Kritik über Prometheus Games

Anständige Bezahlung ist eh rein subjektiv. Aber meinst du, das die Leute, die damals das StarWars RPG für Welt der Spiele übersetzt haben, verhältnismäßig mehr verdient haben? Und die haben einen gut Job erledigt.

Tja, Heinrich Gumpler (ich habe eben einmal nachgeschaut) verstand (bzw. versteht wahrscheinlich immer noch) offenbar genug davon und wurde redaktionell von Christiane Kerbeck und Holger Rinke unterstützt. Die Redaktion hatte Peter Kathe, auch kein Unbekannter. Gumpler war glaube 1993 schon ein erfahrener Autor im Midgard-Umfeld (diverse Abenteuer, z.B. das mit Corinis) und vielleicht, weil Informatiker, ein Perfektionist ;) Rinke finde ich auch als Autoren z.B. in der WunderWelt und Kerbeck hat davor mindestens schon mal das deutsche RuneQuest mitgestaltet. Von Kathe stammt z.B. http://www.rpgstudies.net/kathe/ sowie ein Dutzend Midgard-Abenteuer.
 
Daß die sprachliche Qualität der Übersetzung bei alten Midgard-Kämpen besser war als bei heutigen Nachwuchs-Übersetzern, wundert mich nicht.

Die Qualität einer Übersetzung steht und fällt mit der sprachlichen KOMPETENZ des jeweiligen Übersetzers. Und hier finden sich deutsche Übersetzungen englischsprachiger Rollenspiele, bei denen man den Eindruck hat, die Übersetzer sind KEINE Muttersprachler der deutschen Sprache, sondern kennen Deutsch nur als mäßig beherrschte Fremdsprache.

Das hört sich schlimm an, aber es LIEST sich SCHLIMMER!

So sehr Verlage auf die SELBSTAUSBEUTUNG von motivierten Fans angewiesen sind, um die Kosten der Übersetzung zu drücken, so mangelhaft ist oft die sprachliche Kompetenz, das Sprachgefühl, die Ausdrucksstärke der beteiligten Freiwilligen.

Wenn man mal eine ganze Reihe an Übersetzungen unterschiedlicher, wirklich gutwilliger, motivierter, enthusiastischer Leute in den Fingern hatte, bei denen leider enorme Defizite in allen Bereichen sprachlicher Qualität festzustellen waren, dann versteht man eher, wo das Problem liegt. - Und dieses Problem haben ja auch die Tagespresse, die Online-Medien, etc.

Früher, da galten Journalisten noch als die Leute, welche vom Umgang mit der Sprache leben mußten und daher ausgesprochen KOMPETENT und SOUVERÄN mit der Sprache umzugehen verstanden.

Heute, da liefern Journalisten nur beklagenswerte Mahnmale des Niedergangs an sprachlichem Ausdrucksvermögen und schreiben mit jedem ihrer Artikel die deutsche Muttersprache weiter und weiter ins Siechenbett. Die ehemaligen Dichter und Denker ergehen sich heutzutage in sprachlichen Qualzüchtungen wie "dreimal mehr" und lassen im Ausland billiger "denken". Dies ist sicher eine Folge der massiven Streichungen im Bildungssektor.

Die PISA-Generationen kommen auch bei den Spieleverlagen an. Und dort dürfen sie dann mit beklagenswertem Unvermögen mit einer Sprache arbeiten, die sie nie wirklich gemeistert haben: Deutsch.

Daß hierbei Übersetzungen herauskommen, die unter aller Sau sind, das wundert doch wohl niemanden, oder?

Ich sage hiermit nicht, daß ALLE in Verlagen mitarbeitenden Freiwilligen ein massives Unvermögen aufweisen. Aber das sprachliche Unvermögen, welches aus den PRODUKTEN, an denen man es ja schwarz auf weiß auf bunt diagnostizieren kann, jedem zahlenden Kunden geradezu ins Gesicht springt, ist eben das HAUPTMERKMAL der niedrigen Qualität vieler Produkte!

