Verlage/Händler kostenpflichtige Eventführung durch die Spieleschmiede deiner Wahl

Mein Beispiel mit dem Kaiser-Raul-Konvent zielt darauf ab, daß ein Rollenspielverlag um einiges mehr bieten müßte, als das, was Skar vorgeschlagen hat.

[...]
  • Man veranstaltet einen Con vor Ort
Die Manticon kostet maximal 179 € pro Person. Ob Verpflegung enthalten ist, weiß ich nicht.

Es gibt auch "Einladungs"cons. Zum Beispiel von Andre Wiesler, die waren IIRC ähnlich preislich gelagert.

Mein Preis wäre also wohl deutlich zu hoch gegriffen, sollte aber auch ein wenig als Hyperbel dienen.

Da man mit ner Con aber auch viel mehr Leute gleichzeitig erreichen kann wäre es wohl besser, den örtlichen Con mit Übernachtung und Verpflegung anzubieten, eine Autorenspielrunde dazu, eine Führung durchs Verlagshaus/Wohnzimmer und Direktkauf vor Ort, gerne mit Signatur oder kostenpflichtiger Skizze durch den Illustrator. Dazu noch ein/zwei Workshops zum Verlagsleben, dem Rollenspielmarkt und fertig.

Sinnig ist das natürlich nur, wenn das als win:win empfunden wird.
 
Da es einigen wohl nicht möglich ist, ob meines Entsetzen hinsichtlich der Preisgestaltung, den Inhalt meines Beitrags zu erfassen einmal die unaufgeregte Variante.

Grundlage / "Foren"

Zunächst sollte man sich betrachten was die Handy Games ist respektive was sie dort tun.
Bei dem Unternehmen handelt es sich wohl um einen erfolgreichen Produzenten von Handyspielen. Das heißt sie haben einen YouTube Kanal mit 29.040 Abonnenten (vgl. Ulisses Spiele 3.864). Sowie etwas über einem Dutzend Handyspiele.
Das erste Angebot von 19,90€ p.P. richtet sich an Schüler sowie Studenten und stellt quasi einen flexiblen (halber) Tag der offenen Tür (2 Stunden) dar. Das kann man wohl machen, wobei ich persönlich es ein wenig merkwürdig finde. Entspricht das Angebot doch weniger etwas handfesten, als mehr so dem Einführungsvortrag wenn man bei einer Firma anfängt. Als ich noch jung war gab es so etwas entweder kostenlos, während eines Tags der offenen Tür, oder im Rahmen einer entsprechenden Messe (IHK, Cebit etc.)
Das zweite Angebot für 99€ p.P. richtet sich an die gleiche Gruppe und ist ein "voller" Tag der offenen Tür (6 Stunden). Inklusive einer etwas ausführlicheren Firmen-Führung sowie der Möglichkeit sich am Beta-Test zu beteiligen. Für mich beginnt hierbei der Punkt wo ich ernsthaft irritiert bin. Normalerweise bezahlt man Tester in der Branche und es irritiert mich das Schüler den Einblick, der deutlich geringer ist als ein Praktikum, mit einem Hunderter bezahlen sollen.
Das dritte Angebot für 399€ p.P. richtet sich wohl an Berufseinsteiger und bietet Einblicke in das Feld inklusive dem erstellen eines Spiele-Prototypen. Hierbei verfällt - für mich - jeglicher Charm und es erweckt den Eindruck als ob man Praktikanten nun auch noch für das Praktikum bezahlen lässt.

Unter dem Strich nutzt, aus meiner Sicht, Handy Games die Verzweiflung von Berufsanfängern aus, sowie die Überforderung von Schulen, um daraus Profit zu schlagen. Die vermittelten Inhalte dürften sich andersweitig kostengünstiger, nach meiner Einschätzung, besser erarbeiten lassen. Die Idee den Tag der offenen Tür derart zu kommerzialisieren widerspricht meiner Erfahrung hinsichtlich des Berufseinsteig. Was das Training betrifft ... für 400€ bekommt man in Bezug auf viele Themen schon einen ordentlichen Kurs. Es erscheint mir auch nur seeehr bedingt als Networking-Veranstaltung geeignet.

