Konzept für einen Malkavianer-bitte um Ratschläge

Ich finde gerade bei Malks kommt es schnell zu Konflikten zwischen Charakter und Spieler. Warum sollte mein Char mit niedriger Menschlichkeit einen Malk existieren lassen, der ihm a auf den Keks geht und b ggf gefährdet? Aber als Spieler such ich dann meist einen Weg, um meinem Mitspieler den Char dann doch nicht zu grillen.
 
Nur weil das Spiel PvP ist heißt das nicht das einem vor und nachdem Spiel der Schnabel zugenäht wurde und man nicht darüber reden kann was einen Spaß macht und was man zum kotzen findet!

Das heißt man kann sogar PvP mit Malkavianern spielen und seinem Kumpel sagen das er doch auf einen Spasten-Malk verzichten soll. Man kann auch PvP Spielen und die Charaktere zusammen abstimmen. Ist sogar mitunter dem spannenden PvP zuträglicher.

Muß auf jedenfall nicht so tumbe Nuss mäßig die Klappe halten und dann passive-aggressiv über das Ingame rumzoffen. (Zumal es dann die Option gibt das der Malk nur gegrillt wird weil er die SPIELER anfrisst, nicht unbedingt die Charaktere)
 
Ich habe vor Jahren in unserer Sabbat Chronik spaßeshalber neben meinem Lasombra einen ewig achtjährigen Malkavianer gespielt. Das war überraschenderweise der beste Malkavianer, den ich je gespielt zu haben glaube. Dass der ein Kind war, hat den nicht süß gemacht. Der war gleichzeitig so dramatisch und gruselig, dass die Spieler teilweise in der Nacht von ihm geträumt haben. Die haben mir auch outgame stets angedroht, den Charakter umzubringen, weil er ihnen zu unheimlich war. Haben sie aber nie getan. Weil er ihnen so unheimlich war. Das war fein. Der hätte sich nämlich nicht die Bohne verteidigen können, wenn sie es versucht hätten.
 
Mir persönlich gefällt die Darstellung von Wahnsinn dann am besten, wenn es bloß einen banalen Perspektivwechsel benötigt, um von „unterhaltsam“ oder „lustig“ auf „tragisch“ oder „grausam“ zu schalten....und das auch hin und wieder dargestellt wird. Dieser Moment, wenn mir als Zuschauer bewusst wird, dass der Wahnsinn an sich alles andere als lustig ist, hinterlässt bei mir eine intensivere und beklemmendere Wirkung, als es eine Charlie Chaplin Imitation je könnte. (Letztere will ja auch eine vollkommen andere Zielgruppe abholen.)

Harley Quinn ist dann am stärksten, wenn sie diese kurzen Momente hat, in denen sie an ihrer Liebe für den Joker zweifelt. In denen ihr bewusst wird, dass er sie missbraucht. In den Momenten, wenn sie sich dann wieder dem Joker zuwendet, wenn sie sich zurück in diese „Liebe“ flüchtet, statt sich einzugestehen, was er ihr tatsächlich antut – woran sie wahrscheinlich zerbrechen würde -, dann ist sie keine kleine, lustige Sidekick Gestalt, die mit einem großen Hammer um sich schlägt und mit nerviger Singstimme Kinderlieder trällert. In diesen Augenblicken ist sie eine tragische, starke Figur, die ein wirkliches Problem hat, aus dem sie niemals entkommen wird.

Der Joker hingegen definiert sich nicht durch seine persönliche Tragik. Er definiert sich durch die Tragik, die er anderen antut. Der Joker personifiziert das, was in L5R einmal schön als ein Beispiel für Horrordarstellungen angeführt worden ist: Ein kleiner, grüner, albern grinsender Goblin mit einem Messer ist lächerlich und stellt keine Gefahr dar. Stellt man den gleichen Goblin jedoch in der Nacht an die Wiege eines neugeborenen Babys, ist das eine vollkommen andere Situation. Und genau DAS ist der Joker. Er ist nicht tragisch. Er ist Horror. Und gerade die Leichtigkeit und Komik der Figur benötigt nur einen Schauplatzwechsel, um plötzlich ganz und gar bösartig und grausam zu werden.

