Vukodlak

Dr. Hannibal Adler
Registriert
30. September 2009
Beiträge
50
Okay, eigentlich mag ich über Twiligt nicht reden und verbitte mir jeglichen Vergleich mit Maskerade.

Doch hatte ich eben gerade eine Diskussion mit zwei Rollenspielern bei Facebook, welche jedoch keine wirklichen Argumente vorweisen konnten, sondern einfach nur Behauptungen aufstellten.

Sie behaupteten, Twilight wäre niemals erschienen wenn die WOD nicht so populär gewesen wäre.
Doch ist es nicht eher so, dass die WOD so beliebt bzw erfolgreich ist/war, weil Vampire einfach schon immer allgemein populär gewesen sind?

Wie seht ihr die ganze Sache und was ist eure Meinung dazu?

Könnten die Beiden eventuell auch nur zwei WOD-Hater sein, die von nichts Ahnung haben?
Will niemanden etwas unterstellen, aber sie scheinen DnD Fanboys zu sein.

Ich wäre vorher niemals auf die Idee gekommen, Vergleiche zwischen WOD und Twilight zu ziehen, dass ist doch ein gewaltiges Paradoxon, da die Dinger in Twilight eben genau dass sind, "Dinger" und keine Vampire.

Sorry aber irgendwie ärgert mich die Sache gerade.

Also wie seht ihr das?
 
Hätte Bram Stoker Dracula lieber nicht geschrieben? Hätten die Menschen nur nie angefangen an auferstandende Tote zu glauben? Wäre alles besser geworden, wenn bela lugosi von einem Traktor überfahren worden wäre.
Ich wage zu behaupten das die Autorin von Twilight sich nie als Fan der WOD geoutet hätte. Die Bücher zielen auf Gruppe, die WoD vermutlich auch nicht kennt. Vermutlich ist es eine Verkettung schrecklicher Umstände das, diese Bücher zu erfolg gekommen sind.

Für meinen Teil sehe da keinen Zusammenhang.
 
Danke euch Beiden. ^^

Ich habe nämlich echt schon an meinem Verstand gezweifelt, okay der ist sowieso hinüber, aber ich habe mich gerade echt gefragt ob die Rollenspiel Gemeinschaft dass auch so sieht.

Aber ich sehe schon, zum Glück scheinen dass nur zwei Hater zu sein, denn irgendwie sind sie aufgrund meiner Argumente jetzt verstummt.

Danke nochmal für die schnellen Antworten, hab ich echt gebraucht und sonst keinen Schlaf gefunden heute. ^^°
 
Wobei man sagen sollte, dass die Emotionslosigkeit vieler Vamp Spieler der der Chars in den Twilightverfilmungen entspricht. Das daygewalke dürfte auch einem PG Vamp mit genügend Seelenstärke entsprechen. Denke da ist mehr dran, als man denkt!
 
Denke da ist mehr dran, als man denkt!

Das sind Parallelentwicklungen seltsamer Geister, aber nicht Ursache und Wirkung.
Ich behaupte mal, wenn jemand sich an der WoD bedient, das verwurstet und absolut nicht ohne dunkelromantische Lovestory zwischen Vampir und Mensch (oder Fee...) kann, kommt eher sowas wie True Blood dabei raus. ;)
 
Kommt allerdings auf den Gruppenkonsens an. Wenn man eher 'Shadowrun with fangs' oder 'Warhammer 40k with fangs' spielt, ist das schon was anderes als wenn man sich eher auf den persönlichen Horror konzentriert. Persönlich finde ich, daß Twilight doch eher von Anne Rice beeinflußt sein dürfte (wahlweise positiv wie in 'Das übernehm ich' oder negativ wie in 'Kommt nicht in die Tüte')... Woher soll Frau Meyer denn die WoD kennen ? Wird man für son Zeug in Utah nicht abgefackelt ?
 