Zum Vergleich möchte ich hierbei einmal das SAS Forum anführen.
Hier bekommt man ein Forum mit verschiedenen Workshops sowie Vorträgen von SAS Entwicklern unterschiedlicher Firmen geboten.
Dabei kann man ausgezeichnete Kontakte zu Leuten aus verschiedenen Branchen knüpfen und es gibt einen Wissensaustausch. Die Teilnehmer werden vor Ort, über die Dauer des Forums, verpflegt und es gibt eine Abendunterhaltung. Zumindest gab es das in Belgien. Das ganze kostet für normale Teilnehmer 380€ und ist für Studenten kostenlos. Obwohl es sich besser im Resumé macht und für das Unternehmen deutlich teurer ist.

In Bezug auf Rollenspiele ergibt es in der Form keinen Sinn weil den Unternehmen dafür die Größe fehlt und es sich kaum als Berufschancen fördernd etablieren lässt. Nicht nur auf Grund der Größe sondern auch dahingehend das Verlags-Wesen ein recht klassisches Feld ist wo man kaum mit Neuigkeiten, die sich im Rahmen eines solchen Tages/Forum geboten werden, herausgefordert wird.

Tag der offenen Tür

Aktuell ist es durchaus so das sich Verlage wie Ulisses Spiele aber auch Pegasus Spiele durchaus mit einem Tag der offenen Tür engagieren.
Kostenlos, als Werbung für das Unternehmen wie die Stadt als entgegenkommen an die Rollenspiel-Szene.
Ich sehe nicht was dadurch gewonnen werden sollte, wenn der Tag der offenen Tür die Teilnehmer nahezu 500€ kostet oder auch nur wenn man eine Hürde von 20€ errichtet.

Werkbesichtigungen

Wie bereits erwähnt gibt es durchaus kostenpflichtige Werkbesichtigungen.
Hier wurden bereits Brauereien erwähnt welche das Anbieten. Ich persönlich habe diese vor allem in den USA kennengelernt wo ich in der Tabasco Fabrik sowie dem Houston Space Center gewesen bin und CNN hätte besichtigen können.

Die Hauptpunkte weshalb man es bezahlt sind riesige, eindrucksvolle Dinge - in Houston kann man echte Raketen ansehen und einen Mondstein streicheln. Auf Avery Island kann man den Tabasco Schaffensprozess bewundern. Bei CNN kann man wohl gucken wie eins der größten Nachrichtenunternehmen arbeiten - sowie ggf. das man Helden bei der Arbeit zu schaut - außer vielleicht die Leuts in der Tabasco Fabrik, die taten mir eher Leid - und ggf. noch Andenken mitkriegt.

Das ganze kann man in der Regel für unter $25 besichtigen, wenn man einen CityPass nimmt teils für unter $20, CNN kostet in der teuersten Variante $15.
Was meines Erachtens ein mittelgroßes Handyspiele Unternehmen um Meilen schlägt, gerade wenn man berücksichtigt das man sowohl in der Tabasco Fabrik als auch im SpaceCenter länger bleiben kann. Ein recht kleiner Verlag im Rollenspielbereich vergleicht sich damit nicht ansatzweise, meines Erachtens. Das ist als würde man CNN sehen wollen und bekäme dann das The Atlanta Journal-Constitution. Nett aber komplett an jeden Erwartungen vorbei und außerhalb des Preis-/Leistung verhältnis.

Fachtagungen / Wissens-Konferenzen / Workshops

Diese gibt es im Rollenspiel Bereich durchaus, zumindest was LARP angeht.
Man hat hier Knutepunkt, Living Games Conference, Ropecon, Larp Design Conference oder auch Mittelpunkt bzw. LARPcom.
Es gibt da auch koordinierte Unterrichts-Veranstaltungen wie Larpwriter Summerschool. Was nur ein Bruchteil der Veranstaltungen sind.

Die Veranstaltung umfassen in der Regel mehr als einen Tag, bieten den Teilnehmern Essen wie Unterkunft und das mitunter für deutlich unter den 100€ welche Handy Games für ihre 6-Stunden Aktion veranschlagt. Bei den Deutschen liegt Mittelpunkt bei etwa 50€ sowie die LARPcom bei etwa 85€ - inklusive Bett und grundlegender Verpflegung.

Das ganze hat den Bonus nicht nur an einen Verlag gebunden zu sein.

Luxus Conventions

Aktuell gibt es in Deutschland zwei größere Luxus Conventions die anstehen.
Das Kaiser Raul Konvent von Ulisses Spiele sowie World of Darkness Berlin von White Wolf / PDA.