Und so ähnlich ist es auch mit den meisten anderen, wirklich guten Wahnsinnigen: Diese kurzen, tragischen oder grausamen Momente sind es, die sie wirklich mit Leben erfüllen. Die sie glaubwürdig werden lassen. In denen wir uns mit ihnen oder ihrer Umwelt wirklich identifizieren können. Der Wahnsinnige selbst darf gerne situationsbedingt auch unterhaltsam bis lustig dargestellt werden. Aber sobald der Kern der Figur – der Wahnsinn -, sich nicht deutlich von Komik abhebt, sobald er ins Lächerliche gezogen oder ignoriert wird, bleibt von einem tragischen oder schrecklichen Charakter nur eine lustige Cartoon Figur aus dem Kinderfernsehen übrig. Dann haben wir es nicht mit einer tragischen Harley Quinn oder einem schrecklichen Joker zu tun, sondern mit dem Ensemble der Looney Tunes, die all den Wahnsinn haben, ihm aber die Ernsthaftigkeit nehmen, um „nur“ spaßig zu sein.

In einem Setting wie der World of Darkness finde ich solche Figuren schlicht unpassend.

Ich stimme dir absolut zu!
Das Problem an der Sache ist halt bloß, dass da auch die Gruppe mitziehen muss. Ich persönlich LIEBE solche Konzepte (Harley!!!*__*) und spiele Vampire eigentlich 100% wegen der Fokussierung auf den persönlichen Horror. Politik, PvP etc sind für mich relativ uninteressant muss ich sagen, weil ich das alles einfach eher platt bis kindisch finde. Mir reichts IRL Parteien um die Ohren zu haben, das brauch ich nich noch im Hobby.
ABER die Runde in der ich gegenwärtig spiele ist einfach mehr auf Quest und Kampf ausgelegt. Etikette fällt absolut unter den Tisch (Neonate fällt dem Prinzen sanktionslos ins Wort...^^°) und persönlicher Horror....naja, ich hab ne schöne tragische Vorgeschichte. Darauf Bezug nehmen tue ich im Spiel aber quasi nie. Unsere Charaktere rennen zum Großteil auf persönlicher Ebene sowieso ziemlich aneinander vorbei und das Social ist sehr oberflächlich. Find ich an sich sehr schade, aber der Quest-Plot (den auch viele gern jagen...) lässt da nicht viel weiteren Raum. Wenn ich also meinen "tragischen Moment" bekäme, gänge der entweder total unter oder würde allen andern unnötig Zeit kosten....
Das ist ehrlich gesagt auch mit der Hauptgrund, warum ich am überlegen bin mit anderen ne eigene Gruppe aufzuziehen, einfach damit ich mal wieder richtig schön persönlichen Horror haben kann - und auch, weil ich als SL da sehr gerne auf die Backgrounds der Spieler eingehen würde.
Ich meine, man kann Input geben wie "du hattest einen Traum von deiner Kindheit, deal with it tonight". Das wäre in meinem Fall: Alle Erinnerungen an Kindheit auf den Straßen einer Großstadt in der Industrialisierung plus anschließender Aufenthalt in der Geschlossenen mit allen dazugehörigen Peinen um 1900 kämen wieder hoch. Hoch dramatisch, blabla, und mein Char wäre sicher nicht in der Lage an dem Abend ganz geradlinig seinen Aufgaben als Hüter zu folgen weil zu abgelenkt davon halbwegs die Contenance zu wahren...
Aber sowas kommt bei uns generell nicht vor. Das macht es schwierig einen tragischen Charakter auch wirklich derartig umzusetzen.

Aber generell find ich den Ansatz sehr cool und wenn er funktioniert sogar genial. Es gibt dem Char dann meistens fast mehr Tiefe als einige Menschen IRL ausstrahlen...:ROFLMAO:
 
Ich denke diese Probleme liegen vielleicht auch beim unterschiedlichen Medium begraben. Im LARP funktionieren Konzepte völlig anders, die Spielweise ist oft eine ganz andere, als am Tisch. Politik und PvP kommt da gerne mal viel platter rüber, die Erfahrung habe ich auch gemacht (wobei ich persönlich finde, dass die gesamte LARP-Erfahrung eher platt und kindisch verläuft, aber that's just me und wahrscheinlich war ich da auch bei den falschen Gruppen zum Reinschnuppern).
 
