Problemhelden und Machtniveau

Belchion

Ghul
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Problemhelden und Machtniveau

Gelegentlich möchte man als Meister eine Kampagne mit einem bestimmten Flair leiten, stellt dann aber fest, dass einige Spieler unpassende Charaktere bauen. Hier gerät man schnell in einen Konflikt zwischen dem Wunsch, großzügig zu leiten, und dem nach einer dichten Atmosphäre, denn die Charaktere passen oft durchaus in das Setting, aber eben nicht in das gewünschte Flair.

Um diesem Problem vorzubeugen, sollte man klar darstellen, was man anbieten möchte. Es reicht nicht,zu sagen, »wir spielen in den Vergessenen Reichen«. Es sollte schon etwas konkreter sein, etwa »ich möchte in den vergessenen Reichen eine klassische Fantasykampagne leiten, also Elfen, Zwerge und Menschen gegen das Böse™«. Oder »ich möchte eine Kampagne in den Vergessenen Reichen mit allem inklusive der Ebenen leiten«.

Das gemeinsame Kind Cirekas (Githyanki-Generälin) und Ardenor Crushs (Hobgoblin-Söldnerführer) passt problemlos in die Vergessenen Reiche, hätte in der klassischen Kampagne aber nichts verloren. Der Meister wäre also vollkommen im Recht, den Charakter abzulehnen: »Ja, für solche Gestalten ist in den VR durchaus Platz, aber sie passt nicht zum gewünschten Flair. Diese Kampagne nur Menschen, Elfen und Zwerge - wenn du nichts davon spielen willst, lass es bleiben.« Die Beleidigung »Spaßbremse« kann man in diesem Fall getrost ignorieren.

Bei der zweiten Kampagne sieht es gleich anders aus: Wenn ich einen starken Einfluss der Ebenen möchte, dann bieten sich Ebenen-Halbblüter an. Im Gegenteil, hier wären die klassischen Charaktere, die lediglich einen kleinen Ausschnitt der Welt kennen und sich höhere Ebenen gar nicht vorstellen können, fehl am Platze.

Bleibt der Graubereich. Was ist, wenn ein Charakter in der klassischen Kampagne den Sohn eines Adeligen spielen will, welcher den eigenen Stammbau auf einen Genasi zurückführt? In dem Fall sollte man mit dem Spieler sprechen, was genau er sich darunter vorstellt. Wenn das bloß Fluff sein soll, der die Altehrwürdigkeit der Familie unterstreicht, sollte man es durchgehen lassen - aber deutlich darauf hinweisen, dass damit eben keinerlei regeltechnische Vorzüge verbunden sind.

Einen guten Rollenspieler erkennt man daran, dass er sich dem Niveau und Stil einer Kampagne anpasst und nicht darauf besteht, immer das gleiche zu spielen. Ein guter Spieler wird sich also für die klassische Kampagne einen Bauernsohn erstellen, der die Welt entdecken will, und bereit ist, sich auf Abenteuer einzulassen. Für die Ebenenkampagne hingegen erstellt er sich das Kind eines Frostsalamanders und einer Dunkelelfe.

Ein schlechter Spieler hingegen würde sich für beide Kampagnen jeweils den gleichen Charakter erstellen, entweder immer den Bauernsohn (in der irrigen Annahme, schwache Charaktere besäßen von sich aus Tiefe) oder immer den Exoten (in der ebenso irrigen Annahme, seine Außenseiterstellung würde ihm automatisch Tiefe verleihen).
 
Den Spielstil sollte man absprechen, ja.
Mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen.

Das Problem ist eigentlich selten die Absprache und vielmehr, dass sich viele Leute mit den Konzepten von Genre, Flair, Atmosphäre, Drama, Spannung überhaupt nicht auskennen.
Deswegen spielen sie immer so, als wären sie selbst vor Ort.
 
Das ist so auf D&D Forgotten Realms gemünzt, dass ich Probleme habe die Probleme dahinter zu sehen. Aber ja, man sollte die Charaktere der Kampagne anpassen oder umgekehrt. Meist ist ersteres aber leichter und sinnvoller.
 
