Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Skar

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Bei Überlegungen, wie man Rollenspiel zeitgemäß attraktiver gestalten kann, geht man häufig auf Produktmerkmale wie Darreichungsform und -größen ein. Zudem auf Aspekte wie man wirksame Marketingkonzepte zu einem Produkt aufsetzen kann.

Die grundlegenden Thematiken von Rollenspielen scheinen sich aber wenig zu verändern. Insbesondere fällt mir das bei nicht-kontemporären Rollenspielen auf. (Bei den kontemporären Spielen dürfte eine zeitgemäße Anpassung durchaus auch eher immanenter als konzeptioneller Natur sein.)

Pulp und Cyberpunk sehe ich als sich besonders wenig verändernde Konzepte an. Machen wir einfach mal einen kleinen Exkurs zu Superhelden:

In den 40er Jahren waren Superhelden weiße, junge Männer aus der Mittel- oder Oberschicht. Sie waren gut und kämpften gegen die Bösen. Patriotismus war ein starkes Element ebenso wie angesagte Feindbilder ihrer Zeit.
In den 60ern erscheinen - zusammen mit dem Zeitgeist - auch weibliche Superhelden und es fand eine gewisse charakterliche Entwicklung statt.
Seit den 80ern durften Superhelden auch aus Unterschichten stammen, sie konnten eine finstere Vergangenheit aufweisen, waren vielschichtig und hatten durchaus auch Antiheldenzüge. Danach tat sich dann auch dort meiner Meinung weniger, abgesehen davon, dass diese Elemente weiter ausgebaut wurden (Heroes, Hancock).

Dieses Genre hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt.
Sicher. Die wenigsten von uns wollen Glitzervampire spielen oder davon lesen.

Aber angenommen wir wollen die H&M-Generation erreichen. Sie sollen etwas von uns lesen oder spielen wollen. Wie würdet ihr diese zeitgemäße Umsetzung zum Beispiel im Bereich Pulp und Cyberpunk umsetzen?
 
AW: Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Zum Beispiel versuchen Pulp nicht grundlegend zu verändern, sondern anzupassen.
Siehe das A-Team zum Beispiel. Das ist Pulp im Gewand der 80er und war/ist extrem erfolgreich.
Oder man bleibt bei der typischen Pulp-Epoche, motzt das aber mit moderner Action, Effekten usw. auf. Siehe Indiana Jones, King Kong oder Die Mumie. ebenfalls alles sehr erfolgreich.
Man muß also gar nicht so viel verändern um das Ganze schmackhaft zu machen, find ich.
 
AW: Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Allerdings verändert man es dann meistens in genau der art, dass es die eingefleischten Fans also die Käuferschicht auf die man normalerweise absolut zählen kann abstößt.

Man denke nur daran, wie viele Negative Kritiken aus reihen des Fandoms über Indiana Jones 4 geschrieben wurden.
 
AW: Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Pulp als "Genre-Geschmacksrichtung" greift urwüchsigen SPASS AM ABENTEUER auf, Heldentum, Action, Happy-Ends. Abenteuer, wie es sein soll.
Dieses Genre ist immer noch aktuell und frisch. Ob es nun in Ausprägungen wie Tomb Raider (Computerspiel, Kino-Film) oder Alias (TV-Serie) oder als Lego-Abenteuer-Setting (Baukästen, Computertrickfilme) daherkommt - Pulp-Action ist nach einer dem Betroffenheits-Kino der 70er geschuldeten Flaute spätestens seit Pulp-Sci-Fi namens "Star Wars" so beliebt wie früher!

