Motivation, zu existieren

Cifer

Vorsintflutlicher
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Moin ihr!

Was ich mich schon vor einer ganzen Weile gefragt habe: Was hält eigentlich Anton Ahn noch an seiner Existenz? Er hat wahrscheinlich alles gesehen, was es auf der Welt zu sehen gibt. Er hat alles erfahren. Er hat Imperien aufsteigen und fallen gesehen. Der Großteil seiner Existenz besteht darin, sein Unleben und seine Ressourcen gegen Konkurrenten zu schützen.

Wie findet so jemand allabendlich die Motivation, sich aus dem Sarg/Bett/Kanal zu erheben, mit der Aussicht, die komplette Nacht wahrscheinlich nichts zu erleben außer Betrug, Paranoia und Intriganz?

Es mag sicherlich einige geben, die eine "Lebensaufgabe" haben, die nicht abzuschließen ist (als Beispiel wäre da der Schutz der Camarilla), aber so viele können das kaum sein. Was ist mit den anderen?
 
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Genau darum wurde ja der Jyhad erfunden. Damit den Ahnen nicht langweilig wird. Und da die Menschlichkeit nicht mehr so hoch ist bei den meisten, haben sie auch kein Problem mit Paranoia, Betrug und Intriganz.
 
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Das habe ich mich auch gefragt. Ich denke, dass es die Menschlichkeit ist, die ihm am Leben hält. Klingt widersprüchlich, aber ich bin auf keine andere Möglichkeit gekommen.
 
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Also meine Setiten-Ahnin hat den Beweggrund, daß Set immer noch nicht wieder da ist, also sit die Welt noch nicht bereit und sie mußt weiter am Ziel arbeiten.
 
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Von der anderen Seite betrachtet: warum möchte Anton Ahn aufhören zu existieren? Die meisten Menschen haben eine Sch*angst vor dem Tod. Und wir leben nur 70-80 Jahre... ein Ahn hat Jahrhunderte erlebt und weiß immer noch nicht, was passiert, wenn er zu Staub zerfällt. Möchte er es riskieren?

Ich denke nicht. Die einzige Alternative ist es weiterzuexistieren.
 
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Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Kleinigkeiten, die jede Nacht so anfallen, die Leute am Laufen halten:

Die Existenz würde einen ja anöden, wenn da nicht dieser unverfrorene Welpe wäre, der bei nächster Gelegenheit zurechtgestutzt werden muss. Und ein paar Nächte darauf steht ja die Übernahme dieser vielversprechenden Firma durch die eigenen Leute an. Und am Mittwoch ist der Ball im Elysium. Und in der Woche drauf . . .

Ich denke, die meisten Ahnen würden ein Sonnenbad bevorzugen, wenn sie ein paar Nächte lang allein auf einer einsamen Insel wären.
 
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...und in 50 Jahren ist mein Masterplan soweit vorangeschritten, das ich mich bei meinem Gegner dafür revangieren kann, das er meine Südstaaten-Armee bei Gettysburg vernichtet hat.
nur so als Beispiel...
ich denke, der Jyhad hält einem wirklich davon ab, müssig oder leichtsinnig zu werden.
Und Carabas hat recht: Wer will den nicht existieren? Ansonsten hätte er als junger Ancilla schon die Sonne gegrüßt
 
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Cifer stellt nicht umsonst die Frage.
Habt ihr daran gedacht, dass ein Ahn unheimlich viel Macht hat und wahrscheinlich schon eine Menge hinter sich gebracht hat? Ein paar Tote hier, eine Tötung da - Vampire, oder Menschen, die als Beute gebraucht werden. Mit den Jahren wurde alles gesehen und getan. Das Leben wird öde. Alles wird absehbar und einfarbig.
Wer lebt gern in Langeweile, oder ständiger Monotonie? Also mit: nicht sterben, oder "ach ich werde ja noch gebraucht"-Verhalten zu argumentieren ist sicherlich schon durch Cifers Kopf gegangen ;)
 
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Also mit: nicht sterben, oder "ach ich werde ja noch gebraucht"-Verhalten zu argumentieren ist sicherlich schon durch Cifers Kopf gegangen
*Fingerspitzen zusammenleg*Jeder eurer Gedanken wurde schon von mir vorausgesehen. *muahahaha*

Genau darum wurde ja der Jyhad erfunden. Damit den Ahnen nicht langweilig wird.
Effektiv also als Zweck und nicht als Mittel?

Von der anderen Seite betrachtet: warum möchte Anton Ahn aufhören zu existieren? Die meisten Menschen haben eine Sch*angst vor dem Tod. Und wir leben nur 70-80 Jahre... ein Ahn hat Jahrhunderte erlebt und weiß immer noch nicht, was passiert, wenn er zu Staub zerfällt. Möchte er es riskieren?

