Kampf um die Seele

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Die guten Mädchen kommen in den Himmel, die bösen Mädchen kommen überallhin in die Hölle. Wissen wir ja. Auch im Rollenspiel beliebt, gerne noch mit ein paar zusätzlichen Endhaltestellen.

Auch beliebt, um diese letzte Reise einen Kampf von Engeln, Dämonen, Göttern, Unsterblichen oder anderem Getier zu veranstalten.

Dieser "Kampf" wird dabei - zumindest mein Eindruck - allerdings recht gerne im Diesseits ausgefochten, genauer, indem Anreize (Verführung ;)) für den Reisenden in spe gegeben werden, sich so oder so zu verhalten, woraufhin dann seine Fahrkarte entsprechend gebucht und abgestempelt wird, noch bevor er überhaupt in den Zug gestiegen ist. (Woher kommt jetzt eigentlich diese Reisemetapher? ?()

Warum aber nicht wirklich einmal die Jenseitigen diese Frage unter sich ausmachen lassen? Statt die guten und die bösen Taten aufzuwiegen (oder was auch immer) und dadurch die Entscheidung zu treffen, fällt die Seele an die Seite, die sie sich als erstes greift - oder die sie der anderen abnimmt, gerne auch mit vorgehaltener Waffe.

Die Frage ist: Wie interessant ist das wirklich? Der Vorteil der "diesseitigen" Methode im Spiel ist es ja, dass es die entscheidenden Vorgänge in den üblichen Handlungsraum der Charaktere legt - es kommt darauf an, was Peter Paladin und Doris Diebin hier und jetzt tun und lassen. Ist die "jenseitige" Variante auch dann noch spannend, wenn es erst einmal dämmert, dass die "echten Herausforderungen" von Thomas Teufel und Elfriede Engel gemeistert werden, anstatt von Peter und Doris? Macht es im Gegenteil das Spiel vielleicht sogar interessanter, weil aus Sicht der Spieler hinter den (nicht so) moralischen Entscheidungen der Charaktere nun nicht mehr die Wahl zwischen zwei Aufzugtüren steht? Oder sollte hier gleich mehr auf das Spiel im Jenseits gesetzt werden (ob nun Mitmischen beim Kampf um die Seele eines Kameraden, oder direkt Thomas und Elfriede spielen)?

mfG
vrm
 
AW: Kampf um die Seele

Ich persönlich gehe den letzten Weg, Thomas und Elfriede sind da für mich die Freunde der Wahl, auch wenn Peter und Doris wohlmöglich die Themen des Abends sind. Als Spiel des Abends hingegen empfehle ich da einfach mal das gute, alte "Angeli", dass mitunter genau dies zum Thema hatte.
 
AW: Kampf um die Seele

Ich versuchs mal...

Die Frage ist:

1) Warum spielt man den Kampf zwischen Gut und Böse im Diesseits?
2) Hat es was damit zu tun, das die Chars in dieser Situation noch alle Freiheiten haben?
3) Ist es uninteressant in einer Zwischenwelt oder gar der Nachwelt zu spielen?
4) Wäre es nicht interessanter mal ein Spiel zu spielen bei dem die entscheidung ob Gut oder Böse schon lang getroffen wurden und man nun nicht länger "bangen" muss wohin man kommt?


Hab ich was übersehen, b_u_g?

Die Zugmetapher kommt wohl aus der kombination der letzten Reise und der so genannten Endstationen bei den Zügen. ;) Zugreisen bieten sich halt einfach an als Methode die letzte Reise anzutreten. Vorallem weil man alt ist und mit dem Zug diese auch antreten kann. Außerdem fahren Züge auf schienen, was die Unausweichlichkeit die Endstation zu erreichen verdeutlicht.
 
AW: Kampf um die Seele

Plus:

Hat die Entkopplung moralischer Dilemmata, mit denen die Charaktere konfrontiert werden, vom Schicksal der Charaktere nach dem Tod wohl eher positive oder eher negative Effekte?