Es ist doch eindeutig das Gutenberg an Twilight schuld ist, hätte der nicht den Buchdruck erfunden,... !!!

Ansonsten sehe ich es ähnlich wie xPliCt imho gibt es durchaus den Ansatz bei V:tM das es in die Richtung geht.
Das heißt das großes Ach & Weh der Teenageangst läßt sich dort wieder finden.
Das Verhalten mit dem Pseudo-Drama um die Jagd mitunter auch.
Nun und Romantik,... man merkt V:tM durchaus die Nähe zu Anne Rice Romanen an. Die Nähe bei Twilight wird da imho deutlich wenn die Volturi auftauchen [Die Vampire die aussehen als wären sie grad aus dem Pariser Theater in Interview mit einem Vampir nach Italien geflohen].
Das heißt der größte Unterschied ist noch das die Vampire bei Twilight bei Tageslicht rausgehen und glitzern. Was, nüchtern gesehen, nicht sooo viel ist.
 
Das sind Parallelentwicklungen seltsamer Geister, aber nicht Ursache und Wirkung.
Ich behaupte mal, wenn jemand sich an der WoD bedient, das verwurstet und absolut nicht ohne dunkelromantische Lovestory zwischen Vampir und Mensch (oder Fee...) kann, kommt eher sowas wie True Blood dabei raus. ;)
Die Macherin von True Blood hat angeblich früher mal V:tM gespielt. (Hieß es auf der GM, wobei es sehr nach "gerüchteweise" klang)
Ansonsten kann bei der WoD zwischen Twilight, über Moonlight, hin zu Vampire Diaries und True Blood so ziemlich alles raus kommen,..
 
Vampire sind lebende Tote.
Wie emotional sollen die sein?
Wobei manche es da wirklich ÜBERTEIBEN, aber schwarze Schafe gibt es überall.

Das Vampire im Sonnenlicht verbrennen entspricht auch nicht der ursprünglichen Legende und kommt in Bram Stokers Roman auch nicht vor.
Ist lediglich eine Erfindung des Murnau Films "Nosferatu" und hat sich in der Popkultur bei den meisten Menschen leider verankert.

White Wolf hat sich entschlossen es zu übernehmen, aber den inflationären Gebrauch dieser Disziplin kann man schlecht die Schuld an der Entstehung von Twilight zuschreiben.

Twilight ist der geschriebene feuchte Traum einer schlechten Autorin, die dem Vampir jegliche Gefahr abgesprochen hat.

Dieser Trend war aber bereits Anfang der 2000er Jahre zu erkennen und breitete sich weiter aus.
Zwar wurden manche Vampire auch in den 90ern schon romantisiert, sie behielten aber den gefährlichen Aspekt und waren alles andere als zuckersüß.

Von daher, die WOD kann sicherlich nichts für die Entstehung eines Mists wie Twilight.

Wir können nur hoffen dass das Genre sich davon wieder erholen wird.
 
Vampire sind lebende Tote.
Wie emotional sollen die sein?
Also allerspätesdens seit Anne Rice und Poppy Z. Brite ist da noch jede Menge Platz für Emotionen.
Nun und je nach Interpretation von Bram Stokers Dracula hat auch der ne Menge Emotionen.

Wenn du emotionslose Tote willst, nimm Zombies.
Außer die mit warmen Körpern,..

Dieser Trend war aber bereits Anfang der 2000er Jahre zu erkennen und breitete sich weiter aus.
Zwar wurden manche Vampire auch in den 90ern schon romantisiert, sie behielten aber den gefährlichen Aspekt und waren alles andere als zuckersüß.
Na also Louis habe ich als ziemliche Heulboje in Erinnerung die auch eher theoretisch gefährlich war.
Also neben Sachen wie Poppy Z. Brite. Nun oder auch Romanen die eher zum einhändigen Lesen gedacht waren.
Die Vorlage für Vampire Diaries stammt aus den 90ern.

