Materialsammlung Okkultismus im 18 Jahrhundert

Madpoet

Der Variable Posten in der Nahrungskette
Registriert
31. Januar 2006
Beiträge
4.452
Okkultismus im 18 Jahrhundert

Aus Wickipedia Hexenverfolgung ? Wikipedia
Letzte Hexenprozesse

Als eine der letzten der Hexerei angeklagten Frauen wurde Anna Schnidenwind am 24. April 1751 in Endingen am Kaiserstuhl hingerichtet. Vermutlich fand die letzte Hexenhinrichtung auf Reichsboden 1756 in Landshut statt. Am 4. April 1775 wurde im Stift Kempten im Allgäu Anna Schwegelin wegen Teufelsbuhlschaft als letzte Hexe in Deutschland der Prozess gemacht. Das Urteil des Fürstabt Honorius von Schreckenstein, dem kraft kaiserlichen Privilegs (Campidona sola judicat …) die geistliche und weltliche Gerichtsbarkeit zustand, wurde aber nicht vollstreckt, da der Fürstabt wenige Tage vor der Vollstreckung befahl, erneut die Ermittlungen aufzunehmen. Der Fall wurde jedoch nicht weiter verfolgt, so dass Anna Schwegelin 1781 im Kemptener Gefängnis eines natürlichen Todes starb.
Noch später, nämlich 1782, wurde als letzte Hexe der Schweiz Anna Göldi in Glarus (Schweiz) hingerichtet, allerdings wurden im Urteil Begriffe wie „Hexerei“ oder „Zauberei“ vermieden. Diesen Prozessen begegnete man in der aufgeklärten Öffentlichkeit Europas allerdings bereits mit Abscheu.
Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 in Südpreußen statt. Aber noch 1836 wurde eine vermeintliche Hexe von den Fischern der Halbinsel Hela der Wasserprobe unterworfen und, da sie nicht untersinken wollte, gewaltsam ertränkt.

Zu erwähnen währen auch die Hexenprozesse in Salem, Amerika um das Jahr 1690

Vampirglaube und Wiedergänger



Aus : Vampirroman ? Wikipedia

Hintergrund :
Schauermärchen und Sagen über Wesen, die Menschen oder Tieren das Blut aussaugen, gab es zu allen Zeiten in allen Kulturkreisen. Besonders im slawischen Volksglauben spielt der Vampirglaube eine wichtige Rolle.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es in Serbien (damals Teil der Habsburger Monarchie) zu einer mit damaligen medizinischen Kenntnissen unerklärbaren Epidemie, die zu zahlreichen Todesfällen führte. Bei der Exhumierung zweier als Vampire verdächtigter Toter, Peter Plogojowitz und Arnold Paole, wurden die Leichen angeblich unverwest und mit Blutspuren am Mund vorgefunden, woraufhin man sie pfählte. Durch die Verbreitung der Vorfälle in der europäischen Presse kam es zu einer allgemeinen „Vampir-Hysterie“.

Peter Plogojowitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Peter Plogojowitz ? Wikipedia

Peter Plogojewitz († 1725 im Dorf Kisilova bei Požarevac, vielleicht das heutige Kisiljevo); serbisch Petar Plagojević oder Blagojević, war ein serbischer Bauer, von dem man glaubte, er sei nach seinem Tod als Vampir wiedergekehrt.
Nach seinem Tod verstarben mehrere Menschen nach kurzer, unbekannter Krankheit. Einige von ihnen behaupteten vor ihrem Tod, Peter habe sie nachts aufgesucht und gewürgt. Die Dorfbewohner öffneten sein Grab und stellten fest, sein Leichnam sei nicht verwest, außerdem sei frisches Blut an seinen Lippen gewesen. Anschließend wurde ein Pfahl durch das Herz gestoßen und der Leichnam verbrannt. Ein Beamter der österreichischen Reichsverwaltung, Kameralprovisor Frombald, erlaubte dieses Verfahren, wenn auch nur ungern, weil die Dorfbewohner vor Angst außer sich waren und glaubten, dass die ganze Gemeinschaft vom Vampir ausgerottet werden könnte – wie sie behaupteten, war dies bereits „in türkischen Zeiten“ geschehen (d. h. als das Dorf noch – bis 1718 – zum Osmanischen Reich gehört hatte). Der Bericht des österreichischen Beamten war eines der ersten dokumentierten Zeugnisse über den Vampir-Glauben im Europa der Neuzeit und trug zur Vampirmanie des 18. Jh. in Deutschland, England und Frankreich bei.
Das Ereignis war dem späteren Fall von Arnold Paole sehr ähnlich, als offizielle Vertreter österreichischer Behörden sich persönlich bezeugten über die Merkmale des Vampirismus, d. h. einen angeblich nicht verwesten Körper mit "neuer" Haut, Haaren und Nägeln, aus dessen Mund scheinbar frisches Blut austrat und anderes. Diese Phänomene oder der Anschein dazu sind heute bekannt als natürlicher Prozess bei der Verwesung eines verstorbenen Körpers.

