Malifaux Malifaux- Eine Systemübersicht

Pergrin

MadMegaMind
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11. Juni 2010
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So, dann will ich es mal versuchen:

Vom Hintergrund her hat die Menschheit es 1787 geschafft, mit Hilfe von Magie ein Tor in eine andere Welt zu öffnen. Diese Welt ist der Erde ähnlich, war anscheinend mal bewohnt gewesen, aber außer einer teils in Ruinen liegenden Stadt (Malifaux) ist kein Leben zu entdecken.
Die Entdeckung eines Edelsteins, der magische Energie gespeichert hat (sogenannte Soulstones, weil sie sich in der Nähe einer sterbenden Person wieder aufladen) zieht eine goldrauschartige Kolonisierung der Stadt und des umliegenden Landes nach sich.
10 Jahre nach dem Öffnen des Tores wir die Stadt von starken Schneestürmen heimgesucht und das Tor wird instabil. Eines Tages hört man auf unsere Seite des Tores Sreie und Kampflärm aus Malifaux. Kurz bevor das Tor entgültig zusammenbricht, wird ein toter, schreklich entstellter Körper hindurch geworfen. In die Leiche ist ein blutiges Wort eingeritzt: UNSER

Genau 100 Jahre danach öffnet sich das Tor von allein wieder. Die Stadt wirkt so, als hab der Kampf eben erst statt gefunden. Allerdings fehlt wieder jedes Anzeichen von Leben genauso wie Leichen.
Wieder wird die Besiedelung aufgenommen, diesmal aber unter den wachsamen Augen einer Vereinigung die sich die Gilde nennt.

Das Spiel spielt weitere 4 Jahre später.

Weiter gehts: Die Regeln!

Es wird nicht gewürfelt! Niemals! Never ever! Malfaux funktioniert mit Karten. Aber dazu später mehr...

Jeder Spieler wählt eine Crew aus. Es gibt 5 Fraktionen mit je 4 Master

Die Gilde - The law of Malifaux. Ein wenig Wester Style
Die Arcanisten - Im Prinzip der Widerstand
Die Resurrectionists - Praktizieren oh wunder Nekromantie (auch während des Spiels)
Die Neverborn - Die Ureinwohner Malifauxs, Dämonen Hexen, Albträume
Die Outcast - Der ganze Rest: Söldner, Gremlins und Abschaum

Durch den Master bestimmt sich der Zugriff auf die Minis. Manche dürfen auch Fraktionsübergreifend auswählen. Jedes Modell hat einen Kostenfaktor in Soulstones (SS), der Master bringt welche mit. Wenn SS übrig bleiben, dann können sie genutzt werden um bestimmte Fähigkeiten im Spiel auszulösen oder um Karten neu zu ziehen/ zusätzlich zu spielen.

In einem durchschnittlichen Spiel von 30 SS hat jeder Spieler einen eigenen Stapel Pokerkarten, von denen er am Anfang 6 Karten zieht (Die Hand). Um im Spiel Handlungen durchzuführen (Kampf, Zaubern etc) werden die Karten vom Stapel benutzt. Wenn einem das Ergebnis nicht gefällt, dann kann die Handkarten benutzen, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Das geht im Schnitt einmal pro Fertigkeitstest. Nach einer Spielrunde werden die abgeworfenen Karten und der Stapel neu gemischt und jeder Spieler füllt seine Hand wieder auf 6 auf.

In einer Spielrunde wird abwechselnd mit je einem Modell agiert, die Reihenfolge ist egal. Allerdings bauen zum Teil die Fähigkeiten aufeinander auf, so das man das nicht aus dem Blick verlieren sollte.

Interessant finde ich auch die Missionen.
Jeder Spieler hat eins von sehr vielen Missionszielen (Das Spiel arbeitet mit Victorypoints), das dem Gegner bekannt ist und nicht immer das ist, was mein Gegenüber hat. Und nicht jedes ist "... und bringe um!". Zusätzlich kann jeder Spieler bis zu 2 weiteren Zielen wählen, die er seinem Gegenüber NICHT mitteilen muß (wer man es allerdings doch tut und es trotzdem schafft gibt es mehr VP). Bei diesen Schemes gibt es auch noch besondere für jede Fraktion und jeden Master.

Ich glaube, das wars im Groben. Bitte berücksichtigt beim lesen, das das meine erste Systemvorstellung war. Die Struktur ist sicher noch zu verbessern. Und wie so häufig: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten...
Und zögert nicht, hier Fragen zu stellen, ich werde sie nach bestem Wissen und Gewissen beantworten!
 
Ich danke dir für die Systemvorstellung, so kann ich mir doch schneller mehr drunter vorstellen, als ich durch das im ersten Moment doch eher abstarkte Lesen eines Regelwerks! :)

Wie ist das Figurenaufkommen je nach Fraktion und Master?
Wer Dinge beschwören kann braucht schon mal mehr, schätze ich... und der Rest? 30 SS klingt nach angenehm kleinen Truppen.
 