Gelegentlich möchte man als Meister eine Kampagne mit einem bestimmten Flair leiten, stellt dann aber fest, dass einige Spieler unpassende Charaktere bauen. Hier gerät man schnell in einen Konflikt zwischen dem Wunsch, großzügig zu leiten, und dem nach einer dichten Atmosphäre, denn die Charaktere passen oft durchaus in das Setting, aber eben nicht in das gewünschte Flair.

Wenn sich Wünsche zwischen Meister und Spieler(n) beißen, muss darüber gesprochen werden. Ich seh da erstmal keinen Grund für ne Bewertung des Spielers. Wenn Spieler X in der Rolle des Barbaren HauMichTot aufgeht, dann hats wenig Sinn ihm unbedingt den Adelssohn ZartLeib vorzusetzen, nur weil der vielleicht besser ins Gefüge passen könnte. Als SL ist es nicht die Aufgabe den Spaß auf Kosten oder Einbußen der anderen Spieler zu suchen. Hab ich als SL Bock auf was anderes und die Spieler oder ein Spieler nicht, tja, dann mussn Kompromiss gefunden werden.

...dann folgt ne ganze Menge Text, den ich für mich nicht zuordnen kann. Zusammengefasst klingt es wie: Ich weiß wie es ist von Spielern gedisst zu werden, weil sie alle meine Ideen nicht zu würdigen wissen, hier mein Patentrezept, damit ihr SLs euch nicht angegriffen fühlen müsst.

Doch, so liest sich das.

Und es endet mit:

Einen guten Rollenspieler erkennt man daran [...]

Ein schlechter Spieler hingegen [...]

Ich krich Herpes wenn ich das lese. Das wäre so irgendwo zwischen Platz 1 und 10 der Do's and Don'ts der Spielleiterei.... Du hast nen legitimen Wunsch auch mal was anderes zu spielen vom Setting, Thema und der Atmo her. Die Spieler dürfen aber auch genauso legitim ihren Wunsch äußern bestimmte Charaktere zu favorisieren, ohne sich direkt anhören zu dürfen sie würden schlechtes RPG betreiben. Wie unendlich anmaßend.
 
@Herpes: hehe, ich wollte erst dasselbe schreiben, hab' dann aber inne gehalten und überlegt. Dann habe ich weiter geschrieben:
Denn beim genauen (!) Lesen sieht man, dass Belchion einen schlechten/guten Spieler in einem Fallbeispiel verwendet. Dieser Spieler hat sich bereits mit den anderen auf ein neues Setting eingelassen, besteht aber trotzdem darauf, sich nicht anzupassen. Und ja, das ist nunmal schlechtes Spielen.

etwas einfacher:
Wenn Belchion schreibt: Ein schlechter Spieler schreit dir so lange ins Ohr, bis er seinen Willen bekommt, ein guter nicht.
Dann kannst du nicht antworten: Da krich'sch Herpes, wenn ich das lese.
Denn er hat Recht! Ich fürchte, da kann auch Gutmenschentum nichts mehr retten.

Mit welchen Hintergedanken Belchion das Ganze eigentlich verfasst hat, lässt sich dagegen wirklich nur erahnen.
 
Ich find ja man sollte "Problemhelden" zum Abschuss freigeben:D Das ist mein Neologismus der Woche(y)
 
Ich kenne das gleiche auch von der Spielerseite, wenn ProblemCHARAKTERE das Flair einer Kampagne zunichte machen oder sogar noch schlimmer: Die Nebenhandlung dieses einen Charakters muss unbedingt ausgespielt werden, obwohl sie für die anderen Spieler nichts und wieder nichts zum Erlebnis beiträgt.

Allerdings sgibt es hier in diesem Beispiel noch zwei oder drei Knackpunkte:
1. Die Aussage, dass "die Ebenen"/ein vergleichbares System paralleler Settings ist kein Indikator dafür, dass jeder Spieler Exoten spielen muss, noch welches "Machtniveau" gespielt werden soll. Das kann der verkürzten Zusammenfassung hier geschuldet sein, oder auch nicht.