Wobei mitnichten alles was an 2000+ rauskam nun unbedingt auf dem Emo Niveau von Interview mit einem Vampire war oder auf der Kuschel-/Sexebene von Twilight oder True Blood.
 
Vampire sind lebende Tote.
Wie emotional sollen die sein?
Ewig Gleichbleibend emotional. Das ist ja vermutlich der Clou hinter der faszination des untoten Liebhabers. (Zumindest wenn es um junge, heranwachsende Mädchen geht.)
Der Vampir ist ewig. Er lebt nach einem ständig gleichbleibenden, emotionalem System.
Jetzt tritt die Minderjährige ins Unleben des Vampirs und dieser Vampir verliebt sich in die Minderjährige. Symbolisch müsste diese Angelegenheit eigentlich ziemlich klar sein: Man verspricht sich aus diesem Umstand der eigentlich unerklärlichen Wandlung im Gefühlsleben des Vampirs einen sicheren Moment "ewiger Liebe". (Weil der Vampir ewig Gleichbleibt muss er ja wohl - bis auf diesen kleinen Ausfall mit dem sich verlieben - diese Gefühle ja wohl nach Möglichkeit auch ewig für einen empfinden. Auf diese Weise wird Edward... oder Stephan, um mal beim älteren Vorläufer der Zielgrppe zu bleiben ... der ideale Wunschpartner schlichtweg sein, der in einer ohnehin verrückten Welt aus Gefühlchaos so etwas wie der ruhe Fels in der Brandung sein wird.)
Anders kann ich mir zumindest den großen Erfolg von Twilight bei der Ziegruppe nicht erklären. (Das Jugendromane über die Zielgruppe hinaus auch sehr beliebt/erfolgreich sind, steht auf einem anderen Blatt.)

Wobei mitnichten alles was an 2000+ rauskam nun unbedingt auf dem Emo Niveau von Interview mit einem Vampire war oder auf der Kuschel-/Sexebene von Twilight oder True Blood.
Die Sexebene war auch schon währen der 90er da: Die Anita Blake-Reihe ist meines Wissens nach einer der ältesten Vertreter des "Ich vögle einen Vampir"-Genres.
 
Vampire sind lebende Tote.
Wie emotional sollen die sein?
Ähm... war da bei WoD nicht was mit der Kontrolle des eigenen Selbst (bzw. des inneren Tieres)? Im Prinzip sind Vampire die sich gehen lassen bei WoD doch mehr oder weniger reißende Bestien bzw. unberechenbare Irre, Emotionslosigkeit würde ich denen nicht unterstellen, eher das Gegenteil - prinzipiell funktionieren sie ja instinkt- also gefühlsgesteuert. Die leben doch in einem permanenten Kampf um den eigenen Verstand, die offensichtliche Emotionslosigkeit dürfte da eher als Reizabschottung/Schutzwirkung dienen um nicht völlig wahnsinnig zu werden.
 
Apropos Vögeln... Gibts eigentlich Gangrel-Tengu-Hybride? xD

Denn dann könnte man in der WoD ja ewig Vögel vögeln. xD

hahahahahahaha
 
*gnihihi* Bei den folgenden Aussagen des OP wundert es mich, dass er so leichtfertig das Wort "Hater" in den Mund nimmt :D

Vukodlak schrieb:
Vampire sind lebende Tote.
Wie emotional sollen die sein?

Das kommt jetzt aber auch mal stark auf die Legende an. Es gab da mal nen Artikel und mindestens zwölfendrölfzig Diskussion hier im Forum darüber was denn nun Vampire sind. Von bestialischen Untoten, über von Dämonen besessenen Leichen, mit ner Kurve um infizierte Menschen, bis hin zu irgendwelchen Mischformen ist alles mit dabei. Und selbst die monströseste Erscheinung aus 30 days of Night oder Salems Lot hat Emotionen und sei es nur die Gier nach Blut und Hass.

