Petition für einen Abschlussband

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Wäre das Verhältnis zwischen f&s und der Community besser, könnte man fragen, ob man einen fanfinanzierten Abschlussband (mit oder ohne Unterstützung der Originalautoren) machen könnte. Ich fürchte nur, dass f&s dazu nicht bereit sind. Falls ja könnte man durchaus eine faire Lösung finden: Lizenz nur für einen Band (nämlich den Abschlussband), zur Verfügungstellen der Auflösungen. F&S geht dann keine weiteren finanziellen Risiken ein, und die Community lässt eine kleine Stückzahl drucken, um Engel würdig abzuschliessen. Und es wäre eine tolle Geste von F&S.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie auch dazu nein sagen würden ...
 
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Für das Geld kann man auch einen Autor engagieren, der die Seriennummer abfeilt und ein "Engel-inspiriertes" Rollenspiel schreibt.
So etwas wie Necropolis 2350 zum Beispiel?

Dort hat man mit einander im Clinch liegende Heilige Orden, eine Kirche mit Alleinherrschaftsanspruch über die gesamte Welt, Konzerne/Wirtschaftsregionen, die im Kalten Krieg mit der Kirche liegen, eine globale, alles durchdringende Bedrohung der Existenz aller Bewohner der Welt, Zonen permanenten Rauches, die undurchdringbar für technische Erkundung sind und die Lebewesen, die in diesen Zonen leben, schrecklich verändern, einen unsterblichen Papst, Heilige und Dämonen, soziale und moralische Konflikte zuhauf, SCs in Rollen von Elitestreitern der Heiligen Orden mit Gehorsams-, Keuschheits-, Frömmigkeits-Gelübden, Kultisten der seltsamsten Prägung von etwas gestört bis zu schwer durchgeknallt und gemeingefährlich, Streiter der Heiligen Orden, die mit Lanze und Schwert gegen Gegner mit Maschinenpistolen vorgehen, geheimnisvolle Mächte derjenigen, die vom Herrn mit Wunderkräften gesegnet wurden, Konflikte OHNE ENDE zwischen Kirche und Konzernen, Kirche und Rephaim, Konzernen und Rephaim, bei den Konzernen untereinander, bei den Heiligen Orden untereinander, innerhalb der Orden, zwischen Inquisition, Prätorianern, Kurie, Papst und so ziemlich allen sonstigen religiösen Organisationen, die die Kirche aufweist, Ketzerjagden, Häresie-Verfolgungen, Schauprozesse, grausame Strafen, und ein EWIGER KRIEG, der von den Menschen insgesamt VERLOREN zu werden droht.

Großer Unterschied: ALLE Geheimnisse werden im Spielleiterteil dem Spielleiter offengelegt. Der Necropolis-2350-Spielleiter WEISS für das Necropolis-2350-Setting von Anfang an, worauf Engel-Spielleiter seit der ersten Auflage des Engel-Grundbuches HOFFNUNGSLOS warten müssen.

Auch Necropolis 2350 hat einen gewissen Meta-Plot, der über das Update 2351-2355 und das noch ausstehende Apocalypse 2356 fortgeschrieben wird. - Dieser Meta-Plot ist aber schon im Grundbuch skizziert und ALLE WICHTIGEN GEHEIMNISSE sind schon dort dem Spielleiter offenbart.

Und es gibt einen Spielleiterteil, den man "gefahrlos" an Spieler herausgeben kann, ohne diese zu "verspoilern".

Und das Beste: Necropolis 2350 gibt es auch auf DEUTSCH!
 
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Jap. Zwar wird als Grund vorgeschoben, dass es sich nicht rechnen würde, jedoch ist der eigentliche Grund doch das es kaum Gewinn abwerfen würde.
Und aus Altruismus handelt ein solcher Verlag nunmal nicht.
Daher verstehe ich auch die Aussagen der Autoren nur zu gut.
Wenn man nicht bezahlt wird, dann arbeitet man auch nicht.