2. Bauernsohn und Exot stellen in meinen Augen überhaupt kein Machtniveau dar. Machtniveau kann nur in Spielwerten ausgedrückt werden. In vielen Systemen werden leider exotische Optionen mit unverhältnismäßigen Vorteilen versehen. Das ist aber nicht Schuld der Spieler. Es sollte auch möglich sein, einen Charakter zu spielen, der zwar auf der Fluffseite nach Bauernsohn aussieht, aber effektiv nicht besser oder schlechter im Spiel ist als der halbdämonische Adelssohn. Das kann sich zum Beispiel so darstellen, dass sich herausstellt, dass ungeahnte Talente in ihm schlummern, oder er im Laufe der Kampagne ähnlich viele verbündete hinzugewinnt, wie der Adelige schon vorher hatte. Der Spieler des Adeligen kann vorher ja genauso wenig sagen welchen NSCs relevante Rollen in der Kampagne einenehmen werden, oder?

3. Guter Spieler - Schlechter Spieler? Ich könnte kotzen. Ein guter Spielleiter schaut nicht von oben herab sondern hat mit seinen Spielern Spaß an der Sache.
Klar gibt es immer wieder diese Spieler, die ihr eigenes Ding machen, aber das kann man nicht klären, indem man anderen Menschen vorschreibt, wie sie ihr Hobby zu händeln haben, sondern indem man mit ihnen drüber spricht. Wenn man natürlich davon ausgeht, dass jeder Spieler seinen Charakter allein im stillen Kämmerlein zusammenbastelt und man dann den Gut- oder Schlecht-Stempel draufknallen kann, muss man sich auch nicht wundern, warum "schlechte" Charaktere dabei rauskommen.
Man muss schon eine sehr große Auswahl an potentiellen Spielern haben, wenn man eine Kampagne anbieten will, die keinerlei Raum für Spielerwünsche offen hält.
 
Mit "schlechter Spieler" ist, denke ich, hier ein solcher gemeint, der, wenn der Spielleiter sagt, "Standardcharakterklassen außer Mönchen, nur Menschen" mit einem elfischen Mönch daherkommt.
 
beim genauen (!) Lesen sieht man, dass Belchion einen schlechten/guten Spieler in einem Fallbeispiel verwendet. Dieser Spieler hat sich bereits mit den anderen auf ein neues Setting eingelassen, besteht aber trotzdem darauf, sich nicht anzupassen.
Genau. Das hätte ich vermutlich nochmal deutlicher und mit mehr Beispielen rausarbeiten müssen, daher dürften die meisten Mißverständnisse rühren.

Mit welchen Hintergedanken Belchion das Ganze eigentlich verfasst hat, lässt sich dagegen wirklich nur erahnen.
Du kannst auch fragen, dann würde ich dir verraten, dass ich mich über einen Artikel der Teilzeithelden geärgert habe.


...dann folgt ne ganze Menge Text, den ich für mich nicht zuordnen kann. Zusammengefasst klingt es wie: Ich weiß wie es ist von Spielern gedisst zu werden, weil sie alle meine Ideen nicht zu würdigen wissen, hier mein Patentrezept, damit ihr SLs euch nicht angegriffen fühlen müsst.
Dann solltest du vielleicht nachfragen, wie etwas gemeint ist, bevor du herablassend Allgemeinplätze der Art "wenn man sich uneinig ist, muss man einen Kompromiss finden" von dir gibst.

Wenn ich eine Sciencefiction-Kampagne in einem rein menschlichen Universum anbiete und ein Spieler einen Ork spielen will - dann kann es keinen Kompromiss geben. Entweder er spielt einen Ork (dann ist es kein rein menschliches Universum mehr) oder er spielt etwas anderes (dann aber keinen Ork mehr). Womit wir wieder zu deinem verzärtelten Adelssohn und dem totschlagenden Barbaren kommen (toller Strohmann übrigens): Die Alternative für den Ork wäre vermutlich eher ein Veteran des berüchtigten 34. Space-Marine-Regiment als ein Sanitäter, die Alternative zum Barbaren eher das rüpelhafte schwarze Schaf der Adelsfamilie als der verzärtelte Daumenlutscher.

Das ist so auf D&D Forgotten Realms gemünzt, dass ich Probleme habe die Probleme dahinter zu sehen. Aber ja, man sollte die Charaktere der Kampagne anpassen oder umgekehrt. Meist ist ersteres aber leichter und sinnvoller.
Nun ja, du kannst es z.B. auch zum Krieg der Sterne übertragen. Wenn du eine Kampagne spielen willst, die sich um die Probleme einfacher Menschen im Krieg zwischen Imperium und Rebellen dreht, dann passt der Sohn von Mara Jade und Großmoff Torkin da einfach nicht als Charakter rein, weil er eindeutig zu den oberen Zehntausend gehört. Sicher, in das Universum selbst passt er rein, aber nicht in die angesprochene Kampagne. Bei einer Kampagne, die sich um hohe imperiale Politik dreht, passt er hingegen sehr gut. Dort wäre dafür der Buchhalter aus der Stripbar, in der die Stormtropper nach dem Dienst entspannen, fehl am Platz (der würde dafür gut in die erste Kampagne passen).