Cyberpunk hingegen hat als Untergenre der dystopischen Science-Fiction das Problem, daß die Grundideen schon wesentlich älter waren, daß aber die besondere Hoch-Phase des Cyberpunk mit den "Neon-Zeiten" der frühen 80er-Jahre vorbei waren. - Die technologischen Versatzstücke, welche den "sense of wonder" im Cyberpunk ausgemacht hatten, sind heute oft schon von allgegenwärtiger "Welt am Draht(losen)" überholt worden und lassen in der Rückschau Cyberpunk-Geschichten mit dem nostalgischen Kopfschütteln wahrnehmen, wie man in den 80ern die naiven 50er-Jahre-Sci-Fi-Geschichten wahrgenommen hat.
Auch liegt heute keine "edel-punkige" No-Future-Einstellung als Zeitgeistströmung mehr vor. Die sozialen Verhältnisse sind anders, die Herrschaft der Konzerne IST DA! Nur läuft das anders als viele Cyberpunk-Autoren sich das gedacht haben: Heute wie früher bestehen die politischen Einrichtungen weiterhin, es gibt weiterhin Nationalstaaten, jedoch ordnet die nationale Politik ihre Interessen rein dem Lobby-Wirken weniger großer Konzerne unter und die heutigen Politiker sind voll auf Konzern-"Spenden" ausgerichtet ohne eigenes politisches Rückgrat.
Mit dem Siegeszug der neoliberalen Denke ist der "No-Future"-Einstellung mit VEHEMENZ eine "Leistungsforderung" abseits jeglicher Nächstenliebe, jeglicher Solidarität, jeglichen Mitgefühls übergebügelt worden, daß einfach keiner mehr die "bunte Resignation" der Kalten-Kriegs-80er-Jahre heute nachempfinden kann.

Pulp LEBT! - Cyberpunk ist tot und begraben.
 
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Vampire Diaries, Twilight etc. machen das doch schon ganz gut.

Wenn wir uns gegen sowas abgrenzen ist unser hobby in puncto zeitbezug einfach tod.
was was da bedient wird ist nostalgisches nerdtum, dass bloße nabelschau ist. Dominante zeittopoi wie die Thatcherera und der Cyberpunk hervorgebracht hat haben wir nicht mehr.
 
AW: Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Hier übrigens ein ganz ähnlich gearteter und herausragender Blogeintrag von "Schreibblockade":

Warum sehen Pulphefte immer noch aus wie in den 80ern? Schreibblockade.com | Heftromane, willkommen im neuen Jahrtausend

zB:

Cotton_01.jpg
vs.
Cotton_02.jpg


oder

Sinclaur2.jpg
vs.
Supernatural_01.jpg
 
AW: Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Warum sehen Pulphefte immer noch aus wie in den 80ern?
Das kommt SEHR auf die jeweilige Serie und die Altersstruktur der Leser an.

Gerade Sternenfaust und MADDRAX sind hierbei deutlich aktueller in Optik und Sprache als dies solche "unsterblichen" Dauerbrenner wie Jerry Cotton oder John Sinclair sein können oder auch nur sollten. Und bei Bad Earth wurden ja sogar die "untraditionellen" Cover als "zu technisch", letztlich als "zu modern" moniert. - Ich habe den Eindruck, die LESERERWARTUNG bezüglich der Covergestaltung ist bei Heftromanen etwas anders als bei Spielfilmen, Serien-DVD-Hüllen, Taschenbuch-Romanen.

Aber ein interessanter Link auf den Schreibblockade-Artikel - ich empfehle auch den Folge-Artikel mit der Diskussion zu lesen. So machen Punkten kann ich zustimmen, anderen wieder nicht. (Eventuell kommt dazu noch was von mir an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit, da ich diese Artikel für durchaus wichtig halt, wenn das Heftroman-Format auch noch die nächsten Generationen überstehen soll.)
 
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Ich denke wirklich nicht, dass wir ein Pulp "Problem" haben. Pulp ist von der Genre Bestimmung sehr weich wenn ich mich richtig erinnere. Das sieht man alleine daran, dass wirklich moderne Serien wie Supernatural, Walking Dead usw. genauso Pulp sind wie Jerry Cotton. Wenn es nicht grade ein reines Drama oder eine reine Komödie ist, dann ist fast alles Pulp. Jeder zweite Actionfilm, jeder Abenteuerfilm jeder dritte Horrofilm usw. Das trifft natürlich auch auf andere Medien zu. Insoweit ist die Diskussion da vorbei.

Was das Design angeht hat Zornhau teilweise recht. Viele klassische Heftromane, die es bis ins heute geschafft haben (weil sie teilweise wirklich gut sind!) haben ihr Design schlicht beibehalten oder zumindest ähnlich gehalten. Warum auch nicht! Immerhin wird es so gekauft, gern gelesen und wiedererkannt! Manche neue Heftromane kopieren dieses Design um auszusehen wie die großen. Es gibt aber durchaus auch eine Menge Pulp Romane, die ich keineswegs als solche von außen wiedererkenne. Einige Bücher von Markus Heitz beispielsweise kann man durchaus auch so verstehen (die Vampir und Werwolfbücher vor allem). Die sind wirklich gut, aber sie würden auch hinter einer klassischen Pulp Aufmachung nicht fehl am Platze wirken von der Länge her passt es auch etwa.