Und das betrifft leider nicht nur Übersetzungen!

Auch deutsche Neu-Entwicklungen sind mit schöner Regelmäßigkeit von einem Mangel an Ausdrucksvermögen, fehlender sprachlicher Klarheit (der HORROR bei Regeltexten!) und der Abwesenheit eines dem jeweiligen Settings angemessenen Sprachgefühls geprägt.

Somit ist der beklagenswerte und dringend verbesserungsbedürftige Zustand der Sprache in deutschen Rollenspielprodukten alles andere als allein von den Verlagen "hausgemacht", sondern vielmehr ein Zeichen des allgemeinen sprachlichen Niedergangs, der bildungsmäßigen Degeneration ganzer Generationen!

Es ist ein "gesamtgesellschaftliches" Problem.

Und wie "löst" die Politik und die Wirtschaft solche selbstgeschaffenen Probleme heutzutage?

Outsourcing.

Bedeutet: Die deutschen Verlage, die eh schon oft genug im Ausland drucken lassen, weil es billiger (nicht besser) ist, diese Verlage sollten sich mal überlegen, ob sie nicht die Übersetzung von englischsprachigen Rollenspielen nach Near-Shore (Osteuropa) oder gar Off-Shore (Asien) outsourcen. - Viel schlechter als die von manchen deutschen Übersetzern gelieferten sprachlichen Unerträglichkeiten kann die Qualität solcher outgesourceter Übersetzungen auch nicht sein. Und man SPART enorm viel Geld für die Übersetzung und könnte sich dann mal einen Lektor leisten, der sein Handwerk auch versteht (und sich nicht nur als den fleischgewordenen Arm der MS-Word-Rechtschreibprüfung sieht).

Man KANN Übersetzungen noch deutlich BILLIGER produzieren. Man muß nur mit der Zeit gehen und einfach ALLES, was irgendwie geht, outsourcen. - Wenn im Inland keine fairen Löhne mehr gezahlt werden können, weil es sonst nicht "wirtschaftlich" wäre, wenn man nur noch auf Selbstausbeutung praktisch kostenlos arbeitender, aber meist minderqualifizierter Freiwilliger angewiesen ist, dann ist das Outsourcing einfach der nächste, ZWANGSLÄUFIGE Schritt.

Die Alternative könnte sein, daß hierzulande wieder für JEDEN Bundesbürger FAIRE Löhne gezahlt werden und jeder einzelne MEHR GELD zum Ausgeben zur Verfügung hat. Denn dann könnten sich mehr Leute auch Rollenspielbücher zu den Preisen leisten, die eine GUTE Qualität nun einmal kostet. Und es würde NIEMAND mehr ausgebeutet.

Aber das ist eine Utopie in Zeiten der ubiquitären neoliberalen Kaltherzigkeit.
 
tl, dr: Früher war alles besser und vor dem Kriech auch Deutsch?

In (sehr kleinen) Teilen geb ich dir ja sogar Recht - aber in der Fläche ist das was Du als Kompetenzverlust bezeichnest meiner Meinung nach eher ein Wandel in einer lebenden Sprache und als solcher legitim. Gefallen muss das einem nicht - aber Veränderung ist kein Beleg für Inkompetenz.

Was die Gesellschaftskritik angeht - da geb ich dir Recht - aber wie sollte das in einem Land das vom Export lebt in Zeiten globaler Krisen funktionieren?

P.S.: Ein neues Thema für A!A! IyF? "Sprachinkompetenz im deutsche Rollenspiel - Mythos ewig Gestriger oder Traurige WAHRHEIT?
 
...- aber in der Fläche ist das was Du als Kompetenzverlust bezeichnest meiner Meinung nach eher ein Wandel in einer lebenden Sprache und als solcher legitim. Gefallen muss das einem nicht - aber Veränderung ist kein Beleg für Inkompetenz.
Klar.