Arnold Paole
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Arnold Paole ? Wikipedia
Arnold Paole († 1732 in Medvedga; auch: Arnod Paole, Arnond Parle, Arnold Pavle) war ein serbischer Hajduk, der nach seinem Tod angeblich zum Vampir geworden war. Sein Fall und der des Peter Plogojowitz gelten als bekannteste Beispiele für den damals alltäglichen Glauben an Vampiren, da sie durch die Aufzeichnungen österreichischer Ärzte und Offiziere dokumentiert worden waren.
Paoles Tod [Bearbeiten]
Im Frühjahr 1727 kam Arnold Paole von seinem Militärdienst in der osmanischen Armee zurück nach Hause in Medvedga an der Morava, in der Nähe der serbischen Stadt Niš. Das Gebiet im Süden Serbiens war seit einigen Jahren unter habsburgischer Herrschaft. Der ehemalige Söldner erwarb ein Stück Land, wandte sich der Landwirtschaft zu und war bald in der Dorfgemeinschaft bekannt. Möglicherweise erhielt er als ehemaliger Soldat auch Zuschüsse von der habsburgischen Militärverwaltung, die bemüht war, an der Grenze zum Osmanischen Reich eine Miliz aufzubauen, die mit dem Land, aber auch mit der Kriegsführung der Osmanen vertraut war. Nach einiger Zeit verliebte er sich in die Tochter des Landbesitzers, dessen Land an seines grenzte, und die beiden heirateten.
Arnold erzählte seiner Frau, dass er große Angst davor hätte, frühzeitig zu sterben. Während seiner Militärzeit war er in Gossowa (vermutlich der heutige Kosovo) stationiert gewesen, wo der Aberglaube besagte, dass ein Fluch jene ereilt, die sich selber töten, und zwar werden sie in ruhlose Untote, d. h. in Vampire, verwandelt. Auch erzählte er seiner Frau, dass er dort von einem Untoten Wesen besucht wurde, er aber das Grab dieses Wesens aufgesucht und den Leichnam verbrannt hätte, so wie es dort üblich war. Darüber hinaus hatte er von der Erde, unter welcher der Vampir begraben lag, gegessen, um sich vor weiteren Attacken zu schützen. Dieses Erlebnis hatte ihn jedoch so stark beeinträchtigt, dass er das Militär verließ und nach Hause zurückkehrte.
Im Jahre 1732 stürzte Arnold von einem Heuwagen und wurde bewusstlos ins Haus getragen, wo er kurz darauf verstarb. Er wurde auf dem örtlichen Friedhof begraben.
Die Folgen [Bearbeiten]
Kurze Zeit danach begannen die Gerüchte um Arnold. Er wurde mehrfach im Ort gesehen, immer bei Nacht. Einige behaupteten sogar, er hätte sie besucht und sie gewürgt. Allerdings war in keinem der Augenzeugenberichte vom Blutsaugen die Rede. Einige Wochen später wurden jedoch mehrere der Personen, die behauptet hatten, Arnold nach seinem Tod gesehen zu haben, tot aufgefunden, ohne dass die Todesursache klar war. Klarheit sollte eine offizielle, von der habsburgischen Militärverwaltung in Belgrad ausgesandte Kommission schaffen, die aus zwei Stabsärzten, zwei Armeeangehörigen und einem Priester bestand. Sie entschlossen sich, das Grab Arnold Paoles zu öffnen und seinen Leichnam zu exhumieren. Was sie vorfanden, war mehr als erstaunlich: Sein Leichnam war offenbar überhaupt nicht verwest, und seine Haare und Fingernägel schienen nachgewachsen zu sein. Doch der Beweis, dass Arnold ein Vampir war, war das frische Blut, welches sich in seinen Mundwinkeln befand. Die österreichischen Kommissare ließen den Körper von Arnold Paole sowie alle anderen Leichen, die Zeichen von Vamprismus aufwiesen, pfählen und verbrennen.
Der Stabsarzt Johann Flückinger sandte einen ausführlichen Bericht nach Wien, in dem er die Ereignisse in Serbien schilderte und eine Erklärung zu finden versuchte. Sein Bericht wurde binnen weniger Wochen in zahlreichen Zeitungen nachgedruckt und löste eine über mehrere Jahre andauernde Diskussion über den Charakter des Vampirs aus. Mehr als zwanzig Schriften (unter anderem von Johann Christoph Harenberg, Michael Ranft und Augustin Calmet) erschienen innerhalb weniger Jahre. Zentrum der Debatte war das protestantische Deutschland, denn nach der offiziellen theologischen Lehre durfte es keine Wiedergänger geben, die nach ihrem Tod aus dem Grab heraus den Lebenden erschienen und ihnen Schaden zufügten.