Das Vampire im Sonnenlicht verbrennen entspricht auch nicht der ursprünglichen Legende

Da gehts doch schon los: Was ist denn die ursprüngliche Legende? Bram Stokers Dracula? Aufzeichnungen über Vampirmythen sollen angeblich bis ins antike Griechenland zurückgehen und die Bezeichnung irgendwo aus dem slawischen Raum stammen. Ich glaube jede Volksgruppe dürfte das Konzept eines untoten Wiedergängers kennen - Inhalte wie Verwundbarkeit durch Sonnenlicht, Blutsaugen, etc. pp. kamen später hinzu, ebenso wie die Genese eines Vampires höchst unterschiedlichen Charakter je nach Mythos haben dürfte.

Ist lediglich eine Erfindung des Murnau Films "Nosferatu" und hat sich in der Popkultur bei den meisten Menschen leider verankert.

Was heißt leider ... viele Mythen sind sich einig, dass Vampire nachtaktiv sind ... und irgendeine Erklärung muss es geben, warum sie es tagsüber nicht sind. Bram Stokers Dracula wurde durch Tageslicht geschwächt, Nosferatu verbrennt eben. Da es scheinbar in real existierenden Fällen von Vampirismus in irgendwelchen Bauerndörfern üblich war vermeintliche Leichen zu verbrennen (weil Feuer das einzige war, um eine Leiche sicher zu entsorgen) wundert es mich nicht, dass ausgerechnet dieses Mittel bis heute rübergerettet wurde. Mit Sonnenlicht als dem natürlichen Feind des Vampirs - der ja ausschließlich nachtaktiv ist. Ich finds eigentlich logisch, vor allem bei einem Machwerk, welches so großen Anklang fand wie Nosferatu.
White Wolf hat sich entschlossen es zu übernehmen, aber den inflationären Gebrauch dieser Disziplin kann man schlecht die Schuld an der Entstehung von Twilight zuschreiben.

Welche Disziplin meinst du? Was hat WhiteWolf übernommen? Und was hat das explizit nicht mit Twilight zu tun?

Twilight ist der geschriebene feuchte Traum einer schlechten Autorin, die dem Vampir jegliche Gefahr abgesprochen hat.

Stimmt so nicht - meine Ex hat mich damals gefragt ob ich mit reingehe ... ich war mit drin. Und als die gute Bella - hab vergessen warum - geblutet hat und der eine aus der Family auf einmal in Blut-Frenzy gegangen ist ... da hatte ich jetzt nicht den Eindruck, dass der ungefährlich gewesen wäre. Im Grunde genommen hat Twilight alles was es auch in der WoD gab. Uralte Übervampire, die sich vor der Menschheit verstecken. Untereinander verfeindete Pappköppe ... Werwölfe und natürlich ganz viel Herz-Schmerz-Theatralik. Das hat uns die gute Anne Rice bereits mit Interview und sämtlichen Folgebüchern beschert. Anne Rice hatte ihren Fokus mehr in der Dunkelheit und mit einem starken Hang zur Homoerotik, Dingenskirchen holt das ganze dann zwischendurch ans Tageslicht (IMO der einzige wirklich große Unterschied - siehe auch Teylens Kommentar) und schmalzt es nochmal ordentlich zu. Grundlegend hat sich da aber nicht wirklich viel getan - es ist eher erstaunlich konservativ und eine weitere Aufbereitung des ewig gleichen Stoffes.

