, den wir erschufen und den wir wieder zerstören können. Ich werde dich heimbringen, Samiel.“, schrie die Bestie, die einmal ein Engel war und wollte sich auf Samiel stürzen. Doch ein helles Leuchten erstrahlte vom Himmel und af diesem Lichtstrahl reitend kam ein anderer Engel, Michael, der Hüter des Schlüssels. „Verschwinde Luzifer, versinke in deinem Höllenpfuhl und lass mich mit ihm reden, geh.“, befahl der Meister dem Rebell und dieser ging. Samiel hob seinen Kopf und sah seinen einstigen Lehnsherren an. „Du weist, Samiel, die Strafe für Missachtung Seines Befehls bedeutet das Ende deiner Existenz, wieso willst du dies tun? Noch bevor du Sie erreichst wird Sie sterben, durch meine, durch Luzifers oder durch Seine Hand, entscheide dich. Willst du Sie lieben, oder willst du heimkehren und ich verspreche dir, nichts ist geschehen.“, erklärte Michael, doch Samiel senkte seinen Blick und schüttelte langsam den Kopf. „Nein, Michael, ich liebe Sie und ich werde Sie beschützen, vor dem Zorn Luzifers und wenn es nötig ist auch vor dir.“, sprach Samiel und stille Tränen rannen über sein ebenmäßiges Gesicht. „Gut, du hast dich entschieden. Geh. Möge Gott deiner armen Seele gnädig sein. Geh. Ich werde zum Schöpfer zurückkehren und seine Befehle abwarten.“, erklärte Michael und schwang sich wieder höher. Samiel indessen war auf der Erde angekommen und betrat Ihr Haus. „Katharina, wo bist du? Ich bin da.“, flüstert er leise´, doch ein grausames Lachen hallt durch das Haus. „Siehst du, Kathi er ist gekommen, dein Engel, dich zu freien. Wird er dich retten können. Ich fürchte nicht, du gehörst meinem Herren.“, schreit eine schrille Stimme voller Disharmonie. Doch Samiel, weis nicht was mit ihm nun geschieht, Liebe nimmt in ihm überhand und diese Liebe ist Stärker als Gottes Macht, er schwingt sich auf zu retten, seine Liebe. Doch zu spät, tot sinkt sie danieder, durchbohrt von einem Dreizack der Hölle. Auch Samiel beginnt zu altern und schließlich verwelkt er wie eine Blume.

Gabriel schüttelt den Kopf, armer Samiel, wieso Sie? Sie, die er holen sollte, er wusste es, Sie war dem Tod geweiht, doch er verging für sie in Liebe, armer Samiel, das er so Enden muss, wie Jamiel und dann auch noch sein, Jamiels Kind, das Leben durfte, doch Samiel wusste es nicht.
Gabriel schüttelt noch mal den Kopf und bringt Samiels Körper in den Himmel zurück, doch eines stimmt ihn nachdenklich das seltsame Lächeln auf Samiels alten Lippen, ein
Verliebtes Lächeln
 
mhmm.... auch sehr schön...
nur... seine liebe ist eine sehr seltsame... er weiß, dass sie stirbt, wenn er sich für sie entscheidet... aber das nimmt er in Kauf, anstatt sie zu retten...
wobei er irgendwie der meinung ist, er kann sie vor luzifer und michael schützen, die mächtiger (?) sind als er...

sprr-hä?
bin zugegebenermaßen verwirrt...
 
ich versteh seinen gedankengang nicht.

er kann der frau, die er liebt, ihr leben schenken. er kann sie vor drohendem unheil bewahren. aber nö! tut er nicht!

WARUM? Selbstüberschätzung? Pff, Luzi, Michl, geh bitte... die reden doch nur... die tun ihr doch nix, und wenn doch, müssens mal an mir vorbei...
Oder einfach nur Egoismus? Wenn ich sie net haben darf, kriegt sie sonst auch keiner...

tarha,
noch immer verwirrt...
 
Ich denke das mit der Selbstüberschätzung passt gut, aber und vor allem, er ist sicherlich nicht mehr logisch, oder kann solche Gedanken nicht mehr fassen, denn schließlich liebt auch Gott Kathi, also kann Er Sie doch nicht sterben lassen.
Wir sehen er hat sich geirrt. Er kann.
 
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