Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

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Guest
Immer mehr FLGS sterben langsam oder schnell vor sich hin. In diesem Thread möchte ich das aber eher weniger beweinen, dazu gibt es genug andere Threads. Viel mehr möchte ich hier Ideen und Anregungen für tragbare Konzepte sehen.

Kombination mit Buchhandlung, Kombination mit Spielwarenhandel oder doch eher Comicshop + FLGS? Oder ein ganz anderer Weg?
Wie siehts personell aus, was müste da eurer Meinung nach passieren?

Wie stellt ihr euch ein funktionales Konzept in der heutigen Zeit von Amazon und Internet und GW-Hobbystores an jeder Ecke vor? Und bitte, realistische Einschätzungen, keine Träumereien. :D
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

Das ist zwar ein verwandtes aber nicht das hier verfolgte Thema. Wo bug Ladennachfolger sucht, suche ich ein gangbares Konzept für Läden - keine Ladennachfolger.
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

KOmbination mit Online-Versand. Der Laden ist quasi das Lager.
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

KOmbination mit Online-Versand. Der Laden ist quasi das Lager.

Ja. Online-Komponente muss sein. Die reinen Online-Shops werden immer ein Problem sein, da diese aufgrund geringerer Kosten (weniger Ladenmiete, weniger Personal) wohl bei nicht preisgebundenen Artikeln immer etwas günstiger sein werden. Aber ohne Online-Komponente - und damit meine ich nicht nur eine von einem der Kunden zusammengestellte Website, sondern einen vernünftigen Internetauftritt inklusive Webshop - geht es nicht mehr.

Wichtig ist aber auch, in der Stadt oder Region bekannt zu werden. Das heißt, an Schulen oder in Info-Zeitschriften, die von Jugendlichen oder junge Gebliebenen gelesen werden (also der Zielgruppe) Werbung machen. Dass man in Fachzeitschriften (so viele gibt es davon ja gar nicht mehr) Anzeigen schaltet, sollte selbstverständlich sein. Außerdem regelmäßig selbst Spielerunden und Turniere veranstalten - und dafür auch werben. Nur ein Zettel im Laden bringt nichts, da der ja keine neuen Kunden anzieht.

Auch auf Cons, Messen und ähnlichen Veranstaltungen sollte man präsent sein - und wenn auch nur mit einem kleinen Stand, um Flyer zu verteilen und ein paar Plakate aufhängen zu können.

Sicherlich kann es auch nicht schaden, in einschlägigen Internet-Foren den Namen des Ladens fallen zu lassen und vielleicht mal einen Link zu schalten.

Im Laden darf man sich auf keinen Fall auf Rollenspiele beschränken. Das wäre dann wohl eine Totgeburt. Romane und ggf. Comics (und da auch nicht nur die mit RSP-Bezug) sollten auch sein, Brettspiele ebenso. Und zwar in einem Umfang, der klar macht, dass das nicht nur Alibi-Funktion hat sondern ein wesentlicher Teil des Angebotes ist. So kann man "Quereinsteiger" in den Rollenspielbereich ziehen. Auch sollte man sich (in allen Bereichen) nicht nur auf Gängiges beschränken, sondern auch "Exoten" anbieten - die gängigen Sachen bekommt der Kunde auch im "großen" Onlie-Shop.

Und ein Punkt, dessen Bedeutung man gar nicht genug betonen kann: Präsenzbestand.
Ein Laden muss die Ware vor Ort haben. Damit der Kunde sie in die Hand nehmen, sie aufschlagen, daran riechen kann (bin selber ein alter "Bücherschnüffler"). Die Ware darf nicht im Lager sein oder beim Großhändler. Wenn der Kunde erst warten muss, bis ein Buch oder Spiel bestellt ist, dann kann er es auch selbst online bestellen - und vielleicht sogar ein paar Euro sparen. Natürlich ist es teuer, einen großen Präsenzbestand im Ladenlokal vorrätig zu halten, aber der unmittelbare physische Kontakt zwischen Kunde und Ware (und die Möglichkeit, den Kunden so für die Ware zu begeistern) ist der eine große Vorteil, den ein FLGS gegenüber einem Online-Shop hat.
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

Mal eine provokante Frage:

Ist der Verkauf von Rollenspielen überhaupt noch ein tragfähiges Kern-Konzept für einen "Rollenspielladen"?

