[Nobilis] Eine Frau?

Nikodemus

straight out of hell
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Im RPG-Wiki habe ich gerade gelesen, daß R. Sean Borgstrom eigentlich Rebecca Borgstrom heißen soll und das System unter einem männlichen Pseudonym veröffentlicht hat, um eventueller vorurteilsbehafteter Ablehnung einer Frau als RPG-Autorin entgegenzuwirken.

Das hat mich gerade zu folgendem Denkansatz gebracht:

Nobilis ist ein ungewöhnliches System durch die Hintergründe, die Powers, das völlige Fehlen von Würfeln und die sehr geringe Anzahl an charakterisierenden Attributen.

Man kann sagen, daß der Hauptantrieb des Systems absolute Kreativität ist, da man ja technisch gesehen prinzipiell alles tun kann, was einem die Phantasie so eingibt, sowohl im Charakterkonzept als auch den daraus resultierenden Powers (mal grob zusammengefaßt).

Jetzt die Frage: Ist so ein Konzept, so ein Ansatz für ein Rollenspiel vielleicht "typisch" Frau?
 
AW: Eine Frau?

Das Konzept hinter Nobilis wäre für mich eher schlicht ein Sandman-RPG. Typisch weiblich würde ich das nicht gerade nennen, da dass mir als Mann auch zusagt. Was die Umsetzung angeht, ist es einfach nur typisch R. Borgstrom. Viele ihrer Settings und Regelmechanismen (etwa auch für Exalted und Weapons of the Gods) haben zwar außergewöhnliche, zum Teil sehr gute Ideen, die auf der anderen Seite öfters etwas arg weit draussen sind (und auch mal die Frage nach der Spielbarkeit des Ganzen aufwerfen). Ob man hier jetzt 'typisch Frau' sagen kann, weiss ich nicht, dazu fallen mir zu wenige weibliche Rollenspielautoren ein*. Ich würd's jedoch bezweifeln.

Das Nobilis eher Frauen anspricht, als, sagen wir mal, Shadowrun, kann ich mir jedoch recht gut vorstellen. Etwa weil man trotz des Powerlevels die kewl p0w3rz im Normalfall nicht dazu einsetzt, die Setting-Bösewichte wegzumoschenm, der Fokus eher auf dem Sozialen liegt usw.

*Überhaupt ist Rebecca Borgstrom einer der wenigen Namen, der bei mir wegen der Einzigartigkeit ihrer Arbeit kleben geblieben ist. Völlig geschlechtsunabhängig jetzt.
 
AW: Eine Frau?

Also, mich persönlich fasziniert bei Nobilis in der Tat diese Möglichkeit ziemlich frei kreativ agieren zu können. Und wie ich zu Würfeln und Regelkorsetts stehe, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. ^_^
 
AW: Eine Frau?

Der Grund, aus dem mir diese Frage in den Sinn kam, ist, daß so ein Ansatz mit dem allgemeinen Vorurteil über Frauen durchaus kongruent geht.
Der von kid kafka erwähnte Fokus auf Interaktion und Sozialem, anstatt mit den gegebenen Powers einfach alles aus dem Weg zu räumen, das kreative und nicht starr reglementierte in ein Korsett gezwängte Handlungsspektrum - das sind alles Dinge, die man gemeinhin eher Frauen als Männern zuschreibt. Dazu dann (Achtung ironisches Vorurteil! :D) dieser Fokus auf Blumen... ;)

Erwartet man so ein Konzept eher von Frauen? Oder anders: Hätte ein "typischer" Mann ein solches System ebenso erstellen können?
 
AW: Eine Frau?

Was ist ein "typischer" Mann? Ist ein Rollenspielautor denn per definitionem überhaupt ein "typischer Mann"? Immerhin ist er ja auch ein höchst kreativ Schaffender ^_^
 
AW: Eine Frau?

"Typisch" im Sinne von dem, was man so an Vourteilen/Schubladendenken in der Geschlechterbetrachtung halt auffährt. Daher auch die Anführungszeichen. ;)
 
AW: Eine Frau?

Typisch Frau? Nein. Eher "typisch Borgstrom".

Nur R. Borgstrom schafft es, klare Regeln in einem undurchdringlichen Schwampf von Flufftext zu verstecken. Ihre Arbeit zeichnet sich dadurch aus, das sie im günstigsten Falle schwer verständlich ist (IOSHI in Ex Machina, einige Lore Sheets in Weapons of the Gods), im schlimmsten Falle kryptischer Quark der einem beim Lesen die Hirnmasse aus den Ohren drückt (Shaping Combat in Exalteds "Fair Folk", die Gesamtheit von Nobilis).

"Typisch Frau" ist das beim besten Willen nicht. Es gibt einige weibliche Autoren und Co-Autoren im Rollenspielsektor, mit deren Regeltexten und -mechanismen ich keinerlei Probleme habe.

Aber ich mache einen Bogen um alles, auf dem "Borgstrom" steht. Meine gS verkraftet nicht noch eine von den Schwarten.

-Silver
 
AW: Eine Frau?

Das Würfellose könnte man durchaus in die Kategorie 'typisch weiblich' legen, ja. Ebenso die Blumen. Den fehlenden Fokus auf Kampf würde ich hingegen der Vorlage - Sandman - zuschreiben.

Typisch männlich wäre für mich eher so das klassische Abenteuerspiel. Jungs wollen detaillierte Kampfregeln, Gegner plätten und ableveln, eher mehr Spiel und weniger rumgelaber ;)
 
AW: Eine Frau?

*g* Wobei ich total auf Pulp-Abenteuer stehe - aber bitte wenn es geht ohne Würfel und möglichst frei von störenden Regeln (und Blumen sind IRL zumindest irgendwie gar nicht mein Ding - schenkt mir Mineralien und interessante Steine, aber bitte keine Blumen...) ^_^
 
AW: Eine Frau?