Also muss das von Leuten in die Hände genommen werden, die auf Bezahlung pfeiffen und es wirklich für Ruhm und Ehre tun.
Darauf wird sich F&S jedoch nicht einlassen. Auch gut. Dadurch wird das eigene Argument der finanziellen Unmöglichkeit noch peinlicher ad absurdum geführt.

Und tot ist Engel nur, solange es bei F&S bleibt.
Wenn ich mal daran denke wie oft DSA totgesagt wurde.
Und mittlerweile wird ein Band nach dem anderen rausgehauen, der Aventurische Bote ist ein farbiges Hochglanzheftchen und die Computerspiele sind Erfolgsschlager.
Da hätte Fanpro wohl auch nicht mit gerechnet, denn das alles ging erst zu dem Moment los, als die Sache Ulysses in die Hände fiel.
Manchmal kommt es einfach darauf an das eine Lizenz in fähigen Händen ist.
In fähigen Händen sind schon manche Lizenzleichen förmlich aufgeblüht...


Mmh... Lustig, das ein etwaiger Lottogewinn vor Allem in den Kauf der Lizenz "The longest journey" von Funcom und den Kauf der Lizenz "Chroniken der Engel" von F&S fliessen würde...
Manchmal wünschte ich das ich genau wie alle anderen mit einer Weltreise und einer Flotte Porsches meine Premium-Bedürfnisse befriedigen könnte... :D


@Zornhau: Necropolis 2350 ???? Höre ich zum ersten Mal! Klingt großartig! Vielen Dank für den Tipp! ;)
 
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@abm: Du meinst BoD, also Books on Demand, ja?
Ebenfalls ne schöne Idee. ;)

Ja genau BoD.

Und wie gesagt, könnt man den Drachenlandverlag über deren Erfahrungen mit BoD befragen.

Wenn man ISBN Nummern für BoD will wäre eine Kooperation mit einem anderen Verlag (der ebenfalls an BoD interessiert ist) sinnvoll, da ich gehört habe, dass man die ISBN nummern für BoD meist in fünfer Paketen erwerben muss.
 
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Jap, BoD klappt erstaunlich gut.
Hat ein Freund von mir mit seiner Doktorarbeit fix und unkompliziert hinbekommen.
Nachteil ist nur, dass man wirklich vom Lektorat bis zum Layout alles selbst machen muss, also nicht auf professionelle Hilfe durch den Verlag zurückgreifen kann.
Man müsste schon so etwas wie eine kompetente Redaktion zusammenbekommen, die sich der Sache annimmt.
Schön ist auch das man sich seine Gewinncharge selbst auswählen kann.
Bücher über BoD sind grundsätzlich ein bisschen teuer, aber für engagierte Hobbyautoren de facto die einzige Chance mal was zu veröffentlichen.

Für Engel würde ich den großen Vorteil sehen das auch wirklich nur DANN gedruckt wird, wenn jemand etwas bestellt.
Dadurch reduziert sich der ganze finanzielle Aufwand enorm.
Was bleibt ist einfach die fehlende Lizenz. ;)

Wenn sich das in einem bezahlbaren Rahmen abspielt, werde ich mal schauen ob wir Einzelhändler und andere Fantasy-affine Sponsoren ins Boot holen können um im Rahmen einer etwaigen Vereinsgründung Engel zu kaufen.
Werde mich mal im Januar mit einem befreundetem Patentanwalt treffen, ich muss zugeben das ich da selbst nicht soviel Ahnung habe um auf professionelle Beratung verzichten zu können.
Dann lass ich auch gleich ne offizielle Anfrage mitlaufen, ob und für welche Summe sich F&S trennen könnte.


Zu den ISBN-Nummern: Die sind nicht so argh teuer. Kann nicht schaden wenn wir 3 ISBNs mal in der Hinterhand behalten. Lohnt sich eigentlich nicht die einzeln zu verticken. ;)
 
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Am ob zweifle ich.
Das ist alles eine Geldfrage. Ich bin sicher, wenn jemand mit dem sprichwörtlichen Aktenkoffer voller 100€-Scheine bei F&S auf der Schwelle steht, dann hat er wenige Wochen später auch die Engel-Lizenz in der Tasche.