Und LUNGENKREBS ist halt auch ein "Wandel in einem lebenden Organismus" und als solcher legitim, oder?

Komisch nur, daß es eine Art von "Wandel" gibt, die offenbar das sich Wandelnde ZERSTÖRT. Und diesen Wandel, den brauche ICH gewiß nicht!

Ich möchte NICHT in Rollenspielbüchern statt "drei mal soviel" das sprachlich nicht einmal Auflösbare "dreimal mehr" lesen müssen! - So etwas sind KREBSGESCHWÜRE voll des SPRACHLICHEN EITERS! Die gehören AUSGEBRANNT!
 
Vieleicht würde es ja schon reichen wenn zuerst das pdf auf den Markt kommt und man sich mit der gedruckten Fassung Zeit läßt um Feedback einzuarbeiten. Klingt jetzt zwar auch wieder nach Ausbeutung der Kundschaft als Gratislektoren, aber ich denke es gibt immer genug Fans die Interesse haben das Buch zu verbessern.

Zudem kann man sich da ja auch Gedanken um Belohnungen machen. Gutscheine für das dann fertige Buch o.ä.

So bekommt man zwar nie alle Fehler raus und alle sprachlichen Vorlieben zufriedengestellt, (Alleine Zornhaus letztes Posting sagt mir das ich wohl definitiv kein deutsch kann, oder aber bestimmte Dinge weniger wichtig finde), aber man würde grobe Schnitzer, fehlende oder falsche Regeln und sicher einige Begriffe und Formulierungen finden die breiten Konsens finden und ins HC wandern können.

Vileicht ist das jetzt auch zu utopisch gedacht, aber da man eh meist länger als geplant warten muss, kommts auf diese letzte Korrekturzeit auch nicht mehr an.
 
Ich denke dass da die Sorge der Verlage ist dass sie ihre Verkäufe der Printversion verringern wenn die PDFs vorher schon rausgehen... sonst aber ein Sinnvoller Vorschlag - Wünschen täte ich mir das auch.
 
Na toll... da will man einmal zeitig in's Bett gehen und dann locken einen gleich vier Forenseiten aufgestaute Emotionen, (Milchmädchen-)Rechnungen und der HASS... was soll's, jetzt kann ich auch mal meine Galle hier entleeren.

(Randbemerkung) Bin zwar selber kein Germanist, aber Altphilologe, und kann sagen, diese "Krebsgeschwüre" des Sprachwandels sind ein Phänomen, das es gerade mal seit schlappen 3000 Jahren gibt, die alten Griechen fanden den grammattikalischen und vokabularen Herniedergang auch schon zum Kotzen und da jetzt nach einer so langen Zeit der "Krebsgeschwüre" trotzdem noch nicht alle menschliche Kommunikation auf ein unartikuliertes Sich-Angrunzen abgeschwollen ist, gehe ich mal davon aus, dass dieser immer wieder angemahnte Verfall vielleicht doch ein legitimierbarer Wandel ist. Ich habe mich neulich mit einem studierten Linguisten darüber unterhalten, das kann ich jedem nur empfehlen. Kommt aber drauf an, was man hören will. Wer das ganze lieber als Dekadenz und Verfall sehen mag, kann man auch von Akademikern kriegen, fragt mal studierte Literaturwissenschaflter :).

(Zum Thema) Die Fehler in Rippers sind NICHT klein, unwichtig und auch schon hier stichhaltig belegt worden. Neben dem von mir gestarteten Errata-Thread sind hier im Forum schon wieder zwei GROSSE Fehler gefunden worden (ich füge die bald der Korrekturliste hinzu, vielen Dank an die Finder!) und abgesehen davon nimmt mein Leidensweg leider immer noch kein Ende: wirklich JEDE Seite des Ripper-Regelwerks beinhaltet 1-4 falsch gesetzte Kommata, die auch mit Unklarheit der neuen Rechtschreibreform und mit anderthalb zugekniffenen Augen nicht erklärbar sind. Das ist keine Erbsenzählerei, in dieser Menge und Unsinnigkeit ist das wirklich ein Lese-Hindernis! Ich richte das jetzt mal ganz diffus an mehrere Posts hier, die das Gegenteil behaupten.

