Rezension Lesser Shades of Evil

Silvermane

Wahnsinniger
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22. Februar 2004
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Lesser Shades of Evil


Postapocalypse RPG


Sooo...heute reviewen wir mal eine ganz wilde Mischung: Dark-Fantasy-SciFi-Postapokalypse. Lesser Shades of Evil heisst das gute Stück, und die Mischung ist entgegen meiner ersten Erwartungen ausgesprochen lecker. Ein bisschen Amber, ein wenig Dune, ein Spritzerchen Postapokalypse und eine Menge idyllischer Fantasywelt zum umgraben - LSoE ist die "etwas andere" Postapokalypse.

Das Buch

Das Buch ist eine 456-seitige Monsterschwarte in solider Hardcoverbindung und einfarbigem Innenleben; die Seiten haben eine Sepiatönung und das ganze Layout ist auf "altes Buch" getrimmt. Der Inhalt ist relativ gelungen, trotz des aus reiner Kurzprosa bestehenden Einführungskapitels, die Illustrationen stets zum Text passend, auch wenn der Zeichenstil sicher nicht jedermanns Geschmack ist.
Der Text ist dreispaltig gegliedert, der Schriftsatz nicht übermässig groß, und beim ersten Durchlesen erhärtet sich der Verdacht: Hier wurde eine ganze Menge Spiel zwischen die Coverdeckel gepresst.

Die Story

Der für die Spieler relevante Teil des Settings (Lyra Kingsway's Offenbarung an die übriggebliebenen Angelions) ist in Erzählungsform angepasst und füllt den ersten Teil des Buches. Normalerweise ignoriere ich solche Prosaauswüchse ja gerne, aber bei diesem Setting war das nicht möglich; ohne diesen "Kitt" ist es nahezu unmöglich, die darauffolgenden Kapitel zu einem funktionierenden Bild zusammenzusetzen. Hier die Silvermane'sche Kurzfassung:

Die "alte" Erde des ersten Zeitalters war ein ziemlich elender, verkommene Dreckshaufen mit Armut, Ausbeutung, Not, Krieg und Elend. (Und verdammt hochentwickelter Technologie für diejenigen, die sie sich leisten konnten. Was eher wenige waren.)
Ambrose Kingsway, seines Zeichens hochgenialer Wissenschaftler (ausserdem Massenmörder und fanatischer Irrer, aber dazu kommen wir gleich) hatte eine Menge an Geld, Ressourcen und Know-How zusammengerafft und eine Technologie entwickelt, die es ihm erlaubte, quasi unsterblich zu werden; eine Maschine, die das Gehirn eines Menschen digitalisiert und daraus eine "Essenz" erzeugt, ein perfektes Abbild von Geist und Seele, alterslos und de facto unsterblich; diese Essenzen waren imstande, speziell angepasste Körper und Maschinen fernzusteuern. (Achja, der Prozess verwandelt das organische Gehirn in Nano-Aufschnitt und ist daher für den "Spender" fatal, aber der Geist lebt ja weiter...)
Ambrose Kingsway hatte auch eine Vision einer besseren Welt, also digitalisierte er flugs seine Familie (Namentlich seine Frau Elizabeth, und die 5 Kinder Corvus, Ori, Lyra, Delphina und Eridan. Mann, mit den Namen hatten die sicherlich in der Schule wenig zu lachen...), kratzte seinen Einfluss, sein Wissen und all seine schmutzigen Tricks zusammen und begann die Erde zu entvölkern, indem er einen für alle Beteiligten ziemlich fatalen Weltkrieg anzettelte.
Als dieser zu Ende war und der Planet ein Haufen rauchender Schlacke, suchten er, seine Familie und eine Menge unfreundlicher Roboter in seinen Diensten die Überlebenden und radierten auch diese aus.:respekt:
Nachdem also über allen Wipfeln Ruhe war und der Planet etwas Zeit hatte auszukühlen, begannen Ambrose & Familie mit dem Neuaufbau. Riesige Maschinen, sogenannte Terraformatrons, begannen die Welt nach den persönlichen Vorstellungen von Mr. Kingsway neu zu formen, während dieser ein maßgeschneidertes Ökosystem auf die frisch gepflügte Erde losließ.
Zuguterletzt wurde noch eine Stadt errichtet, Avonmyth, und einige Menschen (ebenfalls maßgeschneidert) auf diese neue Welt losgelassen.
Soweit, so schön. An dieser Stelle folgen dann einige Jahrhunderte praktische Menschenzucht, moralische Konditionierung auf Religionsbasis sowie strammes Bevölkerungswachstum, bis die sieben Kingways eines schönen Tages feststellten, das sie nicht überall gleichzeitig sein konnten. Also wurden flugs einige herausragenden Menschen für ihr vorbildliches tun belohnt und zu Essenzen umgewandelt, und mit einigen einfachen Regeln vertraut gemacht, nämlich die Guten zu belohnen (durch besondere Fruchtbarkeit und andere schöne Dinge) und die Bösen zu bestrafen (die hatten dann Nachwuchssorgen, schlechte Ernten und verreckten an allerlei unlustigen Designerseuchen). Und ganz wichtig: Verdammt nochmal keine Beziehungen zu niemandem einzugehen, damit es auch keine eugenisch ungünstigen Bevorzugungen gab, die das Kingswaysche Zuchtprogramm ruiniert hätten, und bloss nicht beim Gott spielen erwischt werden. Schliesslich glaubte die Bevölkerung an etwas, was der alte Kingsway als "das All-Sehende" bezeichnet hatte.