Ist das "Ausstellen" von Rollenspielmaterial und die Funktion als Treffpunkt nicht seit dem Aufkommen von Online-Bücherversand viel zentraler für einen Rollenspielladen? Ist der Abverkauf von Rollenspiel nicht schon längst Nebenfunktion geworden?
Und um den Bogen zum Thema zurückzuschlagen: Wie kann ich aus dem Konzept Aussteller und Treffpunkt Kapital schlagen?
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

Ich rede hier von einem FLGS - Fantasy Laden Geschäft. Das schließt Rollenspiele mit ein, aber eben nicht nur. Zudem geht es hier nicht darum, darüber zu diskutieren, ob es ein tragfähiges Konzept ist, Rollenspiele zu verkaufen. Es geht darum, ein tragfähiges Konzept für ein FLGS zu entwickeln und Vorschläge zu sammeln, was da dazu gehört oder wie ein solches Konzept aussieht.
Wenn du über den Sinn oder Unsinn vom ladengebundenen Verkauf von Rollenspielen diskutieren möchtest, so eröffne dafür doch bitte einen eigenen Thread (im übrigen kann ich dir schon vorweg sagen, dass man einen Laden mit dem Verkauf von Rollenspielen nicht mal annähernd finanzieren kann).
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

Was man auf amerikanischer seite immer wieder hört ist das die erfolgreichen FLGS' (Friendly Local Gaming Stores) immer häufiger auf das Konzept, das Erlebnis GS setzen - Also laden mit integriertem Café-Bereich, offene, freundliche Spielflächen, und so weiter. Also nicht nur Laden, sondern auch Dienstleistung. Ich denke, das könnte ein weg in die Zukunft sein, oder könnte es, wenn die hiesigen ladenbesitzer nicht immer noch im modell der 80s festhängen würden...
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

(im übrigen kann ich dir schon vorweg sagen, dass man einen Laden mit dem Verkauf von Rollenspielen nicht mal annähernd finanzieren kann).
Das nehme ich mal als Wahrheit hin. Wenn Rollenspielverkauf keinen Laden finanzieren kann, braucht der Laden eine andere Haupteinnahmequelle. d.h. Irgendetwas was Geld bringt und im Zusatz werden auch noch Rollenspiele verkauft.

Wie kann ich aus dem Konzept Aussteller und Treffpunkt Kapital schlagen?
Das Ausstellerkonzept halte ich nur für bedingt tragbar. In einem Präsenzbuchbestand kann man zwar die Bücher durchblättern, aber die Onlineshops holen mit Scans des Inhaltsverzeichnisses und Textauszügen auf. Sich gibt es Personen, die gerne in Büchern schmöckern, aber die heutige Generation wächst mit Lesen am PC auf.
Das Treffpunktkonzept halte ich für tragfähig. In den 90ern gab es in Karlsruhe das House of Legend, das ein interessantes Konzept hatte. Ob dieses letztendlich tragfähig ist, weis ich nicht, denn die beiden Geschäftspartner haben sich zerstritten.
Das Grundkonzept war ein Computernetzwerk auf dem gegen Gebühr Spiele gespielt werden konnten, wie in einem Internetcafé (man könnte dort Computerrollenspiel oder Onlinerollenspiele spielen). Daran angeschlossen war ein Rollenspiel & Larpladen.
Wenn man dieses Konzept modernisieren will sollte man:
- Snacks, Getränke und Kaffée, die damals wegen fehlender Lizenzen nicht ausgeschenkt werden durften, sollten, nachdem man sich um entsprechende Lizenzen gekümmert hat, ausschenken.
- Das Sortiment damals war klein und leider nicht unbedingt gut ausgewählt. Man sollte eine gute Auswahl führen insbesondere die Rollenspiele führen, die in der Stadt viel gespielt werden. Man sollte sich System XY, das zwar ein Klassiker ist und sich in dieser Stadt nicht verkauft, nicht ins Regal legen. Ortsfremde Rollenspieler werden sich dann wundern, aber solche Ladenhüter kann man immer noch bestellen.
- Damals gab es Platz zum Sitzen und sich unterhalten. Wenn Snack & Co verkauft werden verdient man auch an Kunden, die sich bloß unterhalten.
- Kontakt zu ortsansässigen Rollenspielerclubs sollte geknüpft werden. Diese können bzw. sollten dann in Lokal Rollenspielrunden für Einsteiger anbieten. Besonders gute SLs kann man ja als Laden auch sponsoren. Wenn die Einsteiger gute Runden erleben, kaufen sie auch vor Ort Rollenspielmaterial.
 