Eingeständnis: Mit dem Blogpost des frustrierten Lektors ist ja jedem klar, dass die meisten der Fehler gefunden worden sind und nur irgendein Missgeschick ihre Korrektur verhinderte, aber die hier entladene Galle und Wut (und die vorherigen Episoden des Verlages) zeigen doch gerade, dass dies NICHT ein nachsehbarer Einzelfall ist, da steckt eine ganze "Erfolgs-"Serie des PG-Verlages hinter. Ergo: Feedback muss sein! Das muss man einfach ankreiden dürfen. Es ist nämlich noch die nettere Alternative zu dem, was man konsequenterweise tun sollte, nämlich: Klappe halten und einfach nicht mehr kaufen. Und ein Verlag sollte sich freuen, zähneknirschend kaufende und meckernde Kunden zu haben anstatt gar keiner. Ha! Argument in Gegenargument verwandelt! Go go go, antike Rhetorik...

Letztes Addendum, Entschuldigung für die geklaute Lebenszeit: Wer die Rippers-Fehler immer noch für überbewertet hält, dem biete ich ein Wett-Spiel an: Man nenne mir (ohne nachzugucken) IRGENDEINE Seite mitten im Ripperbuch. Wenn's nicht gerade das Inhaltsverzeichnis oder eine Monsterbeschreibung ist, wette ich, dass ich mindestens einen Zeichensetzungs- oder Grammattik-Fehler aufzeigen kann. Und unter all meinen Rollenspielbüchern ist Rippers das EINZIGE Buch, mit dem ich dieses Spielchen spielen würde. Das spricht doch (sich aus der Bindung lösende) Bände...
 
(Konstruktives) Feedback wird nicht verurteilt. Wer es aber (offenbar im Fall des Threaderstellers ohne das Buch überhaupt gekauft zu haben) nötig hat, destruktiv rum zu meckern, kann imho nicht erwarten, daß man sich durch seinen Rant arbeitet, um sich die paar winzigen konstruktiven Krumen heraus zu picken.

Man nenne mir (ohne nachzugucken) IRGENDEINE Seite mitten im Ripperbuch. Wenn's nicht gerade das Inhaltsverzeichnis oder eine Monsterbeschreibung ist, wette ich, dass ich mindestens einen Zeichensetzungs- oder Grammattik-Fehler aufzeigen kann.
Das ist kein PG-Alleinstellungsmerkmal. Ich hab gerade zehn Minuten meiner Zeit geopfert, um Dein Spielchen mit der Anniversary Edition von Shadowrun zu spielen. Guess what: Bei zwölf von zwölf Versuchen, eine zufällige Seite aufzuschlagen und von dir genannte Zeichensetzungs- oder Grammatik-Fehler zu suchen, bin ich noch innerhalb der ersten Spalte der jeweiligen Seite auf eben solche Fehler (und darüber hinaus auch auf jeder Seite auf sprachliche Ungeschliffenheiten und schwer verständliche Bandwurmsätze) gestoßen.

...(sich aus der Bindung lösende)...
Ich gehe wirklich nicht pfleglich mit meinen Regelwerken und Settingbänden um und benutze sie sehr häufig. Noch nie ist mir auch nur eine einzige Seite aus einem meiner PG-Regelwerke entgegen gekommen. Tagelanges in der Sonne liegen, wenig pfleglicher Transport, wenig pflegliche Nutzung, Morgentau bei langen Spielsitzungen im Garten - und der einzige Mangel an der Qualität, den ich nennen könnte, ist das sich auflösende Lesebändchen der GER.