Ich bezweifle nur, ob sie so viel wert ist.
 
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Ich glaube Graute wäre viel zu stolz Engel abzutreten, aus Prinzip schon nicht.
Ist schließlich ne Eigenproduktion....
Ich weiß auch nicht ob ein anderer Verlag es vielleicht nicht ins negative verändern würde....Bedenken hätte ich da schon.
 
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Ich weiß auch nicht ob ein anderer Verlag es vielleicht nicht ins negative verändern würde....Bedenken hätte ich da schon.
Du meinst NOCH negativer als dies ein zu einem GEILEN Rollenspiel lieblos und uninspiriert dahingeschludertes Husch-Husch-"Ende" sein kann?

Also DAFÜR müßte sich ein Lizenznehmer schon MÄCHTIG anstrengen, um es so zu versauen, wie F&S das bislang selbst hinbekommen hat.

Eventuell können die "Engelmacher" vielleicht ein paar "worst practices" über das Demütigen der Fans und das Verärgern der Kunden an den Lizenznehmer vermitteln - und selbst dann würde es nur HALB so schlimm werden, wie beim Hausverlag, denn um es GENAUSO übel hinzubekommen müßte man die SCHRANKENLOSE ARROGANZ der Engelmacher haben.

Und das ist tatsächlich DAS Alleinstellungsmerkmal von F&S. Das macht ihnen so schnell KEINER nach.
 
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Naja, ich fürchte um den Inhalt des Produktes - den ich durchaus als hochwertig erachte - nur eben den letzten Roman nicht.
Ich bin mit dem ganzen Konzept sehr zufrieden und würde nicht wollen, das es ein anderer Verlag irgendwie umschmeißt, ändert oder sonst irgendwas damit macht.
Da mach ich mir mein Ende lieber selber.
 
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Genau Leyanna und deshalb wirst du eingestellt. :D
Das ist doch die von mir beschriebene Problematik. Wenn man dem Spielleiter und seiner Runde lediglich EIN Ende vorkaut, dann wird da auch wirklich nur eine ganz bestimmte Gruppe mit glücklich.
Das Ende muss optional ablaufen, also mindestens 3 verschiedene Endkapitel haben aus denen sich der Spielleiter dann entweder eines aussuchen kann, oder er sich aus den unterschiedlichen Modulen ein eigenes zusammenbastelt.
Das ganze bekommt man auf 50 Seiten über die Bühne, möglicherweise teilt man sich gar die Einleitung, nur um sich dann später aufzuteilen. Wo soll denn das Problem sein?

Eines der drei Endkapitel macht man so, wie es sich die Autoren mit Deus Vult vorgestellt haben, die anderen beiden Kapitel bieten eine Alternative an, wie sie durch Fans wie dich, Leyanna, entsteht.
Ich sehe in dieser Vorgehensweise absolut keine Möglichkeit die Sache grundsätzlich zu verbocken.

Und das ist immerhin noch besser als wenn ein System komplett stirbt.
 
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Wenn ihr sowas macht, nehmt euch nur nicht zuviel vor, sonst kommt das am Ende auch bloß nicht zu Stande. Finanziell würde ich wohl auch beisteuern (wenn etwas am Horizont zu erkennen ist, und dann auch erst, wenn F&S das Projekt abgeschlossen haben, also Roman, eventuell Auflösungs-pdf usw., bzw. wenn sie sagen, dass nix mehr kommt), aufwandstechnisch nicht.
 
