little demons

Salomé

stupid fucking rope
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15. Juli 2003
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1.857
Ich kann nicht länger eure Klagemauer sein!​

Ich halte es einfach nicht mehr aus. Es ist nicht, dass ich euch nicht gerne helfe, euch zuhöre, dafür bin ich da, sind Freund da.
Aber fragt irgendjemand jemals danach, wie es mir eigentlich geht?
Ihr ladet euren Seelenschutt immer nur bei mir ab, aber nehmt ihr mir auch mal eine Last von den Schultern, von der Seele?
Nein. Wenn ihr erst mal abgeladen habt, ist es euch egal, was ich mit den neuen Felsbrocken in der Mauer anfange, die sich langsam immer weiter um mich herum aufbaut und mich bald in eine völlige Isolation drängen wird... aber vielleicht wird mich die Mauer auch eher erschlagen, denn das was die ganzen Steine zusammenhielt – meine Kraft – ist aufgebraucht.

Ich kann einfach nicht mehr!​

Eure tapfere Kämpferin ist im Begriff aufzugeben, zu versagen. Sie verliert ihre Maske, die Stück für Stück abbröckelt und den Blick auf ein scheues, verängstigtes Kind freigibt, das mit all den Schrecken, die ihr der gläsernen Seele aufgebürdet habt, alleine fertig werden muss.

Warum hat nie einer von euch gefragt, wie es mir geht? Warum habt ihr mir nie zugehört, wenn ich ganz offensichtlich das Gegenteil von dem erzählte, was ich eigentlich hätte sagen sollen?
Mir geht es gut.“ Das war nie eine Antwort, die euch hätte überzeugen dürfen.
Seid ihr denn wirklich alle zu blind gewesen? Habt ihr nicht gesehen, wie meine Augen in Tränen ertranken? Habt ihr denn nicht gehört, wie meine Seele vor Schmerzen aufgeschrieen hat? Oder war es euch einfach zu viel vergebene Zeit noch einmal nachzufragen?
Mir geht es gut.“ Ihr habt euch umgedreht, habt euch mit meiner - überaus schlechten und dreisten - Lüge einfach zufrieden gegeben und seid gegangen, ohne auch nur wirklich auf mich zu achten.
Warum sich auch mit anderen Problemen als den eigenen befassen?


Und jetzt sitzt du vor mir und zerrst an meinen Handgelenken, damit ich endlich das Küchenmesser freigebe, was ich so liebevoll wie ein Kuscheltier umarmt halte.
Du schreist mich an, als würdest du mich damit besser erreichen können.
Du verstehst noch immer nicht.
Nicht annähernd.
Keiner von euch.

Ich bin ruhig, so ruhig und zufrieden, wie ich es schon lange nicht mehr war, sehr lange. Nur mein Arme brennen und als ich an meinem Körper hinabschaue - längst losgelöst von allem Irdischen - als sei es gar nicht mehr der Meinige, entdecke ich die Rinnsaale von Blut, die sich langsam ihren Weg meine Haut hinab bahnen und in zähen Tropfen zu Boden stürzen.
Klaffend, wie kleine Münder, zieren die Wunden meine Haut.

Verstehst du denn gar nichts? Hast du noch immer nicht begriffen, was eigentlich mit mir los ist? Ich will mir nicht mein Wertvollstes nehmen, mein Leben!
Wenn ich es wollte, sei dir gewiss, du könntest mich nicht aufhalten.
Aber das ist gar nicht mein Ziel.
Ich will nur vergessen, will aus meinen Erinnerungen schneiden, was ich nicht mehr sehen will, jedes Mal, wenn ich die Augen schliesse. Und ich will nicht vergessen, vergessen, dass ich schon so vieles überstanden habe, weil ich stark genug bin, um gegen mich selbst und meine inneren Dämonen zu kämpfen.

Meine Dämonen...

Die Münder auf meinem Arm scheinen sich langsam zu verzerren, als wenn die Wunden sich rasend schnell schliessen würden.
Schliessen? Nein, sie beginnen zu reden! Da sind sie wieder, die Dämonen, die mich Nacht für Nacht wach halten.
Wie von Sinnen reisse ich das Messer empor und steche auf sie ein.
Wieder und wieder und immer wieder...
...bis ich das Entsetzen in dein Gesicht gemeisselt sehe und mein warmes Blut deine Kleidung verziert.


Während ihr euch noch um meinen Körper kümmert und die Wunden versorgt, ist es innerlich bereits um mich geschehen, denn meine Dämonen machen sich daran endlich den Judas zu kreuzigen:

Mich!​

A.I.M. 09/03/04
 
Ihr seid aber gesprächig heuer... da kann ich ja nun gar nix mit anfangen...