Klar hat PG sich nicht gerade viel Kredit bei seinen Kunden verdient. Klar enthalten die Produkte eine Menge Fehler. Deshalb kann man seine Kritik trotzdem sachlich und konstruktiv anbringen. Und man sollte dabei nicht ignorieren, daß die Leute von PG (genau wie die Mitarbeiter der meisten anderen deutschsprachigen Rollenspielverlage) weitaus mehr Arbeit in unser Spielvergnügen stecken, als sie vergütet bekommen. Und damit haben sie meiner Meinung nach verdient, zumindest mit einem Mindestmaß an Höflichkeit behandelt zu werden.
 
Ich kann mich Zwart anschließen. Viel heiße Luft.
Auch Pinnacle ist nicht perfekt oder erinnert sich noch wer an die fehlenden Werte für die Kanonen in der ersten PDF-Version der Explorers Edition von 50Fathoms?
Das ist eigentlich das einzige, was Prometheus vielleicht verstärkt ins Auge fassen sollte: Die PDFs zwei Monate vorher veröffentlichen und die Schwarmintelligenz der Fans nutzen. Die finden Fehler die dann im Druck nicht mehr sind. Die PDFs kann man updaten. Sonst hätte Pinnacle auch so machen Bock geschössen, wenn sie nicht diesen Weg gegangen wären.
 
(...)
Ich gehe wirklich nicht pfleglich mit meinen Regelwerken und Settingbänden um und benutze sie sehr häufig. Noch nie ist mir auch nur eine einzige Seite aus einem meiner PG-Regelwerke entgegen gekommen. Tagelanges in der Sonne liegen, wenig pfleglicher Transport, wenig pflegliche Nutzung, Morgentau bei langen Spielsitzungen im Garten - und der einzige Mangel an der Qualität, den ich nennen könnte, ist das sich auflösende Lesebändchen der GER.(...)

Feuerzeug. Alle bei uns haben das Bändchen kurz mit 'nem Feuerzeug versiegelt. Dann ribbelt es nicht mehr auf. Der Tipp richtet sich an Erwachsene, die mit einem Feuerzeug umgehen können. Man kann es auch mit Klebstoff versiegeln, aber da kommt es auf den Klebstoff an.

Je nach Benutzung oder Umstände sind die Bücher irgendwann einfach hinüber. Sind ja auch keine Sammlerstücke, sondern Arbeitsmittel. Jedenfalls bei mir. Der Zerfall aber kein reines PG-Problem. Der Sache kann mit PDFs vorgebeugt werden, die dann nach Bedarf als Arbeitsmittel ausgedruckt werden. Werkzeug muss halt auch mal ersetzt werden und Rollenspielbücher sind - im Verhältnis zu den Absatzzahlen - günstig wie nie.

Sicher, die Verlage könnten besser sein. Aber im Schnitt fehlt ihnen die Erfahrung (keine Profis) und das Geld (zu billige Rollenspielprodukte). Die derzeitige Wirtschaftslage, das abnehmende Interesse am Hobby und die zunehmende Konkurrenz durch Hobbyisten (kleinerer Kuchen, mehr Stücke) tragen dazu bei, dass sich die Situation verschärft.

Lösung? Habe ich keine.
 
Ich habe einfach sofort nach Kauf einen Knoten in meine Lesebändchen gemacht. Das musste ich auch bei den Bücher von Pegasus (Spieler und Spielleiterhandbuch für Cthulhu) machen.
Ist also kein reines Prometheusproblem.
 
(Konstruktives) Feedback wird nicht verurteilt. Wer es aber (offenbar im Fall des Threaderstellers ohne das Buch überhaupt gekauft zu haben) nötig hat, destruktiv rum zu meckern, kann imho nicht erwarten, daß man sich durch seinen Rant arbeitet, um sich die paar winzigen konstruktiven Krumen heraus zu picken.