Und natürlich noch die Alchemisten:


Im 18 Jahrhundert so schillernde Persönlichkeiten wie Giacomo Casanova, Luigi Galvani (Den wir die Galvanotechnik verdanken) oder selbst Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen. Also ein bunt gemischter Haufen von Adliegen, Wissenschaftlern und Charlatanen von dennen die meisten (nicht Adligen) damit rechnen durften an einem Vergoldeten Galgen zu enden, nicht wegen Hexerrei sondern wegen Betruges.


:nixwissen:

Jetzt ist die Frage :
Wie kann sich in diesem Klima ein Gewerbe um den Okultismus aufbauen, wenn einerseits Alchemistische Formeln aber auch Zaubersprüche und immer noch vorherschender Aberglaube verbreitet sind, sich aber auf der Anderen seite immer noch Menschen wegen Hexerei Hingerichtet werden?

Grade auf den Dörfern herschte ja noch lange zeit der teilweise durchaus Mörderrische Aberglaube, wie kamen da Schausteller zurcht die als frühe „Illusionisten“ also Zirkusmagier ihr geld verdienten, wie sieht es aus mit Wahrsagerei ?

Wann wurden klassische Bühnenmagier überhaupt Populär (Auch in den Metropolen) ????
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

Wie kann sich in diesem Klima ein Gewerbe um den Okultismus aufbauen, wenn einerseits Alchemistische Formeln aber auch Zaubersprüche und immer noch vorherschender Aberglaube verbreitet sind, sich aber auf der Anderen seite immer noch Menschen wegen Hexerei Hingerichtet werden?

Okkultismus war ja bei weitem kein sehr verbreitetes Gebiet.
Zumindest nicht so sehr wie im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Damals war Okkultismus an sich etwas für die Elite.
Eben jene Denker, Reichen und Gebildeten die die Sache zwar interessant fanden, aber nur als mäßig realistisch empfunden.
Der klassische Bauer glaubte natürlich weiterhin an seine Geister und nahm in den meisten Fällen nicht an irgendwelchen Zirkeln teil.
Das war eher eine Sache der Oberschicht in den Städten. Langeweile ist halt schon immer ein Problem gewesen. ^^

Grade auf den Dörfern herschte ja noch lange zeit der teilweise durchaus Mörderrische Aberglaube, wie kamen da Schausteller zurcht die als frühe „Illusionisten“ also Zirkusmagier ihr geld verdienten, wie sieht es aus mit Wahrsagerei ?
Vor dem 19. jahrhundert gab es so gut wie keine Bühnenmagier.
Zauberei an sich ist allerdings schon mehr als 6000 Jahre alt.
Damals benutzten vornehmlich Priester Zaubertricks um ihre Gläubigen vom wirken der Götter zu überzeugen.
Zusätzlich gab es natürlich auch noch die Betrüger und Falschspieler, die viele Dinge die heute zur Unterhaltung verwendet werden nutzten, um ahnungslose Menschen auszunehmen.
Kartentricks und insbesondere das Hütchen- oder Becherspiel sind Beispiele dafür.
Der Ruf der Zauberkünstler war, wie der Rest des Fahrenden Volkes, nicht sonderlich gut, so war es nicht verwunderlich das diese auch schonmal aus der Stadt gejagt wurden.
Sowieso war Zauberkunst vor dem 19. Jahrhundert eher in eine gesamtdarbietung aus Jonglage, Feuerspucken, etc. mit eingebunden.
Im Zweifel blieb dem Künstler bei einer Hexereianklage aber nichts anderes als entweder aus der Stadt zu fliehen, oder aber der Ordnungsmacht seinen Trick zu offenbaren, in der Hoffnung das diese ihn dann wieder frei lassen.
Aber dann gab es ja auch immer noch das aufgebrachte Volk. ^^

