AW: Kommunikation in Runden
Irgendjemand hat mal die 4:1-Regel aufgestellt. Danach sollen auf vier Rollenspiel-Sitzungen mindestens eine andere, gemeinschaftliche Aktivität wie Grillen, Kneipe, Baggersee, Brettspiel-Abend oder Kino kommen. Gerade für Gruppen, die nicht aus Freunden bestehen ist das ziemlich nützlich, weil man sich eben so ungezwungen und ohne Spielzeit-Verlust über das Spiel (und über 1000 andere interessante Sachen) unterhalten kann.
Danke! Endlich mal ein Prachtbeispiel für konstruktive Kritik! Ich glaube, das könnte ich glatt mal einführen. Denn bisher waren Treffen mit der Gruppe meistens sehr durchgängig Spielzeit und ich hatte bis auf die "Graue Vorzeit" keine Rollenspielgruppe, wo ich mit
allen Spielern befreundet war, mit den Anderen hatte ich außerhalb der Gruppe dann auch keinen Kontakt. Und Freundschaft entsteht nur durch Rollenspiel auch längst nicht zwangsläufig.
Ich empfehle übrigens auch eine 4:1-Regel: Für je 1x negative Kritik muss 4x gelobt werden, ansonsten sollte man die Kritik stecken lassen und erstmal auf dem eigenen Hof kehren und seine Fähigkeit zu loben entwickeln.
Abgesehen von 4:1 sollte man seine Mitspieler natürlich eh (also auch noch) loben. Psychologisch gesehen macht Kritik nämlich Lob in vielfachem Ausmaß kaputt. Und da oft ohne Kritik schon zu wenig gelobt wird, stellt eine Kritik in der Tat einen Angriff auf die Person dar, den diese nur mit der entsprechenden Verteidigungsfähigkeit (emotionale Intelligenz) abwehren kann, die auch für andere Dinge benötigt wird. Wer weniger als 4x so stark lobt, wie er Kritik übt, der kommuniziert dem Anderen letztlich tatsächlich, dass er schlecht spielt/leitet und da Kommunikation neben der Informationsebene auch noch die Beziehungsebene hat, stellt eine Kritik (ohne vierfaches Lob) auch immer die Beziehung in Frage, wenn diese nicht entsprechend gesichert ist. Dies ist unter Freunden normalerweise der Fall, unter Bekannten normalerweise nicht.
Das Lob sollte man übrigens nicht komplett gleichzeitig mit der Kritik äußern.
(Ich studiere nicht Kommunikationswissenschaften o.ä.)
Ludovico schrieb:
Wenn ich grundsätzlich an meine RPG-Erfahrungen denke, dann kommt es mir vor, daß innerhalb von Gruppen nicht viel kommuniziert wird. Es wird zwar das Spiel gespielt, aber darüber diskutiert wird eher selten, es sei denn eher harmlose und unterhaltsame Annekdoten aus irgendwelchen Runden.
Ist dieser Eindruck falsch und es wird doch viel über das Hobby innerhalb der üblichen RPG-Runde diskutiert oder lieg ich doch eher richtig? Wodurch kommt dieser Mangel an Kommunikation dann?
Die Erfahrung habe ich auch. Grund ist z.B., dass die seltene, knappe Zeit, bei der man endlich mal wieder (fast) die gesamte Gruppe zusammengekriegt hat, möglichst zum Spielen benutzt werden soll. Immerhin würde man ja gerne noch länger und öfter spielen, wenn man nicht gerade noch einen Termin im Anschluss hätte. Und gibt es dann Pausen, so verwendet man die eben dazu, sich mal nicht mit dem Spiel zu beschäftigen. Wenn man gleichzeitig die Spieler teilweise nur über andere Spieler kennt, gibt es außerhalb des Spiels kaum Kontakt. Und dass man auf eMails keine Antwort erhält, daran habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt. (Natürlich habe ich explizit um Antwort gebeten.) Manche Leute wollen das ja immerhin "lieber mündlich besprechen", aber dran denken tun sie dann auch nicht.
Ansonsten kann es auch daran liegen, dass Leute noch jung, erst kurz Rollenspieler oder in der Gruppe sind. Man muss ja auch wissen, was man genau kritisieren will und das ausdrücken können, außerdem braucht es genug Sicherheit, dass man diese Kritik auch formulieren möchte.
Zornhau schrieb:
Hier wäre eine Erklärung wirklich angebracht, da (nicht nur) dieser Thread Ludovicos hier ein "Geschmäckle" hat.
Dann werde ich jetzt mal nicht-gestörtes Verhalten praktizieren und eine Kritik äußern: Was ich nicht angebracht finde ist, wenn du in deinen Posts herumschreist. Großschreibung gilt in Foren als Schreien. Betonung kann über Kursiv- oder Fettschrift erfolgen, zumindest wenn man mehr als 1-2 Wörter betonen möchte. Ich kritisiere also deine "nonverbale" Kommunikation, die ich als wesentlich gestörter empfinde als so manche anderen Dinge. Beispielsweise finde ich die Diskussion im Tanelorn als wesentlich freundlicher, konstruktiver, differenzierter und empathischer als diese hier.