Spielfilm Romper Stomper, Oi Warning, Kahlschlag und Co.

Memnoch

2-11-13-4
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Nachdem ich mir gestern mal wieder die ungeschnittene Version von Romper Stomper angesehen habe, würde mich doch mal interessieren, wie ihr zu solchen Filmen über diverse Szenen denkt. Auch Meinungen über Filme wie Quadrophenia, die nichts mit der Skinhead-Szene zu tun haben, würden mich interessieren.
 
Ich kann nur von Romper Stomper reden, da ich die anderen nicht kenne. Ich mag den Film. Einfach schon deshalb, weil er mal zur abwechslung objektiv ist. In den meisten Fällen wird sofort eine extreme Antipathie aufgebaut, was ich genau so falsch wie eine sinnlose Glorrifizierung halte.
 
Ich persönlich fnde es schade, dass bei solchen Filmen eben hauptsächlich nur Augenmerk auf die rechte Fraktion der Skinhead-Szene gelegt wird.
Als Oi Warning in die Kinos kam dachte ich: Endlich! Ein Film der ach mal echte Oi-Skins zeigt, endlich mal keine rechten Skins. Tja, leider hat sich Koma dann doch als ein gewalttätiger, hirnloser Skin mit rechten Tendenzen erwiesen. War dann nix mit einem Film, der die Skinhead-Szene mal so zeigt, wie sie meiner Erfahrung nach ist. Unpolitisch, mit Punks gut auskommend, freundschaftlich, voller Zusammenhalt und eigentlich nicht sonderlich gewalttätig, sondern eher auf gute Musik und Spaß bedacht.
 
Oi Warning ist meines Erachtens einen Tick zu weit rechts, aber das beste ist sowieso noch der Soundtrack...stay away from the good guys!
 
weis das jemand? ist romper stomper standartmässig in videotheken zu haben? (bin russel crowe-fan) die neueren habe ich schon alle gesehen (master and commander, gladiator, beautiful mind, insider l.a. confidential, breaking up, und proof of life)
wenn jemand was zu den älteren filmen von ihm sagen kann, würde es mich freuen.

@memnoch, wenn es dir zu weit vom thema des threads wegführt, sag bescheid, dann mach ich nen neuen auf, aber zumindest romper stomper gehört ja dazu *g*
 
ich hab noch keinen von den filmen gesehen. welcher von denen is besonders zu empfehlen?
habt ihr schon mal "was tun wenns brennt" geguckt? der is genial!
 
Jup, kann mich b_u_g nur anschließen, bei uns in Berlin hab ich ihn zumindest in der Videothek ausgeliehen (ungekürzte Fassung). Keine Sorge Doomguard, ist schon ok. Wenn du ihn gesehen hast, kannst du ja mal deine Meinung mitteilen.

Dadurch, dass ich jahrelang Oi-Skinhead war, hab ich natürlich schon eine gewisse Bindung zu diesen Filmen. Zum einen weil man immer wieder unter den Vorurteilen gelitten hat, das Skins alle rechts sind und stetig darauf gewartet hat, dass mal ein Film in der Art rauskommt, der das mal klar stellt, dass dem nicht so ist, zum anderen, weil eben auch die rechte Szene in einem anderen Licht dargestellt wird und so vielleicht sogar etwas Verständnis aufkommen kann, anstatt der ewigen Intoleranz und den ebenso blöden und beschränkten Vorurteilen. Aber auch einfach, weil es Filme über Skins sind (auch wenn die meisten Skinheads die rechten Skins, meiner Meinung nach mit Berechtigung, nicht zur Skinhead-Szene zählen. Oder aber um sich Inspiration fürs eigene Outfit zu holen (R. Crowe sieht ja so hammerst aus in seinem Outfit. Der Crombie-Mantel *lechz*) ;).

@Nienna:

Mir persönlich hat natürlich American History X sehr gut gefallen (den hatte ich in der Aufzählung oben vergessen), aber auch Romper Stomper und die Filmreihe Kahlschlag. Oi! Warning ist eher mittelmäßig, auch wenn die Regisseure nett sind *g*.
Quadrophenia ist auch ein sehr genialer Film, besonders, wenn man ihn sich auf englisch ansieht (aber bitte mit Untertitel, nur die wenigsten verstehen Cockney), hat aber nicht viel mit Skinheads zu tun. Die Szene um die es sich dreht, sind die Mods, sogesehen die Vorganger der Skins (denn bei den Mods liegen unter anderem die Wurzeln dieser Subkultur).

Gruß Memnoch, in alten Zeiten schwelgend etwas Ska und Oi! hörend

Edit: Wen auch Bücher in die Richtung interessieren, da kann ich nur Schwarzer Wolf Skin und Mordskameradschaft empfehlen.
 
Zum Thema Buch zum Thema (ja auch ich kann die Sprache quälen), ich wurde mal so mehr oder minder genötigt "Spirit of 69, the Skinheadbible" zu lesen. Das war wider erwarten recht interessant.
 
american history x hab ich auch schon ein paar mal gesehen. ich find den film gut.
@wulf: von wem wurdest du denn genötigt?
 
