Mutant Chronicles 3 [MC3] Straffar Gatan 39 – Spielbericht

Taysal

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Grundlegendes

Bei Straffar Gatan 39 handelt es sich um das Abenteuer, das im Schnellstarter und auch im Dark Symmetry Campaign Book enthalten ist. Das Abenteuer spielt im ersten Zeitalter der Mutant Chronicles, in den ersten Tagen der Dunklen Symmetrie. Es spielt auf Luna und die Charaktere sind Cops im Luna Police Department (LPD). Straffar Gatan 39 ist nicht nur der Auftakt zu einer großen Kampagne, sondern auch der Auftakt zum Mutant-Chronicles-Setting. Alleine das macht dieses Abenteuer zu etwas Besonderem, vor allem für Spieler die gerne in die Historie ihrer Spielwelt eintauchen.

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Spielbericht

Anstelle den Spielbericht in einen hässlichen Spoiler zu verpacken, hier kurz eine Spoilerwarnung!

Ich selbst bin ein großer Fan der Mutant Chronicles und habe in meinem Regal sogar eine kleine Bauhaus-Armee fürs Warzone-Tabletop stehen. Das Abenteuer Straffar Gatan 39 (und nachfolgend auch The Fall of von Hölle) spielen zu können, hat mich natürlich immens gefreut. Zumal Straffar Gatan 39 der Auftakt schlechthin ist. Das Abenteuer spielt einen Tag, nachdem die Menschheit die Dunkle Symmetrie entfesselte und sich seitdem alles änderte. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles normale Science Fiction.

Wir sind das Abenteuer mit drei Spielern angegangen: Vance Ryder (der erfahrene Haudegen), Vents (genannt Rookie und mein Charakter) und Kramer (die Ärztin im Team). Es handelte sich dabei um PreGens, Mitglieder des LPD und vor allem normale Cops, die in den Nines unterwegs sind; also ein heruntergekommenes Viertel (allerdings wird es im Laufe der Jahrhunderte noch weiter herunterkommen). Spezialität der Truppe war vor allem die Zeugenbefragung. Wenn die Welt aber plötzlich wie wahnsinnig am Rad dreht, dann ist labern das Letzte, was beim Überleben hilft...

Die Sache fing eigentlich "harmlos" an. In einem alten zehnstöckigen Wohnblock (Straffar Gatan 39) wurden Probleme gemeldet, zudem sollte dort das Töchterchen eines reichen Bauhauslers versackt sein. Also musste unsere Streife ran. An einem Tag, an dem eh Chaos in der Stadt herrschte. Etliche Computersysteme machten Probleme und deswegen war auch das Telefonsystem ständig überlastet. Klang nach einem anstregenden Tag. Aber na ja, hinfahren, Leute befragen und das Mädel auftreiben. Das konnte nicht schwer sein. Falsch gedacht.

Das blöde Haus war zum Teil weggerissen, stand halb an einem scheinbar endlosen Loch und hatte zudem Schräglage. Unter normalen Bedingungen schon eine üble Sache. Aber die Bewohner hatten offensichtlich einen Knall. Der Hausmeister war wenig kooperativ und froh uns schnell los zu werden. Also ab in Richtung des Apartments der Bauhauspuppe. Dabei war schon zu sehen und zu hören, dass irgend etwas nicht stimmte. Die Vermisste war natürlich nicht da und es gab nur wenig verwertbare Spuren. Aber immerhin, es gab sie. Was uns dabei auffiel war das nervige Fernsehprogramm. Capitol sendete in Dauerschleife Programm. Und das war merkwürdig. Ebenso wie die Bewohner. Denn als wir mit den Ermittlungen anfingen stießen wir auf Blutspuren und Zeugen, die keine Lust hatten mit uns zu sprechen. Allerdings, die alte Dame war nett, die wenigstens einen anderen Kanal anschaute als der Rest im Haus.

Überhaupt, das Programm. Was soll ich sagen, irgendwann fingen wir an die Fernseher "zu erschießen". Die Dinger liefen selbst dann, wenn wir sie vom Strom nahmen. Und sie zeigten als Programm ein uns beobachtendes Auge oder uns, allerdings gab es keine Überwachungskameras. Stattdessen Monster in unserem Rücken – jedenfalls auf dem Bildschirm. Tja, was soll ich sagen, das wird einem mulmig zumute, wenn sich plötzlich die Ermittlung in einen Horrorfilm verwandelt. Und dann tickten die Leute im Haus vollkommen aus!