Wann wurden klassische Bühnenmagier überhaupt Populär (Auch in den Metropolen) ????
Das war im beginnenden und mittleren 19. Jahrhundet.
Damals begannen immer mehr auch heute noch berühmte Zauberkünstler aufzutreten.
Die Menschen hatten sich der Aufklärung verschrieben und glauben, bzw. gaben vor nicht mehr an Hexerei zu glauben.
So konnten sie entspannt den Darbietungen beiwohnen. Die Zauberkünstler wie Jean E. Robert Houdin oder Ludwig Döbler, wurden dadurch gezwungen ein richtiges, andauerndes Programm zu entwickeln, konnte dabei aber interessantere Tricks entwickeln um die Zuschauer zu verblüffen.
Die wahre Hochzeit des Zauberei war zwischen 1880 und 1930, damals arbeiteten so berühmten Zauberer wie Theo Bamberg (Okito), Harry Houdini oder Cortini.
Viele heute lebende Zauberer würden eine Menge dafür geben diesen Größen einmal zusehen zu können.

Um einen berühmten Werbespot zu zitieren: "Die Geschichte der Zauberei ist eine Geschichte voller Missverständnisse..." ;)

Solltest du noch Fragen haben bin ich mir sicher das ich weiter helfen kann. :)
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

Okkultismus war ja bei weitem kein sehr verbreitetes Gebiet.
Zumindest nicht so sehr wie im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Damals war Okkultismus an sich etwas für die Elite.

Ist es auch heute noch. Esotherik mag sich zwar durchgesetzt haben als Wald und Wiesen Zunft, mit allerlei kuriosen Dingen aber richtiger Okkultismus wird trotzdem weiterhin abseits der Öffentlichkeit und meist nur in gehoberen Sozialschichten betrieben. Es gibt auch heute noch wenige Okkulte Vereinigungen (Frei Maurer in den USA zum Bleistift) die sich tatsächlich auf einem Landsitz oder Gut zu hohen Feiertagen wie Samhain (jetzt die Freimaurer glaube ich nicht aber Wicca wäre als anerkannte Relgion in den USA zu nennen) treffen um Riten abzuhalten. Doch wer so etwas praktiziert hält, vorallem in heutigen Zeiten, die klappe. Ich erinnere mich noch an erzählungen von vor 10 Jahren, wo eine bekennende Hexe darüber klagte das man ihr Hexe aufs Auto geritzt hatte.

Hexenverfolgung war schlimm, aber heute mit irgendwelchen Spinnern in einen Topf geworfen zu werden ist noch viel schlimmer. Manchmal hat man das Gefühl das jede dritte 14 Jährige die mal ein Charmed Roman gelesen hat sich zur Hexe berufen fühlt. Mit Bibi Blocksberg, Charmed und Harry Potter und den ganzen "Fans" die es mit sich zieht, traut man sich eh kaum noch zu sagen das man an eine "alternative" Glaubensrichtung glaubt. Aber selbst das hat schon den Hauch von Esotherik. Von Blumenkindern, Farbenlehren und Kristallen die man auf Flohmärkten wegen ihrer Heilkraft kauft.

Eben jene Denker, Reichen und Gebildeten die die Sache zwar interessant fanden, aber nur als mäßig realistisch empfunden.

