Komplexität bei Computerspielen?

Durro-Dhun

Erklär(wer)bär
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12. September 2003
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Kommt halt drauf an, an wessen mentalen Fähigkeiten sich die bei diesen Aussagen orientieren.
Wenn sie sich den standard-13jähirgen-Computerspieler zum Vorbild nehmen, wundert mich nicht, dass sie ein normales Rollenspiel als zu weit über dessen Horizont sehen. Schaut euch doch mal die heutigen Computerspiele an: Alles muss so leicht verständlich sein, dass man es auch ohne Blick ins Handbuch spielen kann und alle 4 Minuten müssen Motivations-Ereignisse eingebaut sein, damit die armen ADS-Kiddies bei der Stange bleiben...
 
Schaut euch doch mal die heutigen Computerspiele an: Alles muss so leicht verständlich sein, dass man es auch ohne Blick ins Handbuch spielen kann und alle 4 Minuten müssen Motivations-Ereignisse eingebaut sein, damit die armen ADS-Kiddies bei der Stange bleiben...
Sowas seh ich als Vorurteil, geboren aus der Missgunst einem anderem Medium gegenüber, weil das eigene Medium komplexe Spielinhalte nicht out of the box eröffnen kann.

Keiner will 2, 5 oder 10 Stunden Regeln lesen, wenn er ein Spiel gekauft hat. Er kauft das um zu spielen.

Das vollkommen ohne Wertung, wo das bessere (und auch längere) Spielerlebnis geboten wird.
 
Du missverstehst mich. Das ist keine Abneigung gegen ein anderes Medium (wenn überhaupt, dann gegen einen gewissen clichehaften Teil der jüngeren Generationen). Sogar ich spiele ab und an ein PC Spiel.
Aber sieh Dir doch mal als Beispiel WoW oder jetzt das neue Diablo III an. Als WoW herauskam hatte es einen relativ komplexen Talentbaum. Mittlerweile wurde (bin selbst kein WoW-Spieler) glaube ich 2 mal vereinfacht? Hör Dich doch mal in der Community um, wie vielen das gefällt. Das wurde mMn nur gemacht, um die Komplexität von WoW zu senken und auch jüngere Spielerschichten für das Spiel zu interessieren bzw. nicht durch die Komplexität zu verschrecken. Bei Diablo III wurde das Skill-System auch sehr sehr einfach gestaltet. Man kann sich nicht mehr verskillen, weil man ohnehin alles freigeschalten bekommt. (Allerdings haben sie zum Glück das Runensystem eingeführt, das Skills modifiziert).
Wenn schon bei einer so großen Firma wie Blizzard solche Vereinfachungstendenzen bestehen, könnte ich mir auch vorstellen, dass viele Rollenspielfirmen ihre Produkte weiter vereinfachen wollen. Siehe die klassische Kategorie von "Einsteigersystemen" oder unsere Diskussion im Board dazu....
 
Schaut euch doch mal die heutigen Computerspiele an: Alles muss so leicht verständlich sein, dass man es auch ohne Blick ins Handbuch spielen kann und alle 4 Minuten müssen Motivations-Ereignisse eingebaut sein, damit die armen ADS-Kiddies bei der Stange bleiben...
Also ich habe schon frueher keine Anleitungen gelesen und mag mich nicht von offenbar bescheiden designten Computerspielen langweilen lassen. @.@
 
Komplexe Inhalte können auch Computerspiele nicht "out of the box" eröffnen. Wer die will muss sich immer noch in ein Spiel einarbeiten. Oder kennst du ein komplexes Spiel bei dem man einfach losdaddeln kann ohne einen Blick ins Handbuch oder ein gutes Tutorial? Und dann müssen wir uns noch über die Definition von "komplex" unterhalten. :D ;)

Zu Private Eye:
Die Regeln sind sehr einfach, es gibt nur recht viel Spielraum weil eben nicht alles durch Regeln abgedeckt ist. Da müssen SL und Spieler sich halt auf Lösungen einigen (den Charakterbogen erweitern z.B.) oder improvisieren.
 
Kommt halt drauf an, an wessen mentalen Fähigkeiten sich die bei diesen Aussagen orientieren.
Alles muss so leicht verständlich sein, dass man es auch ohne Blick ins Handbuch spielen kann und alle 4 Minuten müssen Motivations-Ereignisse eingebaut sein, damit die armen ADS-Kiddies bei der Stange bleiben...