Bauernsohn und Exot stellen in meinen Augen überhaupt kein Machtniveau dar.
Es geht auch nicht ums Machtniveau (das ist eine komplett andere Diskussion), es geht um passende Charaktere. Um Charaktere, die zur gewählten Kampagne passen, die quasi von selbst ins Spiel flutschen, die nicht mit Gewalt in die Geschichte geprügelt werden müssen.

Guter Spieler - Schlechter Spieler? Ich könnte kotzen. Ein guter Spielleiter schaut nicht von oben herab sondern hat mit seinen Spielern Spaß an der Sache.
Interessant, es gibt also gute und schlechte Meister, aber sobald sie sich als Spieler an den Tisch setzen verschwinden die Unterschiede augenblicklich? Selbstverständlich gibt es gute und schlechte Spieler, wer etwas anderes behauptet, lügt.

Klar gibt es immer wieder diese Spieler, die ihr eigenes Ding machen, aber das kann man nicht klären, indem man anderen Menschen vorschreibt, wie sie ihr Hobby zu händeln haben.
Aha, wo genau schreibe ich nochmal Leuten vor, wie sie ihr Hobby handhaben müssen?
 
Boyscout schrieb:
Dieser Spieler hat sich bereits mit den anderen auf ein neues Setting eingelassen, besteht aber trotzdem darauf, sich nicht anzupassen. Und ja, das ist nunmal schlechtes Spielen.

Also ein SL schägt was vor, drei von vier Spielern finden das toll, einer nicht. Der sagt er würde und Bedingungen mitziehen und das macht ihn dann zum schlechten Spieler, wenn er nicht alles mitmacht, was ihm vorgesetzt wird? Hab ich das so richtig vernommen?

Wieso überhaupt zum schlechten Spieler? Zum schlechten Problemlöser ... Mitzögling ... Gruppenvorantreiber ... aber Spieler?!

Passt der sich einfach nicht an ... böser Spieler *schimpfdroh*

etwas einfacher:
Wenn Belchion schreibt: Ein schlechter Spieler schreit dir so lange ins Ohr, bis er seinen Willen bekommt, ein guter nicht.
Dann kannst du nicht antworten: Da krich'sch Herpes, wenn ich das lese.
Denn er hat Recht! Ich fürchte, da kann auch Gutmenschentum nichts mehr retten.

Was ich alle' kann ... Und ich finde nicht, dass du das Anrecht darauf gepachtet hast zu entscheiden, wer hier wann Recht hat und wer nicht. Und den Gutmenschen versteh ich in dem Zusammenhang gar nicht.

Belchion schrieb:
Du kannst auch fragen, dann würde ich dir verraten, dass ich mich über einen Artikel der Teilzeithelden geärgert habe.

Du hättest das auch einfach von vornherein mithin schreiben können, samt Link bzw. Kurzreferenz was dich so verärgert hat und nicht hier einfach: "Ich weiß was n guter und schlechter Spieler ist!" rumtönen.

Dann solltest du vielleicht nachfragen, wie etwas gemeint ist, bevor du herablassend Allgemeinplätze der Art "wenn man sich uneinig ist, muss man einen Kompromiss finden" von dir gibst.

Nein, du hast n Thread aufgemacht und möchtest was von der Leserschaft. Die Bringschuld und die Klärung etwaiger Ungereimtheiten liegt bei dir. Ehernes Gesetz des Internets. Zumindest dann, wenn du in deinem Initialpost Dinge reinschreibst, die bei anderen blöd rüberkommen können. Ist halt das Risiko - leb damit!

Wenn ich eine Sciencefiction-Kampagne in einem rein menschlichen Universum anbiete und ein Spieler einen Ork spielen will - dann kann es keinen Kompromiss geben.