Das ist doch quatsch. Ich muss doch ein Buch nicht kaufen um es bewerten zu können. wie oft hab ich schon Bücher geliehen bekommen um dann festzustellen, dass sie Murks sind. Gerade bei der Preisklasse ist es völlig legitim erstmal zu schauen, bevor man 35€ für schlechte Qualität ausgibt. Ich stimme dem Thread-Beginner und vor allem Zornhau (der ja mit BoL gezeigt hat wie es geht) voll zu. Wir sind nicht nur Fans, sondern vor allem auch Kunden. Und als solche können wir Höflichkeit und Qualität erwarten. Und wenn die verlage das nicht bieten können, sollen sie den Laden dicht machen.

Ich hab mich jetzt oft genug über Prometheus geärgert (erst bei Scion, dann bei Hellfrost, jetzt bei Rippers), dass ich da das nächste mal erstmal auf feedback aus der Community warte, bevor ich was kaufe.
 
@Swafnir: Es war auch nicht zwingend von Kaufen die Rede sondern von First Hand experience - Zumindest aus dem Eingangspost entsteht der Eindruck dass Rippers lediglich aus Berichten von Freunden bekannt ist.

Die Kritik an Prometheus die geäußert wurde steht ja jedem zu. Allerdings ist halt die Frage ob ein in diesem Ton gehaltener "offener Brief" in einem nicht verlagsgebundenen Forum mit anschliessender Diskussion in eher vehementem Ton wirklich etwas zur Verbesserung der Lage beitragen kann. Zum Frustabbau dient er sicherlich gut, aber zu mehr?
 
Die Kritik an Prometheus die geäußert wurde steht ja jedem zu. Allerdings ist halt die Frage ob ein in diesem Ton gehaltener "offener Brief" in einem nicht verlagsgebundenen Forum mit anschliessender Diskussion in eher vehementem Ton wirklich etwas zur Verbesserung der Lage beitragen kann. Zum Frustabbau dient er sicherlich gut, aber zu mehr?
Ich hatte den Eindruck, daß es wirklich NUR um Frustabbau ging.

Ein derartiger "offener Brief" ist neben einer öffentlichen Entrüstung ja auch ein APPELL an die Leser - somit andere PG-Kunden - doch auch mal ihren Frust loszuwerden bzw. zumindest beifällig zu nicken. - Wem sein eigener Ärger wichtig genug ist, daß ihm andere Leute diesbezüglich egal sind, wer also keinen derartigen Appell benötigt, der schreibt halt KEINEN OFFENEN Brief, sondern einfach eine E-Mail direkt an den Verlag oder eine PN im Verlagsforum an die betreffenden Leute.

Natürlich ist solch ein Thread wie dieser nur ein VENTIL. Hier kann man sich ein wenig seines Überdrucks an Unmut Luft machen. Und das ist auch eine gute, eine reinigende Funktion, die man nicht unterschätzen sollte.

Dennoch sind hier in sehr vielen Beiträgen durchaus SOLIDE, KONSTRUKTIVE Kritikpunkte an PG als Verlag, an der PG-Produktqualität, an konkreten Produkten zu finden, so daß es seitens des Verlages die schlaueste Art wäre, all die rechtschaffene Entrüstung (inklusive des Tonfalls!) einfach mal zu ignorieren, ABER all die "harten Fakten", die - bei ein wenig Selbstkritik ja auch von PG selbst zu verifizierenden - Problemfelder im Stillen aufzunehmen und daran zu arbeiten.

Das wäre die schlaueste Art.

Ich hoffe, daß PG in dieser Hinsicht schlau agieren wird.