Das liegt wohl im Auge des Betrachters. Manche Okkulte Gemeinschaft im Ausgehenden 19ten anfang des 20ten Jahrhunderts sah diese Okkulte Geschichte sogar so ernst das sie sich politisch betätigte und letztendlich durch einige Schachzüge das 3te Reich ausriefen. Aber gut, für viele ist es wohl mindestens so verständlich wie man einer Okkulten Theorie nachhängen kann wie dafür am 24ten Dezember in der Christenkirche zu sitzen und für den Sohn Gottes zu beten, oder sich aufgrund der religösen Überzeugung mit einem Flugzeug in einen Wolkenkratzer zu fliegen (und sorry, aber spätestens dabei zieht selbst das Argument des Ungebildeten Bauern die noch nie ein Buch von innen gesehen hat nicht mehr)

Der Glaube und dazu zählen auch Okkulte Lehren ist nun mal das was den Menschen antreibt. Nebst Gier und Hass ist der Glaube an ein Ideal, egal ob es der Glaube an eine Höhere Macht oder an einen Universellen Plan oder allgemeingütlige Gesetzmäßigkeiten ist, eben eine der Hauptmotivatoren der Menschheit. War sie schon immer, wird sie wohl auch immer sein.

Der klassische Bauer glaubte natürlich weiterhin an seine Geister und nahm in den meisten Fällen nicht an irgendwelchen Zirkeln teil.

Sogar noch heute ist das so. Auch wenn man mit Bauern vielleicht Hausfrauen oder normale Arbeiter meint. Oder das allgemein "gemeine Volk". Viele lesen trotzdem ihr Horoscop, sehen sich die Kartenlegeshows auf Tele5 oder NeunLive und dergleichen an.

Vor dem 19. jahrhundert gab es so gut wie keine Bühnenmagier.

AFAIK gab es im 16ten Jahrhundert Bühnenmagier die meist mit Pyrotechnik arbeiteten. Berlappsaft und so weiter. Auch bei den Griechen gab es schon Illusionisten so weit ich weiß. Beendet wurde das dann durch das fortschreiten der Spanische Inquisition und generell dem dunklen Zeitalter, wo die Christliche Kirche dann anfing Gelehrtenwissen zu unterdrücken, geheimbunde zu jagen und Ketzer/Hexen zu verbrennen.

Zauberei an sich ist allerdings schon mehr als 6000 Jahre alt.

Schon bei den Ägyptern gab es Hofillusionisten. Aber das war keine Bühnenmagier in dem Sinn, sondern machten so kleine Sachen wie Hütchen verschwinden lassen.. zwischen ner Joungliernummer für den Pharao. Ob man die werten will, weiß ich nicht.

Der Ruf der Zauberkünstler war, wie der Rest des Fahrenden Volkes, nicht sonderlich gut, so war es nicht verwunderlich das diese auch schonmal aus der Stadt gejagt wurden.
Sowieso war Zauberkunst vor dem 19. Jahrhundert eher in eine gesamtdarbietung aus Jonglage, Feuerspucken, etc. mit eingebunden.
Im Zweifel blieb dem Künstler bei einer Hexereianklage aber nichts anderes als entweder aus der Stadt zu fliehen, oder aber der Ordnungsmacht seinen Trick zu offenbaren, in der Hoffnung das diese ihn dann wieder frei lassen.
Aber dann gab es ja auch immer noch das aufgebrachte Volk. ^^

Also was die Wahrsagerinnen und so angeht.. die gab es da auch schon. Meist bei den Sinti oder Romani. Die ließ man aber für gewöhnlich in ruhe, wenn sie nicht gerade dumm genug waren sich allein vom Lager zu entfernen. Damals reißen die Sinti noch in großen Gruppierungen aus bis zu 10 oder mehr Wagen, pro Wagen dann 1 Vater, 2-3 Kinder plus Mutter und Großeltern (wenn die nicht mit eigenem Wagen mehr fahren konnten). Wenn da so zwischen 50 und 100 Leute vom Fahrenden Volk einrückten, sah die Stadtwache meist in die andere Richtung. Denn das Fahrendefolk hält zusammen und ohne einem Haufen Soldaten der sie mit Waffen bedrohte, ließen die sich schon mal garnichts sagen. Geschweige dem eine der ihren zum Hexenprozess abführen.

Die Mehrheit der Hexenprozesse waren eh nicht gegen Hexen gerichtet. Das waren in der Regel Gelehrte oder Personen von Stand. Gefährliches Gedankengut und Verbreitung von Ketzerei. Die Kräuterfrauen und Zaunreiterinnen waren meist garnicht in gefahr. Denn die, sofern sie was von ihrem Handwerk verstanden, waren schließlich die Personen im Dorf die man aufsuchte wenn man sich den teuren Studius nicht leisten konnte. Man sollte nämlich nicht vergessen das Ärzte alle meist Adel oder höher gestellte waren und entsprechend musste man Geld haben um zu diesen zu gehen. Die Landbevölkerung kannte die höchstens vom Hörensagen aus der Stadt.

