Silvermane
Wahnsinniger
- Registriert
- 22. Februar 2004
- Beiträge
- 5.750
Schön, der aktuelle deutsche Trend ist also der Postapokalypse-Heartbreaker. Und bei Gott, die Meisten davon verursachen der versammelten Blutschwerterschaft Sodbrennen.
Ich möchte in diesem Thread Ideen, Konzepte und Problemlösungen sammeln, mit denen man ein "besseres" Post-Apokalypse-Setting erstellen kann.
Ich fange mal mit meinen persönlichen Reizthemen bei der Postapokalypse...
1.) Die Katastrophe
Plausibel muß sie sein, unbarmherzig und vor allem SCHNELL. Atomarer Krieg fällt im Moment leider weitestgehen aus, Eiszeiten kommen zu langsam um effektives Massensterben auszulösen, und generell tendiert der Mensch dazu sich relativ flott an neue Gegebenheiten anzupassen, und sei es nur in dem er die Heizung 2 Stufen hochdreht.
Wir brauchen eine Katastrophe, die schnell und wahllos tötet, aber dabei nicht 100%ig effizient ist; ohne Überlebende keine Kampagne, nicht wahr?
Meine persönlichen Favoriten wären ein Meteoriteneinschlag (mit Effekten, die einem Nuklearschlag nicht unähnlich wären) oder ein Virus (problematisch, da der die Infrastruktur weitestgehend intakt lässt).
2.) Der Zeitrahmen
Bei Sprüchen wie "vor 500 Jahren" bekomme ich ehrlichgesagt Pickel an sehr empfindlichen Teilen meiner Anatomie. Wie jeder Autobesitzer sicher bestätigen kann überlebt ein Kraftfahrzeug keine 25 Jahre in normalem Klima, ohne zu einer irreparablen Schrottskulptur zu mutieren.
Chemikalien zersetzen sich, Papier verrottet, Metall rostet, Gebäude fallen dem Mangel an Pflege und der eindringenden Feuchtigkeit zum Opfer. Ohne Pflege und Wartung zerfallen die Merkmale unserer Zivilisation schneller zu Staub und Trümmern als uns lieb sein kann.
Von daher kann das Szenario nicht allzuweit von der Katastrophe angesiedelt sein, wenn wir noch ein paar funktioniernde Artefakte und malerische Ruinen haben wollen. Ich persönlich halte 10-20 Jahre für das praktikable Maximum.
3.) Der Mensch
...wird nicht von heute auf Morgen völlig verblöden und all das vergessen, was er gestern noch gebaut hat. Selbst bei massivem Sterben der Bevölkerung werden noch einige Ingenieure und Mechaniker übrig bleiben. Sicherlich wird die Technik primitiver werden, aber einen Rückfall in die Steinzeit oder das finstere Mittelalter halte ich von technologischer Seite für unwahrscheinlich.
Ich persönlich würde vermuten, das sich die Sache schlimmstenfalls auf dem Niveau des späten 19. Jahrhunderts einpendelt; viele Geräte können von Hand oder mir einfachen, robusten Maschinen gefertigt werden. Desweiteren dürften noch einige funktionsfähige Maschinen aus der Zeit vor der Katastrophe überleben, ebenso wie Anleitungen und Bücher.
4.) Die Helden
...stammen garantiert nicht aus 10-15 hinterwäldlerischen Stämmen, die sich bei jeder Gelegenheit aufgrund ihres Weltbildes an die Wäsche gehen.
Ich persönlich würde einen Ansatz a'la Morrow Project bevorzugen: Die "Helden" sind speziell ausgebildet und ausgerüstet, um den Wiederaufbau einer Zivilisation zu bewerkstelligen, die diesen Namen auch verdient.
Hoffnung heißt das Kampagnenziel. Und nicht magische Schusswaffen und kratzbürstige Sklavengladiatorinnen sind das Begehr der Spieler, sondern funktionierende Kommunikation und rauschende Wasserspülungen! Und warme Mahlzeiten für jeden, dreimal am Tag!