Es waren friedliche Zeiten, es waren gerechte Zeiten, und wie alles Märchen muss irgendwann mal der grosse böse Wolf für etwas Äktschn sorgen.
Corvus Kingsway hatte die Nase voll vom weitgehend entkörperten Raushalten und verliebte sich in ein lecker Weib; er bevorzugte sie, verhätschelte sie, sorgte dafür das sie annähernd 200 Jahre alt wurde (die durchschnittliche Lebenerwartung lag sonst so um die 120), und wollte auch nahe ihrem Ende nicht auf sie verzichten. Daher wandelte er sie ohne Einverständis seines Vaters in eine Essenz um, wovon dieser Wind bekam, die frisch erschaffene Essenz zerschmetterte und die von Corvus vermutlich gleich hinterhergeworfen hätte, wenn ihm seine Tochte Lyra nicht gut zugeredet hätte.
Corvus nahm ihm die Sache ziemlich krumm, zog sich in seinen Turm zurück, bastelte sich eine Armee aus ihm loyalen Angelions, einer Menge gruseliger Monsterkörper, ein wenig abartiger Hightech und begann einen Angriff auf alles, was sein Vater aufgebaut hatte. Und weil ein angepisster Rebell einen spiffigen Namen braucht, nannte er sich ab da "Lord Ravencross".

Der Status Quo zu Spielbeginn ist das die Kingsways nicht mehr da sind (Elizabeths und Ambroses Essenzen sind in der Hand von Corvus, der seine Mutter ins Exil und seinen Vater in eine virtuelle Folterrealtät gesteckt hat; Oris Essenz ist zerschmetter, Lyra und Eridan sind beide verschollen, vermutlich tot. Delphina lebt, ist allerdings wahnsinnig und aufgrund ihrer Biologiekenntnisse brandgefährlich. Beim Versuch ihren Turm zu vernichten drohte sie Ravencross damit, eine Seuche loszulassen, die das komplette Leben auf dieser Welt zugrunde richten würde. Das Dämonenei (eine Biowaffe) das sie als kleine Demonstration zerbrach hat Ravencross Armee (und einen seiner Körper) innerhalb kürzester Zeit dahingerafft.

Corvus/Ravencross hat sich des Turms seines Vaters bemächtigt, dessen Innenleben allerdings von Ambrose kurz vor dessen Fall zerstört wurde. Das in 9 Datenobelisken gespeicherte Wissen der Kingsways ist verlorengegangen, ebenso wie die Maschinerie, mit der die Essenzen erzeugt werden konnten.

Es gibt etwa 300 Angelions auf dieser Welt; Lyra Kingsway sorgte kurz vor ihrem Verschwinden dafür, das diese die Wahrheit über die Welt erfuhren, und händigte ihnen ihre Essenz aus. Nicht alle haben ihre Essenz erhalten, einige haben sie Nachträglich verloren.