Das Kaiser Raul Konvent erstreckt sich über drei Tage und bietet den Gästen ein Zimmer in einem vier Sterne Hotel sowie Rundumverpflegung.
Hierfür muss der Teilnehmer für den Luxus eines Einzelzimmer 329€ bezahlen. Das heißt knapp 109,70€ pro Tag. Das ganze findet in der Rhein/Main Metropole Frankfurt statt.
Das World of Darkness Berlin erstreckt sich über vier Tage und Gäste müssen sich sowohl selbst unterbringen als auch verpflegen.
Wenn man nur den Grundpreis nimmt bezahlt man 150€ für die Eintrittskarte, wenn man beide LARPs plus Party dazu nimmt 320€. Das ganze findet in der Haupstadt Deutschlands statt.

Womit man bei beiden Veranstaltungen weniger bezahlt als beim zweiten Angebot von Handy Games und wesentlich weniger als bei anderen Vorstellungen.

Urlaub

Ich habe, wie bereits erwähnt, eine Amerika Reise gemacht mit Aufenthalt in Houston.
Dort habe ich, wegen einer Concierge Empfehlung, versehentlich in einem Luxus Restaurant gegessen, im Hotel geschlafen und war am Tag drauf zum Space Center der NASA. Wenn ich versuche das ganze aus meinen Reisekosten rauszurechnen komme ich auf etwa $250 [$120 Hotel, $100 Essen, $30 NASA] und habe dafür echt geschlemmt, Raumschiffe & Raketen gesehen, den Mond bekrabbelt und noch eine echt fette Ladung Kunst zu sehen bekommen. Auf ggf. $300 wenn ich betrachte was ich so aus dem Space Center an Merchandise / Geschenken schleppte.

Wenn ich das mit zwei Tagen Waldems für 500€ vergleiche, dann würde ich dem Reiseveranstalter der mir Waldems empfiehlt für unredlich halten.
Für den Betrag könnte ich mir ein Luxus-Wochenende in einer beliebigen europäischen Stadt machen - inklusive Anreise.

Fazit

Basierend darauf entbehrt es für mich jeglicher, vernünftig zu erschließender Grundlage einen Preis in den Raum zu stellen der hinsichtlich des Vergleich gegen jedes andere Angebot abfällt. Wobei, der Argumentation nach, nicht etwa die Schaffung eines attraktiven Angebot und Unterhaltung für Rollenspieler im Vordergrund steht, sondern der überhöhte Preis. Es passt noch nicht einmal als Luxus Urlaub.

Im Angesichts der bestehenden Angebote im Rollenspiel Bereich scheint mir der Ansatz auch bestehenden Bemühungen von Rollenspielern sowie Verlagen im Weg zu stehen.
Das heißt es ist meines Erachtens, angesichts des Engagment, der Veranstaltungen und den Angebot, gegenüber den Personen moralisch verwerflich, offenbar inspiriert von einer imho nicht ganz angemessenen Aktion von Handy Games, dort ohne sich mal informiert zu haben nachzukarren. Mit einem Angebot gegenüber dem die Aktion von Handy Games verblasst.

Das mit einem bewusst überzogenen Preis dann versucht wird eine Akzeptanz für andere, halt etwas kleinere, Wucherpreise zu schaffen halte ich für noch verwerflicher.
Ebenso den Zug zu versuchen mit dem Verweis auf nicht genannte Conventions, das heißt Rauchbomben, zu arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Kickstarter zum Space 1889-Film haben zwei das Paket für 500 € genommen, mit dem man eine Spielrunde mit Mháire Stritter als SL kriegt. Den Preis halte ich für in Ordnung, da man auch das 100 €-Paket erhält und mitunter hohe Fahrt- und vielleicht auch Übernachtungskosten entstehen können.

Jeder Preis ist "in Ordnung", wenn ihn einer bezahlt. Ob ich die 500 € jetzt für eine Verlagsführung zahle oder ein Kickstarterprodukt kaufe wo das mit drin ist macht für den Verlag in der Bilanz keinen Unterschied, allenfalls im eigenen Kopf. Bei Mhaire Stritter ist natürlich der "Personenkult" wieder mit drin - das attraktive Gesicht von Orkenspalter TV ist ja möglicherweise jemand mit dem man mal einen Abend zubringen will.
 
