Malen & Basteln Mal- und Basteltipps

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Ich hab mich eigentlich immer für einen ganz brauchbaren Miniaturenbemaler gehlten. Nicht supertoll, aber "Hey, für tabletop-standard reicht es", aber mitterweile würde ich gerne meine fähigkeiten ausbauen - hat da jemand gute tipps und tutorials? Und wie gut ist diese DVD?
 
Hmm, ein paar Tipps kann ich zusteuern, ich gehe aber davon aus, das die hinlänglich bekannt sind:

- Sei gut zu deinen Pinseln. Sprich: Nicht auf die Spitze stellen, Pinselseife zum reigen benutzen, wasche deine Pinsel nach jeder Malsession aus und forme die Spitze nach (einig benutzen dazu den Mund).
- Benutze nicht das gleiche Wasser für Metallfarben und "normale" Farben
- Verdünne die Farben mit ein wenig Wasser
- Ein guter Tipp für einzelne Minis: Mit Schwarz gundieren, dann mit Weiß bürsten. So hat man schon eine schöne Basis für Höhen und Tiefen ( außer man benutzt GW Foundation Farben oder wie die jetzt heißen, die überdecken das wieder)
- Ein Tageslichtlampe kann auch sehr nützlich sein

Mir hat es sehr geholfen, auf andere Pinsel umzusteigen. Ich habe mehrere Da Vinci Pinsel (Aquarell), die sind schon sehr gut. Die GW Pinsel scheinen in letzter Zeit nachzulassen, jedenfalls gibt es in einigen TT-Foren "Heul-Threads" über deren mangelnde Qualität. Mir selber sind auch schon einige "ausgefranst"
 
Viele gute Tutorials habe ich leider noch nicht, hab mich da in den letzten Tagen ein wenig durchgesucht.

Das hier fand ich für Gesichter ganz hilfreich, auch wenn ich es noch nicht so gut hinbekomme.
http://forums.relicnews.com/showthread.php?99163-How-to-paint-faces-and-skin

Ansonsten hatte ich hier ein wenig reingeschaut für meine imperiale Armee. War für mich persönlich nicht so ergiebig, aber vielleicht findet sich je nach Suchrichtung was Nettes.
Für Gelände gibts da auch einiges, wobei ich zur Nützlichkeit nichts sagen kann.

Und hier habe ich Ideen für die Farbschemaplanung entnommen.

Edit: Zum Basteln von Gelände kann ich bislang sagen, dass sich Polysterol-Platten dafür echt lohnen. Haben uns für Gebäuderuinen und Geländebases welche geholt in den Stärken 0,5 mm und 3 mm, lassen sich gut verarbeiten und kleben.
 
Ich klink mich mal kurz mit einer Frage hier ein, weils für einen eigenen Thread vllt. doch was unergiebig/ wenig ist.
Wenn das nicht ok ist, dann evtl. doch auslagern, aber ich dachte es passt zu der Fragestellung.

Kennt eigentlich jemand entsprechend Bücher mit Erklärungen von Grundtechniken und Tipps zum Bemalen?
Idealerweise auf Deutsch.
Mein Vater hat mit mir zusammen vor einiger Zeit angefangen, einige Miniaturen zu bemalen, weil ihm das halt schon gefällt, allerdings ohne damit wirklich Schlachten schlagen oder Armeen aufbauen zu wollen.
Es macht ihm Spaß, und ich denke er würde das auch so, ohne bei mir zu Besuch zu sein, sicherlich in seiner Freizeit machen.
Daher kriegt er zu Weihnachten eine Art Starterset, Pinsel, einige Farben, was zum Grundieren und einige Figuren.
Früher hat er Flachfiguren aus Zinn gesammelt, und dort auch bemalt, aber der Text den er dazu hat, ist was Maltechniken angeht eher knapp und wenig geeignet, fürchte ich.

Er hat auch geäußert, dass er da Interesse an entsprechenden Anleitungen hat, ich habe aber noch nichts gefunden, dem ich da traue.
Englisch spricht er nicht gut, und er ist nicht direkt internetaffin, daher wäre ein Buch ideal - oder ich müsste ihm da selbst was aus Guides zusammenstellen, wenn es nicht anders geht.
 
Ich danke dir!
Dann werd ich mal schmökern. :D

Wenn irgendwer praktische Erfahrungen mit entsprechenden Büchern hat, wäre auch sehr willkommen; aber ich muss zugeben, an sich liest man sich solche Sachen ja idR doch eher im Internet durch. Ist zumindest bei mir immer so.
 
Ich habe mir bei Massive Voodoo sehr viele der Tutorials zusammengestellt, mit vielen Bildern, und ihm das dann als pdf geschickt.
Hab auf Anhieb keine günstige Möglichkeit gefunden so viele Seiten farbig auszudrucken, daher leider erst mal nur so.

