Aventurien LOS und SUMU

Um LOS und SUMU ranken sich ja bekanntlich viele Legenden und damit viele Versionen der Entstehung der Welt.

Der materielose LOS existierte, die Riesin SUMU existierte, das alles vor undenkbar langer Zeit. Doch die beiden konnten nicht nebeneinander leben und so begann LOS (?), SUMU zu bekämpfen. Diese wehrte sich zwar, doch nach Äonen des Kampfes siegte LOS und SUMU starb. Doch sogleich bereute er seine Tat und weinte um sie. Jetzt, wie gehts weiter? Ich kenne zwei Fassungen:

1. (sehr bildlich): ...und LOS weinte. Die Tränen aus seinem rechten Auge (oder war's das Linke?) wurden die männlichen Lebewesen, die Tränen aus dem anderen Auge weiblich. Und aus dem Blut, das er vergoss (12 Tropfen, natürlich) entstanden die Götter. SUMUs toter Leib wurde dann zu Dere und den Elementen und den Pflanzen und und und.
2. (meine bevorzugte Version): ...und LOS beschloss, seine Existent aufzugeben, da er nicht allein sein konnte. Also wurde LOS das, was wir als immateriell bezeichnen, der "Geist", die "Seele", die Götter (???) etc. Aus SUMU entstanden sowohl Dere als auch die Elemente als auch alles Leben.

So, wer was zu verbessern, hinzuzufügen o.ä. hat: bitte posten!!! :troete:

Es waren nicht 12 Blutstropfen, sondern 13...:vamp:

Die Geschichte mit den 12 Blutstropfen ist natürlich nur die vereinfachte Version für das dumme Volk. Die Annalen des Götteralters erzählen von den Gigantenkriegen, aus denen hervorgeht, dass bei weitem nicht alle der 12 Kinder von LOS sind.

Im metaphysischen Sinne ist vielleicht interessant, dass LOS als 'Möglichkeit' gesehen werden kann, der auf die 'Wirklichkeit' (SUMU) traf (in der WoD wären das wohl Wyld und Weaver *g*). Die Wirklichkeit zwingt der Möglichkeit Strukturen auf, wird aber zugleich von ihr verändert (was dann der Kampf der beiden wäre). Am Ende ist keine von beiden mehr, was sie mal war.

Der Legende nach wurde LOS nachdem sich SUMUs sterbender Leib mit seinen Tränen bevölkert hat und seine Götter sowie SUMUs Giganten entstanden waren, zu den Sphären und fiel in Schlaf. Alle paar Jahrhunderte (ich glaube es waren fünf) zwinkert er, jeden Wechsel eines Zeitalters fällt sein Blick in die Sphären (verkörpert durch den Lichtvogel). Sein letztes richtiges, aktives Eingreifen war die Ankettung Satinavs aufs Schiff der Zeit.

und wann war das?!
@ nightwind: ähh, wo wir beim thema sind: die sphären, im MA steht was drüber, klar, aber du weißt doch sicher mehr drüber...

Also das mit den Tränen kann so auch nicht vollkommen mythologisch korrekt sein, denn im Götterbuch steht drin, welchem der zwei Aspekte der jeweilige Got der 12e zugehört. So war PRAios eher von LOS und PERaine eher von SUMU anstammend, wenn ich mich nicht irre.
Zudem war doch INGerimm ein Gigant und kein Gott, der dennoch in den Götterkreis aufgenommen wurde, um die Zahl 12 voll zu machen. (Ähnlich Hephaistos im griechischen, homerischen Panthenon.)
Interessant fänd ich noch, woher Satinav, Rastullah, Rur und Gror etcetera ihren Ursprung haben und dabei denke ich daran, dass die Mythen eher von aventurischen Gelehrten als Wahrheiten angesehen werden, während eigentlich nur ihr Glaube eine/n Aspekt/Allegorie anthropomorphisiert und dadurch auch glorifiziert. Darum sind die Verwandtschaftsbeziehungen untereinander - Swafnir = Kind Efferds, Nandus = Kind Hesindes und Phexens - vermutlich auch eher eine Erfindung der güldenländischen Einwanderer, denn kaum ein Zwerg sieht Angrosch als Teil eines Ganzen an und für viele Thorwaler ist Swafnis der Obermacker.
Ebenso ist die Stellung des jeweiligen Gottes auch nur von der Vorstellung seiner Gläubigen abhängig, weshalb Boron in Al´Anfa und Efferd in Havena als höchste Götter verehrt wurden/werden.

Aber insgesamt finde ich die Mythologie Aventuriens sehr liebevoll ausgearbeitet und nett durchdacht - auch wenn vieles (alles?) davon sein irdisches Äquivalent hat.

@Scaldor
Find ich auch. Tatsächlich ist es wahrscheinlich so, dass keine menschliche Vorstellung wirklich stimmt sondern alles irgendwie ganz anders war... und ist. Praios ist in Aventurien der Gott, der Magie haßt und hat in Myranor kein Problem damit, der König der Magie zu sein über den sich die magokratischen Herrscher legitimieren...