Hinsichtlich der Frage ob ein Preis in Ordnung ist kommt es meines Erachtens sehr auf den Rahmen an.
Das heißt es ist meines Erachtens ein Unterschied ob ich:
  • Einen Spenden-Aufruf gestalte und in dem Kontext dessen den Auktionspreis für ein Objekt auf das vierfache des eigentlichen Wert, sofern es einen eigentlichen Wert hatte, veranschlage und dafür informierte Abnehmer finde.
    .
  • Ein kommerzielles Angebot gestalte, in dem ich ohne weitere Informationen ein Objekt für das achtfache des eigentlichen Wert anbiete, um es anschließend -als vermeintliches Schnäppchen - zum vierfachen Preis an Abnehmer zu verkaufen die hinsichtlich des Wert uninformiert sind.
    An anderen, vergleichbaren Angeboten vorbei.
Das Erste ist eine Gute Aktion bei der alle Beteiligten wissen was sie tun und jemand eine Spende bekommt.
Das Zweite ist der Versuch Hobbyisten mit Wucherpreisen abzuzocken und sich zu persönlich auf Kosten Anderer - sowohl des direkt geprellten als auch der Leute mit ehrlichen Angeboten - bereichern.

Wem das zu nahe am Crowdfunding ist weil ich das Wort "Spende" verwendete und man gerne darüber sinnbefreit drauf einprügelt das ich befangen sei.
Es ist auch ein Unterschied ob ich:
  • Eine Pokémon Trading-Game Karte (10€) mit einer akkuraten Beschreibung, Bebilderung und Angaben auf Ebay einstelle und jemand 100€ dafür bietet.
    .
  • Ich einem 13-jährigen mit verschiedenen Versprechen hinsichtlich des vermeintlichen Wert der Karte im Bereich von mehreren hundert Euro für die Karte 100€ abschwatze.
Das Erste ist der normale Verlauf einer Auktion bei der, zumindest theorethisch, nur Erwachsene mitmachen können und der Gewinner informiert wurde.
Das Zweite ist eine Beschreibung wie man ein Kind / Minderjährigen abzockt.
 
Hinsichtlich der Frage ob ein Preis in Ordnung ist kommt es meines Erachtens sehr auf den Rahmen an.
Das heißt es ist meines Erachtens ein Unterschied ob ich:
  • Einen Spenden-Aufruf gestalte und in dem Kontext dessen den Auktionspreis für ein Objekt auf das vierfache des eigentlichen Wert, sofern es einen eigentlichen Wert hatte, veranschlage und dafür informierte Abnehmer finde.
    .
  • Ein kommerzielles Angebot gestalte, in dem ich ohne weitere Informationen ein Objekt für das achtfache des eigentlichen Wert anbiete, um es anschließend -als vermeintliches Schnäppchen - zum vierfachen Preis an Abnehmer zu verkaufen die hinsichtlich des Wert uninformiert sind.
    An anderen, vergleichbaren Angeboten vorbei.
Das Erste ist eine Gute Aktion bei der alle Beteiligten wissen was sie tun und jemand eine Spende bekommt.
Das Zweite ist der Versuch Hobbyisten mit Wucherpreisen abzuzocken und sich zu persönlich auf Kosten Anderer - sowohl des direkt geprellten als auch der Leute mit ehrlichen Angeboten - bereichern.

Crowdfunding ist keine Spende sondern ein Kauf in einer recht speziellen Form, ähnlich wie ebay. Den Unterschied sehe ich da nicht. Du magst da gerne für dich diesen "Unterstützungsgedanken" haben, mir persönlich ist völlig egal was mit dem Produkt der anderen ist, ich will meines haben. Es ist ein "kommerzielles Angebot" in dem man ein Objekt oder eine Dienstleistung anbietet, die aber nur unter einer bestimmten Bedingung (Erreichen der Maximalsumme) ausgeliefert werden wird. Ob hier der Preis in Ordnung ist mag jeder für sich selbst entscheiden - wenn die Leute Skars Idee mitmachen würden (Was ich nicht glaube) wäre das auch nicht verwerflicher als manche Kickstarter "Belohnungen".

Es ist auch ein Unterschied ob ich:
  • Eine Pokémon Trading-Game Karte (10€) mit einer akkuraten Beschreibung, Bebilderung und Angaben auf Ebay einstelle und jemand 100€ dafür bietet.
    .
  • Ich einem 13-jährigen mit verschiedenen Versprechen hinsichtlich des vermeintlichen Wert der Karte im Bereich von mehreren hundert Euro für die Karte 100€ abschwatze.