Die Welt trudelt langsam aber sicher dem Abgrund entgegen: Lord Ravencross will die Komplettherschafft und sucht nach einem Weg, eine neue Unsterblichkeitsmaschine zu bauen.

Die Angelions sind auf sich gestellt. Und nicht länger werden die Guten belohnt und die Bösen bestraft, dafür streifen seit neuestem Dinge durch die Wälder. Finstere Zeiten brechen an...

Das Setting:

Die Erde ist auf den ersten Blick ein Fantasy-Idyll voller grüner Wälder und schattigen Tälern, wo Rehe über Lichtungen laufen, Vögelein zwitschern, Leute in einklang mit der Natur leben und eine weise Kirche dafür sorgt, das das auch weiterhin so bliebt.
Es gibt keine Reiche, keine Könige; die grössten Städe haben gerade mal 25-50000 Einwohner, und der einflussreichste Mann einer Stadt ist der Bürgermeister. Die Gesetze des All-Sehenden beinhalten ziemlich klare Regeln gegen Monopole, Raffsucht, übermässigen Reichtum, Ausbeutung, Technologie die den Menschen überflüssig machen würde und viele andere Dinge, die den Status Quo verändern und das Idyll zerstören würden.

Auf den zweiten Blick ist Gott tot, und die Engel haben sich verselbstständigt. Menschen und Tiere sind manipuliert; es gibt bestimmte Codesequenzen, mit denen man das Verhalten von Menschen und Tieren "fernsteuern" kann, ebenso wie diese gegenüber den Chemikalien anfällig sind, die in bestimmten Pflanzen "natürlich" vorkommen. Auf diese Weise lässt sich z.B. die Fruchtbarkeit bestimmter Familien fördern oder auch für zünftige Rattenplagen beim bösen Bauern nebenan sorgen. Die Natur ist beim besten willen alles ausser natürlich, die Inhaltsstoffe bestimmter "Heilpflanzen" lassen eine Cyberpunk-Drogenküche wie einen Chemiebaukasten für Fünftklässler aussehen. Und wenn man Tief genug unter der Oberfläche kratzt, dann findet man Dinge aus dem ersten Zeitalter.

Lesser Shades of Evil (ab hier mit LSoE abgekürzt) bietet verschiedene Charakterkonzepte an; die Konzepte sind sehr weiträumig gefasst und erlauben eine Menge Variation, so das selbst eine Gruppe von 5 Angelions keine nennenswerten Ähnlichkeiten untereinander haben muss.

Die Charaktertypen sind:

Angelions
Unsterbliche Beschützer der Menschen oder auch untote Sklaven einer perversen Machtfantasie, ein Angelion ist ein unsterblicher Geist, der verschiedene Körper fernsteuern kann, die von normalen Menschen über Tiere bis hin zu mutierten Ausgeburten der Hölle reichen kann. Angelions kann man grob in 4 Kategorien einteilen.

Dagonheirs
Diese Angelions befolgen weiterhin die alten Wege, belohnen die Guten, bestrafen die bösen, gehen keine Beziehungen ein und bemühen sich unerkannt zu bleiben.

Sybas
Sybas verfolgen ihre eigenen Ziele, und die meisten haben etwas mit persönlichem Gewinn zu tun. Sybas halten sich nicht länger an die alten Wege, sondern benutzen ihre Mittel um sich selbst zu verwirklichen; das Endergebnis reicht von kleinen Städten unter einem wohlmeinenden Diktator bis hin zu Ortschaften, die unter der Knute eines unsterblichen Monsters stehen.

Phantomas
Angelions, die keine Gemeinde (mehr) haben und durch die Welt ziehen nennt man Phantomas. Es sind ungern gesehene Gäste, da ihre Motivationen meist unklar sind.

Fell Princes
Diese Angelions haben Lord Ravencross ihre Essenzen im Austausch gegen Macht und die Chance auf ein eigenes Fell Kingdom überreicht.

Abtrünnige Golems
Abtrünnige Roboter, die ehemals in den Diensten der Kingsways standen und nun durch die Welt wandern. Manche sind von Menschen nicht zu unterscheiden, andere hingegen...

Archfiends
Das biologische Gegenstück zum Golem; entweder ein Überrest der Armee von Lord Ravencross, der einfach überlebt hat, oder eine Kreation der Gilde der Genomanten (welche unter anderem Körper für die Angelions herstellt).

