Rifts Rifts?

Crystal

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19. Mai 2004
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Wollte mal in Erfahrung bringen, wer hier dieses kleine, nette System noch kennt und vielleicht sogar spielt?

Ist mir im Laufe der Zeit trotz anfänglicher Skepsis sehr ans Herz gewachsen.
Imho darf man das einfach nicht so ernst nehmen.
Ja, es ist überpowert! Macht aber nicht, ich finde, wenn man die richtigen Prioriäten setzt, kommt dabei richtig Spaß auf.
Das Setting ist einfach super Stimmungsvoll, die Charklassen sind toll, und man kann einfach wirklich alles machen!
Wenn man richtig an die Sache rangeht, ist es auch irgendwann nicht mehr so schlimm, das man sich ab und zu ein bischen wie ein Powergamer fühlt. :D

Gibt es hier vielleicht ein paar gleichgesinnte?

P.S.
Wir alle lieben Paladium Games für den MDC-code... *gg*
 
Japp, meiner einer hat die Rifts-Sachen. Es braucht imho allerdinsg einiges an Erfahrung und Selbstkontrolle, um die Powerspirale unter Kontrolle zu halten. Ein echter Vorteil an Rifts ist einfach, dass die Texte stimmig sind und die Zeichnungen zu den Texten passen. Mal abgesehen daon kenne ich kein System,d as wirklich zu JEDEM Ausrüstungsgegenstand ein Bild hat. :eeek:
 
Kontrolle? Powerspirale?

Das war einmal, am Anfang. Inzwischen ist der Powercreep exponentiell, die Hintergrundwelt einfach nur noch pannemäßig peinlich (eigentlich schon ab Rifts: South America), die MDC-Regeln sind so bescheiden in das System intergriert das mich sich echt fragen muß, was die Entwickler zu den Zeitpunkt in der Blutbahn hatten und K. Simbieda weigert sich standhaft, das System einer lange, lange benötigten Revision zu unterziehen. Hunderte von Charakterklassen/Rassen, von denen sich etliche nur in minimalst in den Werten unterscheiden.

Nachdem dann Palladium gerichtlich(!) gegen Fan-Konvertierungen in andere Systeme vorgegangen ist war für mich der Zug abgefahren.

Man soll ja nur nettes über Dinge sagen die man nicht mag. Unter diesen Umständen: Nette Bilder.

Über den Rest breitet man besser den Mantel des Schweigens, selbst Wasteworld hatte sinnvollere Regeln als dieser Mist. Von all den Dinosauriern des schlechten Spieledesigns ist Rifts einer derjenigen, die Ich am wenigsten vermissen würde. Gleich nach Synnibarr.

-Silver
 
Silvermane schrieb:
und K. Simbieda weigert sich standhaft, das System einer lange, lange benötigten Revision zu unterziehen.

Gerade das sehe ich eigentlich als einen der grössten Pluspunkte der Palladium Systeme. Durch das nie grundlegend veränderte Regelsystem besteht eine Kompatibilität innerhalb der Produktlinie(n) die man bei den meisten anderen Systemen ähnlichen Alters und/oder Umfangs völlig vergeblich sucht.

mfG
jdw
 
Letzterem kann ich allerdinsg zustimmen, man hat kein Problem, sich alte Quellenbände zu kaufen und sie trotdzem ohen große Regelkonvertierungen zu nutzen. Dass das Regelsystem nicht unbedingt optimal ist, ist eine andere Frage.
 
Rifts-Rant (ein wenig boshaft)

Nur weil es alt und bewährt(tm) ist, ist es noch lange nicht gut. Das "Palladium"-System fing ursprünglich als Runequest-Abklatsch an (Palladium Fantasy). Vorher hatte man bei Palladium andere Systeme benutzt, die nicht immer schlechter waren (Revised Recon z.B. war für damalige verhältnisse recht spielbar; es gab noch ein anderes Palladium-RPG das ebenfalls nicht deren "Hausregeln" benutzte. Irgendwann entschloss man sich, dieses Relikt von einem Regelsystem für jeden erdenklichen Hintergrund zu verwenden, ob es nun passte oder nicht. Meist war eher letzteres der Fall (Ich denke da mit Grausen an das Robotech-RPG zurück.)

Der Rifts-Hintergrund ist, im Gegensatz zu seinem (IMHO völlig verbockten) Regelsystem alles andere als kohärent. Kombiniert mit dem Powercreep innerhalb der Serie stellt sich mir die Frage, wozu man die alten Sourcebooks überhaupt noch brauchen kann. Das Equipment ist bestenfalls armselig, die Charakterklassen (WÜRG!) wurden längst durch neuere, stärkere und ansonsten aber vom Konzept her fast identische ersetzt. Was bleibt ist die Erinnerung an die "gute alte Zeit", als 30-180 Punkte Megadamage noch bedeuteten das man eine dicke Wumme hatte.