Einige wollten scheinbar nur weg und uns deswegen umpusten, andere waren mit dem Haus regelrecht verkabelt. Raus kamen wir auch nicht, denn irgendetwas hatte das Gebäude eingehüllt. Selbst die alte Dame entpuppte sich als kokelndes Monster und musste aus dem Weg geräumt werden. Unsere Idee zu diesem Zeitpunkt: Nach oben und schauen, ob es vom Dach aus einen Weg aus dem Haus gibt. Scheiß auf die Leute, Hauptsache lebend weg. Tja, so die Theorie. In der Praxis war aber eine der oberen Etage zu einer Art gruseligen Maschine umgebaut. wtf?

Und es gab natürlich auch das passende Monster. Die Nerven lagen eh schon blank, denn Abenteuer und Spielleiter ließen die Spannungs- und Gruselkurve stetig und gekonnt ansteigen. Also kam es für uns Labertaschen und unsere Medizinfee zu einem verdammt harten Kampf. Das Kabel-Maschinen-Vieh konnte ordentlich austeilen und es ging einiges zu Bruch. Dank Chronicle Points zauberten wir etwas explosive Ausrüstung hervor und begannen, während dem Kampf, an der Maschine zu werkeln. Dabei war es mehr als knapp zu überleben. Die Action war einfach kinoreif und verdammt prickelnd.

Der Höhepunkt war dann auch, dass wir tatsächlich gewannen. Für mich war das ziemlich überraschend. In Gedanken hatte ich bereits mit Rookie abgeschlossen. Aber am Ende saßen wir auf der Straße, den Rücken an die Wand gelehnt, verletzt, unter Drogen und glücklich, die Sache überstanden zu haben. Unsere Charaktere wussten ja nicht, dass die Sache nur der Auftakt war...

Mir persönlich hat Straffar Gatan 39 viel Spaß gemacht, was aber auch am Spielleiter lag. Der hatte die Sache gekonnt umgesetzt und hervorragend mit seinem Dark-Symmetry-Pool jongliert. Kein Wunder, das deswegen alle scharf darauf waren The Fall of von Hölle ebenfalls zu spielen. Aus Spielersicht würde ich dem Abenteuer 4 von 5 LPD-Marken geben.
 
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Titel: Straffar Gatan 39

Ich hatte auch schon den TPK nahen sehen. Aber mit wohlplazierter Bombe, sowie mehr Glück als Verstand kamen tatsächlich alle drei Luna PD Ermittler mit dem Leben davon - und konnten so das längere Folge-Szenario angehen.

Trotzdem hatten einige der Ermittler "bleibende Erinnerungen" von der letzten Konfrontation mit dem Kabelmonstrum davongetragen, die sich später noch bemerkbar machen sollten.
 
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Einfach draufschlagen ist halt eine dumme Idee. wenn es nur um einen Kräftevergleich geht, gewinnen die Bösen. Wir sind da ziemlich viel herumgelaufen und haben verzweifelt etliche Sachen ausprobiert. Es war aber auch ordentlich Glück dabei.
 
Letzten Samstag habe ich Straffar Gatan 39 mit zwei Spielern geleitet. Als Charaktere haben sie Vance Ryder und Vents gewählt.





SPOILERWARNUNG!





Zuerst haben die Spieler beim Hausmeister im Erdgeschoß nachgefragt. Von ihm erhielten sie den Generalschlüssel sowie die Aufzählung der übrigen Bewohner. Ansonsten machte er auf die Spieler einen sehr schlechten Eindruck, was an der scheußlichen Fernsehsendung und den weiteren Bildschirmen lag, mit denen er, wie sie (richtig) vermuteten, den anderen Hausbewohnern nachspionierte.

Gleich danach haben sie dann die nette alte Dame aufgesucht, von der sie neben Tee und Plätzchen auch ein paar Informationen erhielten.

Als nächstes wollten sie die Tatorte untersuchen. In Sandrines Zimmer, wo auf dem Fernseher die gleiche Fernsehsendung wie beim Hausmeister lief, wollte einer der Spieler umschalten. Als der Fernseher dann wie von selbst auf den alten Kanal umschaltete, wollte der Detective den Fernseher näher untersuchen. Dabei brach allerdings der Boden ein und die nette alte Dame hatte ein Loch in ihrer Decke. Vance, der selbst keine Schäden davontrug, fragte dann durch das Loch die alte Dame, ob mit ihr alles in Ordnung sei, was sie bejahte. Allerdings sah er dann auch ihren verkohlten Rücken und die Fußspuren, die sie hinterließ. Sofort gingen die beiden dann wieder zu ihr nach unten, wo auch Vents ihre Verletzungen sah, als Ryder sie bat, sich umzudrehen. Die Spieler riefen dann den Rettungsdienst. Während sie auf dem Krankenwagen warteten, bemerkten sie auch die Veränderungen im Tapetenmuster. Vance Ryders Spieler kommentierte die Sache damit, daß in den Plätzchen wohl irgenwelche Drogen seien. :D

Nachdem sie die Dame in den Krankenwagen gesteckt haben, gingen sie wieder zum Hausmeister, um ihm weitere Fragen zu stellen. Dabei sahen sie sich zum ersten mal selbst im Fernsehen, mit einigen Szenen, die sich so nicht abgespielt haben (Vance und die alte Dame haben über Vents hinter dessen Rücken gelästert). Vom Hausmeister haben sie dagegen nichts erfahren.