Denn leider zeigen - auch gerade deutsche - Verlage bei geäußerter Kritik einfach eine massive BLOCKADEHALTUNG, nehmen JEDE Form von Kritik als Angriff gegen die Person(en) der Verlagsmacher, statt auf die Sache, die Produktqualität bezogen, wahr. Und obschon das natürlich alles, nur nicht professioneller Umgang mit Kritik ist, findet sich dann das "verlagsseitige Eingeschnapptsein" und die Vorwürfe gegen die "bösen Fans" als eine leider allzu gängige Reaktion. - Unrühmliche Beispiele dafür gibt es bei den deutschen Verlagen wirklich in JEDER Größenordnung. Manche Verlage sind groß genug und haben ein Quasi-Monopol in ihrem Sektor, daß sie sich derartige Diva-Allüren leisten können. Die paar Kunden, die sie das kostet, wenn sie wieder einmal Fans und Kunden massiv anpissen, stecken sie weg (meinen sie!). Aber je kleiner ein Verlag ist, desto schmerzlicher ist der Kundenverlust durch das Vergrätzen der Fans. Und daher ist es eben SCHLAUER als PROFESSIONELL arbeitender Verlag, wenn man halt den persönlichen Ärger über eine harsch vorgebrachte Kritik oder gar einen kritikfreien Rant einfach runterschluck oder ihn in den Eimer ausspuckt, statt ihn gegen die Fans zu schießen.
 
Es ist halt wirklich ein Unterschied zwischen den Verlagen zu spüren, was den Umgang mit Kritik angeht. Und da hat PG schon ein paar Mal ins Klo gegriffen.

Und wenn man dann Regelwerke abliefert in denen Spielmaterialen fehlen und die vor Fehlern strotzen, dann macht sich der Frust bei Leuten wie uns eben doppelt bemerkbar. Da möchte ich hier ausdrücklich noch Grosi loben, der sich hier zeigt und ab und an sehr harte Kritik anhören muss (und das meistens auch gut abkann, auch wenn er PG meist vehement verteidigt-das ist ja auch in Ordnung).
 
Zur Information: Ich hatte das Rippers in den Händen und nicht nur vom Hörensagen.
Im Grunde fing es mit einer Randbemerkung an, wie er das Buch den so finde und ob wie bei der GER die Seiten schlecht gebunden wären. Dann meinte er es ginge und zeigte mir dann das man bei der ersten Seite (es sind ja immer so Bündel) den Faden sehen konnte und das der schon extrem locker sitzt (an einer ähnlichen Stelle der GER ist das auch passiert), auch viel auf dass das Lesebändchen schon anfing sich aufzureiben (@Taysal: Werde ihm den Tipp mal mit dem Feuerzeug weitergeben, danke)
Danach fing er sich an zu beschweren das es extrem viele Rechtschreib, aber auch Grammatikfehler enthielt und zeigte mir diese und ja da hat er recht (habe die Passagen gelesen und selber etwas geblättert)
Ich dachte damals schon ich halte eine Vorab-Version in den Händen, da in einigen Sätzen Wörter doppelt vorkamen oder der Schreiber/Übersetzer begann den Satz anders zu übersetzen und sich mittendrin umentschieden hat ihn anders zu formulieren.

Das war Schlussendlich der letzte Funke der dazu führte den Eingangspost zu erstellen.
Zum ersten um einmal Luft rauszulassen. Zum zweiten um zu erfahren ob ich wirklich der einzige bin den sowas nervt und zum dritten um vielleicht eine Lösung zu finden.
Im Grunde sollte es einfach mal wieder diskutiert werden. Es gab ja früher ähnliche Probleme die angeprangert wurden.
Ich hab halt das Gefühl das dem Verlag es wichtiger ist auf Cons und Messen zu glänzen als mit fertigen Produkten.
Ich hatte Grosi damals gefragt, ob Rippers den zuerst als PDF rauskommen würde und dann einen Monat versetzt als Buch um Fehler zu finden, da meinte er nein da das ganze auf den nächsten Con muss und der Termin zu knapp sei.

Es ist sehr schade das Marketing wichtiger ist als ein fertiges Produkt. Man hätte es sicher auf die nächste Con mitbringen können.
 
Leider hat PG gerade einen sehr konkreten Grund gegeben, daß ich mich - auch wiederum: leider - SEHR ÄRGERE, wie PG mit engagierten, hilfreichen Fans umgeht, die letztlich FÜR PG die Arbeit machen!