Davon ab, dass auch die berühmten Vertreter der Vorgenerationen - Teylen deutete es an - grundlegend friedfertig unterwegs sein konnten. Louis als die absolute Nulpe von Vampir, der wegen JEDEM Scheiß einen Aufriss gemacht hat. Aber auch Lestat ... gut, der hat nicht so einen Aufriss des Tötens wegen gemacht. Aber gefährlich oder gar monströs ist auch anders. Sämtliche Rice-Vampire waren im Grunde auch nur verkappte Menschen - das ist ja das Dilemma. Sobald da hinter die Kulissen geschaut wird und sich soetwas wie soziale Strukturen entwickeln können Sympathien entstehen und vor allem: erscheinen die einstigen Antagonisten wesentlich gefestigter und menschlicher - sympathischer und damit weniger gefährlich. Die Gefahr in neueren Geschichten geht doch dann grundsätzlich nur dann aus, wenn die Damsel in Distress mal wieder mit Vampiren abhängt, von einigen bedroht wird und ein Lonesome Cowboy Vampir sie dann beschützt. Sobald Vampire untereinander sind wirds schlimmstenfalls blutiger als bei meneschlichen Auseinandersetzungen. Die Probleme sind dieselben und der Überfluss an Blut wird durch Regeneration und Unsterblichkeit wieder wett gemacht.

Dieser Trend war aber bereits Anfang der 2000er Jahre zu erkennen und breitete sich weiter aus.
Zwar wurden manche Vampire auch in den 90ern schon romantisiert, sie behielten aber den gefährlichen Aspekt und waren alles andere als zuckersüß.

Wie gesagt: Ich glaub du hast da nen falschen Blick drauf. Twilight ist definitiv nicht meins. Aber zuckersüß sind die Vampire da beileibe nicht. Sie glitzern halt im Sonnenlicht (hey, immerhin vebrennen sie nicht, das hat dich doch gerade noch gestört) ... ansonsten tun sie aber üblichen Vampire-Stuff!

Von daher, die WOD kann sicherlich nichts für die Entstehung eines Mists wie Twilight.

Die WoD (Abteilung "The Masquerade") ist bei nüchterner Betrachtung ebenfalls Mist ... zumindest was ich aus der oWoD noch in Erinnerung habe. Und ich meine nicht einmal die völlig inkonsistenten Hintergrundinformationen. Ich spreche von den Tortureporn Träumen irgendwelcher Hobby-Pseudo-Sadisten, deren schlimmste Grausamkeit durch noch mehr Grausamkeit getoppt werden musste. Das ganze verkam bisweilen zur Farce des ultimativen Evüüüülllll. Insbesondere die Sabbath Bücher mussten immer wieder darauf aufmerksam machen, wie unendlich unmenschlich Vampire so sind und endeten stets in Ecken, die über menschliche Grausamkeit nie hinaus gingen (wie auch? Die Autoren waren ja schließlich Menschen). Es war nie irgendwas besonderes dabei. Stattdessen wurden Ideen schamlos aus heftigen Filmen der 90er geklaut (8mm zum Beispiel - und auch der hat seine Momente an Dumpfsinn - obschon ich ihn wirklich mag!) und dann nochmal Vampirmäßig durchgespült. Heraus kamen dann, so in der Retrospektive, lachhafte Produkte wie das Tzimisce Clanbuch. Das war so dermaßen kontrovers, dass die Besonderheit des Wahnsinns dieses Clans bereits auf dem Cover dargestellt werden musste ... ein Gesicht in Form einer hässlichen Fotze....WOW, wie kreativ. Und was war das besondere? Eine einzige Disziplin ... die je nach Auslegung sogar viralen Charakter (und damit eine Art Eigenleben) hatte und mit der man allerlei Blutrünstigkeit der Blutrünstigkeit wegen darstellen konnte. Machte das Vampire wirklich ... vampiriger?

