AW: Nieder mit fordernden Spielern
Wenn du beispielsweise einforderst (oh... da fällt mir gerade beim Schreiben das Wort "fordern" auf...
), dass Charaktere einer Rasse, die laut Setting gegenüber Menschen klar und eindeutig bevorteilt ist, in der Netto-Betrachtung keine relevanten Vorteile genießen dürfen...
mfG
jjf
Aber wenn man so einen Fall hat, dann besteht doch eine Unstimmigkeit zwischen dem Regelsystem und dem Setting an sich.
Ich bevorzuge RPGs, wo solche Konflikte nicht auftreten.
@Nogger
Wie oft kommt es vor, daß alle Spieler gehen? Klar, wenn ein Spieler geht, dann kann das negative Auswirkungen auf die Runde haben, aber sie kann weiterhin stattfinden. Man kann ihn sogar ohne weiteres ersetzen, wenn man die entsprechenden Connections hat. Wenn ein SL aber die Runde verläßt, kann die Runde so lange nicht stattfinden, bis ein Ersatz gefunden wurde.
Übrigens hab ich meine Runde so aufgezogen: "Habt ihr Bock DH bei mir zu spielen? Es läuft übrigens so und so ab"
Konkludentes Handeln! ;D
Übrigens danke, daß Du einen Punkt ansprichst, ebenso wie Missing Link, den ich bislang ignoriert habe:
"Die Spieler sollen mich unterhalten"
Wodurch entsteht die Unterhaltung der Spieler? Sie dürfen Abenteuer bestehen und die großen Helden sein, ne? Wenn sie dann noch einen SL haben, der sich den Spaß der Spieler auf die Fahne geschrieben hat, dann wird der sich auch die Arbeit machen, daß sie das auch erleben und ja keine unlustigen Momente wie Charaktertod, Verkrüppelungen oder Verstümmelungen erleben werden. Auch an den Würfen immer ja drehen, Abenteuer an Charaktere anpassen.
Also für mich sind SLs, die wirklich vor allem an den Spaß der Spieler denken, jene, die wir als Erzählonkel kennen, die Railroaden, Illusionismus betreiben, etc.
Nun kann man solchen SLs zwar vorwerfen, daß sie diese verpönten Mittel anwenden, um Machtphantasien auszuleben, wovon es sicher auch welche gibt, aber es gibt auch jene, die diese Mittel vor allem nutzen, um auf ihre Spieler einzugehen und ihnen Spaß zu liefern.
Tja, die Spieler können sich zurücklehnen und Bespielenlassen. Hin- und wieder mal gehen sie IT und haben eine entspannte Runde. Der SL dagegen hat Arbeit, denn er muß erzählen, Ergebnisse anpassen, subtile Manipulationen anwenden, damit die Spieler ja nicht merken, daß sie eigentlich keine Wahl haben (auch wenn sie es wissen, aber wenn man es offen zugibt, ist die Illusion dahin). Er trägt die Verantwortung für den Spaß der Runde... doch welche Verantwortung tragen die Spieler? Keine!
Sorry, darauf habe ich keine Lust. Spieler, die Erfolgserlebnisse bei mir haben wollen, müssen sich diese erarbeiten. Bei mir gilt das Gesetz von Aktion und Reaktion. SCs bauen Mist, also kriegen sie auch Mist serviert und das ohne Gnade.
Ich liefer auch keine Abenteuer, sondern nur Ausgangssituationen, die ich anpasse an die Aktionen der Spieler.
Wenn die SCs also dem Grafen Bösewicht, der das Land unter seine Kontrolle bringen will, die entführte Königstochter abjagen, wird dieser seine Pläne entsprechend ändern und auf die Situation reagieren.
Da hab ich dann Spaß. Ich werd als SL durch die Entwicklung der Situation, der Geschichte unterhalten und wie die SCs reagieren, welche Pläne sie schmieden und wie sie mit diesen Herausforderungen umgehen.
Von mir, dem SL, kommt relativ wenig Input in das Ganze. Ich hab wenig Arbeit und trag nicht die alleinige Verantwortung für den Spielspaß der Gruppe.
Ich nutze sogar solchen Indie-BS wie Spieler übernehmen NSCs, weil die Spieler dann was zu tun haben, sollten ihre Charaktere nicht vor Ort sein und ich hab weniger Arbeit. Find ich voll geil!
Und ja! Ich gebe zu, daß ich von diesem Leitstil auch nicht mehr abweichen möchte. Ausbessern, kleine Unzulänglichkeiten beheben, weiterentwickeln? Klar! Aber wieder zum alten Stil zurückkehren und mich zum Sklaven der Spieler zu machen? Nix da!
Und wieso macht einen das zum schlechten SL, wenn man sich nicht die ganze Verantwortung auflasten will?
Und Hintergrundgeschichten, die über Stichwortniveau hinausgehen, stehe ich sehr ablehnend gegenüber.
@Hackfleischkannibale
Disclaimer sind auch dann angebracht, wenn man ein knappes Jahr außer Landes ist und dann wieder eine neue Runde an Bekannten und Freunden zusammentrommelt und dann mal einen neuen Leitstil ausprobieren möchte, zumal viele Spieler es halt anders gewohnt sind.