Das erschien mir dann doch am praktischsten, so konnte ich mir vorher genau anschauen was alles für ihn rein soll, und ob ich das einzelne Tutorial für sinnig halte (das ist bei Büchern, die man nicht im Laden durchblättern kann schon schwieriger; zumindest wenns keine Leseprobe gibt).
Das Zusammenstellen war dann ein wenig aufwändiger, aber dabei lernt man selbst ja auch einiges, das schadet mir gar nicht. ;)

Muss aber auch sagen, dass mir viele der Tutorials dort sehr zusagen. Das lohnt sich zum Stöbern wirklich, habe ich das Gefühl. Vor allem, wenn man auch englischsprachige mit betrachtet.
 
Ui, das sieht beim ersten Drüberscrollen schon recht viel und interessant aus. Prima!
 
Ich versuche mich gerade am Malen mit einer Nasspalette. Hat da schon jemand Erfahrungen gemacht? Ich bin von den ersten Versuchen recht angetan, muss ich sagen.
Vorher hatte ich Toffifee-Packungen verwendet, da ist schön viel Platz für verschiedene Farben, aber es trocknet halt, wie bei jeder Palette, recht schnell aus, wenn man die Farben nicht enorm verdünnt. Bei einer Nasspalette hat man das Problem nicht so, dafür wird die Farbe vom Küchentuch recht schnell aufgesaugt. Ich werde aber auch mal Backpapier versuchen.
Als Palette habe ich einen Confrontation-Blister genommen, da ist der Schwamm gleich mit dabei und passt in die Form.
 
Küchenpapier bei einer Nasspalette ist so lala, Backpapier dagegen richtig gut! Küchenpapier saugt halt die Farbe noch auf, so daß nicht viel bleibt, aber Backpapier ist echt toll. Ich hatte die Farben ca. 5 Stunden drauf, ohne daß sie eingetrocknet sind. Die Farbe wird nicht in den darunter liegenden Schwamm gesogen und bleibt dennoch feucht, ohne daß das Papier durchweicht oder aufsaugt.
 
Ich habe keinen Schwamm benutzt, sondern ein durchnässtes (naja.. eher zwei) Blatt Küchenpapier und da drauf Backpapier. Und dass dann in einer alten Tupperdose. So richtig begeistert war ich davon aber nicht. Aber das liegt wahrscheinlich einfach daran, dass ich inzwischen zu eingefahren in meinem Stil bin. Ich male auch niemals so lange mit dem selben Farbton, dass ich ihn stundenlang feucht halten müsste. Im Gegenteil stört mich das eher, wenn ich mit einer neuen Farbe anfangen will und die alte noch nicht trocken ist. Ist ja auch nur begrenzt viel Platz auf der Palette.
Also mein Fazit: Ja, die Nasspalette macht, was sie soll, aber passt nicht zu meinen Malgewohnheiten. :)
 
Es ist ganz praktisch, wenn man mehrere Modelle mit dem gleichen Farbton hat und man hat die Farben schön flüssig und dünn. Aber die Tofiffee-Paletten werd ich dennoch nicht entsorgen. ;)

Wie sind denn deine Malgewohnheiten? Als bspw. meine Holde gemalt hat, ist sie das wie ein Ölgemälde angegangen, d.h. ganz viele verschiedene Farbtupfer auf der Palette und dann auf der Figur gemischt.
 
Na ziemlich old-school, nehm ich an.^^

Ich habe eine alte Fliese, zerbrochen, damit sie ne Dreiecksform hat (das ist für mich einfach sehr schön ergonomisch), und darauf mische ich die Töne an. Ich male ganz klassisch eine Farbfläche vom dunkelsten zum hellsten Ton hoch. So in acht bis vielleicht fünfzehn Schichten. Je nach Modellqualität. Dementsprechend kommen der dunkelste, also der Startton und der hellste, also der Highlight-Ton auf die Palette. und dann wird für jede Schicht immer ein Tupfer vom Zielton in den Startton gemischt. Bis nur noch der Zielton übrig ist. Deshalb trocknen mir die Farben auch nicht aus, weil sie ständig in Arbeit sind.

Und sowas kommt dann dabei raus. Aber der ist schon ein altes Modell, den habe ich damals nach erscheinen bemalt.
Aber das ist eben eins von meinen Püppchen, von denen zufällig gerade ein Foto online zu finden ist. :)

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Und das sind welche von den Orks, die jetzt bei Battlefield rumstehen.

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Ich male ganz klassisch eine Farbfläche vom dunkelsten zum hellsten Ton hoch. So in acht bis vielleicht fünfzehn Schichten. Je nach Modellqualität. Dementsprechend kommen der dunkelste, also der Startton und der hellste, also der Highlight-Ton auf die Palette. und dann wird für jede Schicht immer ein Tupfer vom Zielton in den Startton gemischt. Bis nur noch der Zielton übrig ist. Deshalb trocknen mir die Farben auch nicht aus, weil sie ständig in Arbeit sind.

