Mut und Feigheit

Durro-Dhun

Erklär(wer)bär
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12. September 2003
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Mut und Feigheit




Mut :=
ohne Angst; Bereitschaft, auch wenn es gefährlich werden könnte, etw. zu unternehmen

Feigheit :=
beklemmendes Gefühl in Gefahrensituationen, das zu Rückzug u. Vermeidung von Risiken führt




Irgendwer sagte einmal, Feigheit und Mut würden nahe beieinander liegen.Meiner Meinung nach kann eigentlich nur dieser winzig kurze Moment VOR einer Entscheidung gemeint sein. Der Moment, in dem sich heraus stellt, wie man nun handelt. Im Idealfall die Millisekunde vor dem Tun.

Diese Millisekunde dauert nun schon Studen an.

Ich ringe mit Formulierungen, Metaphern, manchmal auch schlichtweg mit Gedanken, und tue doch nichts.
Die Bilder in meinem Kopf rotieren wirr und wild. Rasanter Stillstand.
Ich wälze die dunklen Wolken in meinem Kopf von einer Seite auf die andere und werde sie doch nicht los.

Und wie ein Damoklesschwert hängt die zu fällende Entscheidung über meinem Haupt.

Erinnerungen an dich kommen mir in den Sinn...
Strahlend schöne... bedrückend schwere...
Bittersüße, strahlend schmerzhafte Melancholie macht sich breit, und verzweifelt ringe ich um den letzen Funken Objektivität und die damit verbundene Geistige Klarheit, um nicht vollends den Verstand zu verlieren.

Nur weil unsere Beziehung im Moment etwas bröselt... nein, das ist es nicht. Nur weil jemand letzte Woche auf den Pause-Knopf in unserer Beziehung gedrückt hat, muss das doch noch lange nicht heißen, dass es keine Zukunft für uns mehr gibt?
Oder?
Ja ganz bestimmt.
Sicher?
Nein.

Die Zeit heilt alle Wunden, heißt es... hilft uns der Abstand, wieder miteinander auszukommen?
Eigentlich... sollte er das...
Und wie sieht es in der Wirklichkeit aus? Außerhalb von Hollywood und kitschigen Romanen?
Wird sich einfach ein Schorf über alles bilden, kein Schmerz, keine Gefühle und es ist aus?
Asche... alles was von unserem einst so hell und heiß brennenden Feuer übrig ist?
Oder war es kein Feuer?
Habe eigentlich nur ich gebrannt und du dich ein wenig an mir gewärmt?
Wird es dir einfach zu warm?

Warum wohl traue ich mich nicht, dich zu fragen was du empfindest?
Warum habe ich Angst, die Antwort zu hören?
Warum tänzeln wir auf Zehenspitzen umeinander und stellen uns nicht die Frage, ob es weiter geht... noch zusammen sind...
...
oder ob es aus ist...

Oder tänzle nur ich und du blickst mich verwundert an, was ich da für komische Bewegungen mache?

Warum bin ich zu feige, dich zu Fragen, ob wir noch zusammen sind?
Weil ich die Antwort nicht hören will? Oder weil ich mir einfach nicht sicher bin, ob du 2 Stunden später anders antworten würdest?

Warum bin ich zu mutig, alle Sorgen über Bord zu schmeißen und aufzuhören, weiter über das alles weiterzugrübeln?
Weil ich Angst davor habe, dass unsere Beziehung den viel zitierten Kältetod stirbt?

Ich weiß nur so viel: Abstand hilft... sehr sogar, doch irgendwann ist man zu weit auseinander, um noch einmal zueinander zu finden... Und den bestmöglichen Moment zu handeln erkennt man natürlich erst dann...
...
wenn es zu spät ist...
 
Klingt schön poetisch.
Ist natürlich weder kurzgeschichte noch gedicht...
liest sich aber dennoch sehr gut!

*daumen hoch*


und durro... wird schon!
 
huch... das hatt ich ja ganz übersehen...

ich muss gestehen, kälte III gefällt mir besser...
das hier ist zwar auch schön geschrieben, aber... naja... ich weiß nicht. irgendwo haperts.

lg,
tarha
 
feigheit ist das richtige zu wissen, es aber nicht zu tun.
- myamoto musashi -

nun ich wurde damit konfrontiert, dass jemand wusste was das richtige war, aber nicht die kraft hatte, es zu tun (wenn ich es richtig verstanden habe), das ist dann wohl schwach.
[edit: es nicht zu tun, beeinhaltet das "nicht-können" eigentlich, wird mirgerade klar. gut, das macht die sache einfacher]
ich weiss, warum ich weder schwäche noch feigheit mag, für mich wäre es eine schande, das gefühl zu haben, ich könnte mich nicht mehr entscheiden (oder hätte nur die entscheidung zwischen tod oder flucht, so beschissen kann der, dem man mal sein herz schenkte wohl nicht sein...), was ich tun will.
gut, wenn jemand geht, dann kann man nichts mehr tun. es wäre, als wollte man den regen daran hindern zu fallen, aber, wer flieht, der ist selber schuld und die tränen eigentlich nicht wert, die man der person hinterherweint (zumindest, wenn man alles menschlich vertretbare getan hat). man muss dafür sorgen können, dass das, was man ausdrücken will, auch so bei dem ziel ankommt (dazu muss man es natürlich erstmal selber wissen ;) ). wenn man sich dann einigt dann waren die beteiligten weder feige noch schwach.

in dem sinne, SUCH das gespräch *mutmach* wenn sie nicht flüchtet und sich dir stellt, hast du noch optionen und sie ist es auch wert. *drück*

alles liebe
 
@ Doomguard
Ich muss dir zustimmen. Doch denke ich auch, dass man manchmal aus Liebe zu schwach ist, etwas zu tun.


@Durro-Dhun
Es geht alles vorbei. Die Liebe findet ihren Weg. Du schaffst es.
Wenn sie nicht die Richtige ist, wird dich die Richtige bald finden. Falls sie die Richtige ist, werdet ihr spüren, dass ihr zusammengehört.

Und denke daran, auch Männer dürfen ins Kissen weinen. Das hilft manchmal.


Liebe Grüße
 
*grrrrrrrrrr* ich hab in den letzten 24 std schon zu viel karma verteilt, das folgt aber noch...ich finde deine geschichten mittlerweile immer gelungener!
 
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