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Genau Leyanna und deshalb wirst du eingestellt. :D

Na, ob meine Endversion so massentauglich ist, ich bin ja so furchtbar di Terni fixiert...:inlove:
Aber nach den ganzen Ankündigungen im "de Bello" schien es ja tatsächlich so, als wäre von dem noch was zu erwarten. Also mehr als einfach zu sterben.
Mein Hauptproblem mit dem Ende ist eigentlich, das es jetzt so ein abgedroschenes "Ende aller Tage - Jesus gegen Antichrist" - Endzeitgedöns geworden ist, ich hatte eigentlich was kreativeres erwartet.
Und vor allem nix so übernatürliches, dachte eher an den großen Krieg zwischen Kriche und Diadochen, wo sich dann Nordbund, Jünger und die restlichen Briten noch mit den Diadochen zusammentun - und dabei werden dann die letzten Geheimnisse gelüftet.
Wär ich mit zufrieden gewesen, werd ich auch so spielen :cool:
 
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Und vor allem nix so übernatürliches, dachte eher an den großen Krieg zwischen Kriche und Diadochen, wo sich dann Nordbund, Jünger und die restlichen Briten noch mit den Diadochen zusammentun - und dabei werden dann die letzten Geheimnisse gelüftet.
Wär ich mit zufrieden gewesen, werd ich auch so spielen

Ich habe es so ähnlich zu Ende gebracht. ;)

Der Rest des Posts ist SPOILER!!, will ja einige Infos aus Mater Ecclesiae und Hiobs Botschaft nicht frei herumposaunen. :koppzu:











Bei mir sah das Ende so aus:

Bei mir haben die Spielercharaktere den Laden zum Einsturz gebracht. ^^

Habe die in "Hiobs Botschaft" angedeuteten erwachsenen Engel als Vorbild genommen, nachdem meine Spielrunde ne ganze Zeit im "Auftrag des Herrn" unterwegs war (u.a. in Britannien) und irgendwann die grausige Wahrheit erfahren musste.
Die Schar hat ihren Ramieliten durch nen Haufen von Zufällen vor der Läuterung gerettet, und ist zudem auf eine Widerstandsgruppe in einer Diadochenstadt gestoßen, angeführt von zwei erwachsenen Engeln. Den Plot habe ich dann so aufgezogen das meine "erweiterte" Engelsschar sich mittels einiger reicher Diadochen zu einer Undercover-Truppe zusammengeschlossen hatte.

Habe auch den Charakter Wittgenstein aus den Hiob-Bänden als Quasi-Söldner mit ins Boot geholt mit dem Ziel die Wahrheit hinter dem Herrn der Fliegen zu finden. In Aeterna habe ich dann bei den Sarieliten so etwas wie das "Geheimarchiv des Vatikan" verborgen, dass sich letztendlich als unheimlich ausuferndes Rechenzentrum herausstellte. Da unser Ramielit bereits zuvor in seiner Kathedrale der Gedanken mit Computertechnik experimentierte (was ihm schließlich auch beinahe die Läuterung eingeheimst hätte) konnte die Gruppe den Geheimnissen auf die Spur kommen. Letztendlich stellte sich heraus das die Fegefeuer von gigantischen Spiegeln im Weltall hervorgerufen wurden, die ursprünglich im 22. Jahrhundert dafür vorgesehen möglichst viel Sonnenlicht von der Erde wegzureflektieren um eine künstliche "Eiszeit" zu erschaffen, die Erde also wieder um wenige Grad abzukühlen um die Klimakatastrophe abzuwenden.

Im 23. Jahrhundert brach schließlich der Dritte Weltkrieg aus, der diesmal die Krönung einer ständig fortschreitenden religiösen Fundamentalisierung war. Bei dieser Darstellung orientierte ich mich nicht an einem totalen nuklearen Winter, wie er oftmals thematisiert wird, sondern an den Auswirkungen der Atomtests auf dem Bikini-Atoll. Heute wirken die dortigen Inseln wie ein unberührtes Südseeparadies und das nur 50 Jahre nach dem absoluten Fallout. Dennoch sind Flora und Fauna durch und durch radioaktiv verseucht. Was würde das also für das Europa des 27 Jahrhunderts bedeuten? Richtig, ein begrenzter atomarer Konflikt würde nach 300 Jahren absolut gar keine offensichtlichen Auswirkungen haben, während die verborgenen Gefahren durch die vereinzelte Strahlung (siehe Bikini, wo nur noch vereinzelte Strahlungsspitzen zu verzeichnen sind und das nur 50 Jahre danach!) zu unerklärlichen Seuchen, Leiden und frühem Ableben führen würde. Die idealen Voraussetzungen also um die Menschen in das tiefste Mittelalter zurückzuwerfen, ohne das sie bemerken das es jemals anders gewesen ist, so ist auch zu erklären das immer wieder Erwachsene dem "Veitstanz" zum Opfer fielen. (Denn: Je länger man in Kontakt zu ihr ist, umso größer das Krebsrisiko der anhaltenden Strahlenbelastung.

