AW: Maskerade vs. Requiem
@Magnus: Ein Maskeradler hat es zuerst gesagt. Aber er hat ja auch zuerst gestunken.
@b_u_g: Ah, danke! In Bezug auf die Diskussion denke ich aber gibt es keine klare "mehr oder weniger Pro- bzw. Kontra-SL" Haltung bei Maskerade oder Requiem. Klar ist, dass Maskerade einem faulen SL mehr Hilfe bietet, weil die Hintergründe detaillierter sind und sich aus den Standardklischees und Defaults Einszweifix ein Spiel basteln lässt, während vom Requiem-SL da mehr Arbeit verlangt wird (schon deshalb, weil er nicht alle zwei Minuten auf den "Wow! Der Konflikt währt 15.000 Jahre und in Hinterindien ist gerade ein Linienbegründer vom Killersat aus genuked worden" Knopf drücken kann). Umgekehrt ist dem GUTEN Maskerade-SL auch klar, dass er nnicht einfach nur "Bücher-Standardware" abliefern kann, denn die kennt ja auch jeder Spieler. Also wird er in die Trickkiste greifen und statt Ravnos in Indien eben Gangrel in Wuppertal erledigen – oder er macht sich RICHTIG Arbeit und schafft eine atemberaubende Domäne voller kleiner, mit der Story der SCs verwobener persönlicher Konflikte (dann allerdings könnte er auch gleich Requiem spielen, denn sein Spiel blendet alles aus, was Maskerade (möglicherweise, für einige) so "besonders" macht.
Wenn man den Spielern mehr Mitsprache einräumen will und diese aktiv zur Mitgestaltung der Welt und der Ereignisse heranziehen möchte, so wird man von keinem der beiden Systeme daran gehindert. Allerdings bietet Requiem jemandem der das möchte zumindest aktive Hilfe dabei, auch das umzusetzen (im Spielhandbuch BLOOD im Kapitel über SC-Erstellung und wie daraus Stories und Setting-Ideen gewonnen werden können).
Darüber hinaus können Requiem-Spieler zumindest "eher" drauf hoffen dass sie mit einer Beteiligung am Spiel die Geschichte vorantreiben, da Requiem sich stärker um die Interessen der SCs kümmert und den SCs mehr Bedeutung beimisst als Maskerade es tut. Um es anders zu sagen: Zumindest im LARP hat man bei Maskerade oft den Eindruck, dass SCs eher lästiges Beiwerk und Staffage sind, deren einzige Funktion ist Zeuge zu werden, wie die mächtigen Ahnen-NSCs die wahrhaft BEDEUTENDEN Plots lösen (und ja, ich habe auch schon in P&P Runden gespielt, wo es KEIN STÜCK ANDERS war)*.
Wenn man mich fragen würde, übrigens, wie man ein Maskerade-LARRP aufziehen könnte, das Spaß macht, dann würde ich sagen: "Vergesst SCHNELL diesen Schwachsinn dass SCs doofe kleine Neonaten zu sein haben. Setzt den Default beim Ancilla an und erlaubt es ebenso Neonaten wie Ahnen zu spielen, wenn man will. Maskerade erfordert ein Spiel "eine Ebene höher", mindestens im LARP (und auch P&P macht eine Ahnenchronik einfach mehr Bock als eine Küchenschaben-... äh Neonatenchronik).
Aber mich fragt keiner. Ist auch besser so. Sonst tät ich eh sagen "Spielt Requiem", und dann sind wieder alle pöse auf mich.
* Wie an anderen Stellen schon angemerkt, mache ich diesen Umstand nnicht MASKERADE, also dem System, zum Vorwurf, sondern natürlich immer dem einzelnen SL. Allerdings kann man einem System schon zum Vorwurf machen, eine bestimmte Art von Spiel zu begünstigen oder einer "besseren" Art des Spiels zumindest keine aktive Hilfe zu geben. Vor DIESEM Hintergrund ist Maskerade "schuldig im Sinne der Anklage". Wer gutes und fesselndes Vampirspiel machen kann, kann dies auch mit Maskerade. Aber er kann es TROTZ Maskerade, nicht WEGEN.