I am the witch that you blame

Salomé

stupid fucking rope
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15. Juli 2003
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Komm, lass es gut sein.
Du weisst genauso gut wie ich, dass es sich nicht lohnt immer wieder diesen kalten Kaffee aufzuwärmen.
Geschichten, die längst der Vergangenheit angehören sollten, zerrst du immer wieder gewaltsam zu Tage.

Ich kann diese ewigen Schuldzuweisungen nicht mehr ertragen.
Keiner von uns beiden ist schuldlos an dem was passiert ist.
Es war nicht die Umwelt, die Leute um uns, die Zeit oder sonst welche Ungereimtheiten, die unserer Beziehung jeden Nährboden genommen haben, sondern es waren einzig und alleine die Fehler, die wir beide immer wieder begangen haben.
Ich in meiner grenzenlosen Selbstsucht, die ich keinen Millimeter von meinem Wünschen abrücken wollte und du, der du deinem Wunsch genauso rücksichtslos nachgelaufen bist.
Was uns dabei unterschieden hat waren nur die Ziele, die wir uns gesteckt hatten.
Du wolltest Teil eines Paares sein, einer Einheit, die man bewundert, die sich gut auf dem Papier macht. Aber ich war nicht die richtige Frau dafür. Weder für dieses Ziel, noch für dich. Das du dich deswegen durch sämtliche Betten meiner - angeblich - besten Freundinnen geschlafen hast, ist eine magere Ausrede, findest du nicht auch?

Ich hab es zu spät begriffen. Zu spät, um zu verhindern, dass mir schon so viel an dir liegt, dass es mich noch kalt lassen könnte. Zu spät, um die Wunde zu verhindern, die du in meine Seele gerissen hast.

Ja ja, du hast recht. Ich rede schon wieder nur von den Fehlern, die du begangen hast. Ich war auch nicht grad ein Unschuldslamm.
Du warst die grösste Gefahr für meine Freiheit, um die ich mein ganzes Leben gekämpft hatte. Mit jedem Schritt, den du auf mich zugetan hast, hast du mich ein Stück ihrer beraubt, mich gefangen genommen und versucht in einen Käfig zu sperren. Aber ich habe gebissen und gekratzt, denn wilde Tiere kann man nun mal nicht in Käfigen halten. Jedenfalls nicht in deinem; zu enge Gitterstäbe, zu wenig Raum. Immer wieder nahm ich Reißaus, also hast du mir einen neuen versprochen. Der aber war mir zu kalt. Die nächsten, die du für mich gebaut hast gefielen mir auch nicht, der eine war zu bunt oder zu kahl, zu dunkel, zu unpersönlich,... Ich hatte doch immer etwas daran auszusetzen, wie man immer ein Makel findet, wenn man nicht mit dem Herzen schaut, sondern nur durch angstverschleierte Augen.


"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!"

So stehen wir uns gegenüber, statt Steinen Dreckklumpen in der Hand und jeder versucht dem anderen weiss zu machen, dass er Schuld ist, ganz alleine.

Wann werden wir endlich aufhören uns mit Dreck zu bewerfen; unsere Sandburgen - aus Träumen gebaut - wie kleine Kinder mit Füssen zu zertreten?
Werden wir denn nie erwachsen? Oder ist es das Los eines Erwachsenen ewig kindisch und trotzköpfig zu bleiben?

Ich möchte dir die Hand reichen, ich möchte, dass wir uns beide unsere Fehler eingestehen und in Frieden auseinander gehen können. Aber das ist erst möglich, wenn du auch endlich einen Schritt auf mich zumachst und wir lernen zu vergeben, nicht zu vergessen. Man sollte doch aus Fehlern zumindest lernen.
Ich habe dich nicht schlechter behandelt als du mich, aber auch nicht besser. Dessen bekenne ich mich schuldig.
Was meinst du? Können wir unsere offenen Rechnungen beiseite legen und gemeinsam einen Schlussstrich ziehen?
 
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