Sonstiges [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

Tybalt

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Moin!

Ich bin gerade dabei, mir meine Version von Microlite 20 zusammenzubauen (Wer nicht weiß wovon ich spreche: hier klicken). Und da Feats bei M20 rausgeflogen sind, und auch die Fertigkeitsliste arg zusammengestrichen ist (meine Version hat 5 Fertigkeiten) kam mir die Idee, die Aspekte von Fate mit reinzunehmen, allerdings lange nicht in dem Umfang, in dem Fate 3 das macht.

Im Moment sieht es so aus, daß jeder SC 4 Aspekte hat: Klasse, Herkunft, und 2 beliebige. Klasse ist logisch, Herkunft kann schlicht die Rasse sein, es kann aber auch die Stadt sein, wo der SC herkommt, oder auch die soziale Schicht des Charakters. So könnte ein SC ein "charismatischer, neugieriger Kleriker aus dem niederen Landadel" sein, oder ein "sturköpfiger, loyaler Zwerg aus der Kriegerkaste"

Eingesetzt werden können die Aspekte mit Heldenpunkten. Ein Aktion erhält einen Bonus von +8, wenn sie von einem Aspekt abgedeckt ist, oder +4, wenn sie es nicht ist. Das muß vor dem Wurf angesagt werden. Alternativ kann ein Wurf wiederholt werden, mit +2, wenn es einen Aspekt betrifft, oder -2, wenn nicht. (Im Prinzip ist das als "dynamisches Feat-System" gedacht.)

Heldenpunkte können durch coole Aktionen dazugewonnen werden, und verfallen am Ende der Session. Jeder startet mit 3 Heldenpunkten.

Soweit, so gut. Ich denke, daß durch die Aspekte die SCs differenziert werden können, und daß ohne den ganzen Crunch, der bei M20 ja rausgeflogen ist und auf den bewußt verzichtet wird.

Meinungen, Kommentare, Ideen?
 
AW: [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

Da ich M20 nicht wirklich kenne. Sind das feste Klasse oder frei wählbare "Berufe"?
Letzteres würde besser sein für die Aspekte, da du sonst feste "Talente" wieder eingeführt hast die eben für die Differenzierung sinnlos sind.
Also nicht Krieger sondern Stadtwache, Söldner, Wegelagerer, Preisboxer usw.
 
AW: [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

Vorweg: die Idee gfeällt mir.
Die Klasse als Aspekt zu nutzen gefällt mir allerdings nicht so gut. Mindestens drei der vier Microlite Klassen sind ja recht generisch, da fände ich eine Art High Concept passender. Da kann man aus einem Kämpfer sowohl einen Barbarenkrieger, als auch einen Swashbuckler machen (usw. usf.).
Vor dem Wurf ansagen ob man einen Punkt ausgibt find ich persölich auch nicht s toll, allerdings fällt der Bonus ja so dick aus, daß man da gut mit kalkulieren kann.
Reroll mit -2 find ich auch komisch, dann doch lieber ganz verbieten, wenn man keinen passenden Aspekt hat.
Warum lässt du das negative anspielen der Aspekte zur Generierung von Heldenpunkten weg?
Hast du dir auch Gedanken für eine weiter Verwendung von Heldenpunkten und Aspekten gemacht? Ich denke da vor allem an Schaden und Schadensreduzierung und eine Erhörung der RK bzw. eine Erschwerung des Angriffswurfs.
 
AW: [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

Da ich M20 nicht wirklich kenne. Sind das feste Klasse oder frei wählbare "Berufe"?

Feste Klassen, ganz klassisch. M20 ist ein auf das allernotwendigste runtergebrochenes D&D 3.x, und ich habe im Moment 7 Klassen: Krieger, Magier, Illusionist, Dieb, Barde, Kleriker, Paladin, Waldläufer.