Awakened
Menschen, die bemerkt haben das etwas nicht stimmt, zumindest aber das Dinge wie Angelions, Golems und Archfiends existieren. Die meisten gehören einer Organisation namens "The Watchful Eye" an, deren Ziel die Eliminierung der verbliebenen Angelions ist.

Sterbliche
Normale Menschen. Nunja, zumindest das was zum Ende des 2. Zeitalters als "normal" durchgeht.

Fellkin
Die Einwohner der Fell Kingdoms; um genau zu sein jene, die eben nicht wie normale Menschen aussehen, aber nicht die schiere zerstörerische Kraft eines Archfiends haben.

Angelions sind der eigentlich Fokuspunkt des Spiels, obwohl eine Kampagne mit "normalen" Menschen sicher auch reizvoll sein kann. Einer der Gründe ist die sogenannte Interimzeit von 5 Jahren zwischen 2 Abenteuern, in der sich die langfristigen Pläne der Unsterblichen weiterentfalten können. Angelions haben auch andere spielerische Vorteile, wie z.B. die Fähigkeit in mehreren Körpern gleichzeitig zu agieren, oder gar "Bodysnatching" zu betreiben und einen "normalen" organischen Köper fürs fernsteuern umbauen zu lassen. Da dieser Vorgang das Opfer die höheren Gehirnfunktionen kostet (werden durch cybernetische Bauteile, Empfänger und Fühler ersetzt) sollte langsam jedem klar werden, warum das Spiel "Lesser Shades of Evil" heisst. Selbst die strahlenden Helden sind nicht wirklich gut...

Das System

LSoE verwendet eine Art Würfelpoolsystem; der Spieler addiert sein Attribut und seine Meisterschaft (SEHR breit definierte Fähigkeiten. "War" z.B. deckt alles ab, vom Bogenschiessen über Panzer fahren bis hin zum führen einer Armee), und würfelt eine entsprechende Anzahl W6. Der höchste Wert zählt. Wenn Würfel den Maximalwert anzeigen, dann "laufen sie über" (spill), und eine entsprechende Anzahl der nächsthöheren Würfel werden geworfen, in diesem Falle dann W10; auch diese können überlaufen, worauf dann W20 geworfen werden. Der höchste Wurf eines Pools zählt.

Anstatt von W6 kann der Spieler auch die Zahl der Gesamtwürfel des Pools um 5 reduzieren und dann eine entsprechende Menge W10 werfen, oder gar um 10 reduzieren und W20 verwenden.

Beispiel:
Der Angelion "Beautiful Thunder" (ach, hatte ich das nicht erwähnt? Alle Angelions bekommen einen neuen Namen nach ihrer Umwandlung. Meistens solche käsigen wie die hier im Beispiel :D) möchte einen aufdringlichen Räuber mittels seiner Streitaxt davon zu überzeugen, mit dem Atmen aufzuhören. Dazu würfelt er Finesse+War; gehen wir einfach mal davon aus das beide Werte zusammengerechnet 13 ergeben. Sein Gegner, Bertholo der Strauchdieb, hat in diesen beiden Attributen zusammengerechnet 6.

Beautiful Thunder kann wahlweise 13W6, 8W10 oder 3W20 werfen. Sein Opf...äh, Gegner hat die Wahl zwischen 6W6 oder 1W10.

Beautiful Thunder entscheidet sich für 3W20 und wirft 8, 7 und 14. Der höchste Wurf ist 14, also muss unser Strauchdieb eine 14 überbieten oder Axt fressen.

Bertholo wirft 1W10 und erreicht wider erwarten eine 10, also einen Spill. Er wirft einen W20, erreicht wie durch ein Wunder eine 17 darauf und pariert damit den Schlag von Beautiful Thunder.

Das System ist eher crunchig; Charaktererschaffung wird nach einem Punktekaufsystem abgewickelt, wobei der "Körper" des Charakters nach einem Baukastensystem a'la Hero oder GURPS zusammengestellt wird. Das System ist ziemlich flexibel, was es aufgrund der vielen verschiedenen Körpertypen auch sein muss, aber nicht besonders schnell. Fairerweise sind aber eine Menge "gängiger" Köpertypen bereits ausgearbeitet und könnten recht zügig angepasst werden, speziell normale Tiere und Menschen brauchen sehr wenig Nacharbeit.