Natürlich gibt es auch hier lokale Kriegsherren und religiöse Spinner, aber wir brauchen ja auch Opposition und potentielle Verbündete für unsere Jungs. Aber hier ist ein Ingenieur mit Notizblock eventuell mehr Wert als ein Marineinfanterist mit Sturmgewehr.
5.) Übernatürliche Elemente
...finde ich in der Postapokalypse eher störend. Zunächstmal weil es in 99,99% der Fälle keine plausible Erklärung gibt, und des weiteren weil sie den Fokus stören. Hier gehts um das überleben der Restmenschheit, nicht um irgendwelchen mystischen Rhabarberquark. Wir stecken ALLE in der Scheisse, keiner ist besser als der andere, ALLE sind wertvoll. Und niemand ist inhärent "besser", weil er mit 'nem Alienpilz geknuddelt hat.
Mutationen sind grenzwertig. Solche aus dem Biobuch fände ich okay, ein lustig-buntes Mutantenstadl Marke "wer kriegt den geilsten Bonus" wiederum eher fehl am Platz.
Ein bißchen Düsterkeit muß sein, das große Ziel am Horizont ist die Wiederherstellung der Zivilisation, nicht übermenschliche Kräfte dank Aliengemüsekonsum.
6.) Ausstattung
Die "Helden" müssen mit Equipment ausgestattet sein, das selbst den widrigsten Bedingungen und dem Zahn der Zeit standhalten kann...
Was bietet sich an, wie kann man es gegen den Verfall und die Zeit sichern? Realistische Lösungen, die sich an unseren aktuellen technischen Mitteln orientieren werden Bevorzugt...Brennstoffzellen statt Benzinmotoren, um das Treibstoffproblem leichter in den Griff zu bekommen z.B., kombiniert mit Solaranlagen, um Wasser in den benötigten Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten.
7.) Die Umwelt
Wie sieht unsere Umgebung in 10 Jahren aus? 15? 20? Was bleibt übrig, welche Anstrengungen wurden unternommen um etwas zu retten? Wieviele Menschen sind noch übrig, und wie überleben diese? Was ist vom Ökosystem noch übrig? Von der Infrastruktur und den industriellen Produktionsmitteln?
Ideen? Überlegungen? Nur her damit...
-Silver
Ich möchte in diesem Thread Ideen, Konzepte und Problemlösungen sammeln, mit denen man ein "besseres" Post-Apokalypse-Setting erstellen kann.
Ich fange mal mit meinen persönlichen Reizthemen bei der Postapokalypse...
1.) Die Katastrophe
Plausibel muß sie sein, unbarmherzig und vor allem SCHNELL. Atomarer Krieg fällt im Moment leider weitestgehen aus, Eiszeiten kommen zu langsam um effektives Massensterben auszulösen, und generell tendiert der Mensch dazu sich relativ flott an neue Gegebenheiten anzupassen, und sei es nur in dem er die Heizung 2 Stufen hochdreht.
Wir brauchen eine Katastrophe, die schnell und wahllos tötet, aber dabei nicht 100%ig effizient ist; ohne Überlebende keine Kampagne, nicht wahr?
Meine persönlichen Favoriten wären ein Meteoriteneinschlag (mit Effekten, die einem Nuklearschlag nicht unähnlich wären) oder ein Virus (problematisch, da der die Infrastruktur weitestgehend intakt lässt).
2.) Der Zeitrahmen
Bei Sprüchen wie "vor 500 Jahren" bekomme ich ehrlichgesagt Pickel an sehr empfindlichen Teilen meiner Anatomie. Wie jeder Autobesitzer sicher bestätigen kann überlebt ein Kraftfahrzeug keine 25 Jahre in normalem Klima, ohne zu einer irreparablen Schrottskulptur zu mutieren.
Chemikalien zersetzen sich, Papier verrottet, Metall rostet, Gebäude fallen dem Mangel an Pflege und der eindringenden Feuchtigkeit zum Opfer. Ohne Pflege und Wartung zerfallen die Merkmale unserer Zivilisation schneller zu Staub und Trümmern als uns lieb sein kann.