Als erstes sollte gesagt werden, das die Startersets nicht immer optimal gepackt sein sollen, jedenfalls aus Spielersicht.
30 SS sind incl. Master bummelig 5-8 Minis, wobei Beschwörer wie die meisten Resser Master da noch was in der Hinterhand haben sollten, da die im Spiel beschworenen Figuren
zu den anfänglichen 30 SS dazu zählen. Und für manche Master ist es von Vorteil, sich 3-5 SS zum Tricksen über zu lassen.
 
Okay, also profitiert man wirklich deutlich davon sich gut in die Regeln einzuarbeiten, klug zusammenzustellen und sich nicht auf ein Starterpack zu verlassen.
Das ist schon eine gute Info für Neueinsteiger, das würde ich dann irgendwann auch in Angriff nehmen (wenn solche nebensächlichen Verpflichtungen wie Bachelorarbeit etc. nicht mehr so drängen^^).
 
Huuu, ich werds versuchen :
Insgesamt gilt, das es in jeder Fraktion Master gibt, die spezialisiert sind und sich so auf die Crewzusammenstellung auswirken. Anders als bei z.B. Infinity, wo PanO eher beschußstark ist, finden sich Malifaux gute Fernkämpfer in nahezu jeder Fraktion. Nahkämpfer erst recht. Die Zusammenstellung, die Fähigkeiten des Masters und die möglichen Synergien der Modelle sind sehr wichtig. Und das Gelände. Und natürlich die Karten!

Die Gilde : Die Gilde sorgt in Malifaux dafür, das alles nach den Gesetzen läuft - IHREN Gesetzen! Und sie jagen jeden, der sich nicht daran hält. Dafür haben sie spezialisierte Master für jeden Gegner (AntiNekromantie, AntiNeverborn und AntiMagie im großen und ganzen). Die Gilde an sich ist sehr beschußstark, hat aber auch sehr gute Nahkämpfer. Und klassische Nachteil für solche Allrounder - Die Kosten und damit auch die Menge der Minis. Die Listen sind häufig spezialisiert. Eine Crew um die Neverbornjägerin Perdita Ortega wird deutlich beschußlastig sein, schon auf Grund der Tatsache, das die meisten ihre Crewmember zur Ortega Familie gehören. Da gibt es halt die meisten Synergien.
Vom Style wikt die Gilde sehr Western- orientiert mit leichten Einschlägen ins viktorianische und Steampunk Elementen.

Die Arcanisten: Bei so viel Ordnung gibt es immer wieder Rebellen und Personen, die versuchen sich den Gesetzen zu entziehen. Die Arcanisten sind ein bunter Haufen der schwer zusammen zufassen ist. Die Vereinigung der Bergleute und Dampfmechaniker (Mit Master Ramos) verfügt über einige Steampunk-Konstrukte und ein mit Ramos über einen guten Magier. Marcus ist ein Bestienbeschwörer, in dessen Crew auch Gestaltenwandler sind. Und Rasputina ist ein Fernkampftotzauberer, welche ihre Minions als Ausgangspunkt ihrer Zauber nehmen kann. Dafür ist sie halt etwas Fußlahm.

Die Ressurrectionists: Beschäftigen sich mit dem verbotenen Wissen der Nekromantie. Die Minis erinnern stark an die Horror aus dem Zeitalter des viktorianischen England wie z.B. Jack the Ripper oder Frankenstein. Zombies tummeln sich neben untoten Pudeln und wiedererweckten Prostituierten. Schwarzer Humor ist allgegenwärtig und wird laut einigen Spieler in den Regeln gut umgesetzt.
Die Resser benötigen, wie oben schon gesagt, viele Minis nebenbei und sind dadurch bedingt etwas Kostenintensiever (Wir reden hier allerdings nur von 20-30€ zusätzlich)

Die Neverborn: Hat sich irgendwer gefragt, wer die Leiche durch das Tor geworfen hat? Richtig, das waren die Ureinwohner von Malifaux, die Neverborne. Aber anders als damals die Indianer sind diese Ureinwohner ein harter Brocken. Schnell und hart im Nahkampf wie die Crew um Lilith ( deren Minions im Spiel wachsen können), Hexen, die einfach mal die Figuren des Gegners übernehmen können bis hin zu einem kleinen Kind, das auf der Erde träumt und in Malifaux seine Albträume auf den Gegner losläßt. Und mein Lieblingsminion http://pullmyfinger.wikispaces.com/Teddy

Die Outcast: Der ganze Rest. Eine Gremlin Truppe mit Hillbilly Style (deutlich geniale Minis) und Schweinen, ein Söldner-Zwillingspärchen (naja, zumindestens die eine ist menschlich) und auch ein Nekromant, der mit Dampfmaschienen experimentiert, ist dabei.
 