Mich würde dahingehend interessieren, ob du bereits im Vorfeld eine gewisse Aufklärung über die Subkultur genossen hattest?

Ach ja, Skinhead - A way of live von Klaus Farin war auch nicht so schlecht.
 
Naja ich hatte ein paar Freunde die aus derSzene kamen (wir haben uns sozusagen auseinander gelebt)
Mir persönlich hat die Art zu leben nicht wirklich zugesagt.
 
Naja, ich bin der Szene auch irgendwie entwachsen. Man verändert sich halt. Aber irgendwie, in letzter Zeit verursachen die Filme eine leichte Melancholie und irgendwie vermisse ich die alten Zeiten. Damals in der alten Clique war alles irgendwie viel unbeschwerter. Manchmal kommt echt die Sehnsucht danach hoch, sich einfach wieder die Haare abzurasieren und wieder dazuzugehören. *g* Meine alten Skinheadklamotten hab ich zum größten Teil sogar noch.
 
Zur Not wird Jeans in die Wanne geworfen und die Flasche DanClorix draufgeschüttet...
 
Ich hab einige politisch eher rechts eingestellte Skinheads als Freunde (früher waren's mal die Besten Kumpels, aber man lebt sich halt - wie hier schon so oft geschildert! - auseinander),
kenne auf der anderen Seite aber auch einige unpolitische Skins.
Mit "Szeneaussteigern" hatte ich auch schon zu tun. (Allerdings nur über mehrere Ecken meines restlichen Freundeskreises).

American History: X hat mich fasziniert.
Gerade das paradoxe Ende ist denk ich genau das, was den Film zu dem macht, was er ist.
Ich hab den Film jetzt schon oft gesehn, und jedesmal aufs neue versucht, aus dem Ende schlau zu werden.
Ich habs bis heute nicht geschafft. Intoleranz erzeugt wohl Intoleranz.
Danny hat das vielleicht zu spät gelernt, und ihn hats dann erwischt.
Erst muss mal einer sterben, damit die Menschen wach gerüttelt werden...
Ach, ich fang schon an zu philosophieren ^^

Rompa Stompa kenn ich nur vom Hörensagen.
Scheint mir ein arger "Fun-Film" zu sein. Ich hab nichts gegen
geile Gewaltorgien (ich sollte mich vielleicht doch mal untersuchen lassen), aber das, was mir ein paar Kumpels erzählt haben tönt
doch dezent extrem.

Na dann. In diesem Sinne...

vale!

insania
 
Ich denke eher, dass AmHisX mit dem Ende sagen soll, dass nicht nur eine Seite das Gewalt- und Unrechtsmonopol für sich gepachtet hat.
 
Ja sicher, das auch,
aber dazu muss man doch nicht gleich so extrem werden.

Kuck ma:
Der arme Danny, über dem gerade ne Welt zusammen gebrochen ist, hat sich gefügt,
und den Aufsatz für Doc Sweeney geschrieben. Er geht mit seiner Freundin in die Schule, küsst sie zum Abschied, und geht noch schnell aufs Klo.
Was passiert? Ohne Vorwarnung kommt einer und
legt ihn in einer der blutigsten Mordszenen, die ich bisher im Kinofilm gesehen hab, kaltblütigst um.

Sicher ruft Gewalt gegengewalt hervor,
aber das hier ist denk ich ne Art offene Provokation.
Jep, wär ich inner schwarzen Jungendgang, würd mich das provozieren.
 
also, gestern romper,stomper gesehen.
hat mich nicht vom hocker gehauen, ein wenig mehr tiefgang hätte ich mir schon gewünscht. gut, ich weis nun, das russel crowe auch ein arschloch spielen kann aber die skins ausser dem der am ende überlebt, sind ja sowas von charakterschwachen hohlbrazen, das ist ja nicht auszuhalten. da die charaktere auch nicht besonders tiefgehend dargestellt werden, fällt es mir schwer, gutes über den film zu sagen. er war für die handlungsmenge auch einfach zu lang.
grundsätzlich ist die thematik des einzigen der ein wenig grips hat und eine veränderung durchlebt ja schon nicht übel, aber der film bleibt imo ein wenig oberflächlich. es wird ja nicht einmal auf den heldenpathos, welcher imo das beste am rechtradikalismus darstellt, eingegangen.
klar, russel (namen des chars habe ich vergessen) wollte seine jungs zum letzten gefecht überreden, ist dann aber mit weggelaufen, weil alle die hosen voll hatten. traurig und dähmlich. wenn man schon eine sehr unrationale überzeugung hat, dann soll man auch konsequent dazu stehen, und nicht feige zu mehreren eine persohn verprügeln, und wenn die andereneinmal mehr werden, den schwanz einziehen, oder, wenn man es tut, dazu stehen, dass man zu feige ist, zu seiner überzeugung zu stehen.

american historie X ist da schon besser, facettenreicher und mit plastischeren charakteren.
 
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