Ich denke nicht. Die einzige Alternative ist es weiterzuexistieren.
Die Angst vor dem Ungewissen kann ebensogut zur Neugier umschlagen. Mehr oder minder christliche Vampire haben wahrscheinlich eine gewisse Furcht vor der Hölle, die sie mit größter Sicherheit erwarten wird, wenn es sie gibt, aber andere Vampire... Selbst die "kurzlebigen" Menschen fragen sich oft mit 80+, wohin es nach dem Tod geht. Ich behaupte sogar, dass der Tod (oder genauer: das Danach) eine der wenigen Sachen sein dürfte, die ein Ahn noch nicht erfahren hat.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Kleinigkeiten, die jede Nacht so anfallen, die Leute am Laufen halten:

Die Existenz würde einen ja anöden, wenn da nicht dieser unverfrorene Welpe wäre, der bei nächster Gelegenheit zurechtgestutzt werden muss.
Muss er denn zurechtgestutzt werden? Vor ihm gab es 20 andere von seiner Sorte, die mein Ego beleidigt haben und jetzt nicht mehr sind. Nach ihm werden weitere 20 kommen. Was ändert es, wenn er weiterexistiert?
 
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Der Alltag eines Ahnen stell ich mir so vor: abchecken was seine Besitzertümer machen, Kontakte und Verbündete pflegen, Intrigen Abwehren , um nicht als Schwächling darzustehen. vorsichtshalber gleichmal Ancilla und Neugeborende trietzen um zu zeigen, ich bin kein Altersenilles Fossil, ich bin gefährlich.Den Prinzen auf Nase herum tanzen,ohne dass der Prinz was dagegen tun, um den Prinzen auf den teppich zu holen.
Der ahn hat sehr viel zeit und Mühe investiert ,um an der Macht zu sein. Was man hart arbeitet, gibt man eigentlich nicht so schnell auf, auch wenn man vieleicht alles satt hat.
 
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TU ES NICHT! Überleg doch mal, du hast soviel, für das es sich zu leben lohnt! ;)
@Topic:
Und sei es nur, dass er sich seine Lieblingsmenschen ausguckt und Varianten durchspielt, wie sein Leben hätte verlaufen können. Er hat schließlich die Zeit und die Mittel, die Umstände entsprechend zu gestalten.. Eternal Soap-Opera!
Davon ab, er hat Jahrhunderte Zeit, um sich zu überlegen, wie er die nächsten paar hundert Jahre rumbringt. Es mag auch ziemlich individuell sein: Ein Toreador, der seit sieben oder acht Dekaden an seiner Meisterovertüre schreibt, ein Tremere, der unbedingt dieses *&%§$X-Ritual fertigstellen möchte, das sein Mentor zu entwickeln begonnen hatte... Ergänzt diese Liste nach belieben!
 
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@Darkling: Imo gehst du da zu menschlich ran. Ein Ahn hat vll eine Menschlichkeit von 5 (?) - ihn interessiert es überhaupt nicht, wie sein Leben hätte verlaufen können. Die meisten Ahnen haben schon lange mit ihrem Leben abegeschlossen.
 
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ich sags mal so: Die meißten Menschen wünschen sich Unsterblichkeit.

Außerdem: Bei Vampiren ist die Geisteskrankheit Paranoia verbreiteter als die Geistesgestörtheit Melankolie, und ich glaube das aus gutem Grund

Und sei es aus Ideallismus oder Sadismus, irgendeine Triebfeder hat man, oder man wäre schon vorher Vernichtet worden
 
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Carabas schrieb:
ein Ahn hat Jahrhunderte erlebt und weiß immer noch nicht, was passiert, wenn er zu Staub zerfällt.

Außer er fragt einen Giovanni. :D


Zum Thema:
Die Motivation zu existieren ist bei unserer Gruppe unter den SCs ein beliebtes Thema und wir sprechen hier nicht von Ahnen. Es gibt häufiger SCs, die man als Spielleiter zu "ihrem Glück" zwingen muss.


Ahnen suchen sich ihre Motivation, weil ihnen einfach keine Wahl bleibt. Selbstmord funktioniert nicht (frag mal dein Tier), Langeweile über Jahrhunderte ist wohl auch nicht zu ertragen...was bleibt einem übrig?

Die meisten Kainskinder werden ja gewählt, weil sie etwas Spezielles beherrschen oder eben einfach dieses gewisse Etwas haben und dadurch kommt meistens auch ihre Beschäftigung...
 
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JohnDoe schrieb:
Zum Thema:
Die Motivation zu existieren ist bei unserer Gruppe unter den SCs ein beliebtes Thema und wir sprechen hier nicht von Ahnen. Es gibt häufiger SCs, die man als Spielleiter zu "ihrem Glück" zwingen muss.

ja, das kennen viele...

JohnDoe schrieb:
Selbstmord funktioniert nicht (frag mal dein Tier), Langeweile über Jahrhunderte ist wohl auch nicht zu ertragen...was bleibt einem übrig?

Naja, es kann funktionieren. Dazu wäre für mich, wenn ich SL wäre aber ein großer Willen zu sterben Grundprämisse. Am "einfachsten" wäre wohl das Sonenbad.
 