Von daher kann das Szenario nicht allzuweit von der Katastrophe angesiedelt sein, wenn wir noch ein paar funktioniernde Artefakte und malerische Ruinen haben wollen. Ich persönlich halte 10-20 Jahre für das praktikable Maximum.
3.) Der Mensch
...wird nicht von heute auf Morgen völlig verblöden und all das vergessen, was er gestern noch gebaut hat. Selbst bei massivem Sterben der Bevölkerung werden noch einige Ingenieure und Mechaniker übrig bleiben. Sicherlich wird die Technik primitiver werden, aber einen Rückfall in die Steinzeit oder das finstere Mittelalter halte ich von technologischer Seite für unwahrscheinlich.
Ich persönlich würde vermuten, das sich die Sache schlimmstenfalls auf dem Niveau des späten 19. Jahrhunderts einpendelt; viele Geräte können von Hand oder mir einfachen, robusten Maschinen gefertigt werden. Desweiteren dürften noch einige funktionsfähige Maschinen aus der Zeit vor der Katastrophe überleben, ebenso wie Anleitungen und Bücher.
4.) Die Helden
...stammen garantiert nicht aus 10-15 hinterwäldlerischen Stämmen, die sich bei jeder Gelegenheit aufgrund ihres Weltbildes an die Wäsche gehen.
Ich persönlich würde einen Ansatz a'la Morrow Project bevorzugen: Die "Helden" sind speziell ausgebildet und ausgerüstet, um den Wiederaufbau einer Zivilisation zu bewerkstelligen, die diesen Namen auch verdient.
Hoffnung heißt das Kampagnenziel. Und nicht magische Schusswaffen und kratzbürstige Sklavengladiatorinnen sind das Begehr der Spieler, sondern funktionierende Kommunikation und rauschende Wasserspülungen! Und warme Mahlzeiten für jeden, dreimal am Tag!
Natürlich gibt es auch hier lokale Kriegsherren und religiöse Spinner, aber wir brauchen ja auch Opposition und potentielle Verbündete für unsere Jungs. Aber hier ist ein Ingenieur mit Notizblock eventuell mehr Wert als ein Marineinfanterist mit Sturmgewehr.
5.) Übernatürliche Elemente
...finde ich in der Postapokalypse eher störend. Zunächstmal weil es in 99,99% der Fälle keine plausible Erklärung gibt, und des weiteren weil sie den Fokus stören. Hier gehts um das überleben der Restmenschheit, nicht um irgendwelchen mystischen Rhabarberquark. Wir stecken ALLE in der Scheisse, keiner ist besser als der andere, ALLE sind wertvoll. Und niemand ist inhärent "besser", weil er mit 'nem Alienpilz geknuddelt hat.
Mutationen sind grenzwertig. Solche aus dem Biobuch fände ich okay, ein lustig-buntes Mutantenstadl Marke "wer kriegt den geilsten Bonus" wiederum eher fehl am Platz.
Ein bißchen Düsterkeit muß sein, das große Ziel am Horizont ist die Wiederherstellung der Zivilisation, nicht übermenschliche Kräfte dank Aliengemüsekonsum.
6.) Ausstattung
Die "Helden" müssen mit Equipment ausgestattet sein, das selbst den widrigsten Bedingungen und dem Zahn der Zeit standhalten kann...
Was bietet sich an, wie kann man es gegen den Verfall und die Zeit sichern? Realistische Lösungen, die sich an unseren aktuellen technischen Mitteln orientieren werden Bevorzugt...Brennstoffzellen statt Benzinmotoren, um das Treibstoffproblem leichter in den Griff zu bekommen z.B., kombiniert mit Solaranlagen, um Wasser in den benötigten Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten.
7.) Die Umwelt
Wie sieht unsere Umgebung in 10 Jahren aus? 15? 20? Was bleibt übrig, welche Anstrengungen wurden unternommen um etwas zu retten? Wieviele Menschen sind noch übrig, und wie überleben diese? Was ist vom Ökosystem noch übrig? Von der Infrastruktur und den industriellen Produktionsmitteln?
Ideen? Überlegungen? Nur her damit...
-Silver