Ja, aber da fängts doch schon an. Du bietest etwas an und einer mag es so nicht bis zum Ende durchziehen. Wieso macht IHN das zum schlechten Spieler? Versteh ich nicht. Und natürlich kann es nen Kompromiss geben. Und wenn dieser in letzter Instanz lautet "Gut, dann spielste diese Kampagne halt nicht mit! Kommste morgen trotzdem auf ne DVD rum?"

Es geht auch nicht ums Machtniveau

Im Topictitel schon ... und dann wirfste die Begriffe munter durcheinander oder auch nicht.... Das ist auch so ein Problem: Ich seh keinen roten Faden. Ich sehe, dass du dich über irgendwas geärgert hast und benennst irgendwas, aber so richtig zuende gedacht isses IMO nicht.

Interessant, es gibt also gute und schlechte Meister, aber sobald sie sich als Spieler an den Tisch setzen verschwinden die Unterschiede augenblicklich? Selbstverständlich gibt es gute und schlechte Spieler, wer etwas anderes behauptet, lügt.

Hat er so nicht gesagt. Es gibt Spieler, mit denen es fluppt und es gibt Spieler mit denen fluppts nicht. Ich erinner mich an zahlreiche Conventions, wo ich mit zahlreichen Leuten an Tischen gezockt habe, bei denen ich mir in Foren immer gedacht habe: MENSCH, was würd ich gern mal mit denen ne Runde zocken. Gedacht, getan, bereut.... Einige hatten Spaß mit denen, andere nicht. Einige hatten Spaß mit mir, andere nicht. Ein Spieler, den du als schlecht empfindest, der tut etwas oder etwas nicht, was dir besonders wichtig gewesen wäre oder dich eben abstößt. Das ist erstmal dein Problem, nicht seins. Und wenn ihr dann nicht darüber sprecht, dann kannste dich natürlich mokieren was für ne Nulpe er als Spieler ist, aber ändern tut das nichts.

Aha, wo genau schreibe ich nochmal Leuten vor, wie sie ihr Hobby handhaben müssen?

Hier:
"Gelegentlich möchte man als Meister eine Kampagne mit einem bestimmten Flair leiten"

Dort:
"Um diesem Problem vorzubeugen, sollte man klar darstellen, was man anbieten möchte. Es reicht nicht,zu sagen, »wir spielen in den Vergessenen Reichen«. Es sollte schon etwas konkreter sein, etwa »ich möchte in den vergessenen Reichen eine klassische Fantasykampagne leiten, also Elfen, Zwerge und Menschen gegen das Böse™«. Oder »ich möchte eine Kampagne in den Vergessenen Reichen mit allem inklusive der Ebenen leiten«."

An jener Stelle:
"Der Meister wäre also vollkommen im Recht, den Charakter abzulehnen"

Und nicht zu vergessen auch hier:
"Wenn das bloß Fluff sein soll, der die Altehrwürdigkeit der Familie unterstreicht, sollte man es durchgehen lassen - aber deutlich darauf hinweisen, dass damit eben keinerlei regeltechnische Vorzüge verbunden sind."

Beim ersten möchte der Meister ne Kampagne leiten ... ungeachtet dessen was die Spieler wollen.

Das zweite stellt zugegebenermaßen erst dann ein Problem in Richtung "Vorschreiben, wie man das Hobby zu betreiben hat" dar, wenn ein Spieler seine Wünsche äußert und der SL sagt: "Neinöne, entweder so, oder gar nicht!"

Beim dritten Punkt bestimmst du, wann ein Meister im Recht ist Charaktere abzulehnen, auch wenn sein Spieler das anders sehen mag. Hier isses vor allem diese Bestimmtheit, die mir sauer aufstößt: Ich bestimme, dass das nicht geht. Weg mit dem Charakter. Anstelle von "Also folgendermaßen: Der Plan sieht vor, dass die Kampagne folgendermaßen läuft. Du kommst mir jetzt mit nem Konzept, welches an diesen und jenen Punkten aneckt. Mir war aber so, dass dir die Ursprungsidee auch zugesagt hat, dann müssten wir feilen!" ... Weißte, grundsätzlich seh ich meine Aufgabe als SL darin Dinge für Spieler möglich zu machen, damit die zocken können, worauf die Bock haben. Und ich möchte auch gern so behandelt werden. Das ist bei dir so nicht vorgesehen? Abermals: Wessen Problem ist das jetzt? Und wie kann es am besten in den Griff bekommen werden?