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Also laden mit integriertem Café-Bereich, offene, freundliche Spielflächen, und so weiter. Also nicht nur Laden, sondern auch Dienstleistung. Ich denke, das könnte ein weg in die Zukunft sein, oder könnte es, wenn die hiesigen ladenbesitzer nicht immer noch im modell der 80s festhängen würden...
Kann es sein, daß die US-Spieleläden deutlich geringere Mietpreise für Ladenflächen zahlen müssen?

Ein großer Spieleladen, wie man ihn z.B. in The Gamers 2 sieht, in welchem man nicht nur was trinken kann, sondern auch problemlos Tische(!) und Stühle(!!) unterbringt, um Tabletop Roleplaying Games zu spielen, ist hierzulande bei den verboten hohen Ladenmieten selbst für bessere Abstellkammern in halbwegs zugänglicher Lage eigentlich kaum noch finanzierbar.

Für den Spieleladen nicht nur als "begehbares Warenlager", wo man sich als "ausladender" Rollenspieler kaum noch traut sich in den engen Regalreihen umzudrehen, aus Angst, man räumt gleich das halbe Regel ab, braucht es halt MEHR FLÄCHE.

Und zwar mehr Fläche, eventuell separate Zimmer/Abteilungen um mehrere Spieltische aufstellen zu können. Dann Mobiliar, Sitzgelegenheiten, Getränkeversorgung (heiß, kalt - Lizenzen!), und natürlich PERSONAL, daß auch mal abends länger da bleibt und den Laden offen hält, während die Tabletop-Spieler drüben ihre regelmäßigen Ladenrunden durchziehen und während die wöchentlich wechselnde Verlagssupporter-Runde mal Brettspiele, Kartenspiele oder auch Rollenspiele für Interessierte unter die Leute bringt.

Und es braucht die Ladenbeschäftigten, die nicht wie verkommene, modrige Loser wirken, sondern die souverän, kompetent und freundlich gerade auch Eltern und erwachsenen Interessierten Auskunft geben können, statt nur sprachohnmächtig auf zwangsläufig naive Fragen stumm zu glotzen.

Das Treffpunktkonzept halte ich für tragfähig.
Meine ich auch. - Es fehlt oft genug an Treffpunkten für Spieler. Und NEIN, ein Laden, in dem man eben weniger Stehplatz hat, als in der Straßenbahn in der Hauptverkehrszeit ist KEIN Treffpunkt! (Siehe oben: "begehbares Lager")

Das Grundkonzept war ein Computernetzwerk auf dem gegen Gebühr Spiele gespielt werden konnten, wie in einem Internetcafé (man könnte dort Computerrollenspiel oder Onlinerollenspiele spielen). Daran angeschlossen war ein Rollenspiel & Larpladen.
Das hört sich durchaus tragfähig an. Ein interessanter Mix. - Gab es dort auch Platz für Tischrollenspiel-Runden, oder nur die üblichen "Legebatterien" an Bildschirmreihen ohne Ellenbogenraum?

Wenn man dieses Konzept modernisieren will sollte man:
- Snacks, Getränke und Kaffée, die damals wegen fehlender Lizenzen nicht ausgeschenkt werden durften, sollten, nachdem man sich um entsprechende Lizenzen gekümmert hat, ausschenken.
In puncto Lizenzen gibt es EINIGES zu beachten. Ausschank, Verkauf von Speisen, eventuell Alkoholabgabe, Beachtung des Jugendschutzes, usw. - Da kommt einiges zusammen, das man bewußt angehen muß.

- Das Sortiment damals war klein und leider nicht unbedingt gut ausgewählt. Man sollte eine gute Auswahl führen insbesondere die Rollenspiele führen, die in der Stadt viel gespielt werden. Man sollte sich System XY, das zwar ein Klassiker ist und sich in dieser Stadt nicht verkauft, nicht ins Regal legen. Ortsfremde Rollenspieler werden sich dann wundern, aber solche Ladenhüter kann man immer noch bestellen.
Wenn man LOKALE Supporter bzw. lokale Vereine und Clubs hat, die halt nur einen Ausschnitt aus der breiten Hobbyproduktpallette vorstellen können, der dann aber TATSÄCHLICH GESPIELT und damit auch NACHGEFRAGT wird, ist das doch kein Problem.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß man z.B. einen Indie-Tag in der Woche macht, wo man jedesmal andere Indie-Rollenspiele vorstellt, ebenso wie daß man Spielleiter-"Tutoren" vermitteln kann, die bei neuen Spielen bzw. für Einsteiger in einem bestimmten Regelsystem Beratung, Tipps, Tricks KONKRET zu dem, was der jeweilige Einsteiger spielen will, geben können. - So etwas sehe ich auch als Aufgabe der Rollenspielvereine, die das meist ja auch tun - aber eben nur für Mitglieder. - Idealerweise können das die Angestellten des Ladens zumindest zu einem gewissen Teil leisten (was z.B. auf Brettspiele und Kartenspiele spezialisierte Läden hinbekommen: dort gibt es Proberunden, man bekommt geduldig und INFORMIERT alles über unterschiedlichste Spiele erklärt - warum das in Rollenspieleläden nicht geht, weiß ich nicht).