Technologie/Magie

Tja, die Technologie des Settings ist "hinreichend fortgeschritten", wie Mr Clarke zu sagen pflegte. Die Kingsways haben einiges an Hilfsmitteln erschaffen, um ihren Angelions die Arbeit zu erleichtern; die meisten dieser Gegenstände sehen eher Mundan aus und können auch nur von Angelions benutzt werden. In diese Kategorie fallen z.b. die Volobelts (Fluggürtel, sehen aus wie normale Gürtel) oder Schutzringe (welche ein Dune-Artiges Energieschild erzeugen.) Diese Gegenstände lassen sich nur von Angelions bedienen, da nur diese solche Gerätschaften über ihren Transmitter "fernsteuern" können. Ein Volobelt z.B. hat keine Kontrollelemente. Andere Dinge, wie z.B. die Schwerter der Angelions, sogenannte Pureblades, lassen sich auch von nicht-Angelions benutzen.

Eine besondere Rolle haben dabei die Ringe der Kingsways und ihre schwächeren Ableger inne; diese erlauben eine art von "freiem Magiesystem"; Ringe haben entweder Gravitationakräfte oder elektromagnetische Kräfte, in seltenen Fällen sogar beide Formen. Ein Ring mit Gravitationskräften kann eingesetzt werden um Dinge schweben zu lassen, gegenstände auf Priojektilgeschwindigkeit zu beschleunigen, Leute in der Luft zu zerreissen oder sie wie groteske Marionetten zu bestimmten Handlungen zu zwingen. Elektromagnetische Ringe können Temperaturen verändern, einfache Illusionen erzeugen oder auch Lebewesen zu einem Häufchen Asche verbrennen. Ringe mit beiden Kräften können diese zu unglaublichen Effekten kombinieren, von Wetterkontrolle bis hin zur Umgestaltung der Landschaft.

Desweiteren existieren Artefakte aus dem ersten Zeitalter. Diese reichen von Krimskrams (CDs, Spielzeug, Büchern) über noch funktionsfähige Dinge (Baupläne, einfache Elektrogeräte) bis hin zu wirklich üblen Dingen (Power Armor, Gaussgewehren, Laserpistolen, Granatwerfern...); das "Watchful Eye" ist ganz besonders hinter diesen Artefakten her und verwendet sie in seinem Krieg gegen die Angelions.

Abschliessende Worte:

LSoE lässt keine Zweifel daran, das die Charaktere keine Statistenrollen spielen sollen, sondern ganz fürchterliche Mover und Shaker werden. Das Regelwerk enthält unter anderem auch Regeln für die eigene Zucht von Monsterkörpern, das Analysieren und Bauen von Artefakten und die Spielwerte einiger der legendären Artefakte der Kingsways; ebenso ist das Setting so angelegt, das die Spieler auch durchaus plausible Chancen haben, diese Artefakte in ihre Finger zu bekommen. Selbst an Regeln für den Aufbau eigener Reiche wurde gedacht.

Das Setting ist ungewöhnlich, ohne durch allzu exotische Elemente zu erschrecken. Ausserdem hat es definitiv die beste Küche unter allen Postapokalypse-Rollenspielen; mehr noch, selbst Angelions müssen schlafen, ihre Körper müssen essen; das ganze Setting ist alles in allem sehr bodenständig, trotz der Ultratechelemente, und bleibt stets nachvollziehbar ohne die Logik allzusehr mit Füssen zu treten.

Auf der Schattenseite ist das System ziemlich crunchlastig in der Vorbereitung, auch wenn das eigentliche Spielen danach recht leicht von der Hand gehen sollte.

3 Probekapitelchen von der Verlagswebseite:
Charaktererschaffung
Grundregeln
Artefakte

Das Charakterblatt:
LSoE-Charakterblatt für Körper und Geist

Eine Weltkarte
Die Welt des 2. Zeitalters

(Es sei nebenbei noch erwähnt, das die auf der Karte verzeichneten Städte die einzigen "Grossstädte" mit mehr als 20000 Einwohnern sind.)

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