[MicroScope] Geschichtenideen + Spielberichte

RockyRaccoon

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Mal so als Testballon, ob das außer mir überhaupt wer spielt. Empfehlen kann ich es in jedem Fall.
Was habt ihr denn bisher so an Geschichten gespielt? Besonders würden mich natürlich eigene Kreationen interessieren. Ich selbst habe bisher nur ein Spiel gehabt und dort eine Storyseed aus dem Buch genommen:
"Eine Rasse intelligenter Maschinen entdeckt ihre organischen Ursprünge."
Aus Zeitgründen haben wir nur einen Fokus geschafft, in dem aber schon eine Menge passiert ist:
Eine Megacorporation namens WorldUnity hat ein Alienartefakt gefunden, mit dem sie das Energieproblem der Welt gelöst, den "Weltfrieden" und das "Ende der Armut" gebracht und sämtliche Infrastruktur der Welt friedlich unter ihre Kontrolle gebracht hat. Sie schicken eine Einheit autonomer Drohnen los, um eine "Antiterroreinsatz" in Südafrika zu erfüllen.
Dieser "Antiterroreinsatz" ist in Wahrheit ein reiner Testlauf gegen die Zivilbevölkerung i Neu Johannisburg, bei der der CEO von World Unity zivile Opfer in Kauf nimmt, da ohnehin nichts davon an WorldUnitiys Medienimperium vorbei an die Weltöffentlichkeit kommen wird.
Währenddessen überschreitet ein Serviceroboter an Bord der fliegenden Festung unter Mithilfe der Tochter des Chief of Technological Science von World Unity die Grenze zu echtem Bewusstsein und lädt sich selbst ins Internet hoch.
Eine Atomrakete unbekannten Ursprungs trifft die fliegende Festung, die daraufhin San Francisco unter sich begräbt und bei ihrem Sturz ins Meer eine Flutwelle auslöst. Von der radioaktiven Verschmutzung durch die Atomrakete nicht zu sprechen. Der sprichwörtliche Absturz von WorldUnity stürzt die Menschheit für einige Monate bis Jahre (man vermeidet bei MicroScope klare Zeitangaben) in eine dunkle Zeit ohne Strom, Internet und Kommunikationsmittel, bis dann nach einigen Monaten bis Jahren plötzlich das weltweite Strom- und Kommunikationsnetz wieder anspringt und eine Entität namens "E-V" dies als Geschenk an die Menschheit präsentiert. E-V ist aus dem Serviceroboter entstanden und wird im ersten goldenen Zeitalter der Koexistenz zur wohlmeinenden Diktatorin der Menschen. Die Maschinen bringen den Menschen Komfort und Wohlstand. Bis sie es irgendwann nicht mehr tun. Woran das liegt, das haben wir noch nicht erspielt. Und wo die Atomraketen her kamen und was in Neu-Johannesburg genau passiert ist (und was eigentlich mit Alt-Johannesburg ist), dass haben wir auch noch nicht erspielt. Aber das kommt sicher noch.
Fest steht jetzt schon, dass ich begeistert bin, weil ich mir alleine im Leben nicht so eine gute Geschichte hätte ausdenken können.

So, nachdem ich mich nun etwas zerfasert habe, nochmal kurz:

Hat überhaupt schon wer MicroScope gespielt?
Was für Storyseeds wurden gespielt, und was für Geschichten sind dabei entstanden?
 
Wie schon im "Wenn A! mein Baby wäre" Thread erwähnt; wir haben Mirco-Scope verwendet um zu klären was vor Beginn unserer Star Wars Kampagne passiert ist.
Da kamen viele gute Ideen auf, allerdings nur wenig Momente wo die Ereignisse eine für den Erstschreiber unerwartete Wendung genommen haben. Das meiste sind dann eher Kurzpunkte gewesen wie eine Droidenrebellion die am Ende ein kleines eigenes Reich im Outer Rim gründet.
 