Ergo: Die Menschen werden über Generationen hinweg einfach nicht mehr alt. Für die Zeitzeugen muss es so wirken, als würden alle "Erwachsenen" ganzer Generationen einfach sterben.) Nach den ganzen Kriegswirren gerieten die Weltraumspiegel in die Hand von zwilichtigen Subjekten, die in der Macht über die Sonne eine vermeintlich wirkungsvolle Waffe sahen. Allerdings waren diese unerfahrenen Überlebenden überhaupt nicht in der Lage die komplexe Technik dieser Wunderwerke zu verstehen. So gerieten die Spiegel durch missbräuchliche Verwendung außer Rand und Band und richteten sich nun gegen die Erdoberfläche. Nicht nur das die Sonne nun erneut ungebremst die Erde bestrahlte, im Orbit spielte sich zudem ein schauriges Ballett ab, bei dem einige Spiegel - je nach Sonneneinstrahlung - die Strahlen gar bündelten und wie durch ein Brennglas konzentriert auf die Erde richteten.
Dumm nur: Das Wissen wie man die Orbitalspiegel abstellt, oder umlenkt ist - spätestens im 27. Jahrhundert - komplett verlorengegangen. Die "Wissenden" (gleich mehr zu diesen Gestalten) wissen zwar um die Ursache der Fegefeuer, haben aber keine Möglichkeit die langsam rotierenden und in unterschiedlichen Intervallen gefährlich werdenden Spiegel aufzuhalten.
Die Polkappen schmolzen und wo die "Fegefeuer" niederregneten hinterließen sie verbrannte Erde.
Um diese biblische Flut und die Fegefeuer entwickelte sich - ausgehend von den überbleibseln einer fundamentalreligiösen Generation, die sich selbst in die Luft gesprengt hatte - zunächst ein neuer Kult, der sich binnen weniger hundert Jahre zu einer machtversessenen Theokratie entwickelte. Herz und Hirn der Ordnungsmacht war ein Symposium aus wenigen ehrgeizigen Männern und Frauen, die das Wissen um die Vergangenheit und die Anwendung der Technologien eifersüchtig hüten sollten. Ich entschloss mich in meiner Spielrunde sogar den Großteil des Konsistoriums als unwissend abzustempeln und legte die eigentliche Macht in die Hände einer kleinen Gruppe von "Wissenden", die zu der Zeit der Handlung aus niemals mehr als 5 Personen bestehen (die allesamt jeweils Konsistorialkardinal sind).

