NDE: Six months later

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Vor ca. einem halben Jahr habe ich in diesem Thread ein ende der Neuen Deutschen Endzeit gefordert, und gefragt ob es nicht eine rückbesinnung auf das Heldenhafte im Deutschen Rollenspielbereich geben sollte.

Meine Frage jetzt an diejenigen, die sich mit der Deutschen Indieszene beschäftigen: Hat sich was getan? Geht der Trend immer noch zur endzeit, oder gab es mittlerweile wirklich eine Gegenbewegung zur NDE?
 
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vielleicht bin ich ja doof oder blind oder beides, aber ich hab von wegen NDE überhaupt nix mitgekriegt... keine fallout-klone, kein mad max-abklatsch, kein gar nichts.

und so gehts mir heut immernoch.
 
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Abgesehen davon ist ein halbes Jahr in der Rollenspielszene gar nicht mal so viel ...
 
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Der "Betrachtungszeitraum" ist zwar viel zu knapp, wo doch so einige NDE-Heartbreaker-Kandidaten noch im "Wachstum" sind, doch gibt es (wenige, vereinzelte) Lichtblicke, die alles andere als grau-in-grau-Rollenspiel bieten: Funky Colts ist der offensichtlichste.

Funky Colts wirkt auf mich sogar wie das GENAUE GEGENTEIL zum NDE-Depri-Brei.
 
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Ich kann mir nicht helfen, irgendwie wirkt das auf mich immer noch wie: "Och Menno, warum wird nicht das produziert, was ich mag? Das ist doof, das soviel gemacht wird, mit dem ich nichts anfangen kann. Und das prangere ich an."

Denn mal ehrlich, was stört die Anti-Endzeit-Fraktion daran, das andere Leute mit dem Zeugs Spaß haben?


Tybalt
 
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wenn die sachen wirklich kacke sind versteh ichs.
Endzeit an sich ist IMO prinzipiell schon sehr cool, aber für mich muss endzeit dreckig, barbarisch, wüst und cool sein. die WW-depri-welle kotzt mich ehrlich gesagt echt an. ich meine, mit vampire haben wir ein emo-rollenspiel das sogar spaß macht, aber warum müssens dann alle nachmachen??? ich meine, nichtmal WW selbst macht so viel deprischeiss, im gegenteil, man sehe sich ml das grandiose Exalted an.

ich kenn zB Engel nicht, aber nach dem was ich eben überflogen hab klingt das nach depri-alles ist doof, lackieren wir uns die fingernägel-endzeit. doofe kacke.
 
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Es ist ein deutlich zu knapper Zeitraum um Rückschlüsse ziehen zu können. So weit ich die im Internet aktive deutschsprachige Indieszene über das FERA überblicke gibt es immer noch den gleichen Mischmasch und sind es immer noch die üblichen Verdächtigen die sich konstant weiterentwickeln.

Im letzten halben Jahr gab es mit XIAN nur ein neues Endzeit-Rollenspiel in Entwicklung, aber um sagen zu können ob das NDE oder kernige Endzeit für echte Männer ist steht bislang zu wenig und habe ich mich zu wenig damit befasst.

Man beachte auch dass die üblichen Verzerrungen für freie Rollenspiele greifen. Nur ein kleiner Teil der freien Rollenspiele findet sich im Netz, nur ein noch kleinerer Teil findet sich an Sammelpunkten wie FERA, PrO und Xiangs Seite, und generell ist unter diesen die Anzahl der wirklich aktiven Projekte so klein dass schon eines mehr oder weniger ein kräftiger Ausreißer ist.
 
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Hmm. Mal vorsichtig gefragt: Was ist denn in dieser Diskussion wichtig, dass die es neue Rollenspiele von deutschen Autoren, oder neue Rollenspiele in deutscher Sprache gibt?

Letzten Endes geht es imho um mehr Vielfalt, weshalb wir ja auch nicht ausschließlich mit der Übersetzung von Mainstream-Rollenspielen anfangen, sondern auch eher kleineren Nischenprodukten Platz in unserem "Verlagsprogramm" geben (gerade z.B. Dawning Star ist ja als Indie-Projekt entstanden und wird keine riesigen Absätze erzielen).

Mir persönlich ist bei einem Rollenspiel das Regelsystem nicht mehr so wichtig - ich finde es gibt genug System, die auf eine Menge von Settings anzupassen sind, ohne gleich alles neu lernen zu müssen (d20 ist nicht immer das beste, aber leicht zu lernen, dazu mag ich Savage Worlds sehr, zur Not auch das nWoD-System).