Die Kräuterfrau die noch gleichzeitig Hebamme war und für alle mit Rat und Tat bei Seite standen als Lebensberater waren eigentlich nur dann in Gefahr Hexe genannt zu werden, wenn sie wirklich scheiße gebaut haben und Leute umkamen und/oder sie unbeliebt war in der Stadt/Dorf.
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

Hexen waren dann meist adlige oder bürgerliche Witwen, mit entsprechendem Besitz, der für die Verwandtschaft oder für einen Freier von Interesse war. Um dann daran zu kommen, wurden die dann als Hexen denunziert.
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

Hexen waren dann meist adlige oder bürgerliche Witwen, mit entsprechendem Besitz, der für die Verwandtschaft oder für einen Freier von Interesse war. Um dann daran zu kommen, wurden die dann als Hexen denunziert.

Denunzieren war im 18 Jarhundert bei reichen und Adliegen nicht mehr wirksam, diese wurden bestenfalls als Wahnsinnige Irre endmündigt.
Bei Adliegen auch nicht ganz einfach da niemand fälle von Wahnsinn oder sonstiger abkehr von der Norm in seiner Ahnenreihe haben will. Deswegen wissen wir ja selbst Heute noch nicht was in einigen Adelshäusern alles passiet ist, dazu kommen dann noch die ganzen Defamirungen wie zum Beispiel in der Französischen oder Russischen Revultion die sich auch rückwirkend auf vergangene Generationen ausgewirkt hat.

--- --- ---​

Out of Character
Was mich einmal interesiert währe eine Rollenspielerische umsetzung des 17 Jahrhunderts, ähnlich (Aber bloss nicht SO) wie in der WoD mit einer verborgenen Okulten Thematik. Möglicherweise wie in "The Savage World of Solomon Kane" von dem ich jedoch nur das Titelbild kenne wie ich gestehen muss.

Ein Szenario wo man als Spieler Ärsche Trit aber auf der anderen seite auch nicht all zu offen zugeben sollte was man da so Treibt. aber das hier ist nicht der Selbstentwickelte Rollenspiel bereich und ich suche im moment nur nach einer reinen nicht Rollenspiel Faktensammlung um drauf aufzubauen warum mir hier keine Systemtitel helfen würden. Diese währen HIER: http://www.blutschwerter.de/f91-rund-um-rollenspiele/t46189-mantel-und-degen.html besser aufgehoben


Also ok Magier die sich auch selbst Magier nennen zu dieserzeit eher nicht, wie sieht es mit Zigeuern und Fahrenden darstellern aus? In wie weit stimmt da das Cliche der Okulten darstellung, oder wenn überhaupt nur unter der Hand? Oder alles nur Propaganda zur defamirung ?
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

Frage:
Was hat dieser Thread hier mit Okkultismus zu tun?
Okkultismus ? Wikipedia

Hier gehts um Hexenverfolgung und Inquisition, aber nicht direkt um Okkultismus.

Könnte bitte der TP den Titel ändern oder auf den Okkultismus direkt eingehen?
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

Manche Okkulte Gemeinschaft im Ausgehenden 19ten anfang des 20ten Jahrhunderts sah diese Okkulte Geschichte sogar so ernst das sie sich politisch betätigte und letztendlich durch einige Schachzüge das 3te Reich ausriefen.
Äh... ich dachte die Thule-Gesellschaft hätte zumindest offiziell nichts mit den Nazis zu tun gehabt. (Das indirekt mehrere ehemaligen Mitglieder in die NSDAP eingetreten waren steht dann natürlich noch auf einem anderen Blatt.)
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

So wie ich es gelernt habe wurde die ganze NSDAP durch Mitglieder der Thule Gesellschaft gegründet, auch übernahm die NSDAP das Gedankengut des Überwesens, welches die Thule Gesellschaft hegte.
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

So wie ich es gelernt habe wurde die ganze NSDAP durch Mitglieder der Thule Gesellschaft gegründet, auch übernahm die NSDAP das Gedankengut des Überwesens, welches die Thule Gesellschaft hegte.

So ganz einfach kann man das nicht sagen. Aber Verbindungen waren da. Viele Personen der Thule Ges. waren später auch in der NSDAP. Aber die Thule Ges. wurde ja schon 1925 aus Mitgliedermangel aufgelöst.