Der schale Duft der Erinnerungen

Es war der süsse Duft des Verrats,
der Dir an diesem Abend anlastete,
ich habe ihn gerochen,
doch schüttelte ich ihn,
wie eine unliebsame Sinnestäuschung,
von mir ab.

Es war der schwere Duft,
der Eifersucht,
die mir aus dem blutroten Wein
entgegenschlug,
doch das Lachen um mich herum,
liess mich schnell vergessen machen.

Es war das Taube Gefühl der Ohnmacht,
das mich empfing,
als ich in Deine Arme sank
und das Lachen
um mich herum verebbte
in tiefster Schwärze.

Es war der unbeschreibliche Schmerz
meiner zerissenen Seele,
als ich aus dem Abgrund auftauchte,
geblendet, geschunden,
benutzt und weggeworfen.

Es war der glühende Hass,
der in meinem Inneren wütete,
der Dir vor die Füsse spuckte,
Dir die Augen hätte auskratzen können.
Der Hass,
der in meinem Inneren schrie,
bis ich taub war
und meine Seele Ruhe gab.

Es war die pure Angst,
die mich schweigen liess,
die mich stumm machte,
obwohl ich hätte schreien sollen;
die mich blind machte,
obwohl ich hätte erkennen müssen;
die meine Finger lähmte,
mit denen ich hätte auf ich zeigen sollen.

Es war meine liebliche Erinnerung,
an unsere jahrelange Freundschaft,
die mich verdrängen,
vergessen und vergeben liess.


Doch nun,
da Du meine Träume
Nacht für Nacht wieder
heimzusuchen beginnst,
ist es die Vernunft,
die mir in den Ohren liegt,
wie dumm ich doch war
zu schweigen...

A.I.M 03/2002 (da ich Schreibverbot habe...)
 
Du bekommst die Verbote ja nur, weil wir wissen, dass du nicht auf uns hörst... ;)
 
Skar, auf Männer höre ich schon mal aus Prinzip nicht! grinst Ansonsten... muss ich mich wohl erstmal ans Postverbot halten... sonst werd ich morgen übers Knie gelegt...
 
sind auch kritischestimmen erwünscht? (scheint mir ja teilweise sehr emotional zu sein und ich möchte ja niemandem auf die füsse treten, wenn jemanden das zu sehr unter die haut gehen könnte.)
 
ich denke, ich hol mir lieber das o.k. der autorin *g*....

ich kann ja auch nicht wirklich sagen, dass es ein fehler wäre (zumindest nicht objektiv) aber es wäre eben etwas, was mir nicht gefällt....
 
Nein, ich will nuuuuur Gutes hören! (O-Ton SeelenBlut, die mir die Erlaubnis gab ausnahmsweise nochmal posten zu dürfen.. murrrrrr)

Nein, natürlich darfst du Kritik äussern, Doom, wenn ich die nicht wollte, würde ich meine Geschichten für mich behalten...
 
gut, dann keine klagen nacher ;)

imo:

die gestallt ist keine kämpferin, sie ist ein feigling. nicht weil sie die kompensation von seelischen schmerzen durch körperliche sucht, das ist eine gängige methode, welche(möglicherweise) den charakter entwickelt und manche dinge in einem selber durch die wahrheit und kompromisslosigkeit des schmerzes klarer macht und entschlossenheit durch selbsterkenntnis bewirkt.

nein, sich selber als kämpferin zu sehen, obwohl man zu feige ist, seinen freunden etwas ins gesicht zu sagen, ist träumerei.

einschub: - feigheit ist das richtige zu wissen, es aber nicht zu tun -
[myamoto musashi]

es wäre ganz klar, das richtige gewesen, es den freunden zu sagen und nicht den dämonen (klaffenden mündern) auf den armen.

wie soll das judas am ende zu verstehen sein? hat sie gerade die erkenntnis gewonnen, die ich eben geschildert habe, oder ist es etwas anderes? wenn es etwas anderes sein sollte, und sich damit quasi die spirale des selbstmitleides weiter fortsetzt, dann kritisiere ich auch dies.
so wie es zur zeit dasteht ist es relativ mehrdeutig und führt imo eher dazu, das solche feigen leute es auch bleiben, da sie das gefühl bekommen, es gibt noch mehr von ihnen, sie sind nicht alleine, werden verstanden und alles bleibt beim alten. es hilft nicht irgendetwas zu ändern.
mein fazit: die gefühle und imaginationen sind gut beschrieben, aber es sollte noch eine eindeutigere aussage hinein um selbstmitleidern nicht nur als futter zu dienen.
 
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