Cyberpunk hingegen. Ja... das ist vorbei. Schlicht vorbei.
'Man kann über Biopunk aber ganz anderes sagen. Einige SEHR gute moderne Zukunftsvisionen sind im Endeffekt Biopunk wobei der Punkt Anteil ANDERS ist als wir es vom Cyberpunk gewohnt sind. Ich würde zum Beispiel SEHR SEHR SEHR gerne ein Rollenspiel spielen, dass die Welt vom Roman "Windup Girl" oder ein für PnP Bedürfnisse angepasstes "The Year of the Flood" bespielt.
Man kann auch weniger den Biopunk Weg gehen sondern einen modernen NAHEN transhumanismus Ansatz gehen wie zum Beispiel im Buch "Air" von Geoff Ryman.
DAS ist der Stoff der Cyberpunk ersetzen kann und jetzt wo ich es selber geschrieben habe, denke ich WARUM hat das noch keiner gemacht? WARUM mache ich das nicht einfach?

Dazu also vielleicht später nochmal mehr.
 
AW: Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Pulp ist von der Genre Bestimmung sehr weich wenn ich mich richtig erinnere. Das sieht man alleine daran, dass wirklich moderne Serien wie Supernatural, Walking Dead usw. genauso Pulp sind wie Jerry Cotton. Wenn es nicht grade ein reines Drama oder eine reine Komödie ist, dann ist fast alles Pulp. Jeder zweite Actionfilm, jeder Abenteuerfilm jeder dritte Horrofilm usw.
Dieser Verwendung des Pulp-Begriffs in einer bis zur SINNLOSIGKEIT aufgeweiteten Beliebigkeit kann ich mich NICHT anschließen!

Supernatural ist kein Pulp, Walking Dead ist geradezu ANTI-Pulp. Die meisten Action-Filme sind irgendwelche Actionfilme, aber KEINE PULP-Actionfilme! Die meisten Abenteuerfilme sind irgendwelche Abenteuerfilme, aber KEINE PULP-Abenteuerfilme. Die meisten Horror-Filme sind irgendwelche Horror-Filme, aber KEINE PULP-Horrorfilme.

Diese unbrauchbar beliebige Verwendung des Pulp-Begriffs für nahezu ALLES hilft nicht die eigentlichen PULP-Abenteuer, Pulp-Action-Filme, Pulp-Stoffe von anderen Genres abzugrenzen.
 
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Cyberpunk ist tot und begraben.

Nun, ich muss zugestehen, das sowohl die Beliebtheit des Settings, als auch der Fokus nicht mehr der selbe sind, wie es einmal angedacht war. Für tot halte ich es aber noch nicht. Grade im Rollenspiel lässt sich damit ein schönes Hintergrundflair für ein Setting aufbauen, welches den Fokus grade auf die Retro Schiene setzt anstatt auf die Zukunftsversion. So können für mich kiloschwere Coms, Kommunikationsterminals (Viva Telefonzelle! *g*), non Wifi und eben der allgemeine Anarchie und Punk Gedanke durchaus noch für Cyberpunk begeistern, aber eben auf Retro und nicht auf Future Scifi Schiene.

mfg

Tsu
 
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Ich denke was Cyberpunk angeht, wird dieser sowieso gerade vom Transhumanismus ersetzt oder "verwandelt". Cyberpunk ohne "Biopunk" heutzutage? Eigentlich undenkbar und verstaubt, aber nicht tot.
Er lebt, aber ... anders.
 
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Ja, in der heutigen "drahtlos allgegenwärtigen" Welt muß sich Cyberpunk einreihen in andere, überholte, überlebte "Zukunftsvisionen" wie die alten Forgotten Futures, Pulp-Sci-Fi, Space-Age-Sci-Fi, usw.

Cyberware als technische Option findet sich in so gut wie jedem Sci-Fi-Setting der letzten 10-20 Jahre wieder und stellt nichts mehr eine zentrale Attraktion, sondern einfach eine von vielen Ausrüstungsoptionen dar - OHNE soziale, moralisch-ethische Stigmatisierung.