AW: Motivation, zu existieren

Ich bezweifle stark das Anton Ahn überhaupt auf den Gedanken kommt er habe schon sogut wie alles gesehn/erlebt grade weil er so Alt und voller Wissen ist und wenn doch warum sollten die Schattenlande(die er ja kennt) schöner sein als unsere Welt usw.?
Anton Ahn kennt seine Existenz und die vieler anderer Übernatürlicher warum sollte seine jetzige schlechter sein als die die danach kommt?
Ein Ahn hat die Macht die man sich hart erarbeitet hat und genug Wissen das er auf seinen jetzigen Standpunkt nicht mal ansatzweise das Ende vom Lied ist.
Er könnte auch Anfangen seinen Charakter zu verändern wie es normal passiert wenn man sehr lange unlebt und Macht verdirbt den Charakter.
Also Menschlichkeit war doch schon zu Zeiten seiner erschaffung ein alter Hut usw.
Man könnte auch neue kleine Nach- und Vorteile extra für einen Ahn einbauen z.b. das er wirklich mal ein Sonnenbad versucht hat und es ihm die Haut für immer vom Körper gebrannt hat.
Klar unleben ist Scheisse für ihn aber jedes mal wenn er in den Spiegel kuckt wird er nimmer auf solch dumme Ideen kommen.
 
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-oder er hat von Golconda gehört, ist als Ahn schließlich möglich und versucht es zu erreichen (zwar unwahrscheinlich, aber egal)
-oder er hat sich weiterhin seine Menschlichkeit bewahrt und möchte die Welt vor den wirklich fiesen Vampiren (Sabbat oder was auch immer) beschützen
-oder er folgt irgendeinem Pfad der Erleuchtung und er lebt diesen aus weil es einfach zu dem Pfad dazu gehört
-oder er ist ganz einfach eine Führungspersöhnlichkeit und sieht sich in der Verantwortung die Vampire zu regieren...
-oder er ist einfach eine ehrgeizige Person die sich immer wieder irgendwelche Ziele steckt die es zu erreichen gilt
 
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Im Endeffekt wirst du entweder zum Gruftie (Tzimisce-Stereotyp) oder du landest im Jihad. Mehr Alternativen fallen mir nicht ein. Golconda hin, hochgesteckte Ziele her, eines von beiden ist das Resultat.
 
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ich sags mal so: Die meißten Menschen wünschen sich Unsterblichkeit.
Ich wünsche mir auch viele Dinge, von denen ich später feststelle, dass sie mir eigentlich nichts bringen.

Und sei es aus Ideallismus oder Sadismus, irgendeine Triebfeder hat man, oder man wäre schon vorher Vernichtet worden
Das ist mir klar. Aber jeder der existenten Ahnen hat solch eine Triebfeder?

Selbstmord funktioniert nicht (frag mal dein Tier),
Willenskraft jenseits von gut und böse und die Ressourcen, Todesfallen zu konstruieren, aus denen ein rasender Vampir nicht rauskommt. Doch, ich denke Selbstmord funktioniert recht gut, wenn sich ein Ahn dahintersetzt.

Ich bezweifle stark das Anton Ahn überhaupt auf den Gedanken kommt er habe schon sogut wie alles gesehn/erlebt grade weil er so Alt und voller Wissen ist und wenn doch warum sollten die Schattenlande(die er ja kennt) schöner sein als unsere Welt usw.?
Wenn wir jetzt mal kurz die Goldwaage aus dem Spiel lassen: Ein Ahn, der die Schattenlande kennt (was schon wenig genug Leute sein werden), weiß auch, dass dort ganz und gar nicht alle Toten ankommen werden. Ein Ahn, der aus kühler Kalkulation Selbstmord begeht, würde wahrscheinlich nicht zum Wraith werden.

Anton Ahn kennt seine Existenz und die vieler anderer Übernatürlicher warum sollte seine jetzige schlechter sein als die die danach kommt?
Weil in seiner jetzigen Existenz nichts mehr passiert, was nicht so oder so ähnlich schon mal dagewesen ist. Es muss dort nicht besser sein, aber wahrscheinlich wird es weniger langweilig sein.

Ein Ahn hat die Macht die man sich hart erarbeitet hat und genug Wissen das er auf seinen jetzigen Standpunkt nicht mal ansatzweise das Ende vom Lied ist.
Und wozu das ganze? Toll, ich kann Methusalem werden - was bringt es mir? Noch mehr Feinde, noch mehr Zeit, die ich mit Intrigen verbringen werden muss, noch mehr der immergleichen Nächte.

Man könnte auch neue kleine Nach- und Vorteile extra für einen Ahn einbauen z.b. das er wirklich mal ein Sonnenbad versucht hat und es ihm die Haut für immer vom Körper gebrannt hat.
Klar unleben ist Scheisse für ihn aber jedes mal wenn er in den Spiegel kuckt wird er nimmer auf solch dumme Ideen kommen.
Vielleicht schaut er aber auch in den Spiegel und überlegt sich "Heute morgen könnte ich es zu Ende bringen und muss dann nicht mehr mit diesem Wrack von einem Körper rumlaufen"...?

@Mottek
Zum größten Teil nennst du Einzelfälle. Wenn man bedenkt, dass die Camarilla keine Pfade duldet, bleiben da nur noch recht wenige übrig - im Gegensatz zur vergleichsweise großen Menge an Ahnen...
 
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