*Stayka mit nem Füllhorn an Würfeln beglück* :D
Silvermane schrieb:
Nur R. Borgstrom schafft es, klare Regeln in einem undurchdringlichen Schwampf von Flufftext zu verstecken. Ihre Arbeit zeichnet sich dadurch aus, das sie im günstigsten Falle schwer verständlich ist (IOSHI in Ex Machina, einige Lore Sheets in Weapons of the Gods), im schlimmsten Falle kryptischer Quark der einem beim Lesen die Hirnmasse aus den Ohren drückt (Shaping Combat in Exalteds "Fair Folk", die Gesamtheit von Nobilis).
Hmm, undurchdringliches Geblubber, anstatt klar definierter Richtlinien. Klingt irgendwie schon nach "typisch Frau" [mind the "" ;)] (Laß uns drüber reden. *drei Stunden um-den-heißen-Brei-Getanze später*)... :rolleyes: :D ;)

Nikodemus, mag klare Worte, wo sie angebracht sind
 
AW: Eine Frau?

*g* Ich liebe meine Würfel. Die sind mir viel zu schade dazu, um sie durch die Gegend zu werfen :D

Und wer braucht schon klar definierte Richtlinien? Ich will Spaß haben und nicht dauernd darüber nachdenken müssen, wie man jetzt was warum machen soll/muss. Wenn ich eine Story schreibe, lege ich auch nur generell fest, was meine Chars so können, und alles andere ergibt sich dann beim Schreiben. ^_^
 
AW: Eine Frau?

Schon klar, aber da sind wir doch wieder im Bereich des Klischees. Männer brauchen klare Regeln, Frauen handhaben das alles kreativer und flexibler. :D
 
AW: Eine Frau?

(Laß uns drüber reden. *drei Stunden um-den-heißen-Brei-Getanze später*)... :rolleyes: :D ;)
Ach komm. Du sagst auch nicht: "F****n ?"

Jeder der im Rollenspielbereich auf Frauen gestoßen ist weis das das irgendwie "andere" Frauen sind. Halt welche mit denen man sich in der Regel unterhalten kann als würde man mit einem Mann reden irgendwie sind Rollenspiele spielende Frauen besser in der Lage sich in Männer zu versetzen so das es imho weniger Missverständnisse gibt.
 
AW: Eine Frau?

Jeder der im Rollenspielbereich auf Frauen gestoßen ist weis das das irgendwie "andere" Frauen sind. Halt welche mit denen man sich in der Regel unterhalten kann als würde man mit einem Mann reden irgendwie sind Rollenspiele spielende Frauen besser in der Lage sich in Männer zu versetzen so das es imho weniger Missverständnisse gibt.
Das ist eine interessante These. Ist dem wirklich so? Was sagen andere männliche Wesen hier dazu? *Neugierde*

PS: Ich habe festgestellt, dass mich in vielen Foren oder im IRC die dortigen männlichen Wesen eher für ein selbiges halten und mir zumeist nicht glauben, dass ich doch zwei X-Chromosomen mein eigen nenne. Komme ich hier eigentlich auch dergestalt herüber?
 
AW: Eine Frau?

Das ist eine interessante These. Ist dem wirklich so? Was sagen andere männliche Wesen hier dazu? *Neugierde*

PS: Ich habe festgestellt, dass mich in vielen Foren oder im IRC die dortigen männlichen Wesen eher für ein selbiges halten und mir zumeist nicht glauben, dass ich doch zwei X-Chromosomen mein eigen nenne. Komme ich hier eigentlich auch dergestalt herüber?


Wenn ich da an den Herren denke, der gegangen wurde, der war auch nicht in der Lage dich und mich als weiblich zu sehen, obwohl es doch eindeutig ist - von daher ist an der Theorie vielleicht was dran. :rolleyes:
 
AW: Eine Frau?

Wenn ich da an den Herren denke, der gegangen wurde, der war auch nicht in der Lage dich und mich als weiblich zu sehen, obwohl es doch eindeutig ist - von daher ist an der Theorie vielleicht was dran. :rolleyes:
*g* Was sagt uns das? Dass Oberhausener Damen den Herren problemlos das Wasser reichen können? :D
 
AW: Eine Frau?

Könnt auch daran liegen das aufgrund der Geschlechterverhältnisse in der Szene, Rollenspielerinnen eine gewisse Übung darin haben sich so zu verhalten das Männer( /oft ja auch Jungs) sie ernst nehmen können.
Larp-Spielerinnen scheint das im Phänomen imho wiederum nicht so zu betreffen. (Ich spreche hier nur von Vampire Larp, hier lenkt der körper wohl zu sehr ab)
 
AW: Eine Frau?

*g* Da haben Foren oder IRC den Vorteil, dass man da die beteiligten Personen nicht sehen kann. Ergo kann man offenbar leicht eine Illusion aufbauen. ^_^
 
AW: Eine Frau?

Frauen im Rollenspielbereich sind wirklich anders, als jene, die kein Rollenspiel betreiben.
Und sobald mir eingefallen ist, wie ich dieses "anders" am besten in Worte fassen kann, sag ich noch was dazu. :D
 
AW: Eine Frau?

:p Naja, Frauen im Computerbereich sind auch anders. *g* In einem Gentoo-Channel im IRC hatte ich ein wenig mitgefachsimpelt, und als ich dann bei einer /action ein weibliches Personalpronomen auf mich bezog, war in dem Channel erstmal längeres Staunen und Unglauben angesagt. Tsk tsk. Man hat mich sogar beschuldigt, ich würde mich als Frau ausgeben, um mehr Aufmerksamkeit zu erheischen...
 
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