Ich mag es nicht, dass die WoD bisweilen immer so dick auftragen musste. Außerdem waren die Charakterkonzepte durch die wenigen Punkte und die starren Vorgaben durch Camarilla/ Sabbath und den Clans immer so einseitig. Das hat Twilight der WoD definitiv voraus: Die Jungs und Mädels aus der Blutsaugerfraktion sind allesamt n bisschen individueller geraten. Nichtsdestotrotz nerven natürlich auch da diese elenden Poserelemente. Immer diese gestelzte Geschwafel und diese affektierten Bewegungen. Wobei ich dazu sagen muss: Ich beziehe mein "Wissen" aus dieser einen Filmerfahrung. Ich hab keine Ahnung, ob die Regieanweisung nicht auch einfach lautete "Come on Dudes ... do vampire-stuff!" und alle wedeln dämlich mit den Armen durch die Luft. Keine Ahnung wie nah die Filme an den Büchern sind und ob diese sich nicht vielleicht sogar ähnlich Rices feuchten Träumen sind (und die hatte defitiniv nichts anderes im Kopf als vögeln!).

Letztlich denke ich, dass Twilight einem Flow entsprungen ist, der irgendwo mit der Vampirschwemme, auch ausgelöst durch Anne Rice in den späten 70ern des vergangenen Jahrhunderts entstanden ist. Ob es eine logische Kausalkette gibt wage ich zu bezweifeln....aber Anne Rice, Stephen King, die WoD und natürlich auch Derivate wie Underworld, 30 days of Night, Buffy, etc. pp. haben garantiert ihren Einfluss in Bezug auf Twilight ausgeübt.

Wir können nur hoffen dass das Genre sich davon wieder erholen wird.

Twilight ist lediglich populär, was mitunter auch der Tatsache geschuldet ist, dass Nerdkram mittlerweile auch für Mädels interessant ist. Ich glaube auch die Popularität von Manga/ Anime sowie Videospielen wie Kingdom Hearts dürften da mit einspielen. Es gibt und gab aber auch immer genügend andere Vampirgeschichten mit unterschiedlichen Ansätzen. Man denke an diesen grundsätzlich doofen Film mit Sam Neill, bei dem die ganze Welt von Vampiren bevölkert ist und die Ressource Mensch nahezu ausgetorben ist. Oder eben 30 days of Night ... die Comics sind der Hammer ... die Romane (ebenfalls kanon) irgendwann nicht mehr. Der erste Film ist gut. Der zweite hat zumindest ne nette Fickszene, ist aber ansonsten nun wirklich nicht der Rede wert (und hat auch nix mehr mit den Comics zu tun). Mir sind Vampire wie sie in 30 days of Night oder Salems Lot dargestellt werden auch viel lieber. Animalische Raubtiere, die total auf Instinkt sind und Nahrung sammeln und ihre Triebe ausleben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es braucht keine Tortureporn Phantasien, aber auch keine Liebesgeschichten zu Menschen ... Obschon auch das geht ... das hat Joss Whedon mit Buffy ganz gut gezeigt. Buffy ist aber im Grunde auch nichts anderes als ne zuckersüße Daily Soap - nur, dass mir die Charaktere da deutlich lieber sind, als bei Twilight. Diese komischen Hackfressen bei letzterem kann man sich doch nicht angucken und gerade diese BadBoy Attitüde von Robert Pattinson stinkt volles Rohr gegen Spike ab. Bei Buffy gabs eigentlich nur einen Fehltritt: den beseelten Angel (David Boreanaz) ... Gott, was ein Weichei! Die Folgen in denen er seelenlos war, waren wesentlich interessanter.
 
Das heißt der größte Unterschied ist noch das die Vampire bei Twilight bei Tageslicht rausgehen und glitzern. Was, nüchtern gesehen, nicht sooo viel ist.

Und doch ist es das, was die Vampire in Twilight so unerträglich macht. Alles andere wäre halt Teenage Vampir Müll. Das sind die meisten Vampirserien heutzutage auch.

Aber dieses Glitzern verniedlicht den Vampirmythos nicht bloß. Es erniedrigt ihn.
Mehr 30 Days of Night, weniger Glitzer!

Eben. Lieber Haie als Discokugeln.
 