Schließlich und letztendlich die Gönnerhafte Tour: Wenns eh nicht wichtig ist, dann kann er sein Spielzeug ruhig haben, aber sollte er jemals irgendwelche Vorteile draus ziehen wollen, muss das sofort unterminiert werden.

Das Grundproblem ist: Dieser SL, den du im Eingangspost als "man" bezeichnet" hast, wirkt auf mich wie jemand auf den ich in der Rolle als SL keinen Bock hätte, weil es nach seiner Nase zu gehen hat. Mach ich etwas anders, als er es will bin ich n schlechter Spieler und werde auch direkt an die Seite genommen, wenn ich es wagen sollte.

Und das ... ja, das proklamierst du im gesamten Eingangspost. Und bekommst Unterstützung durch den illustren Satz "Kannste nichts dagegen sagen - der hat Recht" ... ich find nicht. Ich find du kannst dein Problem und deine Herangehensweise überdenken bzw. auch deine Schreibe samt des Anspruchs an die User und dem eigenen Ziel. Ich find, dass ich Recht hab und der mischa auch und nun?


mischa schrieb:
Ich kenne das gleiche auch von der Spielerseite, wenn ProblemCHARAKTERE das Flair einer Kampagne zunichte machen [...]

3. Guter Spieler - Schlechter Spieler? Ich könnte kotzen. Ein guter Spielleiter schaut nicht von oben herab sondern hat mit seinen Spielern Spaß an der Sache.

Das hätte vieles in ein anderes Licht gerückt. Danke mischa

[edit]

Schließlich und letztendlich find cih es müßig darüber zu philosophieren, ob jemand ein schlechter Spieler ist oder nicht. Wenn der in meiner Perspektive so kacke ist, dass das gar nicht geht, dann spiel ich nicht mit dem. Fertig!
 
Hier:
"Gelegentlich möchte man als Meister eine Kampagne mit einem bestimmten Flair leiten"
[..]
Beim ersten möchte der Meister ne Kampagne leiten ... ungeachtet dessen was die Spieler wollen.
Es ist also negativ wenn man einmal eine bestimmte Kampagne leiten möchte?
Nur weil es ein bestimmtes Set an Spielern, respektive nur ein einziger, die Kampagne in dem Flair nicht spielen will.
Mit der These schreibt man anderen vor wie sie das Hobby zu betreiben haben?

Ich bin zwar durchaus auch für den Spielleiter als Dienstleiter, aber das er an Flair leiten muss was andere wollen, nicht leiten was er will wenn er kein Hobby-Diktator sein will, finde ich doch sehr überzogen.
 
Grundsätzlich macht miteinander quatschen und gemeinsam Lösungen finden absolut Sinn. Da scheinen wir uns alle einig zu sein. Ich für meinen Teil vertrete auch eher die Ansicht, dass ich als SL so'n bissel gebauchpinselt werden und das Spiel leiten möchte, worauf ich Lust habe, aber das liegt einfach am praktischen Nutzen. Wenn ich partout keine Lust habe, was mitzugestalten - ob nun als SL oder Spieler -, dann mache ich nicht mit. (Das wäre auch für alle Anwesenden die reinste Zeitverschwendung, weil man mir das ziemlich anmerken würde, wenn ich was leite, worauf ich keinen Bock habe.) Und deswegen ist es schon gut, wenn ich als SL hinter dem Projekt stehe. (Und wenn das Projekt nur mir gefällt und ich alleine am Tisch sitze, weil niemand klassisches Fantasy spielen will, dann lasse ich mich halt auf Kompromisse ein. Oder wir schauen alle DVDs.)

Ich finde es auch unglücklich, Spieler und SLs in Gut/Schlecht Kategorien einzuteilen. Vielleicht kann ein SL halt nur klassisches Fantasy...aber da sind die Kampagnen epischer Scheiß. Und vielleicht kann ein Spieler grundsätzlich nur den Barbaren-Typen geben...aber den macht er hervorragend. Das sind dann in meinen Augen noch lange keine schlechten Spieler. Die sind im besten Falle nicht so flexibel, wie andere.
 