- Damals gab es Platz zum Sitzen und sich unterhalten. Wenn Snack & Co verkauft werden verdient man auch an Kunden, die sich bloß unterhalten.
Es sollte schon eine Möglichkeit geben, einfach mal in den Laden zu gehen und dort ein paar Leute zu treffen, über seine letzten Runden zu prahlen, und einfach "unter anderen Spielern" zu sein. - Hier ist es natürlich schon fraglich, ob dazu dann die NUR-Computerspieler wirklich passen werden. Die verwenden z.T. ähnlichen Jargon (Rollenspiele!) und meinen was so komplett anderes, daß es schon da Kommunikationsprobleme "vorprogrammiert" gibt.

Aus den Rollenspielvereinen, die ich kenne, gibt es keine Probleme Tabletop, Pen&Paper, LARP und auch Brett/Kartenspiele zusammenzuwerfen. Aber gerade die Computer/Konsolen-Spieler findet man da nicht - und nicht etwas absichtlich, sondern weil die Gemeinsamkeiten dieser "nicht körperliche Präsenz erfordernden" Spiele mit den "Präsenz"-Spielen wie eben Tabletop, Pen&Paper-Rollenspiel, LARP und Brett/Kartenspielen ziemlich gering sind. - Es sind auch Mitglieder in den Vereinen, die in Computerspiel-Gruppen organisiert sind. Doch findet da so gut wie KEIN "Übertritt" zu den "Präsenz"-Spielen statt. - Vielleicht habt Ihr andere Erfahrungen gemacht. Falls ja, dann wäre ich neugierig mehr darüber zu erfahren.

- Kontakt zu ortsansässigen Rollenspielerclubs sollte geknüpft werden. Diese können bzw. sollten dann in Lokal Rollenspielrunden für Einsteiger anbieten. Besonders gute SLs kann man ja als Laden auch sponsoren. Wenn die Einsteiger gute Runden erleben, kaufen sie auch vor Ort Rollenspielmaterial.
Das ist eh ein WICHTIGER Multiplikator: Lokale Gruppen, Clubs oder richtige Vereine sollten IMMER in guter Kooperation mit Ladengeschäften (die auch tatsächlich SPIELRAUM! anzubieten haben) agieren. - Die Läden haben bei verfügbaren Flächen in den Vereinen immer ausreichend Quellen für Demo-Runden, Supporter-Runden, und gemeinschaftliche Events. Die Vereine können auf ihre Cons die Läden mit einem Stand einladen. (Eine Hand wäscht die andere.) - Vereine stellen einen STETIGEN BEDARF an neuem Material dar. Sonderkonditionen, Sammelbestellungen, Starterpakete usw. sorgen dafür, daß der Multiplikationswert eines Vereins zum Tragen kommt.

Wobei das natürlich gerade auch die Verlage an den Läden vorbei SELBST machen: Supporter kann prinzipiell JEDER werden - egal auf wieviele organisierte Spieler er so Zugriff hat. Und Verlage wie Prometheus Games VERSCHENKEN umfangreiche Produktpakete an Vereine, damit diese ihre Produkte ausprobieren und "unters Volk bringen".

Würden in solchen Fällen nicht die Verlage direkt, sondern ZUSAMMEN mit den Läden agieren, würde m.E. das Hobby und der Hobby-Markt als Ganzes profitieren.



Mein Friendly (tatsächlich!) Local Game Store hat keine Sitzgelegenheiten, ist recht vollgestopft, stellt nicht einen Kontaktpunkt dar, wo ich mich entspannt, auch wenn ich mal nichts kaufen möchte, reinsetzen kann um mit anderen Rollenspielern in Kontakt zu kommen.

Es gibt zwar Tabletop-Runden jede Woche, doch "balanciert" deren Spielfläche auf vollen Warenregalen, da kein Platz für einen Tisch vorhanden ist.