CyberPUNK hingegen ist mit dem Punk nie über die 80er hinaus erhalten geblieben. Die Form des "Punk", die man so im Cyber"punk"-Rollenspiel findet, ist wie aus einer verzerrten Retro-Brille besehen, wie die Musical-Version dessen, was damals in der VOR-Internetallgegenwarts-Zeit noch tatsächlich Punk in der Sci-Fi atmete.

Neon-Netzhemden und Datenbuchsen-Implantate gehören in dieselbe (eher unfreiwillig komische) Ecke wie Degenduelle von Männern in Strumpfhosen auf den Stummelflügeln von funkensprühenden Raketenschiffen oder Polyesterpulloverträger im Time Tunnel.
 
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Pulp in zeitgemäss, gibt's doch schon länger. Nennt sich CSI. Und 24 war da der Testosteron-lastige Auswuchs des Genres.
 
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Ich denke was Cyberpunk angeht, wird dieser sowieso gerade vom Transhumanismus ersetzt oder "verwandelt". Cyberpunk ohne "Biopunk" heutzutage? Eigentlich undenkbar und verstaubt, aber nicht tot.

Ich hatte schon immer meine Probleme mir vorzustellen wie Cyberimplantate als Sexy bezeichnet werden konnte. Wenn dann Leute beschrieben haben wie ihre Superchicks mit zwei Stahlbeinen und Armen daher kamen und Chirugienarben im Gesicht von den Cyberimplantat Augen... und dann noch meinten es sei irgendwie cool und ihre Weiber so wahnsinnig sexy.

Vielleicht mag es daran liegen das ich mir nicht vorstellen kann wie sich jemand freiwillig die Beine Abnehmen kann und sich auf Ewig zu einem Behinderten macht. Vielleicht mag es daran liegen das ich schon immer es bevorzugte die Haut meiner Freundin zu streicheln als den nackten Stahl meines Tosters.

Aber ich finde Biopunk ist so ziemlich das beste was dem Cyberpunk passieren könnte. Leider ist die Umsetzung zur Zeit eher suboptimal und wird meist noch von den Antiquierten Vorstellungen der 80ger runter gezogen. Gerade z.b. bei Shadowrun fällt mir das besonders auf, wo die alten Vorstellungen die implentierung neuer Ideen einfach verlangsamen und behindern. Die ganze Cyberware, im sinne von komplett Protesen... ich würde sie zwar im Regelwerk behalten, bzw. wohl komplett in das Cyberware Sourcebook verfrachten, einfach weil es irgendwie nicht dem aktuellen Zeitgeist entspricht sich Gliedmaßen abnehmen zu lassen.

Pillen Fressen, Gentherapie, Clonorgane.. den eigenen Körper besser, schneller und Leistungsfähiger machen... das ist für mich heute eher Zeitgeist als sich seines Körpers zu entledigen und die eigene Menschlichkeit zu verlieren (um besser, schneller und leistungsfähiger zu sein). Körperkult und Personal Fitness wird Imho heute viel höher bewertet. Cyberware hat für mich heutzutage nur noch einen Platz in Gegenden in denen billige Protesen vor kommen müssen, also so Orte in denen Cloning von Gliedmaßen nicht bezahlbar sind, leute die keine Wahl haben. Bioware und Gentherapien das ist meiner Ansicht nach der "Way to go".

Und das Punk Element? Der Kampf gegen das System.. den gibts immer noch. Aber er ist sauberer und im Anzug, hinter Computermonitoren oder als Parkour Läufer der die Konventionen bricht. Versifft, mit gestylten, bunten Haaren und Alkoholfahne, so wie die paar Außenseiter die man heute so im Stadtpark trifft, irgendwo Tags an die Wand zu sprühen und gegen das System, was jeder in sauberen klamotten zu sein scheint, Pöbeln ist out. Im Hoody, mit einem Skateboard und Baggypants die Tags sprühen, ehe man sich irgendwo in der Nähe dann in einen superrechner Hacked... und dann in die Jogurtbar geht um dort mit seinen Kumpels abzuhängen bei einem Kirschsmoothie... das ist für mich eher Zeitgeist wenn es um "Punks" geht.

Cyberpunk an sich ist für mich durchaus am sterben. Aber die Idee des Hightech, Lowlife & Cybernetics in Bionetics getauscht... finde ich es noch ansprechender als es Cyberpunk je bei mir tun konnte hat.