Darunter richtete ich eine ungleich größere Verwaltungsebene ein, bestehend aus ungefähr 2 Dutzend Personen in der ganzen bekannten Welt, die um die Geheimnisse der Engelserschaffung usw. usf. wissen, jedoch keineswegs um die Hintergründe zum Herrn der Fliegen, oder der Fegefeuer.
Dieser Herr der Fliegen und seine Traumsaat, ist nichts weiter als das Ergebnis eines Zusammenspiels von künstlicher Mutation und Evolution. Vor und während des großen Krieges wurden insbesondere Insekten zum Versuchsobjekt der kriegsführenden Parteien, bereits im 20. Jahrhundert experimentierte man an "ferngesteuerten Kakerlaken" zu Spionagezwecken. Vorteil von Insekten waren und sind die nicht von der Hand zu weisende Abwesenheit von geistiger Komplexität.
Ebenso sind Insekten schneller reproduzierbar als beispielsweise Säugetiere. Durch eine Unmenge von Experimenten, teils auch solche bei denen dreissig Zentimeter lange Hirschkäfer gezüchtet wurden, gingen diese vermeintlichen Kriegswaffen durch eine Vielzahl von genetischen Flaschenhälsen, im Verlauf der Kriegswirren und der nuklearen Verseuchung. Durch die plötzliche Dezimierung von Fressfeinden, wie den meisten Säugetierarten und nicht zuletzt durch die dramatische Vermehrungsrate, vollzogen sich binnen weniger hundert Jahre wahre Evolutionssprünge. Heute arbeitet die "Traumsaat" wie ein perfekt aufeinander abgestimmter Ameisenhügel. Eine Kollektivintelligenz lenkt den Schwarm, der letztendlich nur "reagiert".


Zurück zur Schar: Die Spielgruppe kommt zu dem Schluss, dass mitnichten fromme Kinder, die man als Engel zusammenbastelt eine Antwort auf die Bedrohung durch die Traumsaat sind, sondern der schnellstmöglich technologische Wiederaufbau Europas, wie er in den Diadochenstädten ja vehement praktiziert wird. Irgendwann mag es - wenn es noch nicht zu spät ist die alten Technologien wiederzuentdecken - sogar möglich sein die Fegefeuer aufzuhalten. Allesamt Gefahren, die dem Symposium der Wissenden zwar bewusst waren, jedoch billigend in Kauf genommen wurden um die eigene Macht zu erhalten.

Somit sind es vielerlei Aspekte, welche die angelitische Verschwörung nach einem viel zu langem Status Quo schließlich zum Einsturz bringen. Der Verlust der "Tinte" und des unvorhergesehenen Verlustes des Trondheimer Himmels wie auch die Invasion Britanniens, bei denen sich manche Kriegsteilnehmer auf angelitischer Seite nach dem Sinn des sinnlosen Abschlachtens gefragt haben. Gleiches gilt für die erstarkenden Diadochen zu und der Öffnung des Korridors von Korsika, wo nun ein ganzer Haufen "erwachsener" Engel die angelitische Sicht der Dinge erschüttert. Die Wissenden haben viel zu lange gezögert um dem drohenden Untergang ihrer Machtbasis entgegenzuwirken und nun, am Ende ihrer Tage setzen sie nochmal alles ein was sie haben um ihre Macht noch einmal mit Gewalt zu unterstreichen (siehe die Verzweiflungstat des Bello Britannico).

Die Chronik endet damit, dass das Fegefeuer auf Roma Aeterna zusteuert. Während das Konsistorialkollegium die Koffer packt und den Regierungssitz nach Nürnberg verlegen will, ist die erste und einzige Gelegenheit nach Jahrhunderten gekommen, dass Regime zu stürzen, indem man den Pontifex höchstselbst ins Boot holt. Konfrontiert mit zahlreichen Klonen, die sich in den Tiefen des Himmels befinden und die nun in ihren Alkoven ebenfalls nach Nürnberg transportiert werden sollen, wird Petrus Secundus über das Geheimnis seiner Unsterblichkeit, sowie das ihm drohende Schicksal (und das seiner aberhunderter Vorgänger) aufgeklärt. In einer inszenierten Abschlussmesse, nach der das Kardinalskollegium den Weg nach Nürnberg antreten will, bezichtigt Petrus Secundus alle Kardinäle als Hochverräter und Ketzer, aufgrund ihrer Flucht vor dem Fegefeuer, anstatt mit ihrem Glauben und ihren Gebeten bis zur letzten Sekunde dem "Herrn der Fliegen" Einhalt zu gebieten. Unter den Augen von zehntausenden Gläubigen werden die Kardinäle widerstandslos von den Templern und Engelsscharen gefangengenommen, die fünf Verschwörer erleben im Folgenden die "Läuterung" am eigenen Leibe. Am Abend erteilt der Pontifex allen Bewohnern der Heiligen Stadt den Evakuierungsbefehl, während er - und das verbliebene Kardinalskollegium - in der Stadt zu bleiben gedenken um den Gläubigen ein Zeichen zu geben. (Die Kardinäle nicht ganz unfreiwillig).