Da gehts doch schon los: Was ist denn die ursprüngliche Legende? Bram Stokers Dracula? Aufzeichnungen über Vampirmythen sollen angeblich bis ins antike Griechenland zurückgehen und die Bezeichnung irgendwo aus dem slawischen Raum stammen. Ich glaube jede Volksgruppe dürfte das Konzept eines untoten Wiedergängers kennen - Inhalte wie Verwundbarkeit durch Sonnenlicht, Blutsaugen, etc. pp. kamen später hinzu, ebenso wie die Genese eines Vampires höchst unterschiedlichen Charakter je nach Mythos haben dürfte.

+1
Die Mythen gehen sogar weit über die griechische Antike hinaus. Blutsaugende Dämonen und wiederauferstehende Menschen sind im Grunde von den ältesten Zivilisationen bekannt. Von China, über Mestopotamien und Ägypten bis nach Süd- und Mittelamerika zieht sich da eine recht klare Schneise verwandter Stoffe.

Ich bin übrigens ein Fan des Verbrennens im Sonnenlicht. Wenn es den Vampir nur "schwächt" ist mir das in aller Regel zu wenig. Vampire gehören für mich auch einfach nicht ans Tageslicht (am Besten noch mit Sonnenschutzcreme und Sonnenbrille.. brrr).


Stimmt so nicht - meine Ex hat mich damals gefragt ob ich mit reingehe ... ich war mit drin. Und als die gute Bella - hab vergessen warum - geblutet hat und der eine aus der Family auf einmal in Blut-Frenzy gegangen ist ... da hatte ich jetzt nicht den Eindruck, dass der ungefährlich gewesen wäre. Im Grunde genommen hat Twilight alles was es auch in der WoD gab. Uralte Übervampire, die sich vor der Menschheit verstecken. Untereinander verfeindete Pappköppe ... Werwölfe und natürlich ganz viel Herz-Schmerz-Theatralik. Das hat uns die gute Anne Rice bereits mit Interview und sämtlichen Folgebüchern beschert. Anne Rice hatte ihren Fokus mehr in der Dunkelheit und mit einem starken Hang zur Homoerotik, Dingenskirchen holt das ganze dann zwischendurch ans Tageslicht (IMO der einzige wirklich große Unterschied - siehe auch Teylens Kommentar) und schmalzt es nochmal ordentlich zu. Grundlegend hat sich da aber nicht wirklich viel getan - es ist eher erstaunlich konservativ und eine weitere Aufbereitung des ewig gleichen Stoffes.

Hier muss ich mal einharken, Teylen hat da meiner Meinung nach auch ziemlich Unrecht. Twilight ist viel mehr mormonisch-verdrehter Sexunddochnichtsextraum, als Vampirgeschichte. Du hast nur den ersten Film gesehen, oder? Es gab mal eine recht gute, vollständige Analyse der Bände, der mich am psychischen Zustand der Autorin hat Zweifeln lassen. Das ist echt nicht mehr feierlich, was da mit diesen Figuren passiert und geht weit über das bisschen Schöner-Mann-Ästhetik von Rice hinaus. Die hat zumindest Figuren erschaffen, denen ich das Vampirsein abkaufen kann. Die Twilight-Bubis (ganz abgesehen von den "Werwölfen" xD), auch die von diesem komischen ältesten Rat, sind irgendwie doch nur Projektionen einer fehlgeleiteten Teeniephantasie. Es ist schon ein Unterschied, ob Louis aus Gram der kleinen Dingsbums "den Kuss" schenkt und dies bereut, oder ob Mr. Edward sein unsterbliches Leben nutzt um in wiederkehrenden Zyklen die Highschool und Teenage Girls heimzusuchen.