Die ganze Konzeption der "Mega-Damage" in Rifts ist meines Erachtens nach der größte geistige Dünnpfiff den sich die Designer je haben einfallen lassen. Ich fasse mal zusammen: Mr Superjuicer ist dermassen auf Drogen das er zwei Magazine aus einer Kalashnikov zum Frühstück schluckt undd as ganze dann mit einer dreistündigen Kneipenschlägerei runterspült. Ohne Rüstung, wohlgemerkt.

Der gleiche Juicer allerdings löst sich in ein Rauchwölkchen auf, wenn er von einer billigen Laserpistole auf Einzelschuss getroffen wird. Oder von einem Laser Cutting Tool. Oder wenn ihm ein Koalitionsborg kräftig eine auf die Löffel gibt. Gott bewahre wenn ihn eine Vibroklinge locker streift, das tötet einen Menschen ja sofort.

Auf der Gegenseite ist dann da Mr. Vampir. Mr. Vampir ist eine MDC-Struktur, deswegen prallen die Kugeln aus der Kalashnikov erst mal locker ab. Er teilt mit den Händen MDC aus, also ist die folgende Kneipenschlägerei eher einseitig (locker mit der Handfläche streifen, schon platzt der Mensch...).

Ihn mit dem Laser zu bearbeiten geht zwar, aber dauert ewig. Also beharken wir ihn gleich mit der Glitter Boy Boom Gun (warum klingt das so frappant nach 'Midnight Sunstone Bazooka'?), die teilt im Durchschnitt locker-flockige 110 Mega-Schadenspunkte aus.

Was laut dem Grundregelwerk reicht, um einen Öltanker (!) zu zerkrümeln. Juckt Mr. Vampir aber nicht. Er hat noch ein paar Trefferpunkte über.

Soweit, so mies. Aber jetzt kommts: Um Scheußlichkeiten wie Mr. Vampir zu bekämpfen hat die Koalition SPEZIELLES EQUIPMENT entwickelt. Yeah, Baby! Hi-Tech. Nimm das, Halsnuckler. Was haben wir da?

Holzgeschosse für Railguns. La La La Laaaa. Ja. Holzgeschosse. Und als Krönung des ganzen noch das Holzbajonett für den Nahkampf. Also auf deutsch ein "spitzer Stock". Jaja, schon klar Mann. Mr. Vampir ist empfindlich gegen Holz, deswegen richtet so ein spitzer Stock dann gleich mal 1-6 Mega-Schadenspunkte an.

Aua. Und dann kommt noch der Hammer mit der Prämisse: Schon klar Kevin, in Rifts geht es um den Überlebenskampf der Menschen auf einer von übernatürlichen Gruselviechern bevölkerten Postapokalypse.

Warum zum Henker bestehen dann alle Rifts-Gruppen die ich kenne zu mehr als 95% aus NICHT-MENSCHEN? Whoops.



Ich gebe ja zu, der Riftshintergrund ist auf eine pervers-verdrehte Art und Weise lustig. Er könnte vielleicht sogar interessant sein, wenn Menschen nicht bei Körperkontakt mit übernatürlichen Wesenheiten zu Staub zerfallen würden. He, vielleicht könnte man ja was retten in dem man es in ein anderes System konvertiert. BESM z.B., das hat vernünftige Mechaniken für Psionik, Drachen, Mutanten, Riesenroboter, Cyborgs und Magie.

*KLATSCH*

Ich bin der Kevin S., dein Palladium. Du sollst keine anderen Systeme nutzen neben meinen. Also zieh deine Konversionsanleitung aus dem Netz und bezahl meine Anwälte, du undankbarer Scheisser. Wär ja noch doller wenn hier jeder MEINEN GEHEILIGTEN HINTERGRUND mit irgendeinem dahergelaufenen System verwenden könnte. Also Wirklich.
Kritik am Regelsystem? Raus aus dem Forum. Fragen zur -10 Dodge Regel? Thread gelöscht, User gebannt. Palladiums Verhalten gegenüber der zahlenden Kundschaft ist zum Reihern.

Meiner bescheidenen Meinung nach ernährt sich die Rifts-Reihe alleine aus den großzügigen Spenden mehr oder weniger minderjähriger Powergamer. Das System eignet sich für wenig mehr als Hack & Slay, und versagt selbst dort aufgrund vermurkster Regelmechaniken. Aber he, für manche Leute ist es eben das Größte, mit einer Plasmakanone in der Hand eine Mutantensiedlung platt zu machen.

Ich war auch mal so. Aber das ist lange her, seitdem habe ich ein bißchen was dazugelernt. Palladium scheinbar nicht.

-Silver
 
Re: Rifts-Rant (ein wenig boshaft)

Silvermane schrieb:
Nur weil es alt und bewährt(tm) ist, ist es noch lange nicht gut.

Das Wort "gut" habe ich auch nicht in den Mund genommen. :D

Aber die Konstanz der Regeln ist wirklich vorbildlich. Bei den Regeln selbst scheiden sich die Geister, es gibt Leute die rufen "Hey!" und es gibt Leute die rufen "Ney!" wie bei jedem anderen System auch. Ich persönlich sitze da wie üblich am ehesten zwischen den Stühlen und denke mir "naja, auch damit kann man etwas anfangen" (bleibt die Frage zurück ob genug Motivation dafür vorhanden ist).