Und das Gedankengut des Überwesens der NSDAP kam von mehreren Quellen, nicht nur von der Thule Gesellschaft. Die NSDAP hat sich halt von den damals viel verbreiteten germanistischen okkultisten Quellen überall das Beste bzw. Passendste herausgesucht.
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

Ich versteh die Frage des Tread eröffners nicht. Ein Gewerbe mit Okkulten??

Erstmal war der hinweis von Don ziemlich wichtig! Der okkultismus so wie wir ihne verstehen ist erst im 19 Jahrhundert aufgetaucht. Also müsste die richtige Antwort lauten:
Es geht nicht weil falsche Epoche!
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

1. Wikipedia für dieses Thema heran zu ziehen halte ich für die völlig falsche Herangehensweise.

2. Wenn du dich mit einer kleinen Geschichte des okkulten beschäftigen möchtest (inklusive Entstehung von okkulten Läden und Gewerbe) dann lege ich dir wärmstens "The Book of English Magic" von Philipp Carr-Gomm & Richard Heygate ans Herz.
Das Buch ist gleichzeitig eine kleine Geschichte der Magie von der Frühzeit bis heute, inklusive Ortsbeschreibungen (London mit okkultrelevanten Örtlichkeiten in einer Karte eingezeichnet), Anleitungsbuch und sozusagen der Lonely Planet für alles Magische in einem.
Kurzbiografien, Shop-Beschreibungen, Fachliteratur sowie Romane in Sachen Fiktion zu den einzelnen Themen sind immer aufgelistet.
Dort dürftest du ausreichend Quellmaterial finden.
Des Weiteren hat Owen Davies ein wissenschaftliches Werk über Grimoires raus gebracht mit den Namen "Grimoires: A history of magic books" . Der Autor über sein Werk auf youtube: YouTube - Grimoires - Owen Davies - Meet the Author

3. Zum Thema Hexenprozesse: Brian P. Levack ist auf diesem Gebiet Koriphäe und wird einige eurer bisherigen Vorstellungen auf den Kopf stellen.

Mal davon abgesehen war zu dem Zeitpunkt zu dem Anna Göldelin verurteilt wurde der Gedanke der Hexenprozesse größtenteils durch das "Licht der Aufklärung" verpönt. Der Prozess war sozusagen ein Skandal.
Mal davon abgesehen dass die Hexenprozesse nix aber rein gar nix mit Magie-Betreibenden zu tun hatten.

Natürlich kann man in einem Klima des Aberglaubens gut Reibach mit sowas gemacht werden, nur darf man sich von der Obrigkeit nicht erwischen lassen bzw. was man tut sollte guter Natur sein. Beispiel:
Da Fluchzauberei seit der Antike in mehreren Gesetzestexten verankert und verboten ist.

So und was willst du jetzt konkret mit einem okkulten Gewerbe in einem Setting anstellen?

PS: Im historischen Museum zu Speyer gibt es eine Ausstellung zum Thema Hexen, okkultes etc. die auf dem neuesten Forschungsstand ist. (Historisches Museum der Pfalz -- Hexen)
Nur für den Fall dass du in der Nähe wohnen solltest. Teddy, Glawar & ich waren letztes Wochenende drin.

PPS: Ich bin zwar Zeitleisten-mässig noch nicht so weit im Book of English Magic (Ich hab jetzt auch nicht nach Bühnenzauberei nachgeschaut) aber ich könnte mir vorstellen, dass die Bühnenmagier-Szene vor allem dann parallel zur Spiritismus-Szene auf kam.... Ist aber nur eine Vermutung. Ansonsten mal nach Harry Houndini geschaut?
 
AW: Okkultismus im 18 Jahrhundert

sorry sleepthief ausser eine halbe seite voll mit wörtern hast du eigentlich nichts gesagt,
ausser einer Buchempfehlung les ich da nichts.

Also wenn du das Buch gelesen hast,das du empfiehlst, was gibt es den an Okkultismus im 18 Jahrhundert, der sich vom Volksaberglauben unterscheidet und wie kann man dem Problem entgehen das der Treadstarter hier aufzeigt.

dein Hinweis auf das Fluchverbot ist übrigens genau das Problem des Treadstarters

Houdini und dessen Vorbild sind ca 150-200 Jahre später als das Setting
 
Zurück
Oben Unten