Die Lage des Ladens ist gut. Gegenüber in derselben kleinen Passage ist ein Comic-Shop, so daß sich für Kunden der Weg oft gleich doppelt lohnt. Und der Laden betreibt einen Online-Versand für seine Waren.

Doch ist eben KEIN echter "Spielraum" vorhanden. Das ist schade - zumal Räumlichkeiten zum ungestörten und niemanden störenden Spielen nicht so leicht zu finden sind.

Anders als bei Computerspielen kann man Rollenspieler nicht in "Legebatterie"-Form unterbringen. Die brauchen eben mehr Raum, einen richtigen Tisch, und sie verursachen LÄRM durch Reden, Lachen, heftiges Würfeln, usw. Dafür ist die technische Ausstattung nicht weiter spektakulär. - Das sind deutlich andere Randbedingungen für die Schaffung von Spielräumen als bei Computerspielern.

Für mich steht und fällt solch ein Konzept als TREFFPUNKT mit den Mietpreisen für Ladenflächen. - Wie seht ihr das?
 
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Ich rede hier von einem FLGS - Fantasy Laden Geschäft.
lol

Der kleine Rollenspielshop in Randlage aus den 80ern ist realistisch gesehen heute ein Klotz am Bein der Rollenspielszene. Hätte es diese Läden damals nicht gegeben, hätten sich andere Vertriebswege gefunden (ich bin recht sicher, dass Rollenspiel nicht einfach so gestorben wäre).
Heute sind diese Shops - wohlgemerkt, wenn sie sich nicht wesentlich umstrukturiert haben - ein Fall für die Herz-Lungen-Maschine. Einen anderen Vertriebsweg hat das Rollenspiel aber nunmal kaum.

Mein Konzept für einen Laden sähe heute so aus:


  • Erstrangige Lage oder auf der Grünen Wiese.
  • Helle Räume, hochwertige Austattung, ein zentrales Spielecafé, edel aufgemachte Zitate rund ums Spielen an den Wänden.
  • Vollsortiment aus Gesellschaftsspielen und Videospielen mit Ausläufern in die tiefsten Hobbybereiche hinein.
  • Vollkompetentes Personal.

Der angestrebte Ruf wäre ein Prestige aus Kompetenz, Hochwertigkeit und kulturellem Intellekt. Beispiellos im gesamten Umland. Der Kunde soll sich wohlfühlen und gerne sein Geld bei mir lassen, weil er eben auch etwas Besonderes bei mir geboten bekommt und vor allem sein Zeitvertrieb (das Spielen) Anerkennung findet.
Der gemeine Hobbygamer ist willkommen, wenn er sich in meiner Location wohlfühlt. Ich setze auf Selbstregulierung.

Natürlich bietet der Laden laufend Aktionen und Events an und man liest von ihm überregional in der Zeitung.

Warum ich meine ersten Millionen nicht direkt in so ein Projekt investiert habe? Tja, das sind die Öffnungszeiten. Ich bin durchaus imstande mich dem Servicegedanken zu beugen und im Rahmen des Hobbys zu arbeiten ist auch kein schlechter Weg. Aber dieser Arbeitszeiten sind fast unzumutbar. Selbst wenn die Wohnung direkt über dem Laden liegt, hilft das nicht über ein lange, schwere Anfangszeit hinweg, in der es von morgens 8 bis abends 22 Uhr gehen müsste - an 6 Tagen die Wochen - und ohne Urlaub wohlgemerkt.
 
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@Zornhau
Grundstückmieten in den USA rechnen sich meist eher weniger nach Fläche sondern nach Zimmern. Das ist von Bundesstaat zu Bundeststaat etwas anders.. aber in Florida z.b. zahlt man Steuern für die Anzahl an Badezimmern, Schlafzimmern und so weiter. Diese können jedoch von einer 1m² zelle bis zum Fußballfeld groß sein, ohne das es jemand juckt. Bei denen Hockt man auch nicht so gepackt wie hier in "Germany".


@Thema
Ich halte das Konzept in deutschland nicht für tragbar. Wenn man sowas machen will, dann muss man ein 2tes Standbein besitzen. Etwas wie eine Buchhandlung, ein Cafe oder sonst was. Computerspiele oder andere Sortimente die noch eine 2te oder 3te Art von Nerds anlockt, wäre auch nötig und ob das zum Überwintern reicht, darauf würde ich nicht wetten.

In Freiburg hat der FLG dicht gemacht weil Gamesworkshop nun einen eigenen Laden eröffnet hat und ihnen mit dem Entzug der Warhammer Produkte etwa 50% des Umsatz abgrub.