Aber auch Lestat ... gut, der hat nicht so einen Aufriss des Tötens wegen gemacht. Aber gefährlich oder gar monströs ist auch anders. Sämtliche Rice-Vampire waren im Grunde auch nur verkappte Menschen - das ist ja das Dilemma. Sobald da hinter die Kulissen geschaut wird und sich soetwas wie soziale Strukturen entwickeln können Sympathien entstehen und vor allem: erscheinen die einstigen Antagonisten wesentlich gefestigter und menschlicher - sympathischer und damit weniger gefährlich. Die Gefahr in neueren Geschichten geht doch dann grundsätzlich nur dann aus, wenn die Damsel in Distress mal wieder mit Vampiren abhängt, von einigen bedroht wird und ein Lonesome Cowboy Vampir sie dann beschützt. Sobald Vampire untereinander sind wirds schlimmstenfalls blutiger als bei meneschlichen Auseinandersetzungen. Die Probleme sind dieselben und der Überfluss an Blut wird durch Regeneration und Unsterblichkeit wieder wett gemacht.

Das Lestat so harmlos sein soll, wie die Twilight-Vampire kann ich nicht unterschreiben. Zumindest widmete Rice ihm in einigen Büchern ziemlich viel Raum zur Charakterentwicklung und schaffte es im Rahmen ihres gesetzten Ziels recht gut, ihn und seine sehr unmenschliche Weltsicht zu charakterisieren. Das hat vielmehr mit der auch in der WoD Vampire (zumindest in Dark Ages) angedeuteten Problematik eines schwindenden, menschlichen Schemens aus Erinnerungen und der Entmenschlichung des Vampirs über Zeit zu tun. Bei Twilight wird keine Figur charakterisiert, deswegen irritiert mich auch, dass du sie für multidimensional hältst. Da wird doch im Grunde eine Schablone pro Charakter zu Beginn festgelegt und die behält die dann für gewöhnlich bis zum Ende.

Die WoD (Abteilung "The Masquerade") ist bei nüchterner Betrachtung ebenfalls Mist ...

In vielen Punkten, vor allem der Maskerade-Publikationen, gebe ich dir recht. Abseits davon gibt es aber auch ziemlich viel genialen Scheiß in der WoD, Dinge, die sich erfolgreich tiefgründig und metaphorisch mit der Existenz eines Vampirs und dessen Konsequenzen auseinandersetzen. Das geht weit über "Bella und Edward gehen im Wald spazieren" hinaus, deswegen finde ich den Vergleich eher absurd.


Es braucht keine Tortureporn Phantasien, aber auch keine Liebesgeschichten zu Menschen ...

Richtig. Auch wenn ich bei "mehr 30 Days of Night" bleibe, wäre es aber durchaus auch mal interessant, wenn sich ein Filmstoff im gleichen Maße mit der Spiritualität, Psyche, dem seelischen Verfall und der inneren Zerrissenhei der Vampire auseinandersetzen würde, die in Dark Ages so rumlaufen. Man muss sich nur die Wegbücher durchlesen um die Dimensionen so halbwegs zu überschauen. Solche philosophisch-theologischen Themen würden dem Vampirimage auf jeden Fall nicht schaden. Und da käme man ohne die ganzen "etablierten" Tropes aus, die uns ohnehin schon aus dem Hals hängen.
 
Um ein bisschen auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen: Ich denke der Einfluss von WoD auf Twilight ist gering (Ann Rice schon ehr). Andersrum wird nen Schuh raus: Sobald man Vampire mit unterschiedlichen Kräften hat, fang ich immer an in Clans zu denken. So findet man in Twilight( also der Saga nicht dem 1. Film) Brujah, Malkavianer, Ventrue, Gangrel (und offensichtlich ohne Ende Torris^^) und Kräfte die an bestimmt Disziplinen erinnern. Ich glaube aber nicht das das Abgeguckt ist, auch die WoD hat den Vampirismus nicht erfunden, sondern bediente sich aus einem Pool von Vampiremythen nicht anders als Twilight.
 
Zurück
Oben Unten