Motivation der Bösewichte

Max Sinister

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Nachdem es im "Requiem of a Soul"-Thread zur Sprache kam, wollte ich mal nachhaken:

Was ist für Euch eine brauchbare Motivation für einen Bösewicht?

Nehmen wir mal einige aus der realen Welt:
- religiöse Fanatiker aller Art, vom Kali-Kult über die Inquisition bis zu Osama bin Laden. "Gott X will es so!"
- Ideologisch verbohrte, speziell Nazis und Kommunisten. Ähnlich wie Religion, nur ohne Gott.
- Für die Anführer der eben genannten, die selber nicht daran glauben: Machtgier in Verbindung mit extremem Zynismus der Menschheit gegenüber
- Massenmörder a la Hannibal (der auf einem realen Vorbild beruht!). Hier kommt die Motivation oft einfach von einer Störung im Gehirn.

Würdet Ihr einen von denen (evtl. in abgewandelter Form) in Euren Runden als Bösewicht verwenden?
Was fällt Euch noch an guten oder zumindest brauchbaren Motivationen für Bösewichte ein?
Welche RPG-Bösewichte sind für Euch untragbar, wegen idiotischer Motivation?
 
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-selbsternante Tugendwächter und "Streiter für das Gute" geben auch brauchbare Fieslinge ab, wenn sie es übertreiben. Manchmal ist nicht übler als falsch durchgeführtes "Wohlwollen"
 
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Wie wird "Bösewicht" definiert? Mistkerl, der über Leichen geht? Oder einfach der Gegenspieler einer Gruppe?
Naja, eine allgemeine Motivation für Gegenspieler:
-Feind eines Gruppenmitglieds/Der Gruppe, weil er/sie ihm in die Quere kam/en.
 
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Und ganz besonders schön:
Der Weg zur Hölle der mit guten Absichten gepflastert ist.
Könnte zum Beipsiel jemand sein der nur ein grausames System stürzen will, dabei aber selber zu solchen Methoden greift, dass er nachher ist wie die gegen die er kämpft.
 
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Boshaft aus Verletzung: Mami Mami die bösen Amis haben mir mein Dreirad geklaut! Jaja klein Osama irgendwann wirst du dich rächen.

Böse aus Machtgier. Taugt für Einzelgänger.
 
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Sie müssen nicht böse sein, eine einfach entgegengesetzte Motivation tuts auch.
 
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Die besten Motivationen für Bösewichter sind IMO solche, die die Spieler und / oder deren Charaktere nachfühlen können. Der Overlord "Ich will die Welt vernichten / beherrschen" ist zum gähnen.

Gute Bösewichter tun schreckliche Dinge aus Liebe, aus Verzweiflung oder aus Ehrgefühl.
 
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*zustimm* Ein Bösling mit einer nachvollziehbaren Motivation ist imho immer besser als einer der einfach nur einen schwarzen Schnurrbart trägt und böse lacht...
 
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Max Sinister schrieb:
- Massenmörder a la Hannibal (der auf einem realen Vorbild beruht!). Hier kommt die Motivation oft einfach von einer Störung im Gehirn.
*Ähmm auf seinen Nick deutet*
Ich hoffe du meinst nicht mich :p
:ROFLMAO: :D :ROFLMAO:
Und ich hoffe du meinst nicht den Hannibal Barca.
Der hat zwar andauernd römische Legionen eingestampft, war aber sonst recht zivilisiert. (Was die Römer nicht daran hinderten Horrorgeschichten über ihn zu erzählen, und ganz allgemein über kinderopfernde Karthager)
Ok genug offtopic!
Vielleicht mal einen missverstanden Helden als Bösewicht, der sich dann je nach Spielerentscheidung zum Guten und Verbündeten wandeln kann. Und der vermeintliche Gute ist der irre Fanatiker den es zu bekämpfen gilt.
Motivationen dazu wurden ja schon zu Genüge geschrieben.

Fast jeder "Bösewicht" ist von seinem Tun überzeugt und rechtfertigt dies vor sich selbst und anderen.
 
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Ich mag solche "Bösewichte" die nicht von sich aus sagen "Ich bin so böse!" oder "Im Namen des Bösen!", usw, usf... Boring und unlogisch. Gut und Böse sind "Ansichtssachen", denn sie stehen für gesellschaftlich aktzeptiertes und abgelehntes. Wer also sagt, dass etwas was er tut böse ist, sagt er theoretisch dass er gegen seine eigenen Moralvorstellungen verstößt. Öhm... Wie nun?
Da is ein "Im Namen XyZs!" schon passender, aber immer noch platt.
Jemand mit richtigen Motivationen, Eigenheiten und Hintergründen ist immer gut. Einfach nur Gott XYZ dienen is platt, ihm zu dienen weil man sich dies und jenes erhofft schon besser und ihm zu dienen, weil man sich dies und jenes erhofft und dieses einen bestimmten Hintergrund hat noch besser.
Ich mag auch uneindeutige bösewichte, deren Motivation und Hintergrund so angelegt sind, dass sie an sich nichtmal böse sind. Nehmen wir mal Blackthorn aus Ultima V, der hat die Tugenden des Avatars zu Gesetzen umgeformt und damit im Grunde pervertiert. Ok, er war auch durchgedreht, aber das an sich is nich böse. Diese "zu viel des Guten" Leutchens sind da auch immer nett.