Letzteres würde besser sein für die Aspekte, da du sonst feste "Talente" wieder eingeführt hast die eben für die Differenzierung sinnlos sind.
Also nicht Krieger sondern Stadtwache, Söldner, Wegelagerer, Preisboxer usw.


Vorweg: die Idee gfeällt mir.
Die Klasse als Aspekt zu nutzen gefällt mir allerdings nicht so gut. Mindestens drei der vier Microlite Klassen sind ja recht generisch, da fände ich eine Art High Concept passender. Da kann man aus einem Kämpfer sowohl einen Barbarenkrieger, als auch einen Swashbuckler machen (usw. usf.).

Die Sache mit Aspekt=Klasse ist, daß ich bewußt die Klassen haben wollte. Es gibt z.B. auch kein Multiclassing, sondern eben den Krieger. Und die Aspekte sollen eben die gewählte Klasse unterstützen.


Vor dem Wurf ansagen ob man einen Punkt ausgibt find ich persölich auch nicht s toll, allerdings fällt der Bonus ja so dick aus, daß man da gut mit kalkulieren kann.
Das war die Grundidee. "Das muß ich einfach schaffen, also gebe ich einen Punkt aus!" Der Heldenpunkt soll schon was ausmachen.

Reroll mit -2 find ich auch komisch, dann doch lieber ganz verbieten, wenn man keinen passenden Aspekt hat.

Da bin ich mir auch noch nicht so sicher, das muß ich erstmal ausprobieren. Die -2 kommt von der Differenz (8 zu 4), und einen Reroll mit +4 bei einem passenden Aspekt fand ich zu hoch. Eventuell wird das noch zu 0 / -4, aber dann kann ich den Reroll bei nicht passenden Aspekten auch fast weglassen.

Warum lässt du das negative anspielen der Aspekte zur Generierung von Heldenpunkten weg?

Simpel: Ich will klassische High Fantasy mit HeldenTM. (Die Bezeichnung Heldenpunkte kommt nicht von ungefähr.;-)) Und: Es sollte durchaus noch an D&D angelehnt sein, die Aspekte sind ein Quick 'n' Dirty-Feat-Ersatz, und Feats sind immer positiv.

Hast du dir auch Gedanken für eine weiter Verwendung von Heldenpunkten und Aspekten gemacht? Ich denke da vor allem an Schaden und Schadensreduzierung und eine Erhörung der RK bzw. eine Erschwerung des Angriffswurfs.

Ja, Schadenserhöhung kommt wohl noch dazu, und Verbesserung der RK für eine Runde auch. Aber das möchte ich erstmal testen.
 
AW: [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

GROSSER FEHLER.

Das hab ich jetzt erst begriffen.
Das GANZE Aspekte System basiert darauf, dass ein Aspekt positiv und negativ sein muss wenn er gut sein soll.
Ohen Schicksalspunktregenerierung ist der Aspekt Allekönner perfekt. Alleskönner ist natürlich ein extrembeispiel, aber im kleinerem Rahmen findet sowas statt!
Ich kann ihn für alles einsetzen und da ich ja eh keine Punkte durch Aspekte kriege hilft er mir für alles. Das funktioniert wirklich so nicht!
Ein Aspekt ohne die Möglichkeit durch negativen Einsatz Punkte zu genieren ist wirklich nur ein Feat und die müssten gebalanced werden was man mit Aspekten nicht machen kann.
 
AW: [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

GROSSER FEHLER.

Das hab ich jetzt erst begriffen.
Das GANZE Aspekte System basiert darauf, dass ein Aspekt positiv und negativ sein muss wenn er gut sein soll.
Ohen Schicksalspunktregenerierung ist der Aspekt Allekönner perfekt. Alleskönner ist natürlich ein extrembeispiel, aber im kleinerem Rahmen findet sowas statt!