Das erste ist ein Verkauf über ebay, das Zweite ein strafbarer Betrug. Von daher hinkt der Vergleich.

Abseits davon solltest du dich nicht über Skars Ideen so echauffieren. Der Versuch den Rollenspielmarkt auf neue Art und Weise zu nutzen ist doch seit Jahren sein Steckenpferd. Gut war noch keine der Ideen.
 
Crowdfunding ist keine Spende sondern ein Kauf
Ersten schrieb ich Spenden-Aktion.
Ein Wort dem sechs Buchstaben zum Begriff Crowdfunding fehlen und das einen deutlich anderen Vorgang betreibt.

Zweitens stimmt die Aussage so nicht.
Es gibt Belohnungs-basiertes Crowdfunding, Spenden-basiertes Crowdfunding, Mäzen-basiertes Crowdfunding sowie Investment-basiertes Crowdfunding. Ich habe dies in [CF 101] Was ist Crowdfunding? näher ausgeführt. Selbst eine Belohnungs-basierte Crowdfunding Plattform, beispielsweise Kickstarter, ermöglicht dem Unterstützer häufig den Transfer von Geld ohne Gegenleistung.

Ich sehe deutliche Unterschiede zwischen:
Einem Crowdfunding
Einer Spenden-Aktion
Einer Auktion
Einem Kaufangebot
[..]

Ein Produkt das auf allen vier Formen zum gleichen Preis angeboten wird kann sich durchaus hinsichtlich des Rahmen des Verkaufpreis und damit der Frage wie moralisch es ist deutlich unterscheiden. Auch wenn bei allen Formen am Ende der gleiche Betrag für die 'gleiche' Gegenleistung weg ging.

Ob hier der Preis in Ordnung ist mag jeder für sich selbst entscheiden - wenn die Leute Skars Idee mitmachen würden (Was ich nicht glaube) wäre das auch nicht verwerflicher als manche Kickstarter "Belohnungen".
[..]
Das erste ist ein Verkauf über ebay, das Zweite ein strafbarer Betrug. Von daher hinkt der Vergleich.
Die zweite Variante ist allerdings das, was Skar hier mit seiner Idee propagiert.
Respektive im Grunde das was du nicht verwerflicher findest.
Schließlich war es die Freie Entscheidung der Person, welche ich die Karte angedreht habe, in den Verkauf einzuwillen. Das zweite wird ja auch nicht besser wenn es ein 18 jähriger ist.

Abseits davon solltest du dich nicht über Skars Ideen so echauffieren. Der Versuch den Rollenspielmarkt auf neue Art und Weise zu nutzen ist doch seit Jahren sein Steckenpferd. Gut war noch keine der Ideen.
Mich stört es weil es meines Erachtens einen vernünftigen Diskurs eher verhindert.

Das heißt ich habe an verschiedenen Kickstartern mit hohen Summen, welche nicht unbedingt dem realen Gegenwert entsprechen teilgenommen. In dem Kontext erkläre ich durchaus gerne wieso und weshalb. Was in dem Diskurs nicht hilft ist es mit einer kommerziellen Ideen zu vergleichen die schlicht Wucherei ist.

Das heißt ich nehme gerne an Veranstaltungen Teil für die ich hohe dreistellige Beträge aus gebe und versuche diese zu promoten. Das heißt ich mag Luxus-Cons und bin dahingehend aktiv. Das führt mitunter zu teilweise stressvollen Diskussionen über die Frage in wie weit die Veranstalter solcher Conventions die Leute / Fans abziehen oder nicht. Was dem Diskurs nicht hilft ist eine Veranstaltung vorzustellen die in wirklich jeden Vergleich destruktiv ist (siehe gemäßigter Post), offensichtlich nur aus Wucher aus und komplett destruktiv.

Das heißt ich unterstütze durchaus den Ansatz von Veranstaltern wie Dziobak LARP - College of Wizardry, Convention of Thorns, Fairweather Manor - die mittlerweile mit diversen LARP versuchen die Helfer zu bezahlen und auch etwas umzusetzen. Etwas das durchaus kontrovers diskutiert wird, weil einige Veranstaltungen im mittleren dreistelligen Bereich liegen. Einem Unterfangen das ich so vom Traum des Abzock-Tag der offenen Tür torpediert sehe.