LARPer sind ganz okay und manchmal auch recht lustig. Für mich ist es persönlich aber auch nichts... bzw. bringt mir nicht so viel Spielspass wie PnP.
 
Vor allem kann man PnP auch ganz bequem tagsüber spielen, Vampire-LARP ist da weniger flexibel.
 
Vor allem kann man beim PnP auch beliebig unterschiedliche Charaktere spielen, schon rein optisch.
Das wird mit "du bist was Du kannst" etwas schwierig...

Nunja, aber prinzipiell geht's hier ja um Malkavs :)
(und ja, die können auch viele unterschiedliche Charaktere haben :p )
 
Politik und PvP kommt da gerne mal viel platter rüber, die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Meiner Vermutung nach funktioniert Politik im LARP wesentlich besser.
Unter anderem weil man ein funktionierendes, gamistisches Status System hat (also eins womit man rumspielen kann), weil es tatsächlich sowas gibt wie das wer Proxi erklärt und weil man ein halbwegs funktionierendes, gamistisches Einfluß System hat (was dem P&P auch eher fehlt iirc)
PvP kam da auch vor, seh da jetzt auch weniger Hindernisse?

Vor allem kann man PnP auch ganz bequem tagsüber spielen, Vampire-LARP ist da weniger flexibel.
Man kann LARP auch tagsüber spielen.
Muß man sich halt nur vorstellen es ist dunkel ^^;;;;
Die einzige LARP Runde die ich bisher mitspielte lief am Tag,... und bei der Grand Masquerade wurde auch des Tags gespielt. Die spielen auch wieder bei der Grey Ghost Masquerade am Tag.


(Hätte ich net Besuch over und wär kurz angebunden würde ich einen neuen Thread machen)
 
Ich hab knapp 10 Jahre lang Vampire live gespielt und ich glaube einmal wurde tagsüber gespielt. Ich persönlich bin ja der Meinung, wenn ich vorgeben kann ein Vampir zu sein, dann kann ich mir auch einreden es wäre auch 12.00 Mittags mitten in der Nacht, aber die meisten sahen das wohl anders.
 
Meiner Vermutung nach funktioniert Politik im LARP wesentlich besser.
Unter anderem weil man ein funktionierendes, gamistisches Status System hat (also eins womit man rumspielen kann), weil es tatsächlich sowas gibt wie das wer Proxi erklärt und weil man ein halbwegs funktionierendes, gamistisches Einfluß System hat (was dem P&P auch eher fehlt iirc)
PvP kam da auch vor, seh da jetzt auch weniger Hindernisse?

Ich nehme an, du meinst mit gamistischem System, dass im Gegensatz zum Tisch die verschiedenen Positionen tatsächlich durch Spieler verkörpert werden und nicht allgemein durch den Spielleiter? Wenn du das meinst: ja, hab ich auch schon öfter drüber nachgedacht. Ist dann ähnlich wie in einer Online-Chronik. Aber auch die kranken gerne mal an Kommunikationsproblemen.

Ich persönlich kann mich einfach mit ein paar Bekannten und Freunden an einen Tisch setzen und für ein paar Stunden in einer Welt versinken. Wenn ich mich dazu verkleide und mit anderen Laien in einer alten Schule rumspringe, Kerzen anzünde und rot gefärbte Cola trinke, komme ich mir vor wie auf einer Halloween-Party. Das ist das, was ich bisher davon mitgenommen habe und ich hab wie gesagt in verschiedene Gruppen reingeschnuppert. Das, was da dann an Politik gespielt wurde, konnte ich eben auch nur so ernst nehmen, wie ich es auf einer Halloween-Party gekonnt hätte. Und das meine ich noch nicht einmal großartig verurteilend, es war einfach nicht mein Ding.
 
Ich nehme an, du meinst mit gamistischem System, dass im Gegensatz zum Tisch die verschiedenen Positionen tatsächlich durch Spieler verkörpert werden und nicht allgemein durch den Spielleiter?
Nein, nicht nur.
Das heißt man hat ein System mit dem man das ansehen eines Charakters ausdrücken kann und mit dem Charaktere sowohl aufsteigen als auch absteigen können sowie ihren Status in Konflikten einsetzen. Das heißt das Status System wird um die 5 Punkte Hintergrund hinaus erweitert.
(Es läuft wohl zu einem Teil über Adjektive die der Charakter ansammelt, die mit der Masse der Adjektive anderer Charaktere verglichen werden und ggf. Boni auf proben geben. Ein bisschen wie im Title-Part des V20 Companion Appendix angerissen aber gleichzeitig verworfen)

Daneben gibt es ein gamistisches System bezüglich Einfluß auf unterschiedliche Gebiete. (Um auszudrücken wieviel Einfluß man hat sowie um den Einfluß für bestimmte Handlungen einzusetzen.