Zum Ersten:

Ich denke ja, dass hier auch unsere eigenen Vorstellungen eine Rolle spielen - die Idee, dass der Lebenswandel über das Schicksal im Jenseits entscheidet (sprich: dass der Anreiz für ein (hartes) tugendhaftes Leben darin liegt, im Nach- oder nächsten Leben belohnt zu werden) ist ja nun recht verbreitet.
Dementsprechend fällt es leicht, diese Idee auf Spielwelten zu übertragen.

mfG
vrm
 
AW: Kampf um die Seele

Ich persönlich gehe den letzten Weg, Thomas und Elfriede sind da für mich die Freunde der Wahl, auch wenn Peter und Doris wohlmöglich die Themen des Abends sind. Als Spiel des Abends hingegen empfehle ich da einfach mal das gute, alte "Angeli", dass mitunter genau dies zum Thema hatte.
Ja aber IIRC eben nur das (und mit umgedrehten Vorzeichen). Von daher passt das doch gar nicht zur Frage, oder?
 
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ich würde ja behaupten die frage ist so interessant wie im richtigen leben - eben garnicht.

naja, wobei das natürlich an eventuellen präferenzen liegt ob mensch sowas "braucht" oder eben nicht.
 
AW: Kampf um die Seele

Out of Character
Aber wenn du diese Frage uninteressant und überflüssig findest dann brauchst du doch hier nicht spammen... mach ich doch auch nicht.
 
AW: Kampf um die Seele

Die guten Mädchen kommen in den Himmel, die bösen Mädchen kommen überallhin in die Hölle. Wissen wir ja. Auch im Rollenspiel beliebt, gerne noch mit ein paar zusätzlichen Endhaltestellen.

Auch beliebt, um diese letzte Reise einen Kampf von Engeln, Dämonen, Göttern, Unsterblichen oder anderem Getier zu veranstalten.

Dieser "Kampf" wird dabei - zumindest mein Eindruck - allerdings recht gerne im Diesseits ausgefochten, genauer, indem Anreize (Verführung ;)) für den Reisenden in spe gegeben werden, sich so oder so zu verhalten, woraufhin dann seine Fahrkarte entsprechend gebucht und abgestempelt wird, noch bevor er überhaupt in den Zug gestiegen ist. (Woher kommt jetzt eigentlich diese Reisemetapher? ?()

Warum aber nicht wirklich einmal die Jenseitigen diese Frage unter sich ausmachen lassen? Statt die guten und die bösen Taten aufzuwiegen (oder was auch immer) und dadurch die Entscheidung zu treffen, fällt die Seele an die Seite, die sie sich als erstes greift - oder die sie der anderen abnimmt, gerne auch mit vorgehaltener Waffe.

Die Frage ist: Wie interessant ist das wirklich? Der Vorteil der "diesseitigen" Methode im Spiel ist es ja, dass es die entscheidenden Vorgänge in den üblichen Handlungsraum der Charaktere legt - es kommt darauf an, was Peter Paladin und Doris Diebin hier und jetzt tun und lassen. Ist die "jenseitige" Variante auch dann noch spannend, wenn es erst einmal dämmert, dass die "echten Herausforderungen" von Thomas Teufel und Elfriede Engel gemeistert werden, anstatt von Peter und Doris? Macht es im Gegenteil das Spiel vielleicht sogar interessanter, weil aus Sicht der Spieler hinter den (nicht so) moralischen Entscheidungen der Charaktere nun nicht mehr die Wahl zwischen zwei Aufzugtüren steht? Oder sollte hier gleich mehr auf das Spiel im Jenseits gesetzt werden (ob nun Mitmischen beim Kampf um die Seele eines Kameraden, oder direkt Thomas und Elfriede spielen)?

mfG
vrm


Hmm. Verstehe nicht so recht auf was Du hinaus willst.

Geht es Dir darum eine Spielwelt so zu gestalten das "gutes" Verhalten belohnt wird und "böses" Verhalten im Endeffekt immer böse für die SCs ausgeht? Willst Du also eine "nicht-amoralische" Spielwelt bieten/besprechen?

Oder geht es hier um einen hypothetischen Konflikt jenseitiger Mächte im Diesseits?

Ich sehe jetzt beide Ansätze in dem Ursprungs-Post, aber meine Antworten sind sehr unterschiedlich auf jede dieser Fragestellungen.
 
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