@Möchtegernkaiser
Was die Sphären angeht kann ich dir ein geniales Schaubild in MWW empfehlen, wenn du mal nen Blick in die DSA4-Magiebox werfen kannst. Ansonsten: Was willst du wissen?

Das mit den 12 Tropfen kann durchaus sein, wenn man mal bedenkt, dass Charyptorth auch mal ein Gott war...
So gehörte wohl der Namenlose auch zu den 12, wurde jedoch, genau wie einige andere, irgendwie ausgeschlossen.

Dass Charypthoroth eine Göttin war, ist unbewiesen. In Myranor werden noch heute Dämonen als Götter angebetet, das kann auch früher bei den Echsen schon so gewesen sein.

Die 12 Blutstropfen und auch jegliche andere Schöpfungsgeschichte sind nur menschliche Erfindungen oder Interpretationen. Ob überhaupt eine davon wahr ist, werden die Aventurier (und hoffentlich auch die Spieler) nie erfahren.
Darum ist das auch mit existierenden Göttern noch Glaubenssache. Weil es Leute gibt (andere Religionen, Sekten sogar), welche den eigenen Glauben in Frage stellen.

Da fällt mir ein, dass doch in der alten DSA3-Götterbox meines Wissens nach drin steht, dass man sich auch selbst einen Gott ausdenken und einen Geweihten von jenem spielen könne, wenn ich mich nicht irre. Das war doch der Absatz, in dem auch geschrieben stand, dass die Macht eines Gottes von Zahl der Anhänger und Intensität des Glaubens abhinge und dadurch auch eine kleine fanatische Sekte eine machtvolle Gottheit in die Existenz rufen könne. Gibt es diesen Zusatz, sich selbst einen Geweihten eines noch unbekannten Gottes zu machen, überhaupt noch?
Ich weiß wohl noch, dass man mit jenem maximal 12 KaP haben durfte, da jene Gottheit wohl kaum so viele Anhänger wie die 12e in Aventurien hätten. Ich erinnere mich nämlich noch daran, weil Sl3ipnir vor Urzeiten mal einen Diener eines erfundenen Gottes spielen wollte. Mann, das muss Jahre her sein! :nixwissen

@Topic
Ich finde, man kann LOS und SUMU auch immer gut mit den von Aristoteles geprägten Begriffen Substanz und Akzidenz erklären. Die Substanz ist die Masse oder das Sein an sich (SUMU) und die Akzidenz ist so etwas wie die Möglichkeit des Seins. Seine Entwicklungsfähigkeiten, etc. (LOS)!

Btw: Wie kam der Erfinder der beiden Namen - weiß nicht, ob es auch Kiesow war - eigentlich auf die Bezeichnung LOS? Das klingt dermaßen schäbig und verleitet immer zu übelsten Hinterhofwortspielen...

Nightwind schrieb:

@Möchtegernkaiser
Was die Sphären angeht kann ich dir ein geniales Schaubild in MWW empfehlen, wenn du mal nen Blick in die DSA4-Magiebox werfen kannst. Ansonsten: Was willst du wissen?

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muhaha. spiele DSA3, da gibts noch kein Mit Wissen und Willen...

Nightwind schrieb:

Ansonsten: Was willst du wissen?

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ein paar versionen eurer weltentstehungsgeschichten.

@ scaldor: ein gebildeter junger mann, oder hast du's schnell nachgeschlagen...?

@ topic: das mit den 12 (13) tränen des LOS ist auch so gesehen falsch, als dass es weitaus mehr als 12 (13) götter gibt: da wären z.B.die götter der elfen, orks, goblins, echsen... wo wir bei echsen sind: in AoE steht geschrieben, dass tsa und hesinde echsengötter waren, heute allerdings kodifizierte zwölfgötter sind (und auch als solche erscheinen). so auch andere: ingerimm, efferd etc. waren giganten, wurden götter, heute sind sie im erlesenen kreis der 12e. nur dummerweise drohen einige götter, so firun, auf grund mangelnder verehrung machtlos zu werden, wie die alten elfengötter...boron, rondra und praios erfreuen sich dagegen bester gesundheit.

@Möchte
Philo im Abi gehabt!

Das mit den anderen Göttern ist richtig, weshalb ich die Existenz von Mythologien nur als einen inneraventurischen Versuch der jeweiligen Rassen zur Erklärung ihres Glaubens und der Götter halte.
Maraskaner z. Bsp. sehen die Götter wiederum anders als Mittelländer. In einem Roman - vielleicht der Dajin-Reihe - sprach ein Maraskaner davon, dass Praios Phex nicht leiden könne, weil jener strenger als Praios sei, denn all jene, die Phexens Gebote nicht befolgen könnten und sich nicht für würdig erwiesen, erleideten meist schlimmere Strafen als einen tadelnden Finger zu sehen zu bekommen, der mit Buße und Gebet eventuell besänftigt werden könne. Einem geschnappten Dieb wird selten eine solch harmlose Bestrafung zuteil.

oder es liegt einfach an der maraskanischen kultur, ohne hinblick auf die götter... aber interessante info!