Da ist mir schon viel wichtiger, ob ich mich in eine Welt und die vorgeschlagenen Abenteuer hineinfühlen kann. "Fluff" macht da schon eine Menge aus (und mal ehrlich: Wer spielt denn schon alle Rollenspiele, die man kauft? Die meisten liest man einmal an und blättert allefalls beim Umräumen noch mal durch). Wird meine Phantasie ordentlich stimuliert, dann gibt das schon einmal der ersten Pluspunkt.

***

Was nun die NDE angeht: Degenesis und Engel sind imho Designer-Projekte. Beide haben nicht den Anspruch, perfekte Rollenspiele zu sein, sondern stellen eine Vision der Erschaffer dar. Zumindest Degenesis ist in der Beziehung ja auch eher Bildband als Rollenspiel :p.

Wenn jetzt geklagt wird, es gebe nicht genug Entwicklungen im Bereich der Nicht-NDE: Wo soll es denn herkommen? Fantasy ist mehr oder weniger abgedeckt (D&D, DSA, WFRPG, Midgard, AC), Horror auch (CoC) und die anderen Beispiele zeigen, dass es wirklich schwer ist, noch etwas anderes professionell (=kostendeckend) zu produzieren (Unknown Armies ist professionell gemacht und ein spannendes Spiel, aber ich glaube nicht, dass das das nächste DSA wird ;-)).

Die Ansprüche an Qualität (vor allem an die Optik) sind durch Fernsehen und Computerspiele derartig schnell gewachsen, dass Hobby-Produktionen eigentlich keine Chance mehr haben.

Fazit: Mit den letzten NDE-Produktionen haben sich ein paar Leute, die die Ressourcen dafür hatten, einen privaten Wunschtraum verwirklicht. Weitere größere Neuentwicklungen wird es in Deutschland nicht geben - wenn ich es richtig sehe, gibt es tatsächlich nur noch zwei Lizenzprodukte, die überhaupt ins Deutsche übersetzt werden (CoC ist zwar eine Lizenz, aber soweit ich weiss produziert Pegasus ausschließlich eigene Produkte damit).
 
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Arven schrieb:
(CoC ist zwar eine Lizenz, aber soweit ich weiss produziert Pegasus ausschließlich eigene Produkte damit).
Soweit ich weiß machen (und erweitern) sie auch Übersetzungen. :)
 
AW: NDE: Six months later

[...] (und mal ehrlich: Wer spielt denn schon alle Rollenspiele, die man kauft? Die meisten liest man einmal an und blättert allefalls beim Umräumen noch mal durch).
Ich kaufe nur Bücher von solchen Regelsystemen, die ich auch spiele, bzw. spielen will. Ich kaufe mir keine Bücher von RPG-Systemen, von denen ich in diesem Zeitpunkt weiß, daß ich sie nicht spiele.

Dafür gibt's genügend andere Literatur, die (teilweise) auch (viel) günstiger ist.
 
AW: NDE: Six months later

Die Ansprüche an Qualität (vor allem an die Optik) sind durch Fernsehen und Computerspiele derartig schnell gewachsen, dass Hobby-Produktionen eigentlich keine Chance mehr haben.
Das relativiert sich, wenn man bedenkt welche immensen Möglichkeiten mit dem heutigen Stand der Technik hat, um - auch im Hobbybereich - ein ansprechendes Produkt zu entwickeln. Schau dir die heutigen Hobby Produkte an (Heredium, Opus Anima, Nova ...) und schau dir an, wie die Hobby Produkte der 80er oder 90er ausgesehen haben, ich finde schon, dass sich die Qualität (auch die Optik) sehr gesteigert hat.
 
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Das relativiert sich, wenn man bedenkt welche immensen Möglichkeiten mit dem heutigen Stand der Technik hat, um - auch im Hobbybereich - ein ansprechendes Produkt zu entwickeln. Schau dir die heutigen Hobby Produkte an (Heredium, Opus Anima, Nova ...) und schau dir an, wie die Hobby Produkte der 80er oder 90er ausgesehen haben, ich finde schon, dass sich die Qualität (auch die Optik) sehr gesteigert hat.

Die Technik macht Dinge leichter, aber man braucht immer noch ein gewissen Talent für z.B. Layout und Design. Oder man muss es halt extern einkaufen - das ist halt teurer als früher.
 
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