Für mich war der Laden aber schon lange nicht mehr interessant. Ich vermisse jetzt zwar eine Möglichkeit nach Würfeln zu schmöckern, aber mal ehrlich.. von den 5-10 Euro die ich ihm Jahr für neue Würfel ausgegeben habe...

Über Rollenspiele hab ich mich im Internet Informiert und in dem laden gabs eh nur zum großteil Deutsche produkte. Die Englischen waren dann noch zu dem meist etwas teurer und dank Amazon... sorry aber den Preis haben die nicht schlagen können. Wenn ich bei Amazon bücher für 10 Euro nachgeworfen bekomme die im Laden für 50 stehen, dann kauf ich sicherlich nicht im Laden.


Was würde mich also in einen Laden bringen? Für mich ganz klar: Spielfläche. Eine Örtlichkeit in die man gehen kann um zu spielen. Am besten inklusive Möglichkeiten auch mal Tabletops zu betreiben. Aber nicht nur das...

Ich würde gern auch Regelwerke leihen können. Da kommt man zur Spielsitzung.. und entscheidet sich.. heute hab ich bock auf Rifts... also geht man vor zur Kasse, sagt man hätte gern einen Raum und ein Riftsregelwerk.. man zahlt einen kleinen Obolus. Meinetwegen einen 20ger oder so für den Raum (Bei 4 leuten ist das nen 5er pro nase) und nochmal 5 Euro Pfandgebür für das Riftsregelwerk.

Wenn man gehen will, wird ein blick in den Raum geworfen, wenn der nicht verdreckt ist kann man gehen, wenn er aussieht wie Sau kann man nochmal nen 10ner oder so abdrücken, dafür macht dann das Personal sauber.

Irgendsowas.

Dann noch eine Kartei... vielleicht eine Art Mitgliedssystem... vielleicht monatlicher Beitrag von.. 5 euro, dafür bekommt man dann einen 10% Discount oder sowas auf die Raumnutzung. Räume kann man reservieren gegen Aufpreis, wenn man mitglied ist.

Dann vielleicht 3-4 Räume in die etwa 8 leute und ein Tisch mit Stühlen passen... und gut ist.

Für Mitglieder kann man dann auch sowas machen wie: "Wir Leiten für euch". Man bietet an für Spieler Campangen zu leiten, gegen ein gewisses Entgeld.

Ich glaube eine Dienstleistung in der man anbietet ein Rollenspielsystem zu leiten würde, bei angemessenem Preisleistungsverhältnis.. sicherlich interessenten finden. Gerade die ganzen Leute die immer wieder als Spielleiter enden oder mal genau DIESES System spielen wollen, das keiner sonst leiten will.

Das könnte man vielleicht auf einem "Bezahl was du Denkst" prinzip machen. Am ende der Spielsitzung soll jeder in den Pott werfen was sie ihm Wert war.



Ein reiner Laden... mit Regalen? Sorry, brauch ich nicht. Ich hab Internetzugang.
 
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Für mich ganz klar: Spielfläche. Eine Örtlichkeit in die man gehen kann um zu spielen. Am besten inklusive Möglichkeiten auch mal Tabletops zu betreiben. Aber nicht nur das...

Ich würde gern auch Regelwerke leihen können. Da kommt man zur Spielsitzung.. und entscheidet sich.. heute hab ich bock auf Rifts... also geht man vor zur Kasse, sagt man hätte gern einen Raum und ein Riftsregelwerk.. man zahlt einen kleinen Obolus. ...

Wenn man gehen will, wird ein blick in den Raum geworfen, wenn der nicht verdreckt ist kann man gehen, wenn er aussieht wie Sau kann man nochmal nen 10ner oder so abdrücken, dafür macht dann das Personal sauber.

Irgendsowas.

Dann noch eine Kartei... vielleicht eine Art Mitgliedssystem... vielleicht monatlicher Beitrag von.. 5 euro, dafür bekommt man dann einen 10% Discount oder sowas auf die Raumnutzung. Räume kann man reservieren gegen Aufpreis, wenn man mitglied ist.

Dann vielleicht 3-4 Räume in die etwa 8 leute und ein Tisch mit Stühlen passen... und gut ist.

Für Mitglieder kann man dann auch sowas machen wie: "Wir Leiten für euch". Man bietet an für Spieler Campangen zu leiten, gegen ein gewisses Entgeld.