Vielleicht einmal zur Referenz, der Teilzeithelden Artikel: Kolumne: Von „Problemhelden“ und ihren Spielleitern

Natürlich ist klar das man in der Idealform miteinander redet, eine gemeinsame Lösung findet und bereits damit vermeidet ein Problem zu haben.
Allerdings ist das Leben mitunter nicht Ideal und es kann passieren das ein Spielleiter eine Kampagne anbietet, mit einer bestimmten Vorstellung von Flair, Machtniveau, Stil und dergleichen, und von den Spielern einen Charakter erstellt der nicht zu den Vorstellungen des Spielleiters passt.
In dem Fall kann man sich überlegen wie man vielleicht besser kommuniziert was man haben möchte und welche Charaktere passend sind.
Man könnte betrachten welche Charaktere unter welchen Umständen Probleme in einer Kampagne bereiten können. Ich persönlich glaube nicht das, wie im Teilzeithelden Artikel skizziert, unbedingt nur die "mächtigen" bzw. "exotischen" Charaktere ein Problem darstellen können.
Ebenso kann man sich vielleicht Gedanken machen ob es vielleicht möglich ist eine Kompromisslösung zu finden.
 
Du hast gerade geschrieben

"Natürlich macht es Sinn, miteinander zu reden. Aber das Leben läuft nicht immer ideal ab. Manchmal muss man auch miteinander reden können."

:p
 
Manchmal ist das reden halt schwieriger als sonst :alien:
Wobei es durchaus sein kann das reden nicht hilft und vielleicht durchaus besser nicht miteinander spielt. :worm:
(Zumindest in der Kampagne, dem Abenteuer, einem bestimmten Plot oder einem bestimmten System)
 
Gabriel schrieb:
Belchion schrieb:
dir verraten, dass ich mich über einen Artikel der Teilzeithelden geärgert habe.
Du hättest das auch einfach von vornherein mithin schreiben können, samt Link bzw. Kurzreferenz was dich so verärgert hat und nicht hier einfach: "Ich weiß was n guter und schlechter Spieler ist!" rumtönen.

Belchion schrieb:
Dann solltest du vielleicht nachfragen, wie etwas gemeint ist, bevor du herablassend Allgemeinplätze der Art "wenn man sich uneinig ist, muss man einen Kompromiss finden" von dir gibst.

Nein, du hast n Thread aufgemacht und möchtest was von der Leserschaft. Die Bringschuld und die Klärung etwaiger Ungereimtheiten liegt bei dir. Ehernes Gesetz des Internets. Zumindest dann, wenn du in deinem Initialpost Dinge reinschreibst, die bei anderen blöd rüberkommen können. Ist halt das Risiko - leb damit!

Ich hatte den Eindruck, dass das ein abgetrennter und vom zuständigen Mod nicht ganz exakt zutreffend titulierter Seitenarm eines anderen Threads sei. Das hat für mch zumindest das "Machtniveau" im Titel (obwohl es darum augenscheinlich nicht geht) und den sehr konfusen Eingangspost erklärt. Der liest sich nämlich so, als bräuchte man irgendwelchen weiteren Kontext, um den richtig zu verstehen.

Insofern ist etwas weniger Aufregerei vielleicht angebracht. Und eine Überarbeitung bzw. erklärende Ergänzung (soweit technisch noch möglich) des Eingangsposts.

Ceterum censeum finde ich diese Threadarmabtrennerei (unabhängig davon, ob das in diesem Fall passiert ist, weiß ich ja nicht, vielleicht hat Belchion das ja auch alleine in den Sand gesetzt) genau aus diesem Grund furchtbar.
 
Der Meister wäre also vollkommen im Recht, den Charakter abzulehnen: [...]

Ne. Hat er nicht. Eine Person kann höchstens anführen und welchen Bedingungen sie teilnehmen will. Sie hat dann das Recht zu gehen, wenn man nicht zu einem Konsens kommt. Sollte es aber zu keinem Konsens kommen, ist die Person zu keinem Zeitpunkt SL gewesen.
 
Ein greifbarer Vorteil des SLs ist halt, dass es die komplette Runde umwerfen kann, wenn der SL das Recht wahrnimmt, zu gehen. Dadurch hat der SL schon einen stärkeren Einfluss darauf, was letztendlich gespielt wird. Das finde ich aber auch ok.
 
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