Ich denke, ich habe einen Fehler gemacht als ich mich zu sehr auf Fate bezogen habe. Es geht eben nicht darum, daß komplette Aspekte-System zu integrieren, also einen D&D light/Fate-Hybriden zu erschaffen, sondern nur dem SC möglichts einfach und unkompliziert Bereiche zu geben, in denen er gut ist. Deswegen ja auch Klasse=Aspekt, das ist dann so eine Art flexible Klassenfähigkeit zusätzlich zu harten Vorteilen, die der SC stufenabhängig bekommt.

"Alleskönner" würde ein klares Veto von mir als SL bekommen, es ist per Definition kein Bereich. Vielleicht ist es besser, das auf Persönlichkeitsmerkmal zu beschränken.

Aber es ist gut daß du das ansprichst, ich werde die Regeln dahingehend nochmal umformulieren. Das Problem ist halt, einen anderen Begriff für "Aspekt" zu finden, weil er einerseits das genau beschreibt, auf das ich hinaus will, aber anderseits durch Fate vorbelastet ist.
 
AW: [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

Also möchtest du ein freies Vorteilssystem.
Das ist aber problematisch. Jedweder Vorteil muss von dir bewertet werden ob er "noch okay" oder schon "zu stark" oder "zu schwach" ist. Das wird automatisch in Unfairness abgleiten.
Das mag in eurer Gruppe keine Probleme machen, aber von System Sicht aus ist die Entscheidung problematisch.
Vorteile müssen gebalanced werden. In jedem System. Fate macht, dass indem sie mit (regenerationswichtigen) Nachteilen zusammengelegt werden. Dadurch balancen sich Aspekte selber aus. Für jedes "Alleskönner" müsste man theoretisch ein "Nichtskönner" nehmen oder es eben gleich in einem "Kann einiges" zusammenfassen. Ein ähnlicher Weg wäre feste Pakete von Vor und Nachteilen machen (Krieger haben +2 auf alles Kampfbezogene aber -2 auf Mentale Aufgaben z.B)
Andere Systeme haben feste Mechanismen um Vorteile zu klassifizieren (+1 Vorteil z.B.) und erlauben (teilweise durch Nachteile veränderbare) maximal Summen von Vorteilen.

Andere funktionale Wege sind mir nicht bekannt. Also musst du deine freien Vorteile mit einem Baukasten unterfüttern um sie im Nachhinein leicht klassifizieren zu können. (das gibt in zu vielen Situationen einen Bonus z.b.) oder du musst sie irgendwie mit Nachteilen koppeln.
Das hat nichts mit Fate zu tun, sondern ist eni genereller Aspekt.
Falls das in eurer Gruppe keine Rolle spielt (weil alle deinem Urteil vertrauen was die Machtfrage angeht). Kein Problem. Aus genereller Sicht ist es aber unsauber und nicht gebalanced.
 
AW: [Microlite 20] mit einem kleinen Schuß Fate

Also möchtest du ein freies Vorteilssystem.
Im Prinzip ja, aber eins ist dabei wichtig: man muß jeden Einsatz der "Vorteile" bezahlen. Die Vorteile, auf die man immer zurückgreifen kann finden sich in den Klassen.


Falls das in eurer Gruppe keine Rolle spielt (weil alle deinem Urteil vertrauen was die Machtfrage angeht). Kein Problem. Aus genereller Sicht ist es aber unsauber und nicht gebalanced.

Grundsätzlich hast du recht, ich lege das Balancing in die Hände des SLs. Aber das sehe ich nicht als Problem an. Das ist Teil des Konzepts, weg von harten Regeln für jede Gelegenheit, was ein ordentliches Maß an Crunch nach sich zieht hin zu Interpretationen der Regeln durch den SL. Die Old School-Maxime "rulings, not rules" gilt auch für Microlite 20, so wie ich das System verstehe.

Das System ist nicht "sauber" und nicht unbedingt gebalanced, die Regeln sind nicht "hart, glasklar und belastbar". Das ist mir klar. Aber das ist eben auch nicht das Designziel.
 
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