Ich glaube eine Dienstleistung in der man anbietet ein Rollenspielsystem zu leiten würde, bei angemessenem Preisleistungsverhältnis.. sicherlich interessenten finden. Gerade die ganzen Leute die immer wieder als Spielleiter enden oder mal genau DIESES System spielen wollen, das keiner sonst leiten will.
Du beschreibst gerade einen ROLLENSPIEL-VEREIN mit eigenen Räumlichkeiten, mit einer Vereins-"Bibliothek" an ausleihbaren Spielen, mit einer ganzen Reihe an Spielleitern, die für andere leiten.

Nur einen verdreckten Raum muß man da meist SELBST putzen - aber da man ja Vereinsmitglied ist und den Raum auch SELBST verdreckt hat, sollte das in Ordnung gehen.

Und solch ein Verein ist selbst bei einem relativ teueren Vereinsheim mit 4 Räumen immer noch billiger als die oben genannten "Raum-Mieten" und "Buchausleihgebühren" zusammen.

Nur ein Laden ist nicht dabei. Und man muß irgendwo EINTRETEN, d.h. sich zu einer festen Gruppe von Leuten bewußt hinzugesellen, statt einfach nur unverbindlich einen Spielraum zu mieten.
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

Wie Visiosn schon sagte und was ich mit meiner Fragestellung andeuten wollte: In einem Nischenmarkt wie Fantasy und Gaming kann ein reines Verkaufsgeschäft kaum überleben.

Man braucht also einen anderen Publikumsmagneten und einen andere Einnahmequelle. Services wie von Vision bereits aufgezählt und Gastronomie sind naheliegend.
Wovon z.B. ein kleiner bekannter Gesellschafts-Spieleladen in Erlangen lebt, dass man dort wirklich Beratung mit Herzblut und Kompetenz erhält, probespielen kann und wenn man ein vertrauter Kunde ist auch neue Spiele tatsächlich vorab ausleihen darf - das bringt sehr viele Leute dazu, einfach aus Dankbarkeit und Überzeugung in diesem Lädchen zu kaufen, selbst wenn es woanders billiger und schneller geht. (Und das ist noch so ein typischer 80er-Randgebietsladen).

Die entscheidenede Frage ist, was kann mir ein Laden bieten, was ein Versand nicht kann: Spielraum, Anschauungsmaterial, Beratung, Events.
Der Grund warum viele FLGS eingegangen sind ist, dass sie erstens den Marktwandel hin zum Service verpennt haben und zweitens die Belegschaft oft gar nicht servicefähig war, wen ein Kunde den eingefordert hat. Warum sollte ich dann in den Laden?
Was man auf der anderen Seite aber auch sehen muss: Die Kundschaft ist undankbar. (Und damit meine ich nicht persönlich, sondern strukturell). Der typische Kunde ist meist knapp bei Kasse, was viele mit der Zielgruppe dazu bringt, ihre Preise anzupassen bis an die Schmerzgrenze. Das Konzept der Rollenspiel-Kneipen, das es immer mal wieder gibt floppt auch regelmässig, weil der "Verkaufsschlager", nämlich Spielraum verschenkt wird und die Gastronomie in der Zielgruppe zu wenig Geld bringt. Von daher stehen FLGS denke ich auch mit einem überzeugenden Konzept immer auf Messer's Schneide.
 
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@Zornhau

Schätze wohl das ich das tue. ;)

Aber ich das wirklich nun so das Problem? Es wurde nach tragbaren Konzepten gefragt. Für mich ist eine Vereinsmitgliedschaft deshalb uninteressant, weil man, solange man einen Raum selbst hat, Gruppentechnisch ausgelastet ist, den Verein nicht braucht.

Deshalb wäre für mich ein Rollenspielladen der eine solche Option bietet, einen Raum zu haben... eben wesentlich besser.

Auch die Möglichkeit durch den Laden Systeme auszutesten, anzutesten und anzuspielen... vielleicht sogar im Rahmen einer von einem Mitarbeiter geleiteten Sitzung... hat für mich einfach einen Dienstleistungswert ohne die Verpflichtung eines "Vereins".

Davon mal abgesehen missfällt mir die Idee eines Vereins schon mal von Anfang an. Egal ob Schutzenverein, Tennisverein oder Karate verein... in allen siehts doch gleich aus. Zumindest meiner Erfahrung nach. Da gibts den Platzhirsch der einen entweder akzeptiert oder rauseckelt. Dazu noch dieses typische elitäre verhalten von denen die "immer da sind"... und so weiter. Nee Vereine sind für mich persönlich von anfang an uninteressant.

