Rezension deutsche Ausgabe

RagnaOrk

Welpe
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29. Februar 2008
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seit einigen wochen ist Scion ja auch in deutsch erhältlich. Und das habe ich zum Anlaß genommen, eine Rezension zu dem Buch zu verfassen.

Scion Hero
Prometheus Games
Was haben Achilles, Perseus und Herakles gemeinsam?... Eines ihrer Elternteile war ein Gott oder eine Göttin. Und genau darum geht es bei Scion.
Nachdem die englische Version von Scion: Hero im englischsprachigen Teil der Welt schon seit einer geraumer Weile erhältlich war und sich auch in unseren Breiten eine kleine Spielergemeinde für dieses Rollenspiel gefunden hatte, ist das Grundregelbuch nun auch in deutscher Sprache erhältlich. Die Welt in der Scion spielt, ähnelt der Welt des 21. Jahrhundert unserer Welt nur mit dem Unterschied, dass in dieser die alten Götter nicht nur in Sagen und Legenden erwähnt werden, sondern realen Einfluss auf die Welt der Sterblichen nehmen können.
Wie schon in antiken Zeiten, können die alten Götter auch im 21. Jahrhundert nicht davon ablassen, die Menschen in ihre Machenschaften hinein zu ziehen. Immer wieder mal stieg ein Gott aus der Oberwelt in die Welt der Menschen hinab, um mit einem auserwählten Sterblichen einen Nachkommen zu zeugen. Gerade aus der Mythologie des antiken Griechenlands sind viel Legenden solcher Sprosse göttlicher Lenden bekannt. Aber auch die Götter anderer Pantheons waren nicht untätig und tummelten sich mit sterblichen Geliebten.
Neben den griechischen Göttern wären da die nordischen Asen, die süd- und mittelamerikanischen aztekischen Götter, Atzlanti genannt, die japanischen Amatsukami, die altägyptischen Götter und die Loas, die Voodoogötter Westafrikas und der Karibik. Alle diese Götter pflegten über Jahrtausende ihre Rivalitäten gegen- und untereinander, ließen die Menschen in den letzten zweitausend Jahren, von gelegentlichen Besuchen in sterblicher Gestalt abgesehen, unbehelligt. Aber eine alte fast schon vergessene Bedrohung zwang die Götter der verschiedenen Pantheons zu handeln. Den uralten Feinde der Götter, den Titanen, ist es gelungen aus ihrem Unterweltgefängnis auszubrechen und nach Äonen der Gefangenschaft in die Oberwelt zurück zu kehren, um ihre Herrschaft wieder aufzunehmen und sich an ihren Kindern zu rächen. Und wieder brach Krieg in der Oberwelt aus. Aber während dort der Krieg zwischen Göttern und Titanen tobte, schickten die Titanen ihre Brut auch in die Welt der Menschen. Durch diese Bedrohung verstärkten auch die Götter ihren Einfluss in der Menschenwelt und rüsteten ihre sterblichen Nachkommen für den bevorstehenden Konflikt.

Der Spieler in diesem epischen Konflikt sucht sich bei der Charaktererschaffung als erstes eins der sechs Pantheons heraus und dann einen Gott, der der Erzeuger des Charakters werden soll. Die Wahl des Gottes beeinflusst natürlich entscheidend die Fähigkeiten und Aufgaben des Nachkommens. Beispielsweise hat die verführerische Aphrodite andere Pläne mit ihrem Nachkommen in der Welt als der ehrenhafte und tapfere Thor. Das Regelsystem ähnelt dem bekannten System, das der eine oder andere aus der Welt der Dunkelheit kennt. Es wird also mit einem Würfelpool von zehnseitigen Würfeln gewürfelt und die Anzahl der Erfolge ermittelt. Das Buch ist, mit Ausnahme der Beispielcharaktere, schwarz-weiß illustriert und macht einen guten Eindruck auf das Auge des Lesers.

Als Fazit wird Scion Spielern, die sich für Göttersagen und Legenden begeistern können, sehr viel Spaß machen, da sie mit dem System selbst solche Legenden erleben können und mit gottgleichen Kräften um sich werfen können. Der Spieler muss sich aber damit abfinden, dass sein Charakter eine Marionette der Götter ist, die zwar mächtig ist aber in der ihrer Entscheidungsgewalt eingeschränkt ist. Aber wen das nicht stört, wird mit Scion ein unterhaltsames Rollenspiel finden, dass einigen Spielspaß beinhaltet.
 
AW: Rezension deutsche Ausgabe

Der Spieler muss sich aber damit abfinden, dass sein Charakter eine Marionette der Götter ist, die zwar mächtig ist aber in der ihrer Entscheidungsgewalt eingeschränkt ist.

Das halte ich so für etwas stark ausgedrückt. In wie fern der einzelne Scion denn nun direkter Steuerung durch den jeweiligen Divine-Parent unterliegt ist doch eher stark Sache der jeweiligen Spielrunde, im Hintergrund fest verankert ist ein Marionetten-Status jedenfalls nicht. (Auch wenn der ein oder andere Gott mit entsprechenden Charaktertendenzen eher dazu neigen mag, seine Nachkommen zu manipulieren. Letztlich liegt das eigentlich im Willen der jeweiligen Spielrunde.)
 
AW: Rezension deutsche Ausgabe

Ja definitiv ist das falsch, sonst gäbe es ja auch nicht soviele Scion, die entweder den Titanen zu diensten sind oder gar ihre eigene Wege gehen...

Ansonsten si die Rezi aber ok
 
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