Filme wie Hackers, wenn auch eingestaubt, sind für mich eher moderne "Punks" die gegen das System rebellieren, oder Videospiele wie Mirror's Edge... das ist imho das neue "-punk"
 
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Um Cyberpunk zu modernisieren reicht es nicht alles Wifi zu machen und Handies kleiner und funktionsfähiger zu machen.
Cyberpunk war damals eine mögliche Zukunftsvision. Wenn man Cyberpunk modernisieren will, müsste vom heutigen Technikstand aus eine Vision der Zunkunft entwickeln wie es in 40 Jahren möglicherweise aussehen könnte. Mit dieser Zukunftsvision kommt man dann in den Bereich der Sci-fi oder des Transhumanismuses.
Die namensgebende Cyberware sehe ich schon noch im moderniersierten Cyberpunk, aber ihre wirkliche Bedeutung neben Bioware ist deutlich geringer. In bestimmten Bereichen kann ich mir schon noch Cyberware vorstellen, aber nicht als Massenbewegung.
Heutzutage ist Punk nichts mehr besonderes mehr. Weder von der Kleidung noch von der Einstellung.
 
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punk ist ja der gesellschafstheoretsiche Teil des cyberpunks und egrade der kommt doch heutzutage so uninnovativ und unmotiviert daher...

es bräuchte mehr als technikupdates sondern auch ein etwas modernisierteres gesellschaftsmodell.
 
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es bräuchte mehr als technikupdates
Die Technikupdates sind das geringste Problem. Viel eher wird es ein Problem der "Einzigartigkeit" der Bio-/Cyberware.
Mit entschlüsselten Genom kann es Designerkinder geben oder Unternehmen klonen sich die entsprechenden Arbeiter.
Wachen erhalten genetisch programmiert: Ultragehör und Nachtsicht, etc.
Falls es einen Bioware Reflexbooster gibt, wie kommt ein PC an diese möglicherweise militärische Bioware?
Cyberpunk spielen macht nur dann Spass, wenn du für deinen PC dir auch die Bio-/Cyberware aussuchen darfst, die du möchtest.
In dem modernisierten Cyberpunk muss es auch eine lukrative Arbeitsmöglichkeit für Edgerunner geben, denn Egderunner brauchen für ihre Einbauten viel Geld.

sondern auch ein etwas modernisierteres gesellschaftsmodell.
Das ist schwierig. Es wäre natürlich möglich eine Zwei Klassen Medizingesellschaft zu schaffen, eine mit Zugang zu Bio-/Cyberware und eine ohne. Diejenigen die keinen Zugang haben als PCs zu spielen macht sicherlich wenig Spass.
Ich habe vor ein paar Jahren mal ein Buch gelesen, dessen Titel und Autor mir leider entfallen sind. Protagonistin des Romans war eine 98-jährige Angestellte einer Krankenkasse. In der Welt war die medizinische Versorgung auf Hochniveau, was dazu führte, dass die Menschen älter werden und auch länger arbeiten. Im Gegenzug besetzen diese älteren Menschen länger die Arbeitsplätze, so dass die Jugend schlechte Karten hat und eigentlich eine schlechte Zukunft. Ein Generationenkonflikt ist vorprogrammiert.
 
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Filme wie Hackers, wenn auch eingestaubt, sind für mich eher moderne "Punks" die gegen das System rebellieren, oder Videospiele wie Mirror's Edge... das ist imho das neue "-punk"
Die Hacker, die im "Auftrag" von Wikileaks die ersten "Cyberkriege" anzettelten. Das dann in groß??
 
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Hhhmm, Spiele die es falsch machen:
Shadowrun
Cyberpunk

Spiele die es richtig machen:
Blue Planet
Eclipse Phase

Ich muß aber zugeben, das ich von Shadowrun nicht wirklich viel Ahnung hab.
 
AW: Pulp und Cyberpunk zeitgemäßer gestalten

Ich wiederum habe von Blue Planet keine Ahnung, aber ich denke das einzige was man von Cyberpunk/SR übernehmen kann ist doch wohl die NAHE Zukunft. Da versagt Ecplise Phase gewaltig weil es eine sehr FERNE Zukunft abbildet und wirklich ein ganz anderes Genre ist.

Dann doch eher wie gesagt moderner Biopunk a la Windup Girl oder zarte transhumanistische Tendenzen a la Air in einer nahen Zukunft.
 
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