Daneben geht mir persönlich der Traum vom schnellen, massigen Geld von Hobbyisten, so als Moderationsmitglied, gegen den Strich. Weil wenn man schon so unverholen vom gnadenlosen Kommerz träumt, dann wertet das doch den Einsatz von Leuten die sich kostenlos engagieren, das heißt auch mir, schon ziemlich hart ab.

Letztlich habe ich in einer Marketing Abteilung gearbeitet, und wenn auch nur als DBA, besudelt sowas meines Erachtens das eh schon angeschlagene Konzept von Verkauf & Marketing unangemessen.

Das heißt klar, die Ideen sind nicht gut.
Mir fällt das aber, so teils mehr teils weniger eingebunden in alle fünf Bereiche, schwer es einfach stehen zu lassen.
 
Der Versuch den Rollenspielmarkt auf neue Art und Weise zu nutzen ist doch seit Jahren sein Steckenpferd. Gut war noch keine der Ideen.
RPC Fantasy Award, RPC Run, Aktion Abenteuer (die Einsteigerspiele), DSA Charaktertest, Teile von Quest (Zeit der Helden), Teile von rpg-info, Teile von Blutschwerter, Teile der MitSpielen... - da sollte schon was zu finden sein.

Ansonsonsten ja, ich schweife ab, und Achtung "Meinung": pen&aper sind immer noch die zu dicken und zu unattraktiven Kinder der Spieleszene. Gut gealtert nur für Kenner. Schlecht gealtert für die Außenstehenden und (viel zu) oft übersehen.
 
Skar schrieb:
Zwei Tage Waldems Steinfischbach für 499 €

In meiner unendlichen Weitsicht lag ich wohl nicht ganz so falsch.

Jetzt im DSA1-Remastered-Kickstarter unter anderem:

2 von 4 verkauft:
for 400€

Real Live 2
Box und Regelhefte in beiden Varianten + Spielrunde mit Markus und Michael + alle freigeschalteten Abenteuer und PDFs

2 von 2verkauft:
for 500€

Gaststar im Let’s play
Box und Regelhefte in beiden Varianten + Platz in einem Live-Let's Play + alle freigeschalteten Abenteuer und PDFs


(Die beinhalteten Boxen nebst aller freigeschalteten Prämien kriegt man sonst für 50 + 30 €.)
 
Ich schlag mir nochmal selbst auf die Schulter:

Mit dem Crowdfunding zu Vampire: Die Jubiläumsausgaben könnt ihr als Dankeschön das erste Mal die Teilnahme an Ulisses Unplugged erhalten. Doch was ist eigentlich Ulisses Unplugged?
Dabei handelt es sich um eine neue Aktion, bei der wir euch zu uns nach Waldems Steinfischbach in die Firma einladen und euch die Gelegenheit geben, euch einmal bei uns umzusehen und natürlich mit uns zu spielen.
Dabei nehmen wir uns Zeit für euch und begleiten euch persönlich, denn auch für die Verpflegung ist mit Mittag- und Abendessen gesorgt, so dass wir den Tag entspannt gemeinsam verbringen können. Dazu gehört neben einer Führung durch die Firma natürlich auch eine Spielrunde für jeden der Beteiligten, angeboten von Ulisses Mitarbeitern. Für das Vampire-Crowdfunding wird unter anderem unser Layouter Thomas Michalski, den manche von euch vielleicht aus dem DORP-Cast kennen, als Spielleiter auftreten und euch eine großartige Spielrunde anbieten. Dabei gehen wir auch auf die Wünsche unserer Besucher ein. So werdet ihr die Wahl haben, ob ihr Das Dunkle Zeitalter oder Die Maskerade spielen wollt und könnt natürlich auch Vorlieben dazu äußern, welche Spielercharaktere ihr ins Feld führen werdet.
Nach den Spielrunden gibt es beim gemeinsamen Abendessen bis 22:00 Uhr die Gelegenheit sich mit uns zu unterhalten. Dabei können wir über Vampire fachsimpeln, aber auch ganz nach eurem Geschmack andere Themen ansprechen. Damit wir auch offen reden und euch die ganze Firma zeigen können, unterschreibt jeder Teilnehmer eine Verschwiegenheitserklärung. Aber keine Angst: Über die Spielrunden und das Erlebnis könnt ihr selbstverständlich trotzdem sprechen. Wenn wir euch jedoch einen Ausblick auf zukünftige Produkte gewähren, soll das bis zur offiziellen Ankündigung unter uns bleiben.
Ulisses Unplugged ist also ein Treffen mit uns - von Angesicht zu Angesicht, ohne Bildschirm zwischen uns- mit gemütlichem Beisammensein und Spaß an unserem gemeinsamen Hobby, aber auch der Gelegenheit Fragen zu stellen, die ihr uns schon immer mal stellen wolltet.