Online Chroniken importieren diese Systeme mitunter gerne um das P&P entsprechend zu ergänzen.
 
Sicher, LARP kann eine sehr intensiver Erfahrung sein, aber oft scheitert die Verkörperung der Rolle als Vampir bereits an der mangelnden Immersion der Umwelt. Bisher habe ich zwar nur dreimal an einem LARP teilgenommen, aber allesamt waren es nur leidliche Erfahrungen. Obwohl wir an den denkbar schrecklichsten Orten gespielt hatten, erschloss sich mir der persönliche Horror lediglich in Form von Fremdschämen, denn irgendwie fehlten den Kindern der Nacht die nötige Würde und Souveränität ihrer Rolle.

Ob es jetzt ausschließlich an der unterirdischen Laienspielkunst aller Beteiligten lag oder vielleicht eine öffentliche Kneipe in Ratingen irgendwie als ›Elysium des Prinzen‹, gleich von Anfang an jegliche Vorstellungskraft in Lärm und Rauch erstickt hatte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ganz sicher bin ich mir aber bei der Schulkantine, die so wenig mit einer Vernissage der Toreador am Hut hatte, wie die verschalte Pferdepipi, welche sie in Köln tatsächlich allen Ernstes als Bier ausschenken!

Leider hat mir das die Lust, mich für das LARP zu begeistern, nachhaltig zerstört; dann bevorzuge ich doch lieber Pen-&-Paper bei gemütlicher Atmosphäre und in guter Gesellschaft.

Und nur um zurück zum Thema zu kommen, da hätte ich noch einen theoretischen (vielleicht sogar philosophischen) Ansatz, wie ein Mitglied vom Clan des Mondes von sich aus zweifellos attestieren kann, dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat:
»Ich wurde verrückt, weil mir immer alle sagen, ich sei verrückt!«
panicd7cj.gif
 
@Teylen
Okay, sowas machen wir in unseren Tischrunden aber auch gerne mal, wenn ich dich richtig verstehe.

@Kappadozius
Was. für. ein. geiler. Panicsmiley.
 
Nein, nicht nur.
Das heißt man hat ein System mit dem man das ansehen eines Charakters ausdrücken kann und mit dem Charaktere sowohl aufsteigen als auch absteigen können sowie ihren Status in Konflikten einsetzen. Das heißt das Status System wird um die 5 Punkte Hintergrund hinaus erweitert.
(Es läuft wohl zu einem Teil über Adjektive die der Charakter ansammelt, die mit der Masse der Adjektive anderer Charaktere verglichen werden und ggf. Boni auf proben geben. Ein bisschen wie im Title-Part des V20 Companion Appendix angerissen aber gleichzeitig verworfen)

Daneben gibt es ein gamistisches System bezüglich Einfluß auf unterschiedliche Gebiete. (Um auszudrücken wieviel Einfluß man hat sowie um den Einfluß für bestimmte Handlungen einzusetzen.

Online Chroniken importieren diese Systeme mitunter gerne um das P&P entsprechend zu ergänzen.


das Einflusssystem kenne ich, wie wird den der Status weiter unterteilt?
 
@Teylen
Okay, sowas machen wir in unseren Tischrunden aber auch gerne mal, wenn ich dich richtig verstehe.
Ja, wobei ich da fragen würde, mit welchen Spielmechanismen?
Das P&P Regelwerk hält sich dahingehend doch eher fast komplett bedeckt.
Das heißt Einfluß (Medien, Transport, Unterwelt, Medizin etc. etc. pp.) gibt es iirc gar nicht Status geht nicht über die 5 Punkte und ein halbes/ganzes dutzend Ämter hinaus die rein spielmechanisch eigentlich eher weniger bis keinen Effekt haben / nicht eingebunden sind?
 
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