Bei der Untersuchung der Wohnung des Ehepaares haben sie dann im Fernseher gesehen, wie sie selbst schreiend aus dem Gebäude rennen. Vents wollte bereits auf den Fernseher schießen, was Detective Ryder verhindern konnte, indem er stattdessen in den Bildschirm getreten hat.

Danach untersuchten sie die Wohnung des Freelancers, wo sie alle versteckten Gegenstände fanden sowie von Hölles Wohnung. Als sie dann noch weiter nach oben gehen wollten, verhedderte sich Vents in den Kabeln, während Vance einen Stromschlag davontrug.

An dieser Stelle wollten sie sich das Gebäude dann erstmal von außen ansehen, wobei sie den Eingang durch das Fenster in der Wohnung neben dem Hausmeister entdeckten.

Dies war ein Grund, wieder beim Hausmeister anzuklopfen. Als der dieses mal nicht aufmachen wollte, da er schon mit dem Stromsystem verschmolzen war. Also sperrten sie die Tür mit dem Generalschlüssel auf. Als sie versuchten, den Hausmeister wieder loszureißen, zerbarst dieser. Nun hatten die Spieler von den Fernsehsendungen genug, weshalb sie alle noch nicht kaputten Fernsehbildschirme im Gebäude erschossen.

Daraufhin gingen sie über die nun nicht versperrte Treppe nach oben, wo der Endgegner schon auf sie wartete. Noch vor dem Kampf kam Vents' Spieler auf die Idee, die Antenne mit dem Plastiksprengstoff, denn er dank Chronikpunkt zufällig dabeihatte, in die Luft zu sprengen. Den Sprengsatz konnte er allerdings erst während des Kampfes anbringen, was ihm auch gelang. Das Kabelmonster konnte zwar Schaden anrichten, aber es konnte die Spieler weder infizieren noch deren Waffen korrumpieren, woraufhin ihnen dann auch Sprengung und Flucht gelangen.

Das Folgeabenteuer spielen wir vielleicht auf einem der Vereinstreffen oder dem nächsten Con weiter.

Wegen der alten Dame: Da ihre Verletzungen sehr stark sind, wird sie vermutlich eher nicht überleben. Die Frage ist vor allem, ob sie eventuell noch die Dunkle Symmetrie auf das Krankenhaus überträgt oder nicht, es könnte ja interessant werden, falls jemand nach von Hölle mit den Charakteren weiterspielen will.
 
Die Croaks-Gangmitglieder hast Du nicht gebracht? - Die sind, finde ich, eine schöne Hinführung auf das, was weiter oben auf die SCs wartet.

Ich dachte, daß Krankenwagen oder Feuerwehr aufgrund des allgemeinen Chaos in der Stadt nicht durchkommen können - und, vor allem, daß man das Haus nicht mehr verlassen kann. Da ist doch alles versperrt, weil ja die Bewohner und die Ermittler wichtig für das sind, was der Endgegner dort anstellt.
 
In Phase 1, wenn die Croaks noch leben, sind sie gleich nach oben gegangen und haben dem Hausmeister auch nicht den direkten Anlaß gegeben, sie zu verständigen, da sie nicht nach der Gang gefragt haben (die Polizisten, die vorher im Haus waren, wurden immerhin auch nicht angegriffen). In den Phasen 1 und 2, wenn sie bereits transformiert sind, haben sie das entsprechende Zimmer ebenfalls nicht betreten.

Aber ja, ich hätte sie etwas aktiver einsetzen können, etwa als Anlaß, doch wieder nach oben zu gehen oder sie ihnen auf der Flucht entgegenschicken. Das mit dem "von Trümmern versperrt" (S. 10) habe ich leider vergessen, aber die Ermittler haben ja nur die Frau nach unten gebracht und nicht versucht, zu fliehen. ;)

Wegen der Rettungsdienste: Die Feuerwehr kommt laut der Beschreibung auf S. 10, weigert sich allerdings, das Gebäude zu betreten. Für Krankenwagen sollte dann das gleiche gelten. Das könnte auch durchaus schon in Phase 1 passieren, etwa wenn einer der Charaktere im Kampf mit der Gang schwer verletzt wird.
 
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