Hm. Also ist die Spielweise eher Masterabhängig als Fraktionsabhängig? Dann brauche ich mehr input :D - bin halt eher ein Hintergrund- und "hübsche Minis" Spieler als ein Optimizer
 
Mit einem leichten Zittern in der Stimme Du möchtest also Hintergrundinfos zu JEDEM Master?! Auwei, wenn das nicht mal meine Kompetenzen übersteigt! Ich pendel eh schon zwischen der deutschen Fanpage und dem amerikanischen Wiki. Besteht vielleicht die Möglichkeit, das du das etwas einschränkst? Bittebittebitte, es sind sonst 20 Masterbeschreibungen.
Im übrigen kann man bei Malifaux gut Thematische Listen aufstelle, die sind dann sogar Konkurenzfähig.

Und was ich noch zu den Missionen vergessen hab ist ein Hinweis auf die Reihenfolge:
Wann wählt erst seine Fraktion (ich sach ma Arcanisten),
dann wird die Missionstabelle befragt,
und erst dann wird der spezifische Master (z.B. Rasputina) ausgewählt und die Crew zusammengestellt.
Also hast du eigendlich nie das Problem, das du die falsche Truppe für eine Erobern und halt Mission hast.
 
Ich habe mir heute einmal die Miniaturen angeschaut auf der Herstellerseite. Manche sind nicht mein Geschmack, andere sind suuuuper :)

Pergrin, Ich hätte noch 1-2 Fragen :)

1) Die Boxed Sets sind ungefähr wieviel Punkte im Durchschnitt?
2) Sind die Boxed Sets spielbar?
3) Ungefähre Spieldauer eines Durchschnittsspiels ?
4) Wie hoch ist das Verhältniss von Taktik - Truppencomp - Glück bei der siegeswahrscheinlichkeit? Grobe Einschätzung?
 
Mahlzeit!

Zu 1) Im Schnitt haben die Starterboxen 20 SS, zum Regeln/Synergien lernen und erste Spiele reicht das durchaus.
Zu 2) Die Meisten schon, Marcus/ McMourning/Die Victorias sollen nicht ganz so gut zusammengestellt sein, die Minis kann man aber trotzdem brauchen.
Zu 3) und Teddys Frage : In Deutschland liegt die Standartgröße bei 30SS (In Amiland 35SS) und dauert bummelige 2-3 Stunden.
Zu 4) Deine Taktik wird deine Crewzusammenstellung beeinflußen und umgekehrt. Wenn du das anständig machst, und dann auch noch die Schemes gut aussuchst, dann würde ich sagen: Verhältnis Taktik/Glück 70:30. Man würfelt zwar nicht und hat Reservekarten auf der Hand, aber die hat der Gegner auch und die Hand kann auch mal mies sein.
 
Zu 3) und Teddys Frage : In Deutschland liegt die Standartgröße bei 30SS (In Amiland 35SS) und dauert bummelige 2-3 Stunden.

Oo Das ist aber ne ziemlich lange Zeit für ein skirmish Oo Sicher oder verschätzt? In 2,5 Stunden bekommt man ja ne ganze 40k Schlacht unter.
 
Ich weiß (wobei den Link kannte ich noch nicht, ich hätte sonst mit badthingshappen verlinkt), aber Teddy möchte lieber die Infos hier haben.
Und ich wollte nicht einfach kopieren und hier reinstellen HustGutenbergHust

@Tsu: Kann sein, das ich mich verschätzt habe. Ich habe bis jetzt immer 25 SS gespielt und wir brauchten immer so 1,5 - 2 Stunden, das hab ich halt hochgerechnet. Allerdings mußten auch noch einige Sachen nachgeschlagen werden, mit zunehmender Regelsicherheit geht das bestimmt schneller. 30 SS sind ungefähr vergleichbar mit 2000 Punkten 40k, und da dauerten unsere Spiele bummelige 3-4 Stunden. Und ich zähle mich da zu den regelsicheren Spielern.

Ach so, was ich vergessen habe: Malifaux ist Mehrspielertauglich. Ist gibt die Option, mit 2 Master pro Seite zu spielen. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, man könnte auch mit 4 Spielern PVP spielen, wenn die Platte groß genug ist. Die Missionen und die Schemes sollten das erlauben.

Ah, a propos "Platte" : Die Spielfeldgröße umfasst im Schnitt 90x90 cm (36x36 Zoll) und sollte einiges an Gelände haben. Bedingt durch einige Missionen müssen dann auch extra Geländestücke aufgestellt werden. Und da auch für den Ort einer Konfrontation auf einer Tabelle geflipt wird kann auch noch spezielles Gelände mit eigenen Regeln benötigt werden.
 
Ist ja auch ein sehr schönes Spiel. Nachdem ich die Vorstellung geschrieben habe muß ich mich direkt zwingen, bei Infinity weiterzu machen. Ich würde viel lieber den Wendigo und den December Acolyt fertig machen...
 
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