Petrus Secundus lässt eine Enzyklika in alle Welt verbreiten, indem er ankündigt durch sein Opfer und das der ewigen Stadt, ein Zeichen vor dem Herrn zu setzen. Im selben Schreiben hebt er den Technikbann auf und fordert die Menschen auf sich die Erde erneut mit allen Mitteln untertan zu machen und das Böse auf ewig zu vernichten. Am nächsten Morgen brennt die Heilige Stadt. Und unsere Helden fliegen einem ungewissen, aber immerhin freiem Schicksal entgegen.



***


Natürlich kann man jetzt sagen: Eine wirkliche Auflösung ist dieses offene Ende ja auch nicht.
Aber die wichtigsten Fragen werden beantwortet und es gibt de facto kein Happy End, denn dieses wäre bei einem solchen Setting auch nicht angemessen.

Ich habe mich deshalb dafür entschieden, weil einfach keine der großen Fragen mehr offenbleibt, die ich mir selbst lang genug gestellt habe. Außerdem endet alles naturwissenschaftlich, wenngleich natürlich stets die Frage bleibt ob nun das Schicksal oder der Zufall eine Rolle spielte, als die Brandlandkorridore in das Antlitz der Erde geschnitzt wurde. Und dennoch ist die höhere Macht nicht ganz aus der Rechnung verschwunden, denn letztendlich offenbart ein Blick auf die Landkarte die seltsamen Muster, die die Fegefeuer auf ihnen hinterlassen haben. Mehr als diese Subtilität darf jedoch auch nicht auftauchen um das zarte Erschaudern vor dem Göttlichen nicht ins Lächerliche zu ziehen...

Ich hoffte mit diesem Ende meiner Spieler glücklich zu machen und drei von ihnen wissen bis heute nicht, dass Engel eigentlich gar kein Ende hat und ich mir das alles selbst ausgedacht habe. Das ist - für mich - der schönste Lohn. ;)
 
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EX-ZEL-LENT!

Genau DAS würde ich mir - schön aufbereitet und für eine Umsetzung am Spieltisch optimiert - für einen Abschlussband wünschen.
Und genau das wird und will F&S uns nicht liefern.

Ich sehe schon einen illegalen Rogue-Abschlussband im Netz entstehen ;-)
Zeit zum Entern!
 
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Mir fehlt hier etwas hinter der Traumsaat (und seis nur eine Insektenkönigin, noch ein Riesencomputer oder irgendsowas - Hauptsache nicht einfach nur "evil Schwarmhirn", das würde viele Erscheinungen der Traumsaat etwas unspektakulär machen), außerdem mag ich es nicht, wenn die Angeliten die großen Bösen und alle anderen freiheitsliebende Revolutionäre sind. Davon abgesehen: klingt gut. Vor allem, weil die Welt danach noch interessant ist. Ich würde die Aufbegehrer in meiner Version nach dem Fall der Kirche in einen Bürgerkrieg um die neue Herrschaft verfallen lassen - in der die Kirche dann natürlich auch wieder erstarken würde, wenn auch nur als kleine Fraktionen zwischen den ganzen anderen.
 
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Wie gesagt, mit meinem Abschluss muss nicht jeder einverstanden sein.
Daher bin ich ja für 3 Abschlüsse.
Den offiziellen des F&S Teams wie in Deus Vult, so einen wie meinen, also ohne Hokuspokus, wie Zornhau es nennt und wiederum einen der so ne Art episches Zwischending darstellt.
Ich meine: Was spricht denn dagegen wenn tatsächlich der "Herr der Fliegen" hinterm Ural hockt, ein paar der Konsistorialkardinäle "fernsteuert" oder erpresst und schließlich in einer epischen Endschlacht besiegt wird? ;)


Ich will ja nur verdeutlichen:
Wir Fans sind nicht dumm oder unkreativ. Wir könnten den Abschlussband durchaus selbst schreiben.
Für DSA erscheinen ja schließlich auch Fanprojekte. Ich selbst bin voll und ganz bei Rakshazar (Rieslandprojekt) eingespannt, da quatscht uns auch keiner von Ulysses rein, eher mal durch lobende Anerkennung.

