Mittelalterliche Vampirernährung

Eidolon

Halbgott
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25. Oktober 2015
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Sicher, in der World of Darkness sieht alles nochmal ein wenig anders aus und die Welt ist noch überbevölkerter als sie es real ist.
Aber trotzdem - wie soll das funktioniert haben, wenn die reale Bevölkerung von Metropolen wie Köln im frühen Mittelalter bei etwa 10.000 Einwohnern lag? Erstens muss das reisen verdammt umständlich gewesen sein, zweitens muss Überbevölkerung ja ein totales Problem gewesen sein. Ich meine... wenn man eine Spielrunde mit 4 Vampir SCs hat, dann wird's doch schon verdammt eng oder?
 
Ich vermute, daß das Verhältnis Vampire-Sterbliche von 1:100000, von dem in älteren Publikationen die Rede ist, nur für das späte 20. und 21. Jahrhundert gilt und daß im Mittelalter ein Vampir auf 10000 sterbliche kommt.
 
Ich vermute, daß das Verhältnis Vampire-Sterbliche von 1:100000, von dem in älteren Publikationen die Rede ist, nur für das späte 20. und 21. Jahrhundert gilt und daß im Mittelalter ein Vampir auf 10000 sterbliche kommt.
Danke für die Antwort, aber das macht's auch nur bedingt besser oder? Wenn eine der größten Städte gerade mal einen Vampir hätte ernähren können, dann stellt sich doch irgendwie schon die Frage, wie sich z.B. ein Gildenhaus der Tremere ernährt hat, das nicht nur aus zwei Mitgliedern bestand. Und wenn man mal an den Dornenvertrag denkt, dann biegen sich die Balken der Logik ins Unermessliche, wenn man die Bewirtung der Anwesenden irgenwie erklären will, oder? (Auch, wenn der nicht mehr im Frühmittelalter stattfand...)
 
Ich vermute, daß das Verhältnis Vampire-Sterbliche von 1:100000, von dem in älteren Publikationen die Rede ist, nur für das späte 20. und 21. Jahrhundert gilt und daß im Mittelalter ein Vampir auf 10000 sterbliche kommt.
Ich kann die Quelle gerade nicht auswendig nennen, aber ich meine, dass zu Zeit der Gründung der Camarilla sogar 1 : 1000 normal war.

Und das Problem ist ja nicht, dass ein Vampir so viele Menschen benötigt um sich zu ernähren. sondern dass man die Maskerade irgendwann kaum noch wahren kann. Ein Tremere-Gildenhaus wird hier vermutlich sowieso stark auf eine Herde setzen statt von der kompletten Stadtbevölkerung zu trinken.
 
Du erwartest doch nicht ernsthaft ein derart hohes Maß an Plausibilität in der World of Darkness, oder? :D
Aber das mal beiseite: 10.000 Menschen a 10 Blutpunkte wird ja wohl ein paar Jahre selbst für ein Nest von Vampiren reichen.
 
Selbst 1:1000 ist noch ziemlich krass.
Ich habe mal nachgerechnet, wie lange es dauern müsste, um das Blut zu regenerieren, dass ein Vampir ein zweites Mal von dir trinken kann, ohne, dass du dadurch in Lebensgefahr gerätst und bin auf drei Monate gekommen (es gibt einen Grund, weshalb das rote Kreuz so penibel prüft, wann man das letzte Mal gespendet hat...).

Wenn ein Vampir alle zwei Nächte trinken muss (und wir gehen davon aus, dass die Vampire hier kein Blut außer für's Aufstehen verbrauchen), dann muss benötigt er mindestens 15*3=45 Menschen, ohne dass dabei einer drauf geht, bevor er wieder von der ersten Person trinken kann. Mal davon abgesehen, wie schwierig es ist, dabei die Maskerade zu wahren, bräuchte man also in einer Stadt, die zum Beispiel 20 Kainskinder beherbergt dementsprechend mindestens 900 Bewohner, mit der Voraussetzung, dass jeder Bewohner einem einzigen Vampir zugeordnet ist, die Trinkreihenfolge streng eingehalten wird und jeder Bewohner, der stirbt, sofort durch einen neuen ersetzt wird. Also ein eigentlich vollkommen unrealistisches Szenario, selbst, wenn man die Zahl verdoppeln würde.

Wenn wir jetzt also eine Chronik hätten, bei der... sagen wir 4 SC-Kainiten und ihre Erzeuger die einzigen Vampire wären (was wahrscheinlich eher seltsam wäre), dann bräuchte man dafür mindestens 360 erwachsene, gesunde Menschen in der Stadt, um unser unrealistisches Bürokratenszenario ohne zusätzlichem Einsatz von Blutspunkten möglich zu machen.

Wie viele Kainskinder waren in etwa bei dem Dornenvertrag anwesend?
 
Meines Erachtens wäre es auch plausibel, wenn sich Vampire im Mittelalter häufiger von Tierblut ernähren müssen als in der Jetztzeit.

Damit könnte man verdeutlichen, daß das Mittelalter eben auch für Vampire verglichen mit heute eine harte Zeit war.
 
Das mit der vorsichtigen Ernährung und vampirischer Bevölkerungsbeschränkung ist in meinen Augen ein Produkt der Maskerade. Im Mittelalter gab es noch keine flächendeckende Registrierung, keine Spurensicherung, hohe Sterblichkeitsraten durch allerlei Gründe... da mussten sich Vampire nunmal nicht so sehr zurückhalten wie in der Neuzeit.
 
Vampire waren halt selten und eigentlich nur in den größeren Städten sesshaft.

Da fand dann auch Handel aus dem Umland statt, bei denen man sich prima ernähren konnte. Dazu kamen Reisende aus weiter entfernten Gefilden.
Man konnte also auch ganz gut "leben" ohne die eigene Bevölkerung zu verschleißen.

Und was den Dornenvertrag angeht: Da waren bestimmt ein paar Vampire schlau genug irgendein Volksfest, Pilgerziel oder ein Scharmützel in der Nähe auszurufen, bei dem man sich bedienen konnte.
 
In der Welt der Dunkelheit regenerieren Menschen die verlorenen Blutpunkte wesentlich schneller als das in der Realität der Fall ist.
Das heißt mehr so ein Blutpunkt pro Tag anstelle von pro Monat. Weshalb ich die Zahl der Menschen pro Vampir mehr auf 1:100 wenn nicht weniger senken würde.
Neben anderen Herausforderungen des Mittelalter. Wie das man eher selten so etwas hatte wie Einzelzimmer, selbst als Adel, nun und das nicht ansatzweise jeder Earthmeld haben dürfte.
 
Vor allem darf man auch die reguläre Sterblichkeit nicht vergessen. Wenn ein Mensch früh stirbt, dann ist das eben so. Da wundert sich selten jemand deswegen.
Das finde ich so betrachtet eigentlich auch einen sehr guten Lösungsansatz für das Problem:
Das Leben ist härter für Kainiten und wenn die Trinkopfer knapp werden, muss der Vampir eben mal mehr als behutsame 1-2 BP von seinem Opfer trinken. Dies und die daraus resultierende Gefährdung der Maskerade erklärt dann auch ganz gut, warum nach Gründung der Camarilla die Quote auf 1:100.000 runtergeschraubt wird.
 
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