Ich mag also Personen mit komplexen Persönlichkeiten und Motivationen, egal welche das nun sind, solange sie nachvollziehbar sind und nicht einfach nur platt, sie einen Weg in ihre Situ haben und nicht einfach nur was tun, um eben "Böse" zu sein.
 
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Obwohl...so als kleiner Sidegag ist der klassische Isnogud-Typ im schwarzen Umhang doch mal für einen Lacher gut.
 
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Es gibt noch den Bösewicht der seine Machtposition stärken und festigen will in dem er Angst und Schrecken verbreitet um Emporkömmlinge zu verjagen.
8o


Oder in modernen Settings. Jemand der Schrecken verbreitet um Berühmt zu werden.
 
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DarkOne schrieb:
Ich mag solche "Bösewichte" die nicht von sich aus sagen "Ich bin so böse!" oder "Im Namen des Bösen!", usw, usf... Boring und unlogisch. Gut und Böse sind "Ansichtssachen", denn sie stehen für gesellschaftlich aktzeptiertes und abgelehntes. Wer also sagt, dass etwas was er tut böse ist, sagt er theoretisch dass er gegen seine eigenen Moralvorstellungen verstößt. Öhm... Wie nun?

Guter Punkt, beschreibt das Problem vielleicht am besten. Diese Pseudo-Motivation sollte man für Dämonen und ihre Anhänger aufheben. (Ist natürlich unlogisch, zu sagen "Böse ist gut!", aber warum gibt es dann Satanisten in unserer Welt?)
 
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Finde den "klassischen" Bösewicht voll langweilig. Blöde Schwarz-Weiß Sicht.
Meine "Bösewichter" sind nie sofort als solche zu erkennen und auch nur schwer ranzukriegen.
Wenn die Spieler-Chars zB durch direkte Aktionen (Stürmen des Unterschlupfes usw.) versuchen würden gegen sie vorzugehen, würden Sie sich eher Strafbar machen und der "Böse" hätte wieder gewonnen.:D

Besonders stolz bin ich über ne StarWars Kampagne, wo die Chars auf der Suche nach dem "Bösewicht", Ihm sogar noch halfen. Sind erst zuletzt dahinter gekommen, wo schon (fast) alles zu spät war.

Meine Bösewichte haben zumeist die Motivation, bestehende Systeme zu unterwandern.
Und MACHT! :D
 
AW: Motivation der Bösewichte

Eine möglichkeit, die ich bißlang kaum gesehen habe (die aber wohl auch eher ins Konzept für Romane fällt), währe auch der Bösewicht aus Langeweile.

Ist mir allerdings so auch nur bißlang einmahl im "Neuromancer"-Roman über den Weg gelaufen. Und bei Cyberpunk verwischen die Grenzen zwischen den beiden Extremen eh immer. (Marquis de Sarde läßt grüßen.)

Eine weitere möglichkeit währe dann einfach die KI, welche nach "Identität" strebt und dafür über Leichen zu gehen bereit ist.

Halt eben immer die Frage des Standpunktes.
 
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bösewichte können auch in einem moment der kurzen unaufmerksamkeit "entstehen" oder von gefühlsausbrüchen (mit eigentlich aufs gute ausgerichteten motivation) auf die falsche bahn kommen.
klassiker: kain.

oder ihnen stößt etwas zu, dass sie wegen der gesellschaftsform automatisch zu ausgestoßenen macht. (ist auch eher klassisch ;) )

in etwas vom besten was ich mal gespielt habe - ein nephilimplot - wurden unsere charaktere andauernd angegriffen und wir haben uns den arsch aufgerissen um die motivation des feindes in erfahrung zu bringen. stellte sich schlussendlich heraus, dass WIR (nephilim brauchen immer eine weile bis sie sich an frühere leben erinnern *g*) eigentlich die wirklich bösen sind und sie uns nur aufhalten wollten.
 
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Wie wärs mit dem Guten als Bösewicht? Aus Sicht der Mafia sind ehrliche Polizisten böse und diese Meinung vertreten sie aus voller Überzeugung.
 
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brauchbar sind, denk ich, so sachen wie zum Beispiel Mord aus politischen Motiven, z.B. Französische Revolution, als dutzende von Adeligen ein unschönes Ende fanden...
 
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Aus Sicht der Mafia sind ehrliche Polizisten böse und diese Meinung vertreten sie aus voller Überzeugung.
Das bezweifle ich:
Polizisten mögen der Mafia zuwiderhandeln, aber in meiner Vorstellung dürften sie deswegen eher als lästig und illusioniert betrachtet werden, denn als böse.

Was mir aber noch gefällt, ist eine Mischung aus mehreren der schon genannten:
Sie weiß, sie ist böse. Sie findet es auch nicht gut, böse zu sein. Aber wenn sie nicht böse ist, würde etwas viel schlimmeres passieren.

Sozusagen der pazifistische Demokrat, der mit Gewalt den Diktator absetzen will, aber (und das ist der entscheidende Punkt) sich darüber im Klaren ist, dass er damit zugleich seinen eigenen Idealen widerspricht.

Damit ist er im weiteren Sinne auch ein Held, denn er kämpft für ein höheres Ideal, obwohl er weiß, dass dieser Kampf ihm weder Ruhm noch Macht noch sonstwas bringt, sondern ihn stattdessen sogar zum Geächteten auch unter seinesgleichen machen wird.
 
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