https://blutschwerter.de/thema/rss-nachrichten-zur-welt-der-dunkelheit.27726/page-5#post-1996701
 
Beim Kickstarter für die deutsche Ausgabe von Designers & Dragons (siehe unten) kriegt man für 225 € bei Feder & Schwert und Uhrwerk eine Verlagsführung sowie einen Abend mit Thomas Römer und Patric Götz. Wenn man die 99 € für die Bücher (gedruckt und digital) abzieht, kostet der Abend damit 126 €.

Es ist immer noch weniger als 499 € (abzüglich den Preis für ein limitiertes GRW), aber es ist auch nur ein Tag ohne Bankett, Frühstück sowie Brombeerlikör und -tanz.



OffTopic
Klar, ich würde erwarten, daß sich KEIN Verlag da wirklich in die Zahlen schauen läßt. Trotzdem wäre es eine gute Sache, wenn man von den (wahrlich!) "Luftnummern", die so in diversen Foren (auch diesem!) kursieren, mal wegkommen würde.

Für alle Interessierten: Die Bilanzen sowie teilweise einigen weiteren Informationen (z. B. Zahl der Arbeitnehmer)der Verlage, die eine GmbH sind (Ulisses, 13Mann und Pegasus) kann man im Bundesanzeiger einsehen (direkte Links sind wegen des Aufbaus der Seite nicht möglich, einfach den Namen in der Suchfunktion eingeben).

Für Vorräte (wahrscheinlich vor allem Rollenspielbücher) sind im letzen Geschäftsjahr ca. 1,4 Mio € angesetzt - klingt nach viel, aber auf irgendeiner Seite habe ich als Zahl mitgekriegt, daß das im Laden ausliegende Angebot einer normalen Buchhandlung insgesamt auch schnell mal 300000 € kosten kann, womit sich das ganze wieder relativiert. In dem Geschäftsjahr (1. Juli 2016 bis 30. Juni 2017) wurden außerdem durchschnittlich 28 Arbeitnehmer beschäftigt, wobei darunter wahrscheinlich auch Teilzeit- und 450-€-Kräfte sind.
 
Verlagsführung? Toll. Darf man dann für den Preis auch mal den Gabelstapler fahren? Oder ist das nur inklusive "selber mal die Versandbestellungen zur Post bringen"?

Super. Und meine selbst mitgebrachten Bemmen darf ich dann doch im Verlagpausenraum verzehren, oder?
Gibt's den Filterkaffee gratis?

Vielleicht bin das nur ich, aber ich würde doch für so etwas nicht bezahlen! Auch nicht für Autogramme, Fotos mit Stars und solche, die sich dafür halten, oder ähnliches.
 
OffTopic

Für alle Interessierten: Die Bilanzen sowie teilweise einigen weiteren Informationen (z. B. Zahl der Arbeitnehmer)der Verlage, die eine GmbH sind (Ulisses, 13Mann und Pegasus) kann man im Bundesanzeiger einsehen (direkte Links sind wegen des Aufbaus der Seite nicht möglich, einfach den Namen in der Suchfunktion eingeben).
13Mann hat allerdings zum letzten Mal den Jahresabschluss 2013 veröffentlicht.

Da Ulisses nur eine "abgespeckte" Bilanz mit Anhang veröffentlichen muss, ist diese auch nur bedingt aussagekräftig.

Einzig Pegasus' veröffentlichter Jahresabschluss ist bezogen auf den Rollenspielsektor (mehr oder minder) aufschlussreich - im ganzen Jahresabschluss werden nicht einmal die Worte "Rollenspiel", "Das schwarze Auge", "Welt der Dunkelheit", "Pathfinder" oder "Savage Worlds" verwendet, was die wirtschaftliche Bedeutung dieser Sparte für das Unternehmen wiederspiegelt (erkennt man auch ziemlich gut im Lagebericht).
 
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