Auch gerade deshalb, würde ich ein solches angebot eines Rollenspielladens eher nutzen als das ich in einen Verein eintrete.

Außerdem kann ich mich so auch mal, wenn irgendwas ist, dort spontan nach einem Raum umsehen, ohne gleich 6 Monate Vereinsbeiträge abzudrücken, nur um eine Ausweichoption zu haben.
 
AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte

Du beschreibst gerade einen ROLLENSPIEL-VEREIN mit eigenen Räumlichkeiten, mit einer Vereins-"Bibliothek" an ausleihbaren Spielen, mit einer ganzen Reihe an Spielleitern, die für andere leiten.

Nur einen verdreckten Raum muß man da meist SELBST putzen - aber da man ja Vereinsmitglied ist und den Raum auch SELBST verdreckt hat, sollte das in Ordnung gehen.

Und solch ein Verein ist selbst bei einem relativ teueren Vereinsheim mit 4 Räumen immer noch billiger als die oben genannten "Raum-Mieten" und "Buchausleihgebühren" zusammen.

Nur ein Laden ist nicht dabei. Und man muß irgendwo EINTRETEN, d.h. sich zu einer festen Gruppe von Leuten bewußt hinzugesellen, statt einfach nur unverbindlich einen Spielraum zu mieten.

Ja, nur dass das Konzept eines Rollenspiel-Vereins meistens auch vor die Wand läuft. Weil die Leute dort nicht kundenorientiert sind, vieles von der "Gnade" und den Steckenpferden der Aktiven abhängt und genau weil man sich dort verbindlich einer festen Gruppe von Leuten anschliesst. Dafür brauche ich keinen Verein, das kann ich auch zuhause haben.
 
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Ich würde gern auch Regelwerke leihen können.
Unter befreundeten Spielleitern sollte so etwas auch ohen Verein möglich sein. Außerdem gibt es öffentliche Büchereien, die Rollenspiele führen. Diese führen oft nur DSA und keine Exotensysteme.
 
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Diese führen oft nur DSA und keine Exotensysteme.

Die Leihoption ist für mich als solche nur dann interessant wenn ich das System nicht kenne, oder ein System spiele zu dem ich mir noch keine Regelwerke kaufen will.

Oder das "Ausrüstungsbuch" nicht gekauft hat, weil... warum auch immer, und gerade nen Char macht und es jetzt ganz praktisch wäre das Buch schnell griffbereit zu haben.
 
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Unter befreundeten Spielleitern sollte so etwas auch ohen Verein möglich sein. Außerdem gibt es öffentliche Büchereien, die Rollenspiele führen. Diese führen oft nur DSA und keine Exotensysteme.

Genau das ist ja der Punkt:

Wo gehe ich hin, wenn ich einen Exoten oder eine Neuigkeit kenenlernen möchte?

  • In die Bibliothek, die nur DSA hat? - Nein.
  • Zu meinen Kumpels, die auch noch nie was davon gehört haben? - Nein.
  • In den Verein, wo die Aktiven alle ihr Lieblingsspiel und ihre persönliche Spielweise propagieren? - Nein.
  • In den FLGS? Ja, wenn ich dort - 1. kompetent und an meinem Bedarf orientiert beraten werde. - 2. ich dort auch einen Ersteindruck via Schmökern erhalten kann. 3. - und ganz sicher, wenn ich dort gesagt bekomme: Hey, da drüben stehen noch 2 die sich interessieren, ich hab hier ein paar Demo-Charas, habt Ihr 2 Stunden Zeit für ein schnelles Einführungs-One-Shot?
 
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Das Konzept der Rollenspiel-Kneipen, das es immer mal wieder gibt floppt auch regelmässig, weil der "Verkaufsschlager", nämlich Spielraum verschenkt wird und die Gastronomie in der Zielgruppe zu wenig Geld bringt.
Eine reine Rollenspielkneipe kann nicht funktionieren. Während der Session konsumieren die Spieler Getränke, Knabbereien und vielleicht jeder ein Gericht. Dafür belegen sie den Tisch aber den ganzen Abend, während in einer normalen Kneipe der Tisch immer wieder von neuen Personen, die konsumieren belegt wird. Außerdem muss eine Rollenspielkneipe so gebaut sein, dass sich die Rollenspielrunden nicht stören. In einer Rollenspielkneipe zu spielen ist auch deutlich teurer (Getränke & Essen) als bei jemanden zu Hause.
 
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