Habt ihr euch auch an das Gebot, nicht zu kollaborieren gehalten?
Das scheint mir wichtig, damit genau das vermieden wird. Oder vielleicht lag es auch am zu definierten Setting.
Meine eine MicroScope-Runde jedenfalls war voller Überraschungen.
 
Es lag wohl vor allem daran, das nur wenige von uns dabei mitgemacht haben. Das "zu" definierte Setting kann da reingespielt haben, sollte aber eigentlich keine Rollen spielen. Schließlich kann man ja alles machen solange es nichts an den "Eckpfosten" (und anderen Beiträgen) ändert.

Auf jeden Fall finde ich die Microscope-Idee schon recht genial und würde es gerade für ähnliche Ziele durchaus wieder benutzen (ich habe einfach mehr Freude an sowas wenn das Ergebnis dann irgendwie als Kampagnenhintergrund benutzt werden kann.
 
Das "zu" definierte Setting kann da reingespielt haben, sollte aber eigentlich keine Rollen spielen. Schließlich kann man ja alles machen solange es nichts an den "Eckpfosten" (und anderen Beiträgen) ändert.
Na wenn man "skrupellos" genug ist, geht das. Ich sehe nur die Gefahr, dass man sich da selbst Schranken auferlegt, um den schon außerhalb der eigenen Runde etablierten Kanon nicht zu stören. Bei WH40K den Imperator töten beispielsweise. MicroScope sieht ja explizit vor, dass die Spieler derartig gewaltige Entscheidungen treffen. Und da ist es schade, wenn man sich selbst zensiert. Wenn man diese Selbstzensur aber vermeiden kann, kann man sicher auch mit voretablierten Settings Spaß haben.

Und probier es ruhig mal auch einfach als eigenständiges Projekt. Der große Vorteil ist ja, dass man keine Vorbereitungszeit braucht. Ist also super für Cons oder für spontane Runden. :)

Aber was war jetzt eigentlich konkret euer Settingthema-Einzeiler?
 
Einen knackigen Settingthema-Einzeiler haben wir nicht formuliert. Das Ziel stand ja fest: "Geschichte schreiben". Alle wissen wie es am Ende von Episode 6 aussah und ich habe das Universum zu Kampangenbeginn beschrieben. Zwischen diesen Eckpfeilern hatten wir freie Hand. Und coole Ideen habe ich in die Kampagne einfließen lassen (oder tue das noch). Wie halt z.B. das kleine KI-Reich oder Jedi-Splittergruppen die wir uns ausgedacht haben.

Es war wirklich mehr so das die meisten ihre eigenen Geschichtsabschnitte geschrieben haben und die Abschnitte von anderen eher weniger angefaßt wurden. Ich habe zwar versucht deutlich zu machen das gerade das den Spaß bei Microscope ausmacht. Ohne das man Angst haben müßte etwas kaputt zu machen (nur weil ich XY töte oder einen Planeten vernichte kann man ja immer noch beliebig viele Ereignisse machen die einfach vorher stattfinden) aber es steckt den meisten noch sehr in den Knochen das man die "Konstrukte" anderer nur mit Samthandschuhen anfaßt.
 
Na das erklärt dann vielleicht, warum es nicht so ganz funktioniert hat. Die Einzeler sind schon wichtig. Wegen Fokus. Und "Geschichte schreiben" ist kein Fokus.
Und was das Umwerfen der anderen Konstrukte angeht, muss man da einfach mit gutem Beispiel voran gehen. Ich hab das als erste Linse gleich am Anfang mit der Sache einer Mitspielerin (der Megacorporation, die sie im Setup gebaut hatte - Szene mit der Frage "Was führte zum Untergang von WorldUnity?") gemacht, und schon war das Konzept klar. Und schon war auch klar, warum es bereichernd ist, die Bauklötze der anderen umzuwerfen. :)
 
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