UNMÖGLICH ist grundsätzlich NIE etwas.
Vielleicht sollten wir soweit gehen und einfach mal einen Arbeitsthread veröffentlichen, wo wir verschiedene Plots durchspielen und im Rahmen eines Fanprojekts mal sowas wie ein Arbeitspapier für Spielleiter erstellen.
Das wäre mit Sicherheit ebenfalls recht befriedigend und ich müsste nicht extra F&S kaufen, die halbe Belegschaft feuern und Zornhau einstellen. ;)
Wobei ich das - bei entsprechend freien Mitteln - jedoch jederzeit und mit Genuß tun würde. :headbang:

@La Cipolla: So langsam geht der Thread hier vom Nörgeln weg in Richtung: "Lasst uns mal angestrengt nachdenken wie wir den (im wahrsten Sinne des Wortes) GOTTVERDAMMTEN Mistkarren aus dem Dreck ziehen". Schöne Ideen, mehr davon.

@all: MEHR DAVON! ;)


Edit:

Kleiner Nachtrag zur Strahlenbelastung, den ich noch vergessen hatte!

Was ich bei meiner Strahlenbelastung noch vergass zu erwähnen: Betroffen von Radioaktivität sind vor allem metallische Objekte, also insbesondere auch die ganze Infrastruktur, die somit zur Todesfalle wurde!
In Russland gibt es heute beispielsweise ganze U-Bootfriedhöfe in den Häfen des Nordmeeres, die radioaktiv verseucht sind.
In Tschernobil ist die umliegende Flora und Fauna auf den ersten Blick "gesund", die Strahlung ist nur in Samen und Früchten, vor Allem aber an alten rostigen Fahrzeugen und Gebäuden messbar.

Kein Wunder das die Überlebenden des Krieges eine Heidenangst vor dem Technikkram hatten.
Nachdem sie die Pfoten von dem Zeug nahmen wurden sie plötzlich wieder älter.
Die Menschen wussten zudem das radioaktiv verseuchte Gegenstände und Gebiete mit dem Radioaktivitätssymbol versehen wurden.
Das sieht exakt so aus wie das angelitische Schwingenkreuz.
Die Leute haben das Schwingenkreuz somit zunächst als Warnung, jahrhunderte später dann als "Schutz" vor dem bösen Zauber verstanden.
Kein Wunder das eine Gruppe Arschlöcher, die ne Religion um den ganzen Quatsch bastelt auf ziemlich offene Ohren stößt.

Damit erklärte sich auch der frühere Technikbann nach Veitstanz und Flut und noch im 27. Jahrhundert sterben Menschen an der "Strafe des Herrn", wenn sie Gegenstände aus der Zeit davor für längere Zeit nutzen oder gar berühren.
 
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So gut ich die kreative Energie finde, mit ernsthaften Schritten sollten wir zumindestens warten, bis der letzte Roman raus ist - und falls sowas sichtbar ist und nicht nur gegen unendlich angekündigt, auch bis die eventuelle Auflösungs-pdf da ist. Denn selbst, wenn einem das dann nicht passt, könnten da noch Ideen (oder auch abschreckende Herangehenswesen) drin sein, deren Rauslassen einen Biss in den eigenen Arsch zur Folge hätte.
 
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Mir fehlt bei dir eigentlich nur noch die Erklärung, was es mit den Jüngern des Morgensterns auf sich hat (verblendete Fanatiker, oder hängen sie doch irgendwie mit der Traumsaat zusammen) ...
 
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