Also ich habe schon frueher keine Anleitungen gelesen und mag mich nicht von offenbar bescheiden designten Computerspielen langweilen lassen. @.@

qed

SCNR :D
 
@Teylen
Man KANN solche Spiele wie Civilization natürlich auch ohne Einarbeitung spielen, sofern es dich nicht stört, dass dir die KI dann den Arsch versohlt. ;)
 
Komplexe Inhalte können auch Computerspiele nicht "out of the box" eröffnen.
Doch können sie. Vielleicht nicht unmittelbar, aber mit einer gewissen zeitlichen Verschiebung schon. Ich würde daher auch nicht wie in Durros Skillbaum-Beispiel vorgehen, sondern zu anfang ein einfach erschließbares Skillsystem einführen, dass sich dann im Laufe der Zeit komplexisiert.
 
Diskussion auslagern?

@Skar
Du meinst, die Spiele die sich langsam steigern was den Komplexitätsgrad angeht? Das funktioniert eigentlich nur mit einem Tutorial bzw. einem ich nenn es mal "geführten" Einstieg. Sehe ich auch als Einarbeitungszeit, nur halt ohne Handbuch lesen. Auf die Art sind dir aber von Anfang an nicht alle Möglichkeiten gegeben bzw. du kennst sie noch nicht.
 
Du meinst, die Spiele die sich langsam steigern was den Komplexitätsgrad angeht?
Ja.
Das funktioniert eigentlich nur mit einem Tutorial bzw. einem ich nenn es mal "geführten" Einstieg. Sehe ich auch als Einarbeitungszeit, nur halt ohne Handbuch lesen.
Das lässt sich so elegant ins Spiel einbetten, dass du es zwar irgendwie aufnehmen muss, es aber kein lesen ist - sonder spielen.

Davon abgesehen ist es aber auch ein Risenunterschied, ob man lesen muss, oder lesen will. Letzteres halt nachdem das Spiel einen in seinen Fängen hat und nicht mehr loslässt.

Und nochmal anders ist das Nutzen von gaming downtime, um Komplexität reinzubringen. Ich hab just eine Spiegelrefelx-Digitalkamera (Nikon) verschenkt. Auspacken, auf Auto stellen und los gehts. Wenn du später mal ne frei Minute hast, stellst du auf Doku und siehst dir auf dem Display die Tutorials mit allen Rafinessen des Fotografierens an. Fand ich einfach episch genial wie simpel.

Auf die Art sind dir aber von Anfang an nicht alle Möglichkeiten gegeben bzw. du kennst sie noch nicht.
It's not a bug, it's a feature.
Gibt dem Spezi Raum für "mehr von dem Stoff" und ihm nebenbei auch noch die Möglichkeit sein überlegenes Wissen in der Community zu sharen.^^
 
@Teylen
Man KANN solche Spiele wie Civilization natürlich auch ohne Einarbeitung spielen, sofern es dich nicht stört, dass dir die KI dann den Arsch versohlt. ;)
Ich habe bei weder bei Capitalism, Fugger, Vermeer noch Civilization eine Anleitung gebraucht um der KI den Arsch zu versohlen.
Und Kiddie, mit >30, ich glaube net.
 
Ich weiß nicht ob ich diesen Trend so gut finden soll. Eine gewisse Lese- und Denkfaulheit wird da schon gefördert, was sich auf lange Sicht eher negativ auswirken wird. Wenn die Leute alles nur noch auf dem Silbertablett und in kleinen Häppchen serviert bekommen und sich nichts mehr erarbeiten müssen werden die Erfolge und Fortschritte die man macht doch komplett entwertet. Außerdem setzt das Gehirn Rost an. Schau doch mal wie das in den Schulen läuft. Was man sich selber erarbeitet hat sitzt besser.
 
Natürlich. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Selber denken sollte jeder in sein Leben integrieren, auch wenn das nur zu gerne andere für einen übernehmen.

Spielen aber bitte mit möglichst geringer Einstiegshürde.
Und da Spielen auch noch kreative Problemlösung forciert, sehe ich da keinen gegenseitigen Ausschluss.
 
Schau doch mal wie das in den Schulen läuft. Was man sich selber erarbeitet hat sitzt besser.
Auch das kann das Spiel. Nennt sich tangential learning.

Daniel Stanke sagte letztens noch auf Facebook. "Alles was ich weiß, weiß ich irgendwie aus dem Rollenspiel".

Und mit gewissen Abstrichen, stimmt das irgendwie.^^
 
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