Mach ich prinzipiell auch so. Was ich noch gut finde, ist nach dem Auftragen der Grundfarbe ein Wash/Ink/Nenneswieduswillst aufzutragen, d.h. sehr stark verdünnte Farbe, um die Tiefen hervorzuheben - hm, klingt doof, dann lieber: deutlicher zu machen. Wenn die Figur einen dreckigen Eindruck erwecken soll, dann ein braunes Ink, was sich auch auf die anderen Farben auswirkt, sprich sie abdunkelt. Wenn es wirklich nur um die Vertiefungen und Abgrenzungen zu anderen Sachen geht, dann wirkt ein Tropfen Spülmittel in die verdünnte Farbe Wunder: der löst die Oberflächenspannung des Wassers und die Farbe fließt dahin, wo sie hinsoll bzw. bleibt auch dort und nicht an der ganzen Oberfläche.

Hat der eine Brontopsreiter da ein Transformers-Abbild auf dem Schulterpanzer? o_O
 
Nee das ist ein stilisierter Schakalskopf.
Der ist auch auf dem Schild vom rechten Reiter. Die Fotos sind leider nicht so besonders. :)

Ja, Spüli mach ich auch immer ins Wasser. Natürlich.
Nur auf Washes verzichte ich üblicherweise. Die Farbverfälschung, die damit einhergeht, nervt mich dann immer.
 
:D Sah auf den ersten Moment so aus. Konnte ich mir nicht verkneifen...

Spüli direkt zu der verdünnten Farbe fließt schön in die Ritzen der Figur und bleibt da. Somit wird der Bereich entsprechend dunkler, z.B. Abgrenzungen von Haut o.ä. zu Gürteln oder Taschen. Da ist aber das Mischungsverhältnis wichtig, ist es zuviel Wasser, bleibt nichts übrig, ist es zu wenig, wird es zu dick. Hat mich schon einige Nerven gekostet. :rolleyes:
Washes mach ich auch eher bei den Figuren, bei denen es passt. Untote werden damit schön dreckig und verottet. Zur Not geh ich da nochmal mit der Originalfarbe drüber.

Und da das ja der Tippsthread ist:

Ich mag es überhaupt nicht, Gesichter zu bemalen und vor Augen habe ich regelrecht Horror.
Gesichter gelingen mir zwar inzwischen ganz zufriedenstellend, aber Augen sind so... bläch...

Zwar gibt es bei Massive Voodoo einige schöne Tutorials (Gesicht A, Gesicht B und Augen), aber irgendwie...
Hat da jemand gute Tipps dazu?
 
Hmm... na ich kann für Gesichter als Tips nur folgendes sagen: Mit Dark Flesh (oder vergleichbarem) anfangen, dann die Augen machen, dann von Dark Flesh zum Zielton hochmalen. Bürsten geht bei Gesichtern erfahrungsgemäß sehr gut. Wichtig ist eben, dass man die richtigen Farbtöne nimmt. Für "weiße" nehme ich Dark Flesh und Elf Flesh, für so richtig "schwarze" eben Chaos Black + Dark Flesh mit ner kleinen Spur Dark Flesh als Zielton, und Dwarf Flesh für dunklere "weiße"
Und wichtig: Die entscheidenden Stellen bei einem Gesicht sind Stirn, Nasenrücken, Wangenknochen und Kinn. Die müssen entspannt hochgetönt werden. Keine Angst vor Kontrasten zu Nasenfalte, Unterlippe oder Wangen. Die sind erst das Salz in der Suppe.
Entscheidend ist eben, dass man die Augen am Anfang macht. Dann versauen die einem später nicht alles.

Und Haut üben lohnt sich. Damit steht und fällt der Gesamteindruck der Figur. Wenn man das Gesicht gut hinkriegt, dann fällt es nicht auf, wenn man am fünfunddreißigsten Beutelchen oder Siegelchen (bei Confro etwa) ein bisschen schlampt.
Und ich würde auch unbedingt auf Washes oder Lack verzichten. Weil man gerade an der Haut keinen Glanz möchte.
 
Wie machst du Augen? Ich hab das inzwischen mal mit einem Zahnstocher probiert, das hat soweit ganz gut geklappt, aber gerade bei Elfen ist das schon wieder viel zu dick. Ich habe auch hier in der Miniaturengallerie mal gelesen, daß jemand ein einzelnes (Bürsten?)Haar genommen hat. Haftet an so dünnen Gerätschaften (auch bei Pinseln) denn überhaupt die Farbe richtig?

Das hier waren die letzten Gesichter, mit denen ich auch zufrieden war:

Miliz5.JPG

Ich mach es im Grunde auch so, wie du beschrieben hast: Hautgrundton, dann aber mit einem dunkelbraunem Ink die Falten definieren, danach die einzelnen Partien aufhellen.
Gilt wie immer: üben, üben, üben. :barefoot:
 
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