Das ist wieder einmal ein klassischer Doppeleinser bei der Kundenbeziehungspflege. - Nun hätte ICH nicht übel Lust meinem akuten Groll ein wenig Luft zu machen, nehme aber von einem echten Rant mit Rücksicht auf die hier im Forum mitlesenden Herzkranken, Schwangeren, Epileptiker und andere empfindsamere Gemüter davon Abstand.
 
Das ist kein PG-Alleinstellungsmerkmal. Ich hab gerade zehn Minuten meiner Zeit geopfert, um Dein Spielchen mit der Anniversary Edition von Shadowrun zu spielen. Guess what: Bei zwölf von zwölf Versuchen, eine zufällige Seite aufzuschlagen und von dir genannte Zeichensetzungs- oder Grammatik-Fehler zu suchen, bin ich noch innerhalb der ersten Spalte der jeweiligen Seite auf eben solche Fehler (und darüber hinaus auch auf jeder Seite auf sprachliche Ungeschliffenheiten und schwer verständliche Bandwurmsätze) gestoßen.
Dankeschön für die Partizipation :). Ich habe selber noch kein Shadowrun-Buch von innen gesehen, aber die scheinen ja an etwas ähnlichem zu kränkeln. Ich sehe dann ein, dass es kein PG alleingestelltes Merkmal ist; in meiner privaten RPG-Sammlung bleibt es aber leider trotzdem das am schlechtesten editierte.

Ich gehe wirklich nicht pfleglich mit meinen Regelwerken und Settingbänden um und benutze sie sehr häufig. Noch nie ist mir auch nur eine einzige Seite aus einem meiner PG-Regelwerke entgegen gekommen. Tagelanges in der Sonne liegen, wenig pfleglicher Transport, wenig pflegliche Nutzung, Morgentau bei langen Spielsitzungen im Garten - und der einzige Mangel an der Qualität, den ich nennen könnte, ist das sich auflösende Lesebändchen der GER.

Oh ha, da habe ich wohl mehr losgetreten, als ich wollte. Meine PG-Bücher sind allesamt in TOP-Zustand (bis auf einige Lesebändchen, aber da war ich auch zu doof zum reparieren - siehe Taysals oder ähnliche Vorschläge). Die einzigen Bücher, die mir aus dem Leim gehen, sind überraschenderweise ein paar Cthulhu-Hardcover, die aber auch viel Einsatz gesehen haben. An der Qualität der Bindung (und auch der Seiten, der Farbillustrationen...) muss ich PG großes Lob aussprechen!


Klar hat PG sich nicht gerade viel Kredit bei seinen Kunden verdient. Klar enthalten die Produkte eine Menge Fehler. Deshalb kann man seine Kritik trotzdem sachlich und konstruktiv anbringen. Und man sollte dabei nicht ignorieren, daß die Leute von PG (genau wie die Mitarbeiter der meisten anderen deutschsprachigen Rollenspielverlage) weitaus mehr Arbeit in unser Spielvergnügen stecken, als sie vergütet bekommen. Und damit haben sie meiner Meinung nach verdient, zumindest mit einem Mindestmaß an Höflichkeit behandelt zu werden.
Ist für mich die goldene Aussage in diesem Thread zwischen den Extremen "PG ist sch..." und "Seid doch froh, dass es überhaupt Bücher gibt". Kann nix hinzufügen.
 
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde die Kritik ziemlich überzogen,

Und ich finde das Preis-Leistungsverhältnis von Prometheus überzogen.

denn egal wie man es dreht es wendet, im RPG-Bereich muss man mit Fehlern leben.

...und warum? Weil hier lauter Blender und Dilettanten am Werk sind und der deutsche Kunde das besser akzeptieren sollte? Ehrlich gesagt, mit so einer Einstellung finde ich mich nicht ab vor allem weil die Kritik speziell Prometheus trifft und NICHT andere Verlage - die z.T. saubere und professionelle Arbeit abliefern und dafür auch ordentlich entlohnt werden dürfen.
 
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