Und was Mutanten und Plasmakanonen angeht... wofür hat man denn seine Plasmakanone? Mercy is a quick death to your enemy.

mfG
jdw
 
Tja, das Problem ist weniger die Plasmakanone und deren fachgerechte Anwendung. Es ist mehr die Tatsache das meist über die fachgerechte Anwendung der Plasmakanone hinaus kein Rollenspiel, keine Story und kein Metaplot existiert.

Die meisten Riftsrunden fühlen sich ein bißchen wie das RPG-Äquivalent eines Egoshooters an. Kill them and take their stuff (tm) in Reinkultur. Rifts füllt ganz Bücher mit Waffen und bunten Gegnern, versäumt aber meist einen GRund anzugeben warum man den bösen Feind jetzt hassen soll (mit der Ausnahme das er die dickere Wumme hat, und deswegen ohnehin dran glauben müßte). Oder was man treibt, wenn man nicht gerade etwas umlegt. Oder kann mir jemand sagen wie sich ein Coalition Dog Boy nach Feierabend amüsiert? Welche Softdrinks und Snacks er mag, oder wo er schläft?

-Silver
 
Silvermane schrieb:
Die meisten Riftsrunden fühlen sich ein bißchen wie das RPG-Äquivalent eines Egoshooters an.

Möglich, darüber möchte ich mir (hier?) kein Urteil erlauben. Fakt ist allerdings, dass ich in aller Regel davon absehe von den ominösen "meisten Runden" eines Systems auf die Qualitäten eben jenes zu schließen. Denn dann wäre beispielsweise D&D auch nichts anderes als Hack&Slay und SLA nichts anderes als ein Big Gun Game.

Oder was man treibt, wenn man nicht gerade etwas umlegt. Oder kann mir jemand sagen wie sich ein Coalition Dog Boy nach Feierabend amüsiert? Welche Softdrinks und Snacks er mag, oder wo er schläft?

Als Leser und Besitzer der ( nebenbei bemerkt schrecklich editierten und daher im wahrsten Sinne des Wortes nur schwer zu entziffernden) Rifts-Romane könnte ich dir das tatsächlich sagen. :D

mfG
jdw
 
blut_und_glas schrieb:
Möglich, darüber möchte ich mir (hier?) kein Urteil erlauben. Fakt ist allerdings, dass ich in aller Regel davon absehe von den ominösen "meisten Runden" eines Systems auf die Qualitäten eben jenes zu schließen. Denn dann wäre beispielsweise D&D auch nichts anderes als Hack&Slay und SLA nichts anderes als ein Big Gun Game.
war bei meinr Ritfs-Runde anfänglich tatsächlich so, bis die Jungs mitbekamen, dass der Hintergund eigentlich mehr hergibt und sich CHaraktere gebaut ahben, die vom Powerniveau weit unter dem möglich lagen. Darunter solche Typen wie nen Lazy Lard, eine Rasse Cola-süchtiger Ausserirdischer. Ab dem Zeitpunkt hat die RUnde auch richtig Spass gemacht, besonders wenn man Sachen eingebaut hat, die halt bei Rifts relativ "plausibel" erklärbar sind, zum beispiel psionische Spcae-Karnickel. War natürlich stellenweise recht albern, kein Zweifel, aber es war ne amüsante Runde ohne H&S.



Als Leser und Besitzer der ( nebenbei bemerkt schrecklich editierten und daher im wahrsten Sinne des Wortes nur schwer zu entziffernden) Rifts-Romane könnte ich dir das tatsächlich sagen. :D
Stimmt allerdings, vor allen DIngen hat man mal gesehen, dass die "Dead Boys" auch ein Leben neben dem Abknallen jedes Ausserirdischen haben bzw. wie das Zusammenspiel (oder auch nicht) funktioniert, wzischen verschiedenen Gruppierungen.
 
Sowas kommt doch immer darauf an, mit wem man es spielt, ode nicht?

Ich bin der Meinung, das meine Gruppe das ganze mit dem Powerniveau gut im Griff hat. Einmal, weil halt die Chars Hintergrundtechnisch viel mehr abgeben, und zum anderen, weil wir es auch nicht sooo schrecklich ernstnehmen.

Ich mag das System, auch wenn es in vielen Punkten einfach maßlos übertreibt. Aber da muss man beim Spielen ja nicht unbedingt mitziehen, oder?
Die Regeln finde ich gut spielbar, auch wenn sie ein zwei Fehler haben.

Was mich halt immer wieder beeindruckt ist die Tatsache, das man so viel mehr drauss machen kann als ein "wir töten alles mit unseren 200MDC wummen", obwohl das Regelwerk auf ersten Blich nur danach aussieht.

Wie bei allen anderen Systemen auch kommt es darauf an, mit wem man spielt, und wie man es spielt.
ganz einfach.
 
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